Wenn die Flamme der Gastherme nicht mehr brennt, kommen mehrere Ursachen in Frage. Wir erklären, wie Sie einfache Fehler feststellen und wann Sie einen Fachmann kontaktieren müssen.
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Wie funktioniert eine Gastherme?
Unter dem Begriff „Gastherme“ verstehen die meisten ein Gerät, das an der Wand hängt und Warmwasser für die Heizungsanlage sowie für den Verbrauch bereitstellt. Anders als ein Heizkessel (auch Brennwertkessel) hat eine Gastherme keinen Speicher für Warmwasser. Vielmehr arbeitet sie wie ein Durchlauferhitzer, nutzt jedoch Gas statt Strom.
Über eine Leitung strömt Erdgas zum Brenner. Hier wird Luft beigemischt, die Sauerstoff enthält, damit die Verbrennung stattfindet. Die Zündung erfolgt dabei mittels eines Funkens, der im Piezozünder entsteht, indem eine Feder auf einen Piezokristall schlägt. Diese Art der Zündung nennt man piezoelektrische Zündung und gilt als sehr sicher.
In modernen Heizsystemen kommt die Verbrennungsluft von außen durch den Schornstein, der über eine Frischluftzufuhr verfügt. Das gewährleistet, dass die Luft selbst in Neu- oder sanierten Altbauten mit luftdichten Gebäudehüllen genug Sauerstoff enthält. Ist das nicht der Fall, würde eine unvollständige Verbrennung mit Rußbildung erfolgen, die die Brandgefahr erhöht.
Die Wärme, die im Brenner entsteht, wird über einen Wärmetauscher an das Wasser übertragen. Eine Umwälzpumpe pumpt dann das Wasser in den Heizkreislauf, damit es alle Heizkörper erreicht.
Gastherme springt nicht an: Das können Sie tun
Bleibt die Flamme der Gastherme aus, kann das mehrere Ursachen haben. Zum einen ist es möglich, dass der Verbrennungsprozess nicht funktioniert. Möglicherweise liegt es daran, dass die Gas- oder die Luftzufuhr unterbrochen sind. Auch kommt es vor, dass die Steuerung oder die Elektrik defekt sind. In den nächsten Abschnitten zeigen wir Ihnen, wie Sie vorgehen.
1. Reset-Knopf drücken
Ist die Flamme aufgrund eines Fehlers der Steuerung ausgegangen, geht diese manchmal wieder an, wenn Sie die Gastherme neu starten. Je nach Modell müssen Sie dafür den Reset-Knopf mehrmals drücken oder mehrere Sekunden gedrückt halten.
2. Anzeige überprüfen
Moderne Gasthermen verfügen über ein Display, auf dem bei Defekten ein Fehlercode erscheint. Der erste Schritt besteht also darin, das Betriebshandbuch herauszuholen und zu schauen, ob es zu dem Code eine entsprechende Beschreibung gibt. Ist das der Fall, finden Sie meist Anleitungen, wie Sie weiter verfahren sollen.
3. Stromzufuhr checken
Bleibt das Display schwarz, liegt es möglicherweise daran, dass die Stromzufuhr unterbrochen ist. Damit kann die Gastherme jedoch nicht funktionieren, da sie Strom zur Regelung braucht. Sind auch die Kontrollleuchten der Therme aus, ist möglicherweise eine Sicherung herausgeflogen.
Öffnen Sie zu diesem Zweck den Sicherungskasten. Befindet sich der Leitungsschutzschalter in dem Stromkreis der Gastherme unten, trennen Sie alle mit diesem Stromkreis verbundenen Elektrogeräte und versuchen Sie, ihn in die ursprüngliche Position zu bringen. Erscheinen auf dem Display wieder Zahlen und brennt die Flamme nach dem Anzünden wieder, war der Stromkreis wahrscheinlich überlastet oder ein angeschlossenes Gerät defekt.
Wenn dagegen Leuchten und Display keine Lebenszeichen geben, obwohl im Sicherungskasten alles in Ordnung ist und Strom fließt, ist die Elektrik im Inneren des Geräts defekt. In diesem Fall ist die Reparatur durch einen Fachmann unvermeidlich.
4. Gaszufuhr überprüfen
Fließt der Strom ungehindert, bekommt die Gastherme vielleicht nicht genug Gas. Ein Hinweis darauf ist das fehlende Zischen. Hat Ihre Therme ein geschlossenes Gehäuse, ist das allerdings nicht immer eindeutig zu hören.
Haben Sie den Verdacht, dass kein Gas zum Brenner strömt, prüfen Sie, ob der Gashahn geöffnet ist. Dabei handelt es sich oft um einen gelben Hebel. Die Stellung „Zu“ erreichen Sie meist, indem Sie gegen den Uhrzeigersinn drehen.
Haben Sie einen Gasherd, können Sie auch damit leicht überprüfen, ob Ihr Gasanschluss generell gesperrt ist. Unter anderem unterbrechen Netzbetreiber die Gaszufuhr, wenn Arbeiten an den Gasleitungen stattfinden. Sind Sie sich unschlüssig, wenden Sie sich lieber an einen Fachmann.
5. Luftzufuhr überprüfen
Zum Brennen braucht die Flamme der Gastherme Sauerstoff. Dafür gibt es im Inneren des Geräts Ventile, die die Luftzufuhr regeln. Als Laie können und sollten Sie jedoch aus Sicherheitsgründen solche Vorrichtungen nicht überprüfen. Nur der Heizungstechniker kann sicherstellen, ob der Brenner Luft bekommt.
Defekte Gastherme: Was kostet eine Reparatur?
Haben Sie einen Techniker beauftragt, führt er die notwendigen Messungen und Prüfungen aus. Zum einen checkt er, ob alle Düsen und Ventile korrekt funktionieren und ob der Brenner verschmutzt ist. Ist das der Fall, reinigt er Brenner und Zünder.
Lassen Sie gleich eine komplette Wartung durchführen, prüft er auch den Wasserdruck in der Heizungsanlage und optimiert nach Bedarf die Regelung. Auch misst er Abgase und Brennwerte, um eventuelle Anomalien festzustellen.
Muss ein defekter Brenner ausgetauscht werden, liegen die Materialkosten je nach Modell bei 300 bis 1.000 Euro. Hinzu kommen Einbaukosten, die sich um die 300 Euro bewegen. Handelt es sich um eine alte und ineffiziente Gastherme, lohnt sich die Reparatur oft nicht. In diesem Fall ist es besser, sie komplett austauschen, da hochwertige und moderne Geräte schon ab 2.000 Euro zu haben sind.
Ist dagegen die Steuereinheit defekt, kommen Sie mit Reparaturkosten um die 300 Euro deutlich günstiger weg.
Wann soll ich die Gastherme überprüfen lassen?
Auch jenseits der jährlichen Wartung gibt es Anzeichen, bei denen Sie sich aus Sicherheitsgründen an einen SHK-Fachbetrieb wenden sollten. Das ist der Fall:
- Bei ungewöhnlichen Gerüchen, besonders wenn es nach verbranntem Material riecht.
- Wenn die Flamme immer wieder ausgeht, obwohl Sie die Therme nicht ausgestellt haben.
- Bei seltsamen Geräuschen und Vibrationen.
- Wenn Sie Rußflecken an der Therme bemerken.
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