Heizung entlüften

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Heizung regelmäßig entlüften hilft Heizkosten senken

Das Entlüften der Heizung wird schon mal gerne vergessen. Dabei sollte es eigentlich eine jährliche Routine sein. Luft in der Heizung kann der Grund dafür sein, dass ein Heizkörper nicht richtig warm wird. Aber spätestens, wenn die Heizkörper anfangen zu gluckern, sollten sie entlüftet werden. Sobald diese störenden Geräusche entstehen, lässt nicht nur die Heizkraft drastisch nach, die Kosten steigen dann auch, da der optimale Wirkungsgrad der gesamten Anlage nicht erreicht werden kann.

Und das wiederum wirkt sich negativ auf die Heizkosten aus. Wer seine Heizung regelmäßig entlüftet, kann den Energieverbrauch um bis zu 15 Prozent senken. Idealerweise wird die Heizung einmal jährlich vor dem Start der Heizperiode entlüftet.

Heizung entlüften mit Entlüftungsschlüssel © M.Dörr und M.Frommherz, stock.adobe.com
Heizung entlüften mit Entlüftungsschlüssel © M.Dörr und M.Frommherz, stock.adobe.com
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So entsteht das gluckernde Geräusch

Im Laufe der Zeit kann sich in Heizungsrohren und Heizkörpern zunehmend Luft ansammeln. Der eigentliche Wärmeträger, das Heizungswasser, das für die Erwärmung der Heizung zuständig ist, wird weniger und die Luft zirkuliert in Form kleiner Luftblasen mit. Da aber die Wärmekapazität von Luft deutlich niedriger als die von Wasser ist, werden die Heizkörper nicht mehr richtig warm. Da Luft leichter ist als Wasser, sammelt sie sich meist in der oberen Hälfte der Heizkörper an. Ist also ein Heizkörper ungleichmäßig warm, ist dies ein deutlicher Hinweis darauf, dass ein Entlüften der Heizungsanlage ansteht.

Was muss man beim Entlüften beachten?

Heizkörper zu entlüften, ist kein Hexenwerk – das kann jeder Eigentümer oder Mieter schnell selbst erledigen. Je nach Anzahl der Heizkörper sollte das Entlüften in maximal 10 Minuten erledigt sein.

Die Heizkörper zu entlüften ist nicht schwer
Die Heizkörper zu entlüften ist nicht schwer

Was braucht man fürs Entlüften?

Das Praktische am Heizung Entlüften: Es ist denkbar einfach. Kein Fachmann muss dafür ins Haus kommen. Das Einzige, was man fürs Entlüften benötigt, ist ein spezieller Entlüftungsschlüssel. Erhältlich sind die Schlüssel mit der besonderen Vierkant-Form in jedem Baumarkt. Notfalls funktioniert das Entlüften auch mit einer Rohrzange. An manchen sehr alten Heizkörpern muss man sogar die Rohrzange benutzen und damit das Ventil öffnen.

Übrigens kostet ein Entlüftungsschlüssel wenige Euro, auf dem Markt sind auch Entlüftungsschlüssel mit integriertem Auffangbehälter erhältlich.

Heizung entlüften © Andre Reichardt, fotolia.com
Heizung entlüften mit Entlüftungsschlüssel © Andre Reichardt, fotolia.com

Um den Heizkörper zu entlüften, muss er in Betrieb sein. Das heißt, die Thermostatventile müssen geöffnet und die Heizung komplett aufgedreht werden. Warum ist das so? Sowohl Luft als auch Wasser dehnen sich aus, wenn sie erhitzt werden. Luft ist leichter als Wasser und steigt dann nach oben. Bei einem kalten Heizkörper könnte zu viel Luft in der Heizung übrigbleiben. Bei voll aufgedrehtem Thermostat ist sichergestellt, dass sich die Luft oben im Heizkörper sammelt und dann beim Entlüften auch komplett entweicht.

Der erste Schritt besteht nun darin, die Umwälzpumpe der Heizungsanlage vorübergehend auszuschalten, damit die Luft sich auch in den Heizkörpern sammeln kann und nicht mit umgewälzt wird. Am besten wartet man dann rund 10 min, damit die Luft sich oben in den Heizkörpern sammeln kann.

Zum Entlüften besitzt jeder Heizkörper ein sogenanntes Entlüftungsventil, das meist oben an der Heizung gegenüber des Thermostatventils zu finden ist.

Hierauf setzt man den Entlüftungsschlüssel und dreht entgegen dem Uhrzeigersinn. Dabei sollte man langsam und mit Bedacht vorgehen, da in der Heizung Druck besteht. Nach kurzer Zeit ist ein Zischgeräusch zu hören. Das bedeutet, dass nun Luft aus dem Heizkörper entweicht.

Ist die Luft komplett entwichen, tritt irgendwann Wasser aus dem Heizkörper aus. Deshalb sollte man auch nicht vergessen, ein Gefäß zum Auffangen unter das Ventil zu halten. Sinnvoll kann auch ein alter Lappen sein, sodass auf jeden Fall verhindert wird, dass schmutziges Heizungswasser auf den Boden tropft. Nach einer Weile tritt nur noch Heizungswasser aus dem Ventil aus. Das ist der Moment, in dem das Ventil im Uhrzeigersinn wieder zugedreht werden muss. Am besten sammelt man circa 50 bis 100 ml Wasser, ehe man das Ventil zudreht, damit auch sicher alle Luft entweicht.

Wer noch nie seine Heizung entlüftet hat, sollte vor allem hierauf achten: Das Wasser, das aus dem Heizkörper austritt, kann sehr heiß sein. Es besteht sogar die Gefahr, sich zu verbrühen. Auch aus Gründen der Eigensicherung sollte man daher einen Behälter oder ein Tuch bereithalten.

Am Schluss sollte noch überprüft werden, ob der Druck in der Heizungsanlage in Ordnung ist. Durch die Entlüftungsaktion kann sich dieser nämlich verändert haben. Dann muss bei Bedarf Wasser nachgefüllt werden.

Und noch ein Tipp: In Einfamilienhäusern beginnt man mit dem Entlüften am besten auf den unteren Stockwerken und arbeitet sich dann etagenweise nach oben vor. Die Luft in einer Heizungsanlage steigt nämlich immer nach oben.
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Automatisch die Heizkörper entlüften

Meist werden Heizkörper auf die vorhin beschriebene Weise mit einem Spezialschlüssel entlüftet. Es gibt aber auch Ventile, die eigenständig entlüften. Diese Art von Ventilen lässt permanent überschüssige Luft ab – und das selbstständig, sodass das jährliche manuelle Entlüften entfällt.

Wer nun seine alten Ventile gegen die automatische Variante austauschen will, sollte folgendermaßen vorgehen: In einem ersten Schritt muss man die Sperrventile an den Heizungen zudrehen. Dann muss das Wasser aus den abgeschalteten Heizkörpern über eine Ablass-Schraube so weit abgelassen werden, bis es in etwa in Höhe der Entlüftungsventile steht, damit kein Wasser beim Ventiltausch hinausspritzt.

Automatischer Heizkörperentlüfter: Funktionsweise erklärt
Automatischer Heizkörperentlüfter: Funktionsweise erklärt

Danach kann man die alten Ventile herausschrauben und die neuen Ventile anbringen. Dann können die Sperrventile wieder geöffnet werden. Verbraucher, die ihre Heizung weiter von Hand entlüften möchten, können das auch mit automatischen Ventilen problemlos tun. Das Vorgehen ist dann dasselbe wie oben beschrieben.

Der Kostenfaktor der Umrüstung auf automatische Heizkörperentlüfter ist relativ gering. Ein einzelnes automatisches Entlüftungsventil kostet rund 5 Euro, mit rund 50 Euro kann also gut ein Ein-Familien-Haus umgerüstet werden. Auch hierzu ist im Allgemeinen kein Handwerker nötig.

Bei intakten Heizkörper lohnt sich ein neues Entlüftungsventil nachzurüsten
Bei intakten Heizkörpern lohnt es sich, ein neues Entlüftungsventil nachzurüsten

Fazit

Regelmäßiges Entlüften der Heizung ist notwendig und sinnvoll, da nur dann die Heizungsanlage optimal läuft und ein Heizkreislauf ohne Luft weniger Energie verbraucht. Die manuelle Entlüftung sollte zur jährlichen Routine gehören und findet am besten vor dem Start der Heiz-Saison statt.

Die Schritte Umwälzpumpe abstellen, Thermostate voll aufdrehen, Entlüften, Heizungsdruck kontrollieren und ggf. Wasser nachfüllen nehmen nicht mehr als eine halbe Stunde für die gesamte Wohnung oder das Haus in Anspruch. Noch komfortabler sind automatische Entlüftungsventile. Auch hierbei sollte der Heizungsdruck aber regelmäßig überprüft werden.

Heizung entlüften © Andre Reichardt, fotolia.com
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