Heizkörper mit modernen Thermostaten nachrüsten
Komfortgewinn und Energieeinsparung
Mechanische Heizkörperventile sind nicht nur umständlich in der Bedienung, sondern auch unwirtschaftlich. Es gibt moderne, elektronische Thermostatventile mit zahlreichen Funktionen, die die Raumtemperatur in allen Räumen wunschgemäß automatisch regulieren. Ein Austausch alter Heizkörperventile bzw. ein Nachrüsten mit modernen Thermostatköpfen ist nicht nur mit einem enormen Zugewinn an Komfort verbunden, sondern kann dazu beitragen, die Energiekosten deutlich zu reduzieren.


Wann lohnt sich eine Nachrüstung mit modernen Thermostatventilen?
Eigentlich lohnt sich ein Austausch so gut wie immer. Einfache Modelle gibt es bereits ab etwa 15 Euro, sodass sich die Investition angesichts der Möglichkeit der Energieeinsparung bald amortisiert. In großen Wohnungen und Häusern mit vielen Heizkörpern oder auch bei Wohngemeinschaften, in denen die Bewohner sehr unterschiedliche Anwesenheitszeiten haben, ist eine Nachrüstung sehr sinnvoll. Auf diese Weise hat jeder Einzelne die Möglichkeit, die Heizzeiten des Heizkörpers den individuellen Bedürfnissen entsprechend einzustellen.

Erst recht bei älteren Heizkörperventilen, ist ein Austausch ebenfalls ratsam. Ältere Ventile sind oft nur schwer einstellbar, sodass immer wieder nachjustiert werden muss, bis die gewünschte Zimmertemperatur erreicht ist.

Wieviel kann man durch elektronische Thermostate sparen?
Die Angaben dazu, wieviel Energie wirklich durch programmierbare Thermostatventile eingespart werden kann, sind sehr unterschiedlich. Während mancher Hersteller von Thermostatventilen oder Heizungsbauer von 15 Prozent ausgehen, nennen die Verbraucherzentralen Werte zwischen 9 und 14 Prozent und die Stiftung Warentest wiederum spricht von einem Einsparpotenzial von 10 Prozent.
Die tatsächlichen Einsparmöglichkeiten hängen sehr von Faktoren wie dem persönlichen Verhalten, den Heizkörpern, den Thermostaten und dem Dämmzustand des Hauses/der Wohnung ab.
- Persönliches Verhalten: Man vergisst schon mal, die Heizung abzudrehen -> Umrüstung lohnt sich
- Thermostate: Alte Ventile an Heizkörpern -> Umrüstung lohnt sich
- Dämmzustand: Schlecht oder kaum gedämmter Altbau -> Umrüstung lohnt sich
- Heizung: Flächenheizung wie Fußbodenheizung oder Wandheizung -> Umrüstung nicht sinnvoll

Was können moderne Thermostatventile?
Elektronische Thermostatventile sind mit zahlreichen Funktionen ausgestattet, die den Heizkomfort erhöhen und Energie einsparen können. Sie messen und zeigen die Temperatur auf das Grad genau an, sodass eine ganz exakte Temperatureinstellung vorgenommen werden kann.
In den digitalen Thermostatkopf ist ein kleiner Controller integriert, in dem verschiedene Ein- und Ausschaltzeiten gespeichert werden können. Ein Elektromotor stellt das Ventil dann so ein, dass die für die gewählte Temperatur erforderliche Wassermenge fließt. So genannte „Intelligente Thermostate“ sind sogar schon so weit, dass sie sich nach nur kurzer „Lernphase“ automatisch auf das Verhalten der Hausbewohner einstellen können. Außerdem können diese übers Internet mit Laptop oder Smartphonevon allen Orten der Welt aus bedient werden.

Es gibt auch programmierbare Thermostatventile, die über eine automatische Fenstererkennung verfügen. Über Sensoren an Fenster und Türen erhalten sie die entsprechenden Signale. Diese fahren dann bei offenen Türen oder Fenstern die Heizung sofort komplett herunter. Mechanische Heizkörperventile tun genau das Gegenteil: Sie sorgen dafür, dass die Heizung hochgefahren wird, wenn die Temperatur abrupt abfällt, um den Temperaturunterschied auszugleichen. Dadurch geht enorm viel Energie verloren.

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Wie funktioniert der Austausch von Heizkörper Thermostate?
Der Austausch von alten Thermostatventilen ist relativ einfach und kann sehr gut selbst durchgeführt werden. Im Prinzip wird der alte Thermostatkopf einfach ab- und der neue wieder angeschraubt. Vor dem Kauf des Thermostats bzw. der Thermostate muss jedoch zunächst geklärt werden, ob Eck- oder Durchgangsventile benötigt werden und welche Größe diese haben. Üblich sind 3/8 oder 1/2 Zoll.
Bei älteren Heizkörpern ist es empfehlenswert, gleichzeitig die alten Anschlussstücke gegen neue auszutauschen. Hierfür sind jedoch eine Rohrzange oder ein Schraubenschlüssel für das Lösen des Ventils und ein großer Behälter für das Heizwasser aus dem Heizkörper nötig.
Vorteilhaft sind Anschlussstücke, die ganz absperrbar sind oder an denen die Durchflussmenge des Heizwassers einstellbar ist, denn so können bei Bedarf auch einzelne Heizkörper abmontiert werden, ohne dass der gesamte Heizungskreislauf entleert werden muss.

Zentralsteuerung per Funk oder per App
Einen Schritt weiter als programmierbare Thermostate gehen sogenannte Funkthermostate. Mittels einer zentralen Steuerung lassen sich damit beispielsweise verschiedene Heizkörper in der Wohnung koordinieren. Ein anderes Anwendungsbeispiel ist das Ausschalten aller Heizungen mit einem einzigen Knopfdruck beim Verlassen der Wohnung. Noch komfortabler sind Thermostate die sich per App über das Smartphone steuern lassen.

Einen weiteren großen Vorteil bieten Funkthermostate, wenn sie mit mobilen Temperaturfühlern und/oder Tür- und Fensterkontakten ausgestattet sind. Werden die Fühler im Raum angebracht, messen sie die Temperaturen sehr viel genauer, als wenn sie in der Nähe eines geöffneten Fensters oder womöglich hinter einer Gardine direkt am Heizkörper installiert werden. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Modelle, in die beispielsweise Bewegungsmelder integriert sind und die die Heizung automatisch herunterfahren, wenn niemand im Raum ist.

Fazit
Elektronische oder programmierbare Thermostate helfen beim Energie sparen und erhöhen den Bedienungskomfort der Heizung deutlich. Es gibt nur wenige Fälle, in denen eine Umrüstung nicht sinnvoll ist (z.B. bei trägen Heizungssystemen wie Fußbodenheizungen) oder Passivhäusern. In allen anderen Fällen kann man mit den Thermostaten bis zu 14 Prozent Energie und Kosten einsparen.
Deshalb hat sich die Investition auch schnell amortisiert. Die Kosten für die Thermostate gehen bei rund 15 Euro los, für sehr gute, auch per App programmierbare Thermostate oder smart-home-fähige Ventile können allerdings auch schon mal 80 Euro anfallen. Den Austausch kann aber jeder selbst vornehmen.

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