Fußbodenheizung Vorlauftemperatur

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Das Maß für wohlige Wärme: Die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung

Generell gilt: Als Vorlauftemperatur wird bei einem Heizungssystem die Temperatur bezeichnet, auf die das Heizungswasser mithilfe des Wärmeerzeugers erwärmt wird und in die Heizungsrohre strömt. Der Vorlauf beschreibt den Weg vom Austritt des Wärmeerzeugers bis hin zum Einstieg in das Heizungssystem. Bei einer Fußbodenheizung sind dies die Rohre im Fußboden, die ihre Wärme an die Fußbodenoberfläche abgeben. Die Vorlauftemperatur hat also einen entscheidenden Einfluss auf die Oberflächentemperatur des Bodens.

Fussbodenheizung: Vorlauftemperatur am Heizkreisverteiler einstellen © benjaminnolte, stock.adobe.com
Die optimale Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung hängt von zahlreichen Faktoren ab. Eine Formel zur Berechnung der Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung gibt es nicht. © benjaminnolte, stock.adobe.com
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Eine Formel zur Berechnung der Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung gibt es nicht. Viele Haus- oder Wohnungseigentümer üben sich im Ausprobieren, bis sie die optimale Vorlauftemperatur ihrer Fußbodenheizung gefunden haben. Heizungsfachleute hingegen bedienen sich teils wissenschaftlicher Kalkulationen und Berechnungen, um eine optimale Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung auf Basis von Spreizung und Heizkurve einzustellen.

Einflussfaktoren auf die Vorlauftemperatur
Einflussfaktoren auf die Vorlauftemperatur
Die Heizkennlinie auch Heizkurve genannt bestimmt die Vorlauftemperatur
Die Heizkennlinie auch Heizkurve genannt bestimmt die Vorlauftemperatur

Anders als bei anderen Heizungssystemen, hängt die optimale Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung von zahlreichen weiteren Faktoren ab, wie der Aufbau der Fußbodenheizung, die Verlegeart der Rohre und dem Bodenbelag. Wer die optimale Vorlauftemperatur seiner Fußbodenheizung einstellen möchte, sollte dies unbedingt von einem Heizungsfachmann erledigen lassen.

Festsetzung der Oberflächentemperatur

Eine wesentliche Größe bei der Bestimmung der Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung ist die Oberflächentemperatur der beheizten Fläche. Die optimale Oberflächentemperatur einer Fußbodenheizung liegt zwischen 23°C und 24°C. Die DIN EN 1264 gibt mittlere Oberflächentemperaturen als Grenztemperaturen vor, die nicht überschritten werden dürfen:

  • Daueraufenthaltsbereiche für Personen: 29°C
  • Randzonen (max. 1m) 35°C
  • Nassräume (Barfußbereich) 33°C

Bei einer mittleren Fußboden-Oberflächentemperatur von 29°C liegt die spezifische Wärmeleistung einer Fußbodenheizung bei rund 80 bis 90 W/m². Die Bestimmung der Wärmeleistung und die Auslegung der Fußbodenheizung erfolgt nach der DIN EN 1264 Teil 2 und 3. In diesen DIN-Blättern sind die Berechnungsgänge beschrieben und die dafür erforderlichen Parameter in Tabellen oder Diagrammen aufgeführt.

Bei der Oberflächentemperatur spielen auch die unterschiedlichen Bodenbeläge eine Rolle. So kann die Vorlauftemperatur bei Parkett, Teppichboden oder Fliesen auf einer Fußbodenheizfläche unterschiedlich ausfallen. Hier ist die Leitfähigkeit des Bodenmaterials die entscheidende Größe.

Mit zunehmendem Wärmeleitwiderstand des Bodenbelages erhöht sich auch der Gesamtwiderstand für den Wärmefluss der Fußbodenheizung. Um diesen auszugleichen, muss die Heizmitteltemperatur entsprechend erhöht werden, damit die vorgegebene mittlere Oberflächentemperatur wieder erreicht werden kann. Deshalb ist bei der Auslegung der Fußbodenheizung die Art des Bodenbelages zu berücksichtigen.

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Bodenbeläge

Fußbodenheizung: Bodenbeläge im Vergleich
Fußbodenheizung: Bodenbeläge im Vergleich

Grundsätzlich sind alle derzeit marktgängigen Bodenbeläge für beheizte Bodenflächen geeignet. Vor dem Verlegen elastischer und textiler Beläge ist der Heizestrich gemäß DIN 18365 zu spachteln. Spachtelmassen, Grundierungen und Kleber müssen dabei für Fußbodenheizungen geeignet sein. Bei Trockenestrichen sind die Fugen zu verspachteln und die Oberflächen nach Angaben des Kleberherstellers zu grundieren.

PVC – Beläge

Kunstharzbeschichtete und bitumenhaltige Beläge sind wegen erhöhter Ausdünstungen zu vermeiden. Dies gilt auch für die anzuwendenden Klebemittel.

Teppichböden

Die Teppichböden sollten keinen zu hohen Wärmeleitwiderstand haben. Als zulässige Höchstgrenze gilt gemäß DIN 66095 „Textile Bodenbeläge“ Teil 4 ein Wärmeleitwiderstandswert von 0,17 m² K/W. Textile Bodenbeläge müssen für Fußbodenheizungen tauglich und zudem auch antistatisch sein, da die heizungsbedingt geringe Luftfeuchte in Bodennähe eine statische Aufladung von Teppichflächen begünstigt.

Holz- und Parkettböden

Holz ist als Belag auf Heizestrichen nur bedingt geeignet. Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen lassen das Material schrumpfen. Es bilden sich feine Risse und Fugen. Eine Versiegelung wird auf Dauer an den Fugen nicht feuchtigkeitsundurchlässig sein. Von Stabparkett ist abzuraten. Es sollten nur Harthölzer zum Einsatz kommen und diese nicht dicker als 10 mm sein. Die Holzfeuchte sollte bei Einbau im unteren Bereich der normengerechten Feuchtewerte liegen.

Keramische Beläge

Diese Beläge sind für Fußbodenheizungen unproblematisch. Fehler treten meistens nur aufgrund von mangelhaftem Einbringen des Estrichs sowie falsche oder fehlende Anordnung von Dehnfugen auf. Keramikbeläge müssen gemäß DIN 18157 verlegt werden.

Fliesen werden auf eine elektrische Fußbodenheizung verlegt © bilanol, fotolia.com
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Die Berechnung der Heizleistung

Einer der wichtigsten Parameter für die Bestimmung einer optimalen Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung ist von der Ermittlung der Heizlast des jeweiligen Raums abhängig. Die Heizlastberechnung ist laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) ein Muss! Für Neubauten ist sie seitens der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen – Teil C (VOB/C) unbedingt erforderlich. Die Berechnung der Heizlast wird gemäß der Norm DIN EN 12831 mit Beiblatt 1 durchgeführt. Sie beinhaltet unter anderem die Abmessungen und wärmetechnischen Eigenschaften aller Gebäudeteile, wie Wände, Decken, Fenster, Türen oder Fußböden, sämtliche Transmissionswärmeverluste sowie alle Wärmeverluste durch Lüften. Allein aus diesem Grund sollte man die Berechnung der Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung einen Fachmann überlassen.

Die Wärmezufuhr die die Raumtemperatur aufrecht erhält nennt man Heizlast
Die Wärmezufuhr die die Raumtemperatur aufrecht erhält nennt man Heizlast

Aus dem Wert der Heizlast ergibt sich durch den Bezug auf die Raumfläche die Heizleistung der Fußbodenheizung. Beispiel: Beträgt die Heizlast in einem 20 Quadratmeter großen Raum 1.500 Watt, muss die Heizfläche 75 Watt je Quadratmeter Wärmeleistung abgeben.

Die benötigte Heizleistung hängt von verschiedenen Faktoren ab
Die benötigte Heizleistung hängt von verschiedenen Faktoren ab

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Maximale Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung

Gemäß der DIN EN 1264 darf eine Fußbodenheizung eine maximale Oberbodentemperatur von 35°C nicht überschreiten. Die mittlere Oberflächentemperatur liegt bei 29°C. Um diese Temperatur bei einer nach DIN 4724 und 4725 ausgeführten Fußbodenheizung zu erreichen, wird für die Auslegung der Heizfläche mit folgenden Systemtemperaturen (Vorlauf-/Rücklauftemperatur) gerechnet:

  • 35°C/28°C
  • 32°C/28°C
  • 30°C/26°C
  • 45°/35°C (alt)

Abhängig davon, ob die Fußbodenheizung sowohl mit niedrigen als auch mit höheren Vorlauftemperatur betrieben werden kann, sollte jede verbaute Fußbodenheizung die als DIN-Norm festgelegte Höchsttemperatur nicht überschreiten. Die Vorlauftemperatur des Heizwassers ist mit maximal 35°C (bei älteren Systemen bis 55°C) bei einer Spreizung von 5°C (Differenz zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur) festgelegt.

Vorlauftemperaturen bei Altbauten

In energetisch sanierten Altbauten kann in vielen Fällen durch die Absenkung der Systemtemperatur eine Leistungsanpassung der Heizflächen an die neue Heizlast erfolgen. Hier ist aber eine zusätzliche Massenstromveränderung durch einen nachträglichen hydraulischen Abgleich notwendig.

Fußbodenheizung einstellen © Alexander Raths, stock.adobe.com
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