Stromverbrauch in Deutschland
Der Stromverbrauch in Deutschland ist zuletzt gesunken. Statistiken zeigen, dass der Bruttostromverbrauch seit einem Höchststand anfang der 2000-Jahre stetig leicht sinkt. In 2021 lag der Gesamtstromverbrauch in Deutschland rund 565 Milliarden Kilowattstunden.
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Wer den meisten Strom benötigt, verrät eine BDEW-Grafik (Stand 4/2021). Der Grafik zufolge verbraucht die Industrie 46 Prozent des Stroms. Der Anteil von Gewerbe, Handel und Dienstleistungen liegt bei 26 Prozent, der der privaten Haushalte bei 26 Prozent. Der Verkehr hat einen Anteil von 2 Prozent am Stromverbrauch. Etwa 40 Prozent des erzeugten Stroms wurde 2019 laut Schätzungen von erneuerbaren Energiequellen geliefert. 2018 lag der Anteil bei 35,1 Prozent.
Stromverbrauch im Haushalt: Daten und Fakten
Etwa ein Viertel des Stromverbrauchs in Deutschland entfällt auf die privaten Haushalte – mit steigender Tendenz. Wieviel Strom verbraucht ein typischer Haushalt? Die folgende Tabelle gibt Aufschluss über die Durchschnittsverbräuche:
Haushaltsgröße in Personen | Stromverbrauch in kWh pro Jahr (gerundet) |
---|---|
1 | 1800-2000 |
2 | 3000-3400 |
3 | 4000-4300 |
4 | 4600-5100 |
5 | 5300-6100 |
6 | 5800-7100 |
Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes liegt der Stromverbrauch eines Ein-Personen-Haushalts bei knapp 2.000 Kilowattstunden. Der Verbrauch steigt im Zwei-Personen-Haushalt bereits auf über 3.000 und bei drei oder mehr Personen im Haushalt auf knapp 5.000 Kilowattstunden. Bei diesen Zahlen handelt es sich um Durchschnittswerte. Ein etwas anderes Bild würde sich beispielsweise ergeben, wenn man Stromverbraucher nach dem Vorhandensein von Durchlauferhitzern oder der Wohnungs- bzw. Hausgröße in Gruppen sortiert würde.
Was braucht im Haushalt am meisten Energie?
Eigentlich ist es jedem bewusst: Im Haushalt sind die großen Energieverbraucher Kühlschrank, Waschmaschine, Trockner & Co. Dabei gilt: Je neuer und moderner die Geräte sind, desto weniger Energie wird zum Betrieb benötigt. Die beste Entscheidung trifft also, , wer gleich bei der Anschaffung auf die obligatorischen Energielabels achtet. Sie kennzeichnen den relativen Verbrauch des Gerätes innerhalb seiner Klasse – Geräte mit einem A oder B sind zwar bei der Anschaffung etwas teurer, sparen dafür aber während des Betriebes Energie und somit Geld.
Der Energieverbrauch ist insbesondere in privaten Haushalten nicht einheitlich, sondern hat Höhen und Tiefen: Während in der Nacht zumeist weniger Strom verbraucht wird, gibt es am Tag Zeiten mit hohem Verbrauch, meist zwischen 7 und 14 Uhr sowie in den späten Nachmittags- und Abendstunden. Die Stromanbieter sind mittlerweile verpflichtet, zeit- bzw. lastvariable Stromtarife anzubieten. Hinter diesen Bemühungen steckt der Wunsch, dass viele Verbraucher einen günstigen Nachttarif wählen, um in dieser Zeit bspw. die Waschmaschine oder den Trockner laufen lassen. Damit würde sich der Energiebedarf gleichmäßiger über den Tag verteilen.
Eigenen Stromverbrauch kennen
Nur wer seinen eigenen Stromverbrauch kennt, der kann abschätzen, ob er schon sparsam unterwegs ist oder ob noch ein hohes Einsparpotenzial hat. Der durchschnittliche Stromverbrauch. In einem durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt in einer Wohnung werden rund 2600 kWh pro Jahr verbraucht, wird auch das Warmwasser mit Strom bereitet, erhöht sich der durchschnittliche Stromverbrauch auf 4100 kWh pro Jahr. Im Einfamilienhaus erhöht sich der durchschnittliche Verbrauch um rund 1000 kWh pro Jahr.
Ein Blick auf die Jahresrechnung des Versorgers bringt hier Klarheit. Dort wird der jeweilige Jahresverbrauch in kWh ausgewiesen. Multipliziert mit dem aktuellen Preis pro kWh ergeben sich daraus die Kosten (zu den reinen Energiekosten kommen immer noch die Gebühren für Zähler etc. hinzu).
Um vorab den eigenen Stromverbrauch abschätzen zu können, notiert man sich einfach den Zählerstand zu einem bestimmten Zeitpunkt und dann wieder nach einer Woche. Mit 52 multipliziert ergibt das annäherungsweise den eigenen Stromverbrauch pro Jahr. Dabei sollte man beachten: Im Sommer benötigt man weniger Strom als im Winter.
Um den Stromverbrauch einzelner Geräte zu messen, empfiehlt sich ein Strommessgerät, das zwischen Gerät und Steckdose gesteckt denn genauen Verbrauch einzelner Geräte misst. Hier zeigen sich die größten Stromfresser und man kann sehr gut abschätzen, ob es sich lohnt, ein sparsames neues Gerät anzuschaffen oder wie hoch das Einsparpotenzial ist.
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Standby – der heimliche Stromfresser
Wenn es nun darum geht, den Stromverbrauch im Haushalt zu senken, dann sollte man unbedingt an den recht hohen Verbrauch im Standby-Modus denken. Bis zu 100 Euro und mehr pro Jahr können im Haushalt eingespart werden, werden elektrische Geräte bei Nichtgebrauch konsequent vom Stromnetz genommen. Dieser Appell richtet sich aber auch an die Hersteller, die diese vermeidbare Eigenschaft nicht beseitigen oder zumindest den dabei benötigten Strom reduzieren.
Eine EU-Verordnung hat diesen Umstand aufgegriffen und schreibt den Herstellern von Kaffeemaschinen, Fernsehern und Co vor, wie viel Strom neue Geräte im Standby-Modus maximal verbrauchen dürfen. Bei Geräten ohne eine Informations- und Statusanzeige liegt der Maximalwert seit 2014 bei 0,5 Watt, während Geräte mit solch einer Anzeige (also zum Beispiel mit Uhrzeit-Anzeige) bis zu einem Watt verbrauchen dürfen. Das Umweltbundesamt beziffert die Kosten für die deutschlandweiten Stromverbräuche durch den Standby-Modus auf eine Höhe von rund 4 Milliarden Euro.
Maßnahmen wie die erwähnte EU-Verordnung reduzieren den Stromverbrauch pro Gerät im Standby-Modus. Aber es hat natürlich jeder selbst in der Hand, den Stromverbrauch zu senken. So helfen Steckdosenleisten mit Ein-/Ausschalter dabei mehrere Geräte gleichzeitig komplett vom Netz zu trennen und damit auch den Stand-by-Modus abzuschalten. Etwas umständlicher ist es, einfach alle Stecker aus den Steckdosen zu ziehen.
Außer dem Stand-by-Modus sind übrigens auch Ladekabel Dauerverbraucher. Wer also gerade Laptop, Smartphone oder die Fitness-Uhr nicht lädt: Ladekabel aus der Steckdose ziehen.
Fazit
Zwar sinkt der Stromverbrauch seit einigen Jahren immer noch leicht, durch immer mehr elektrische Verbraucher in den Haushalten wird dies jedoch konterkariert. Den eigenen Stromverbrauch kann senken, wer nicht nur möglichst sparsame Geräte kauft, sondern auch manche Geräte erst gar nicht benutzt. So kann der Wäschetrockner im Sommer leicht ausgeschaltet bleiben oder auch Geräte mit Standby-Modus können komplett vom Netz getrennt werden.
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