In einem Heizungssystem wird Wasser erwärmt und über die Rohrleitungen verteilt. So gelangt die Wärme in die verschiedenen Zimmer und kann dort wieder über die Heizkörper abgegeben werden. Damit dieser Kreislauf optimal funktioniert, muss immer ausreichend Wasser in der Heizung vorhanden sein.

Welche Auswirkungen hat fehlendes Wasser im Heizsystem?
Ist nun zu wenig Wasser in der Heizanlage vorhanden, kann auch die Wärme nicht ausreichend transportiert werden. In den Zimmern werden dann die Heizkörper nicht richtig warm. Die Heizleistung der Heizung wird nicht erreicht.
Um den Wärmebedarf zu decken, muss nun immer mehr geheizt werden. Das wiederum führt zu höheren Energiekosten. Die Wohlfühltemperatur in den Räumen kann nur noch schwer erreicht werden und der Wohnkomfort sinkt stark. In Extremfällen kann ein nicht ausreichend beheizter Wohnraum zu gesundheitlichen Schäden führen.
Sinkt der Wasserstand in der Heizung stark, kann es auch bei der Heizungsanlage selbst zu Beschädigungen kommen. Wer einen jährlichen Wartungsvertrag für seine Heizung abgeschlossen hat, braucht sich hier wenig Gedanken zu machen. Die Fachleute prüfen auch jedes Mal den Wasserstand und füllen bei Bedarf nach.
Der Wasserdruck ist entscheidend
Eine Heizungsanlage kann nur gut arbeiten, wenn sie mit dem empfohlenen Wasserdruck betrieben wird. Dieser ist nicht einheitlich anzugeben, sondern je nach Bedingungen individuell.

Der Wasserdruck in einer Heizung ergibt sich aus dem Gewicht des enthaltenen Wassers und der Höhe, den die Installation hat. Für jeden Meter zwischen Manometer und dem höchsten Installationspunkt im Haus ergibt sich ein Druck von 0,1 bar.

Damit es auch wirklich bis zum letzten Heizkörper warm wird, muss der Druck passen. Ansonsten schafft es das warme Wasser nicht bis in diesen entlegenen Winkel der Installation.
Mehr Wasserdruck ist dagegen wenig sinnvoll, da ja nicht noch höher gelegene Heizkörper versorgt werden müssen. Dieser höhere Druck würde der Heizung also nur unnötige Arbeit abverlangen.
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Wie wird Wasser nachgefüllt?
Das Nachfüllen des Heizungswassers ist bei einem Heizungsinstallateur am besten aufgehoben. Wer aber Vorkenntnisse hat, die Betriebsanleitung genau studiert oder sich von einem Experten einweisen lässt, kann auch selbst Wasser nachfüllen.

So gehen Sie beim Befüllen der Heizung vor:
- Umwälzpumpe an der Heizung ausschalten und alle Thermostate an den Heizkörpern voll aufdrehen.
- Nun wird die Heizungsanlage mit einem Wasserhahn verbunden. Es gibt Heizungen, die eine feste Verbindung zum Frischwassersystem haben. In diesem Fall wird der entsprechende Wasserhahn geöffnet. Ist kein verbindender Schlauch vorhanden, muss dieser selbst installiert werden. Wichtig ist, dass dieser gut passt und sauber ist. Wichtig: Beim Verbinden von der Heizung mit Trinkwasser muss ein Systemtrenner eingesetzt werden. Dieser verhindert, dass Heizungswasser in das Trinkwasser kommen kann und dieses verunreinigt.
- Zuerst wird der Schlauch vollständig mit Wasser gefüllt, damit keine Luft darin ist, die dann ja auch ins Heizsystem gelangen würde. Erst danach den Schlauch fest montieren.
- Danach den Wasserhahn aufdrehen, sodass der Schlauch unter Druck steht.
- Erst dann wird das Auffüllventil an der Heizung geöffnet. Vorsicht: Wasser langsam mit Blick auf das Manometer bis zum erforderlichen Betriebsdruck einfüllen.
- Ist der erforderliche Druck erreicht, werden alle Wasserhähne und Ventile wieder geschlossen und die Heizung kann wieder in Betrieb genommen werden.

Heizungswasser nach Richtlinie
Wasser ist nicht gleich Wasser – das gilt auch für das Heizungswasser. In manchen Regionen ist die Wasserhärte so hoch, dass es zu Schäden an der Heizung führen kann.
Denn je höher die Wasserhärte ist, desto mehr Mineralien wie Calcium und Magnesium sind enthalten. Diese können sich in den Rohren und Heizkörpern ablagern. Die Folge sind lauwarme Heizkörper, da die Wärme nicht mehr richtig übertragen werden kann.
Außerdem können im Leitungswasser Sulfat und Chlorid enthalten sein, die ebenfalls zu Störungen der Heizungsanlage führen können.
Um einen störungsfreien Betrieb der Heizung zu gewährleisten, sollte das Heizungswasser der VDI Richtlinie 2035 entsprechen. Damit sind auch die Garantie und Gewährleistung abgesichert.
Diese Richtlinie legt fest, welche pH-Werte und die Wasserhärten noch zugelassen sind. Werden diese Grenzwerte vom örtliche Leitungswasser überschritten, muss das Wasser für die Heizung aufbereitet werden.

Heizungswasser
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