Wasserdruck Heizungsanlage

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Der Wasserdruck in der Heizungsanlage: Was tun, wenn der Druck abfällt?

In jeder Heizungsanlage herrscht ein bestimmter, optimierter Druck, um das im Heizkreis zirkulierende Wasser umzuwälzen. Über diesen Kreislauf gibt das im Heizkessel erwärmte Heizwasser seine Wärmeenergie über die Heizkörper oder Flächenheizung an die Räume ab. Dieser Druck wird durch die Heizungspumpe erzeugt und wird in der Einheit „bar“ gemessen. In der Nähe des Heizkessels findet sich ein Manometer, an dem nicht nur der aktuell herrschende Druck im Heizkreislauf ablesen lässt. Hier ist auch der maximal mögliche Druck des jeweiligen Heizkreislaufs markiert sowie der Minimaldruck.

Wasserdruck Anzeige © flashpics, stock.adobe.com
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Stimmt der Wasserdruck im Heizsystem?
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Den notwendigen, anlagenspezifischen Wasserdruck für die Heizungsanlage ermittelt in der Regel der Heizungsfachmann. Als Richtwert kann man sich jedoch für den Mindestdruck merken: Pro Meter Rohrlänge, die zu überwinden ist, werden überschlägig 0,1 bar Druck benötigt. Beträgt der Höhenunterschied zwischen Heizkessel und Heizkörper 10 Meter, ist also ein Wasserdruck von 1,0 bar notwendig. Auf diesen Minimalwert, werden noch rund 0,3 bar hinzugegeben, um eventuelle Druckverluste auszugleichen. Den genauen, für die Heizungsanlage spezifischen Druck, berechnet der Fachmann bei der Heizungsinstallation.

Rechnen Sie den optimalen Druck für Ihre Heizung aus
Richtwert: Rechnen Sie näherungsweise den optimalen Druck für Ihre Heizung selbst aus

Druckverlust

Obwohl die Heizungsanlage ein in sich geschlossenes System ist, gelangt Luft in den Kreislauf. Dies kann einerseits durch den im Wasser enthaltenen Anteil Luft, aber auch durch nicht ganz dichte Ventile erfolgen. Ist im Heizkreislauf zu viel Luft enthalten, führt dies zu einer geminderten Heizleistung. Deshalb muss die Heizungsanlage regelmäßig entlüftet werden. Beim Entlüften der Heizung wird das Entlüftungsventil der Heizkörper so lange geöffnet, bis keine Luft mehr austritt und Heizwasser aus dem Ventil tritt. Da grundsätzlich auch ein bestimmter Anteil des Heizungswassers austritt, kann es zu einem Wasserverlust im Heizkreislauf kommen, der wiederum zu einem sinkenden Heizungsdruck führt. Denn je mehr Wasser aus dem Heizungssystem genommen wird, desto geringer ist der Druck in der Heizung.

Heizung entlüften mit Entlüftungsschlüssel © M.Dörr und M.Frommherz, stock.adobe.com
Beim Entlüften kann es zu Wasserverlust kommen, der wiederum zu einem sinkenden Heizungsdruck führt © M.Dörr und M.Frommherz, stock.adobe.com

Ein weiterer Druckverlust kann entstehen, wenn die Heizungsanlage beschädigt ist und durch ein Leck Wasser austritt. Ist das Leck groß und tritt viel Heizwasser aus, werden sich die Auswirkungen schnell auf dem Manometer zeigen. Schwieriger ist es, wenn das Heizwasser nur langsam, tröpfelnd austritt. Dann wird der Schaden meist sehr spät entdeckt, zumal, wenn die undichte Stelle an einer Stelle liegt, die schwer zu entdecken ist und womöglich ein Rohr, das in der Wand verlegt ist, betrifft.

Sehr ärgerlich: Ein unbemerktes Leck führt zum Wasserschaden
Sehr ärgerlich: Ein unbemerktes Leck führt zum Wasserschaden
Tipp: Haben Sie den Verdacht, dass Sie eine versteckte Leckage im Heizsystem haben? Dann beauftragen Sie eine Fachfirma mit der Überprüfung. Eine Wärmebildkamera zeigt beispielsweise, ob das Heizwasser ordnungsgemäß fließt oder irgendwo austritt.

Eine undichte Stelle kann auch direkt am Heizkessel auftreten. Sie ist während des Heizbetriebs allerdings kaum feststellbar. Denn das austretende Heizwasser verdampft bei der Verbrennung gleich und sammelt sich nicht an. Wird die Heizung abgeschaltet, kann man das austretende Heizwasser sehr schnell unter dem Kessel feststellen.

Heizungsanlage: Ein Druckverlust kann verschiedene Ursachen haben
Heizungsanlage: Ein Druckverlust kann verschiedene Ursachen haben

Warmes Wasser dehnt sich aus. Die Rohrleitungen können dies nur bedingt aufnehmen, das Ausdehnungsgefäß gleicht die Druckunterschiede mithilfe einer Membran aus und hält ihn möglichst konstant. Ist das Ausdehnungsgefäß jedoch defekt, kann es ebenfalls zu einem sinkenden Druck in der Heizungsanlage kommen.

Ausdehnungsgefäß © JRJfin, stock.adobe.com
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Äußerst selten, aber auch möglich: Das Sicherheitsventil ist zu klein. Es schützt die Heizung vor zu hohem Druck, indem es bei Überdruck öffnet und Heizwasser austreten lässt. Ist das Sicherheitsventil für die Heizungsanlage zu klein, öffnet es zu schnell und zu viel Wasser kann austreten. Die Folge ist dann ein Druckverlust in der Heizung. Normalerweise wird ein zu kleines Sicherheitsventil vom Fachmann gleich nach der Heizungsinstallation bei der ersten Inbetriebnahme bemerkt und ausgetauscht.

Es kann auch zu einem zu hohen Druck in der Anlage kommen. Ein zu hoher Wasserdruck kann an einem defekten Ventil im Ausdehnungsgefäß liegen. Aber auch Fehler bei der Auslegung können zu einem zu hohen Anlagendruck führen. Werden einzelne Komponenten ausgetauscht, so können die Druckverhältnisse sich ebenso ändern. Aus der Heizungsanlage sollte man selbst Wasser nur im absoluten Ausnahmefall ablassen, besser ist es auf jeden Fall, einen Fachmann zu Rate zu ziehen.

So erhöhe ich den Wasserdruck

Ein zu geringer Wasserdruck in der Heizungsanlage führt dazu, dass womöglich nur die Heizkörper warm werden, die sich nah am Heizkessel befinden. Gleichzeitig führt dies zu einem erhöhten Energieverbrauch. Nach dem Entlüften kann man durchaus auch selbst Wasser nachfüllen.

Wollen Sie selbst Heizwasser nachfüllen, dient das Manometer der Heizungsanlage als Orientierungshilfe. In der Regel ist auf dem Manometer eine grüne Markierung angebracht, die den optimalen Druckbereich für die Heizungsanlage anzeigt.

Sie sollten allerdings die Wasserhärte Ihres Trinkwassers und die Heizleistung Ihrer Heizung kennen! Denn je nach Wasserhärte kann das falsche Heizungswasser zu Schäden an der gesamten Heizungsanlage führen. Die Qualität des Wassers sollte der VDI-Richtlinie 2035 sowie auch der Trinkwasserverordnung entsprechen. Das heißt: Das Wasser muss klar und frei von Ablagerungen sein. Bei einer Heizleistung zwischen 50 und 200 kW und einer Befüllung von bis zu 50 Liter sollte der Härtegrad des Wassers mindestens „mittel“ (8,4° bis 14°dH) sein. Ansonsten muss das Wasser aufbereitet werden. Wer sich unsicher ist, sollte auf jeden Fall einen Heizungsinstallateur beauftragen!

Heizungswasser nach VDI-Richtlinie
Heizungswasser nach VDI-Richtlinie

Und so gehen Sie konkret vor:

Zunächst schalten Sie die Umwälzpumpe der Heizung aus und öffnen alle Thermostatventile. Kontrollieren Sie den Wasserdruck am Manometer. Die Einstellbereiche sind darauf gekennzeichnet. In der Regel zeigt eine grüne Markierung den Bereich an, der für die Heizungsanlage optimal ist.

Einige Heizungsanlagen verfügen über eine feste Verbindung zwischen der Heizungsanlage und dem Trinkwassersystem. Da diese Verbindung nicht dauerhaft geöffnet sein darf, sind die entsprechenden Ventile geschlossen. Sie können in diesem Fall durch das Öffnen der Ventile direkt Wasser nachfüllen. Achten Sie dabei auf das Manometer und füllen Sie in keinem Fall zu viel Heizungswasser nach!

TIPP

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Ist keine direkte Verbindung installiert, müssen Sie einen Schlauch auswählen, der über den für Ihre Heizungsanlage passenden Anschluss verfügt. Die genauen Anforderungen sind in der Betriebsanleitung beschrieben. Meistens ist jedoch ein einfacher Gartenschlauch ausreichend. Um Heizungswasser nachzufüllen, schließen Sie zunächst den Schlauch an einem Wasseranschluss an und füllen ihn mit Wasser auf, bis es aus dem Schlauch tritt. Erst dann schließen Sie den Schlauch an die Heizungsanlage an. Dadurch verhindern Sie, dass Luft ins Heizsystem gelangt.

Verbinden Sie den mit Waser vollgelaufenen Schlauch mit dem Einfüllstutzen der Heizungsanlage. Er kann sowohl am Vorlauf wie auch am Rücklauf angebracht sein. Öffnen Sie das Ventil am Einfüllstutzen und drehen dann den Wasserhahn auf. Die Anlage ist dann ausreichend gefüllt, wenn das Manometer einen Wert im optimalen Bereich anzeigt.

Sobald ausreichend Wasser nachgefüllt wurde, schließen Sie den Wasserhahn wieder. Nicht vergessen: das Ventil am Einfüllstutzen schließen und die Thermostatventile wieder öffnen Demontieren Sie anschießend den Schlauch. Um eventuell in das System gelangte Luft zu entfernen, sollten Sie die Heizung sicherheitshalber noch einmal vorsichtig entlüften. Kontrollieren Sie danach noch einmal den Wasserdruck.

Empfehlenswert ist ein Wartungsvertrag mit dem Heizungsinstallateur. Er stellt sicher, dass Ihre Heizungsanlage auf Dauer effizient arbeitet. Bei der jährlichen Überprüfung wird immer auch der Wasserdrucks der Heizungsanlage kontrolliert. Ist er nicht im optimalen Bereich, wird bei der Wartung das Heizungswasser nachgefüllt oder vermindert.

So wird der Druck der Heizungsanlage erhöht
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