Was ist ein Heizkörper-Thermostat und welche Modelle gibt es?
Das gebräuchlichste Thermostatventil ist mechanischer Art. Das bedeutet, die Raumtemperatur lässt sich durch manuelle Einwirkung auf das Ventil einstellen. Ein mechanischer Thermostat ist relativ günstig, daher entscheiden sich die meisten privaten und gewerblichen Hausbauer oder -renovierer für ein solches Modell, anstatt in ein etwas teureres, elektronisches Modell zu investieren. Oft ist dies jedoch eine Fehlentscheidung, denn später beim Gebrauch der Heizung wird unter Umständen viel Energie und somit Geld verschwendet.
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Mittlerweile gibt es auf dem Markt aber immer mehr elektronische Modelle. Diese sind mit intelligenten Systemen ausgestattet, die etwa die Temperatur überwachen und die Heizleistung automatisch steuern können. Sie lassen sich meist auf einfache Weise exakt programmieren, sodass die jeweiligen Heizkörper ausschließlich nach dem Bedarf der Bewohner funktionieren.
Optimales Heizverhalten – Heizkosten sinnvoll und effektiv sparen
Viele Hausbewohner sind der Überzeugung, durch das komplette Ausschalten der Heizung am Morgen vor der Arbeit einen großen Anteil an Heizkosten zu sparen. Wird die Raumtemperatur jedoch zu stark gesenkt, braucht die Heizung am Abend mehr Energie, um die gewünschte Temperatur wiederherzustellen.
Dadurch hat man nicht nur kaum oder gar keine Energie eingespart, sondern muss auch noch den Feierabend in einer ungemütlichen Umgebung verbringen, denn die kalten Wände und die heiße Heizungsluft bewirken einen zugluftartigen Effekt. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass sich an den kalten Wänden schnell Kondenswasser bildet, das schlimmstenfalls zur Schimmelbildung führt.
Der kleine aber entscheidende Unterschied
Es wurde schon oft kommuniziert, aber ist dennoch vielen nicht bekannt, dass bereits eine Temperaturabsenkung von nur einem Grad eine Heizkostenreduktion von rund 6 Prozent bewirken kann. Eine um 4 Grad niedrigere Raumtemperatur während der Zeit der Abwesenheit kann bis zu 10 Prozent der Heizkosten einsparen und wird von den Hausbewohnern so gut wie nicht wahrgenommen. Realisierbar sind solch feinen Abstimmungen allerdings nur mit elektronischen Thermostaten.
Elektronische Heizkörper-Thermostate versus mechanische
In puncto Regelung stehen die mechanischen Thermostate den elektronischen in nichts nach. Zuverlässig agiert eine Spezialflüssigkeit, die sich bei bestimmten Temperaturen ausdehnt oder zusammenzieht, als Temperaturfühler.
Digitale, programmierbare Thermostatventile bieten jedoch weitaus mehr Funktionen. So können nicht nur die Zeiten, in denen die Heizung sparsam oder großzügig funktionieren soll an den jeweiligen Tagesablauf des Hausbewohners angepasst werden, auch die Temperaturen in den einzelnen Räumen sind genauestens regel- und programmierbar. Die elektronischen Ventile ermöglichen zudem eine gradgenaue Einstellung der Temperatur, was mithilfe des mechanischen Thermostats und unserem persönlichen Temperaturempfinden nicht möglich ist. Dabei muss der Ablauf nur einmal eingegeben werden und danach funktioniert alles automatisch.
Ein elektronisches Thermostatventil besteht aus einem Sensor, einer Uhr, einem Minicomputer und einem Elektromotor. Je nach Modell ist der Temperaturfühler entweder direkt in den Ventilkopf integriert oder in einen Raumregler, dessen Standort im jeweiligen Raum frei wählbar ist. Letztere Variante funktioniert per Funk und ermöglicht eine noch passgenauere Einstellung der Raumtemperatur.
Praktisch sind auch Thermostat-Modelle, die über einen Fensterkontakt verfügen. Dieser fährt die Heizung beim Öffnen eines Fensters oder einer Balkontür bereits nach etwa 30 Sekunden herunter. Doch auch die Ventile mit integriertem Temperaturfühler, bei denen das Herunterfahren der Heizung nach einem abrupten Temperaturabfall aktiviert wird, reagieren schon nach ungefähr eineinhalb Minuten.
Ganz im Gegenteil dazu regagieren die mechanischen Modelle auf einen Temperaturabfall mit einer Steigerung der Heizleistung. Besonders im Falle eines gekippten Fensters führt dieses Verhalten zur Verschwendung großer Mengen an Heizenergie und CO2.
Einbau, Kosten und Hersteller von Heizkörper-Thermostaten
Empfehlenswert ist der Austausch der Thermostatventile während der Sommermonate, wenn die Heizung ohnehin ausgeschaltet ist. Der Einbau ist sehr leicht und kann von jedem selbst vorgenommen werden. Da der Preis für digitale Modelle etwa zwischen 30 und 100 Euro liegt, ist eine ausgiebige Informationssammlung und Kalkulation vor dem Kauf ratsam. Mechanische Heizkörperthermostate sind wesentlich günstiger und bereits für etwa 8 bis 17 Euro im Handel erhältlich.
Bekannte Hersteller von Thermostatventilen sind beispielsweise ELV, Conrad, Heimeier, Danfoss und Honeywell. Einen ersten Überblick über diverse Vorteile, Modelle und Funktionen bieten beispielsweise die Testergebnisse der Stiftung Warentest und das Internet.