Informationen zu den Strompreisen in Deutschland
Die Strompreise in Deutschland – gemeint sind hier die Endverbraucherpreise – sind nach Zahlen von Eurostat europaweit am höchsten. Die Gründe für die hohen Preise sind vielfältig. Hierzu tragen vor allem die sehr hohen Steuern und Abgaben bei, aber vor allem der nach wie vor relativ geringe Wettbewerb unter den Stromanbietern gilt als einer der Hauptgründe für die hohen Preise. Im Jahr 2024 ist der durchschnittliche Strompreis gesunken, vor allem wegen der geringeren Kosten für Beschaffung und Vertrieb. Allerdings dürften die Preise zukünftig wohl eher steigen als sinken, zumal die CO2-Abgabe weiter steigen wird. Prognosen aus dem Wirtschaftsministerium gehen von steigenden Strompreisen ab 2026 aus. Aber es gibt Möglichkeiten, den Preissteigerungen zumindest zum Teil entgegenzuwirken.

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Zusammensetzung der Strompreise für Endverbraucher
Die Preise, die Stromanbieter von ihren privaten Endkunden verlangen, setzen sich zusammen aus einem Grundpreis und dem sogenannten Arbeitspreis, der pro kWh erhoben wird. Bei der Darstellung der Strompreise werden die Grundpreise anteilig hochgerechnet. Die Energiebeschaffungskosten für die Stromanbieter ergeben sich wiederum aus den Großhandelspreisen an den Strombörsen.
Der Gesamtpreis für eine Kilowattstunde Strom setzt sich vorrangig aus drei großen Bestandteilen zusammen:
- Kosten für Energieerzeugung- und Lieferung
- Netznutzung
- Steuern, Abgaben und Umlagen

Der Anteil der reinen Stromkosten – also Erzeugung und Transport der Energie - an den Endverbraucher-Preisen ist vergleichsweise gering und beträgt weniger als die Hälfte der Kosten. Gleichzeitig ist er der einzige wirklich variable Bestandteil im Strompreis, mit dem die Stromanbieter gleichzeitig ihren Gewinn erwirtschaften müssen. Denn die anderen Bestandteile wie Netzentgelte (rund 25 % der Kosten und weiter steigend) und vor allem die Steuern und Abgaben (rund ein Drittel der Kosten) landen nicht bei den Anbietern.
Entwicklung der Strompreise
Die 1998 eingeläutete Liberalisierung der Strom-Märkte sollte zu einem stärkeren Wettbewerb auf dem Strom-Markt und somit zu niedrigeren Preisen für die Verbraucher führen.
In der Praxis hat die Liberalisierung des Strommarktes und die beinahe unübersichtliche Anzahl an Stromanbietern jedoch nicht zu niedrigeren Preisen geführt. Auch bei fallenden Börsenpreisen für Strom sind die Verbraucherpreise zumeist angestiegen, während steigende Einkaufspreise direkt an die Verbraucher weitergegeben werden. Kritiker werfen den Stromanbietern vor, auf diese Weise ihre Gewinne zu steigern, statt die günstigeren Konditionen an die Verbraucher weiterzugeben. Vor allem die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs führten zu so hohen Strompreisen, dass zur Kompensation die EEG-Umlage abgeschafft wurde. Hierdurch konnte der Strompreis ab dem zweiten Halbjahr 2022 deutlich gesenkt werden.
Möglichkeiten zur Preissenkung von Strom
Prognosen gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren kaum mit stark sinkenden Strompreisen zu rechnen ist. Der Strompreis wird nicht zuletzt wegen der Kopplung des Strompreises an die Preise für fossile Brennstoffe steigen. Aber auch die immer teurer werdenden Netzentgelte werden die Strompreise weiter verteuern.

Für die Verbraucher kommen damit eigentlich nur zwei Möglichkeiten in Betracht, um die Stromkosten senken zu können. Zum einen können sie versuchen, möglichst viel Strom zu sparen. Die zweite Möglichkeit besteht darin, regelmäßig die Angebote und Konditionen der Stromanbieter zu vergleichen und gegebenenfalls den aktuellen Anbieter zu wechseln.

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Stromtarife mit Preisbindung
Beim Vergleich der verschiedenen Stromanbieter lohnt es sich, vor allem Angebote mit einer langfristigen Preisgarantie zu berücksichtigen. Diese Tarife schützen wenigstens für eine gewisse Zeit vor steigenden Strompreisen. Auf der anderen Seite kann der Verbraucher für den Fall, dass die Preise sinken, von einem Preisrückgang nicht profitieren.

Wer sich für einen Vertrag mit Preisgarantie entscheidet, sollte in jedem Fall die Vertragskonditionen sehr genau prüfen. Außerdem ist es ratsam, verschiedene Angebote sowie das aktuelle Preisniveau genau miteinander zu vergleichen. Preissteigerungen durch steigende Abgaben und Steuern werden auch bei diesen Verträgen bisweilen an den Kunden weitergegeben, sodass der Strom trotz Tarifbindung teurer werden kann. Einen Vergleich sind diese Tarife aber allemal wert.
Fazit
Die Strompreise für Endverbraucher sind in Deutschland im EU-Vergleich weiterhin sehr hoch. Dabei machen die eigentlichen Kosten für Erzeugung und Vertrieb nicht einmal die Hälfte des Strompreises aus. Vor allem Netzentgelte und Steuern und Abgaben bestimmen den Strompreis. Verbraucher haben aber die Möglichkeit, durch den Wechsel ihres Stromanbieters möglichst günstige Tarife zu wählen. Daher lohnt es sich, regelmäßig die Tarife zu vergleichen. Wer die Möglichkeit dazu hat, kann außerdem durch die eigene Stromproduktion durch eine Photovoltaikanlage oder ein Balkonkraftwerk die Kosten senken.

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