Die Umwälzpumpe fördert das Heizwasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern und zählt damit zu den wichtigsten Bauteilen Ihres Heizsystems. Erfahren Sie im folgenden Text, wie sie funktioniert und woran Sie erkennen, dass sie nicht richtig arbeitet.
Umwälzpumpe: Funktionsweise, Modelle und Einstellungen
Obwohl sie in der Regel nicht sichtbar ist, geht ohne sie nichts. Eine Umwälzpumpe besteht aus einem Elektromotor, der ein Laufrad (Schaufelrad) antreibt. Dieses hat die Aufgabe, den Massenstrom zu beschleunigen, damit er den Widerstand der Rohrleitungen überwindet und zu den einzelnen Heizkörpern gelangt.
Eingebaut wird die Umwälzpumpe in der Regel in der Nähe des Heizkessels und waagerecht, damit die Lager eine ausreichende Schmierung erhalten.
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Durch die Zirkulation entsteht eine Druckdifferenz zwischen dem Bereich von der Pumpe (Saugseite) und dem Bereich nach der Pumpe (Druckseite). Wie hoch der Differenzdruck sein muss, damit bei Volllast auch die entferntesten Heizkörper warm werden, hängt sowohl vom Durchmesser als auch von der Länge der Heizungsrohre ab.
Heizungsrohrhersteller geben aus diesem Grund für jedes Rohr die sogenannten Rohrreibungsdruckverluste an. Damit lässt sich die Förderhöhe berechnen. Dieser Parameter drückt den notwendigen Druck in den Rohren abhängig von der benötigten Wärmemenge aus und hat nichts mit dem tatsächlichen Höhenunterschied zu tun. Sie müssen sich aber als Laie nicht damit beschäftigen und rechnen. Der verantwortliche Heizungstechniker wählt bei der Planung des Heizungssystems die richtige Förderhöhe.
Die Förderhöhe bezieht sich aber auf den Volllastbetrieb, wenn alle Heizkörper die maximal mögliche Wärmeleistung benötigen. Ist es nicht mehr so kalt, reduzieren moderne Pumpen ihre Drehzahl und damit den Druck im Heizkreislauf. Dadurch sparen die Betreiber im Vergleich zu einer ungeregelten Umwälzpumpe bis zu 90 Prozent der Stromkosten.
Welche Arten von Umwälzpumpen gibt es?
Die Heiztechnik hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm entwickelt. Alte Umwälzpumpen unterscheiden sich daher beträchtlich von den Modellen, die ab der Jahrtausendwende installiert wurden. Je nach Regelung unterscheidet man zwischen verschiedenen Pumpenarten. Dabei müssen Sie kein Heizungstechniker sein, um zu erkennen, welche Art bei Ihnen eingebaut wurde.
Ungeregelte Umwälzpumpen
Diese Umwälzpumpen werden heute nicht mehr verwendet, doch bis in die späten Achtziger stellten sie den Standard dar. Dadurch, dass sie immer mit derselben Drehzahl arbeiten, stellen sie unabhängig vom Wärmebedarf immer die gleiche Menge an Heizwärme bereit. Damit sind sie oft überdimensioniert und verschwenden Wärme, einstellen lässt sich nichts.
Eine solche Umwälzpumpe erkennen Sie daran, dass auf dem Typenschild neben dem Buchstaben „P“ (Für Power= Leistung) nur eine einzige Zahl steht. Eine ungeregelte Umwälzpumpe „frisst“ bis zu 700 Kilowattstunden an Strom pro Jahr.
Mehrstufige Umwälzpumpen
Diese Pumpen haben meist drei Stufen. Dementsprechend hat die Tabelle auf dem Typenschild drei Zeilen, beispielsweise P= 80, P=60 und P=30. Wird nicht so viel Wärme benötigt, reicht oft auch die niedrigste Stufe. Die Umstellung muss allerdings manuell erfolgen. Im Vergleich zu der ungeregelten Variante bedeutet eine solche Pumpe schon eine Verbesserung. Selbst auf der niedrigsten Stufe liegen die Stromkosten dennoch oft dreimal so hoch wie bei stufenlos geregelten Pumpen.
Stufenlos geregelte Pumpen
Die umweltfreundlicheren Umwälzpumpen setzten sich ab den späten Neunzigerjahren durch. Solche Umwälzpumpen passen den Massenstrom an den tatsächlichen Wärmebedarf an und sparen damit jede Menge Energie.
Liegt die Außentemperatur beispielsweise schon bei 10 Grad, wird nicht mehr so viel Wärme benötigt. Die Pumpe reduziert ihre Drehzahl und sorgt somit dafür, dass der Massenstrom (Wassermenge pro Zeiteinheit) durch die Heizungsrohre abnimmt. Auf dem Typenschild ist bei solchen Pumpen ein Leistungsbereich angegeben, beispielsweise P=25-60. Eine manuelle Einstellung ist wegen der automatischen Regelung nicht mehr nötig.
Hocheffizienzpumpen
Diese Modelle auf dem neuesten Stand der Technik kamen 2007 auf den Markt. Genauso wie geregelte Umwälzpumpen arbeiten sie innerhalb eines bestimmten Leistungsbereichs. Allerdings sind sie noch effizienter, weswegen viele Modelle maximal 20 Watt benötigen. Dadurch beträgt der Stromverbrauch oft nur 50 Kilowattstunden pro Jahr.
Pumpenart | Ungeregelte Umwälzpumpe | Mehrstufige Umwälzpumpe | Stufenlos geregelte Umwälzpumpe | Hocheffizienzpumpe |
---|---|---|---|---|
Leistung | 130 | Stufe 1: 80, Stufe 2: 60, Stufe 3: 30 | 25-60 | 5-20 |
Stromverbrauch pro Jahr* [kWh] | 780 | 270 | 120 | 50 |
Kosten **[€] | 312 | 108 | 48 | 20 |
* Bei 6.000 Betriebsstunden
** Bei einem Strompreis von 0,40 €/kWh
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Umwälzpumpe macht Geräusche: So erkennen Sie Störungen
Komplett ohne Betriebsgeräusche arbeitet eine Umwälzpumpe nicht, da beim Umwälzen des Wassers Widerstände auftreten. Allerdings hört man dieses leise Rauschen in der Regel nur, wenn man sich in der Nähe der Pumpe befindet und es keine anderen Geräuschquellen gibt. Laute Knack- und Pfeifgeräusche sind dagegen nicht normal und benötigen erhöhte Aufmerksamkeit. Folgend erklären wir, was sie bedeuten.
Umwälzpumpe pfeift
Pfeift die Heizung, liegt die Ursache meist an überschüssiger Luft in den Rohren. Kommen die Geräusche aus dem Heizungskeller, kann jedoch auch die Umwälzpumpe dafür verantwortlich sein. Meist liegt es an einem zu hohen Massenstrom. Bei mehrstufigen Pumpen können Sie versuchen, das Problem selbst zu beheben, indem Sie eine andere Stufe auswählen. Pfeift es weiter, sollten Sie sich an einen SHK-Techniker wenden.
Umwälzpumpe macht knackende Geräusche
Genauso wie alle mechanischen Bauteile erfahren die Lager der Umwälzpumpe Verschleiß. Kurz vor dem Versagen häufen sich dann die Knackgeräusche. Treten sie häufig auf, lohnt es sich, einen Fachmann zu bestellen. Unternehmen Sie nichts, besteht die Gefahr, dass die Umwälzpumpe mitten in der Heizperiode ausfällt und das Haus kalt bleibt.
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Umwälzpumpe macht Knallgeräusche
Treten Geräusche in der Nähe der Umwälzpumpe auf, die sich wie einen Knall anhören, handelt es sich möglicherweise um Kavitation. Bei diesem Phänomen implodieren wegen der in der Umwälzpumpe stattfindenden Druckerhöhung Wasserdampfblasen in der Pumpe.
Wasserdampf entsteht in den Rohren jedoch nur, wenn die Umwälzpumpe für die Heizungsanlage unterdimensioniert und die Rücklauftemperatur zu hoch ist. Kontaktieren Sie auch in diesem Fall einen Techniker, der die Situation beurteilen und bei Bedarf die Pumpe austauschen kann.
Umwälzpumpe macht gar keine Geräusche
Genauso wie zu viele sind auch keine Geräusche kein gutes Zeichen. Bleiben die Heizkörper auch kalt und zirkuliert kein Wasser in den Rohren, ist die Pumpe möglicherweise kaputt. Legen Sie am besten einen Stift darauf, der die Vibrationen verstärkt, um zu beurteilen, ob sie noch arbeitet. Hören Sie auch dann nichts, sind die Lager verschlissen oder das Laufrad kaputt. In diesem Fall bleibt nichts anderes übrig, als die Pumpe auszutauschen.
Manchmal hindert aber auch Schmutz die Schaufeln des Laufrads daran, sich zu drehen. Nachdem Sie die Stromversorgung getrennt haben, öffnen Sie zu diesem Zweck das Gehäuse der Umwälzpumpe und lösen Sie vorsichtig die Schraube der Welle. Drehen Sie die Welle ein paar Mal und befreien Sie sie vor eventuellen Schmutzpartikeln, bevor Sie die Schraube wieder hineindrehen. Läuft die Pumpe danach immer noch nicht, kann nur ein Experte die Ursache feststellen.
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