Optimale Vorlauftemperatur einstellen

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Optimale Vorlauftemperatur einstellen

Als Vorlauftemperatur bezeichnet man die Temperatur, auf die in einem Heizungssystem der Wärmeträger, also meist das Heizwasser, erwärmt wird. Ist diese optimal auf die individuellen Bedingungen im Heizkreislauf eingestellt, arbeitet das Heizsystem effizient und sparsam.

Steuerung der Heizung © Matthias Bühner, stock.adobe.com
Steuerung der Vorlauftemperatur © Matthias Bühner, stock.adobe.com
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Auf dieser Seite erfahren Sie, was Sie über die Vorlauftemperatur wissen sollten, von welchen Einflussfaktoren die ideale Einstellung abhängt und warum auch die Rücklauftemperatur entscheidend sein kann.

Vorlauftemperatur

Das Heizwasser wird im Heizsystem mit einem Wärmetauscher erwärmt und fließt dann durch ein Rohrsystem zu den einzelnen Heizkörpern (oder auch Flächenheizungen wie Wand- und Fußbodenheizungen), wo die Wärme an die Umgebung abgegeben wird. Dies wird Vorlauf genannt. Beim Rückfluss des dann abgekühlten Heizwassers zum Wärmetauscher spricht man vom Rücklauf, die Heiz-Wassertemperatur hier ist die Rücklauftemperatur. Wird nun in einem Haus viel Wärmeenergie benötigt, ist in der Regel auch eine höhere Vorlauftemperatur notwendig. Je nach Jahreszeit und Außentemperatur ändern sich die Bedingungen ständig, sodass auch die Vorlauftemperatur angepasst werden muss.

Bei kalten Außentemperaturen muss die Vorlauftemperatur höher sein als in den warmen Monaten. Die Abhängigkeit der Vorlauftemperatur von den Außentemperaturen sowie den jeweiligen Bedingungen in Wohnungen/Häusern spiegelt sich in den Heizkurven.

Fußbodenheizung einstellen © Alexander Raths, stock.adobe.com
Der Heizungsbauer stellt die Heizung inkl. Vorlauftemperatur optimal ein © Alexander Raths, stock.adobe.com
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Spreizung

Das Heizwasser fließt mit der Vorlauftemperatur aus dem Wärmetauscher und wird über Rohrleitungen zu den Heizflächen geführt. Dort gibt es ein Teil der Wärme an die Raumluft ab. Das abgekühlte Wasser strömt als Rücklaufwasser zum Wärmetauscher zurück.

Die Differenz zwischen der Vorlauf- und der Rücklauftemperatur nennt man Spreizung. Bei einer hohen Spreizung muss weniger Wasser für eine bestimmte Wärmemenge durch die Leitungen fließen als bei einer niedrigeren Spreizung. Denn bei einer geringen Spreizung wird weniger Energie abgegeben und dadurch muss zum Erreichen der gleichen Wärmemenge mehr Heizwasser fließen.

Eine übliche Spreizung liegt bei Unterschieden von 10 bis 20 Kelvin, wobei die Temperaturdifferenz bei Flächenheizungen meist weniger groß sind.

Die Spreizung zeigt die Temperaturdifferenz von Vorlauf- und Rücklauf an
Die Spreizung zeigt die Temperaturdifferenz von Vorlauf- und Rücklauftemperatur an
Heizungen: Beispiele für Vorlauf- Rücklauftemperaturen
Heizungen: Beispiele für Vorlauf- Rücklauftemperaturen

Einflussfaktoren

Die Vorlauf- und Rücklauftemperaturen hängen von verschiedenen Faktoren ab, zum einen natürlich die Außentemperatur, aber eben auch die Dämmung im Haus und die Art des Heizungssystems. Entscheidend ist auch, ob mit Heizkörpern oder mit Flächenheizungen geheizt wird.

  • Energiestandard von Haus und Heizung
    Der Dämmstandard des Hauses sowie die Effizienz der Heizung spielen eine große Rolle für die Vorlauftemperatur. Bei einem alten, unsanierten Haus geht viel Wärme verloren und der Wärmebedarf ist entsprechend größer. Hier sind dann höhere Vorlauftemperaturen, unter Umständen von 75 bis zu 90 °C, notwendig. In gut gedämmten modernen Häusern reichen auch Temperaturen unter 45 °C, da das Heizwasser wenig Wärme verliert.
  • Heizungsart
    Die verschiedenen Heizungsarten erfordern ebenfalls unterschiedliche Vorlauftemperaturen, damit das jeweilige System effektiv arbeiten kann. Bei Wärmepumpen schont eine niedrige Vorlauftemperatur den Kompressor und damit auch den Geldbeutel. Deshalb funktionieren Wärmepumpen auch optimal mit Flächenheizungen oder großen Heizkörpern. Denn mit hohen Vorlauftemperaturen steigen die Energiekosten. Bei Brennwertgeräten wird das Rücklaufwasser durch die entstandenen Abgase erwärmte, sodass hinterher weniger Energie benötigt wird, um wieder die gewünschte Vorlauftemperatur zu erreichen.

    Um aber diese Energie zusätzlich optimal nutzen zu können, sollte die Rücklauftemperatur unbedingt unter 55 Grad liegen bei Gasbrennwertgeräten und 47 Grad bei Ölheizungen. Bei zu hohen Rücklauftemperaturen sinkt die Effizienz von Brennwertthermen. Andererseits darf bei anderen Heizsystemen die Rücklauftemperatur nicht zu niedrig sein, um Korrosion durch das entstehende saure Kondensat zu vermeiden. Deshalb kann bei bestimmten Heizsystemen (Pelletheizungen oder Heizungen mit Solarthermie) eine sogenannte Rücklaufanhebung sinnvoll sein.

  • Heizflächengröße
    Zwischen der Vorlauftemperatur und den Heizflächen besteht ein direkter Zusammenhang. Je größer die Heizfläche ist, desto geringere Vorlauftemperaturen werden benötigt. Bei einer Fußbodenheizung, die auch Niedertemperaturheizung genannt wird, sind Vorlauftemperaturen unter 45 Grad ausreichend. Die Vorlauftemperatur bei Fußbodenheizungen in modernen Gebäuden liegt in der Regel unter 35 Grad. Bei Konvektionsheizkörpern wiederum sind vergleichsweise hohe Vorlauftemperaturen notwendig, da die eher kleinen Heizkörper sonst nicht genug Wärme abgeben.
Einflussfaktoren auf die Vorlauftemperatur
Einflussfaktoren auf die Vorlauftemperatur
Tipp: Eine zu hohe Vorlauftemperatur zeigt sich erst bei der Abrechnung in höheren Energiekosten, nicht in zu warmen Räumen. Denn diese werden nicht wärmer als am Thermostat eingestellt.

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Ideale Einstellung der Vorlauftemperatur

Unter Berücksichtigung der oben genannten Einflussfaktoren gilt es, die passende Vorlauftemperatur individuell für jede Heizung und jede Situation zu finden.

Zu hohe Vorlauftemperaturen führen zu größeren Wärmeverlusten über die Leitungswege. Zudem wird weniger Heizwasser für den Wärmetransport benötigt. Des Weiteren sind die Heizkörper mit hohen Vorlauftemperaturen schwieriger einzustellen. Gleichzeitig äußern sich zu hohe Vorlauftemperaturen keineswegs in überheizten Räumen. Zu hohe Vorlauftemperaturen werden also von den Nutzern unter Umständen gar nicht bemerkt, schlagen sich aber deutlich bei den Energiekosten nieder.

Neue Heizung: Mit dem Fachbetrieb gut vorbereitet ins Gespräch kommen
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Ein Heizungsprofi macht die Heizung durch optimale Einstellung erst richtig effektiv
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Bei zu niedrigen Vorlauftemperaturen wird das Haus aber womöglich nicht richtig warm und es wird ein höherer Heizwassermassenstrom benötigt, um die entsprechende Energiemenge zu liefern. Dadurch wiederum steigen die Stromkosten für die Heizungspumpe.

Bei Heizungen, die über eine witterungsgeführte Regelung mit Außentemperaturregler verfügen, wird die Vorlauftemperatur über die Heizkurve richtig eingestellt. Über die Höhe der Kurve wird die Vorlauftemperatur an sich verändert, während die Neigung der Kurve den Einfluss der Außentemperatur darstellt.

Für Laien empfiehlt es sich, einen Heizungsinstallateur mit der Einstellung der Vorlauftemperatur zu beauftragen. Dieser kann die Vorlauftemperatur mithilfe von genauen Werten, die mittels eines hydraulischen Abgleichs ermittelt werden, individuell einstellen.

Die Heizkennlinie auch Heizkurve genannt bestimmt die Vorlauftemperatur
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Heizkurve: Je besser die Dämmung desto flacher die Heizkurve
Heizkurve: Je besser die Dämmung desto flacher die Heizkurve

Fazit

Es gibt nicht die optimale Vorlauftemperatur, vielmehr hängt die richtige Vorlauftemperatur von einigen Faktoren ab. Wesentlich sind das Heizungssystem, ob Heizkörper oder Flächenheizungen verbaut sind und wie der Wärmebedarf im Haus sich gestaltet. Das hängt wiederum unter anderem vom Dämmzustand des Hauses ab. Außerdem spielt natürlich die Außentemperatur eine wesentliche Rolle. Die richtige Einstellung der Vorlauftemperatur sollte man einem Fachmann überlassen, der die Komplexität auch beherrscht.

Tipps für niedrige Vorlauftemperaturen im Bestand
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