Wenn man schläft, sinkt die Herzfrequenz. Ganz anders sieht es aus, wenn einem ein Schreck in die Glieder fährt oder wenn man sich beim Sport austobt: Das Herz rast dann zeitweise so schnell, dass man es pochen hören kann. Ähnlich wie beim Herz-Kreislauf-System ist es auch beim Heiz-Kreislauf-System: Die Heizungspumpe hält den Kreislauf in Gang und sorgt dafür, dass das Trägermedium, beispielsweise Heizwasser, im Haus zirkuliert.
Sinnvoll wäre es, wenn sich die Heizungspumpe wie das Herz den aktuellen Anforderungen anpasst und beispielsweise nur dann auf Hochtouren läuft, wenn es nötig ist. Die Realität sieht meist anders aus: Ältere Pumpen sind vielfach nicht regelbar und arbeiten auf konstant hohem Niveau, unabhängig davon, wie viel Heizwärme benötigt wird. Auch bei neueren Pumpen kann sich der Austausch lohnen, denn Hocheffizienz-Modelle machen sich insbesondere bei weiter steigenden Strompreisen schnell bezahlt.
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Stromkosten sind entscheidender Kostenfaktor
Abgesehen von der unnötigen Energieverschwendung hat der konstante und ungeregelte Betrieb einer Heizungspumpe einen weiteren gravierenden Nachteil: Er kostet viel Geld. Der Anteil des Stromverbrauchs veralteter Pumpen an den gesamten Stromkosten eines Haushalts kann bei 10 oder mehr Prozent liegen. Das Einsparpotenzial stromsparender Modelle wird umso deutlicher, wenn man bedenkt, dass eine Heizungspumpe pro Heizperiode rund 6.000 Stunden in Betrieb ist. Aber nicht nur der Dauerbetrieb geht bei ungeregelten Modellen ins Geld. Meist sind die Pumpen darüber hinaus oftmals falsch eingestellt oder überdimensioniert. Früher rechneten Installateure sicherheitshalber einen sogenannten Angstzuschlag ein, um sicherzugehen, dass das Gebäude auch bei Schwankungen im System warm genug wird.
Der Stromverbrauch kann bei vielen Modellen bereits am Typenschild abgelesen werden. Ein Gang in den Keller zur Heizungsanlage lohnt sich: Hocheffiziente Heizungspumpen und ein optimiertes Heizungssystem können bis zu 80 Prozent der Stromkosten einsparen. Moderne Hocheffizienz-Pumpen liefern schon mit einer Leistungsaufnahme von 10 kWh ausreichende Wärme.
Ist die Angabe auf der eigenen Heizungspumpe bedeutend höher, sollte ernsthaft über einen Austausch nachgedacht werden. Angesichts dauerhaft hoher Strompreise ist das Einsparpotenzial groß – und es wird umso größer, je weiter die Strompreise steigen.
Heizungen sind „intelligenter“ geworden
Grundsätzlich sind vier Pumpentypen zu unterscheiden. Komplett ungeregelte Standardpumpen werden bereits seit rund drei Jahrzehnten nicht mehr eingebaut, mittlerweile ist ihr Einbau sogar verboten. In sehr alten Gebäuden sind sie aber manchmal noch in Gebrauch.. Eine bessere, wenn auch in der Regel keine gute Energiebilanz weisen mehrstufige ungeregelte Heizungspumpen auf. Ähnlich wie bei einem Heizkissen lassen sich hier drei unterschiedliche Leistungsstufen einstellen. Das System läuft also zumindest nicht permanent auf hohem Niveau, wenn man ans Umschalten denkt. Häufig wurde diese Möglichkeit aber nicht genutzt, was dazu führte, dass die Anlagen dauerhaft in unvorteilhaften Werkseinstellungen liefen.
Elektronisch druckgeregelte Heizungspumpen passen sich der Heizsituation im Gebäude selbsttätig an. Sie regeln sich hoch, wenn viele Heizungen aufgedreht sind, also viel Wärme benötigt wird. Lässt der Druck im Heizsystem nach, schrauben die Pumpen auch ihre Leistung automatisch nach unten. Die Erfahrung zeigt, dass eine elektronisch druckgeregelte Heizung nur sehr selten mit voller Leistung läuft. Im Vergleich zu einer ungeregelten Pumpe, die ständig auf Hochtouren fährt, wird das Einsparpotenzial schnell deutlich. Aber auch die Zeit dieser Pumpentypen ist bei Neuinstallationen längst vorbei. Hocheffizienzpumpen haben ihnen in den vergangenen 20 Jahren den Rang abgelaufen. In vielen Gebäuden sind sie aber noch im Einsatz, weil die laufende Pumpe in diesem Zeitraum nicht erneuert oder ersetzt wurde. Das sollte nachgeholt werden.
Moderne Heizungspumpen: Hohe Effizienz, niedrige Kosten
Am modernsten und gleichzeitig am sparsamsten sind moderne geregelte Hocheffizienz-Pumpen. Vom Prinzip mit den druckgeregelten Pumpen vergleichbar, arbeiten sie mit einem optimierten und elektronisch geregelten Motor, der den Stromverbrauch auf Werte zwischen derzeit 7 und 25 Watt senkt. Günstige Hocheffizienz-Pumpen sind schon ab etwa 120 Euro erhältlich. Inklusive Einbau liegen die Kosten bei etwa 300 bis 400 Euro. Angesichts der Lebensdauer einer Heizungspumpe von durchschnittlich 15 bis 20 Jahren ist die Investition in eine effiziente Pumpe in den meisten Fällen eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung. Hinzu kommt, dass gesetzliche Vorgaben zunehmend strenger, das heißt: erlaubte Grenzwerte zunehmend geringer werden. Mit einer modernen Hocheffizienzpumpe ist man auf der sicheren Seite und spart auf mittel- und langfristige Sicht Geld.
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Was beim Austausch der Heizungspumpe noch beachtet werden sollte
Ist die alte Pumpe in den Heizkessel integriert, sollte der Hersteller gefragt werden, ob sie gegen eine Hocheffizienz-Pumpe ausgetauscht werden kann und darf. Bei manchen dieser Modelle kann es sein, dass die Pumpenleistung nicht ausreicht, um das Wasser schnell genug vom Kessel in den Kreislauf zu pumpen. Unter Umständen kann dies zu einer Überhitzung und Beschädigung des Kessels führen. Hinzu kommt, dass die Zulassung erlöschen kann, wenn ein Modell ohne Zustimmung des Herstellers eingesetzt wird.
Der Austausch einer Heizungspumpe allein bedeutet nicht, dass die gesamte Heizungsanlage ebenfalls hocheffizient arbeitet. Daher sollte gleichzeitig ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden lassen. Er kann die Energiekosten nochmals beträchtlich senken. Mehr zum hydraulischen Abgleich lesen Sie hier.
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