Stromsparen im Haushalt – das sind die besten Tipps
Das Thema Energiesparen war noch nie so aktuell und es wurde auch noch nie so viel über die Notwendigkeit, Energie zu sparen, geschrieben und diskutiert. Oft geht es um das richtige Heizverhalten, um teure fossile Energieträger einzusparen. Auch wenn inzwischen fast die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Quellen kommt, ist es ebenso wichtig, Strom zu sparen.
Ohne Strom ist unser tägliches Leben kaum vorstellbar. Nahezu alle Geräte, die wir im täglichen Leben und im Haushalt benötigen, werden mit Elektrizität betrieben – vom Herd über Kühl- und Gefrierschrank bis zur Unterhaltungselektronik und Beleuchtung, aber eben inzwischen auch Fahrräder, Roller oder Autos.
Mit ein paar einfachen Regeln kann jeder die Stromkosten effektiv reduzieren. Wir haben die 20 besten Ratschläge zusammengetragen.
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1. Energiespargeräte anschaffen
Auf jeden Fall ist es sinnvoll, auf den Energieverbrauch der Geräte zu achten, die neu gekauft werden. Wer Strom sparen möchte, muss aber nicht gleich rigoros alle alten Elektrogeräte abschaffen und durch neue energiesparende Modelle ersetzen. Eine Umrüstung macht in fast allen Fällen nur Sinn, wenn ohnehin ein neues Gerät angeschafft werden soll, weil das alte defekt ist. Bei neuen Anschaffungen sollte man also immer dem energieeffizienteren Modell den Vorrang geben, auch wenn es vom Kaufpreis her meist etwas teurer ist. Wer zum Beispiel einen energiesparenden Kühlschrank kauft, kann über die gesamte Nutzungsdauer etwa 200 Euro einsparen.
Weitere Informationen: Beim Gerätekauf auf Energielabel achten
2. Stand-By-Modus: Manche Geräte sind immer „unter Strom“
Allein das Abschalten des Stand-By-Modus bietet ein erhebliches Einsparpotenzial bei vielen Geräten. Viele Fernseher, Hifi-Anlagen oder Computer laufen nämlich im Dauerbetrieb – und als Verbraucher achtet man kaum noch darauf. Vor allem Geräte aus der Unterhaltungselektronik sind oftmals fortlaufend „unter Strom“ und verbrauchen dabei erheblich Energie. Allein ein durchschnittliches Fernsehgerät verbraucht im Stand-By Modus bis zu 100 Kilowattstunden Strom jährlich. Um hier Strom zu sparen, bieten sich Steckerleisten an, in die man Geräte wie Fernseher, Video- und DVD-Rekorder oder HiFi-Anlage einstöpselt und immer dann, wenn sie nicht genutzt werden, durch Abschalten der Steckerleiste komplett vom Stromnetz nimmt.
Steckerleisten sind übrigens auch gut geeignet für PCs, Drucker und Monitore. Auch im Bürobereich kann man so gut auf Knopfdruck Strom sparen. Eine weitere Möglichkeit ist natürlich, den Stromstecker der Geräte zu ziehen. Das ist aber lästiger als eine Steckdosenleiste an- und abzuschalten. Laut dem Verbraucherportal Verivox kann eine Familie durch den Gebrauch von Steckerleisten im Jahr um die 115 Euro sparen.
Weitere Informationen: Strom sparen im Wohnbereich & im Büro
3. So kann man bei der Beleuchtung sparen
Wer im Haus oder in der Wohnung bei der Beleuchtung sparen möchte, sollte sich LED-Lampen zulegen. LED-Lampen benötigen nur einen Bruchteil der Energie von Energiesparlampen oder Halogenlampen. Auch durch das Anbringen von Bewegungsmeldern, über die dann die Beleuchtung an- und abgeschaltet wird, kann erheblich Energie eingespart werden, gerade in Treppenhäusern. Natürlich sollte man nur in den Räumen die Beleuchtung einschalten, die gerade genutzt werden. Werden Räume gezielt nur dort beleuchtet, wo man sich gerade aufhält, spart das ebenso.
Ein weiterer Einspartipp, an den nur die wenigsten denken: Eine bewusste Farbauswahl beim Wandanstrich. Da helle Wände das Licht besser reflektieren als dunkel angestrichene, wird der Sparerfolg durch einen weißen oder hellen Anstrich noch erhöht. Gleiches gilt für helle Lampenschirme. Auch sie wirken verstärkend auf die Leuchtkraft und erlauben dadurch, ein Leuchtmittel mit geringerem Stromverbrauch zu nutzen.
Weitere Informationen: Strom sparen bei der Beleuchtung
4. Kühl- und Gefrierschränke regelmäßig abtauen
Das regelmäßige Abtauen von Kühlschrank und Gefrierschrank senkt erheblich den Stromverbrauch. Außerdem wird so die Leistungsfähigkeit von Gefrierschränken erhalten. Schon eine 2 mm dicke Eisschicht im Gefrierschrank erhöht den Stromverbrauch um 15 %. Regelmäßiges Abtauen hilft also enorm beim Strom sparen.
Die Eisbildung wird übrigens durch zwei Maßnahmen verringert: Die Tür nicht unnötig lange offenstehen lassen. Keine (zu) warmen Lebensmittel in den Kühlschrank stellen. Gleichzeitig helfen die beiden Punkte weiter beim Strom sparen im Haushalt.
5. Kühlschränke nicht neben Wärmequellen aufstellen
Doch auch bereits der Ort, an dem die Kühl-Geräte in der Küche aufgestellt werden, kann sich auf den Stromverbrauch auswirken. So sollten sie niemals neben Geräten stehen, die Wärme abstrahlen, wie zum Beispiel Herd oder Backofen, Wasch- oder Spülmaschine oder neben einem Heizkörper. Auch auf die richtige Temperatur von Kühlschrank und Gefrierschrank sollte man achten. Sieben Grad als Temperatur im Kühlschrank sind im Allgemeinen ausreichend. Außerdem sollte man darauf achten, dass Getränke oder Speisen immer komplett abgekühlt sind, bevor man sie in den Kühlschrank stellt.
Bei Gefrierschränken reicht eine Temperatur von -18 Grad C. Lediglich, wenn größere Mengen Lebensmittel frisch eingefroren werden, sollte der Tiefkühlschrank kurzfristig auf „Super“ eingestellt werden. Nach dem Einfrieren sollte diese Einstellung wieder zurückgenommen werden.
6. Beim Kochen Strom sparen: Richtige Töpfe und Deckel drauf
Auch beim Kochen kann jeder Strom sparen durch bewusstes Verhalten. So sollte man darauf achten, die richtige Kochplatte zu benutzen. Topf oder Pfanne sollten exakt auf die Herdplatte passen. Zudem sollte der Topf immer gut mit dem Deckel verschlossen sein. Wer wenig Wasser beim Kochen benutzt, kann außerdem sparen, weil so das Wasser schneller kocht. Es reicht, wenn das Gemüse beim Kochen nur zur Hälfte im Wasser liegt. Bei geschlossenem Deckel genügt der heiße Dampf, um die andere Hälfte zu garen.
Weitere Informationen: Strom sparen in der Küche
7. Vor Garzeitende Herd abschalten
Bereits einige Minuten vor dem Ende der Garzeit sollte man die Herdplatte abschalten. Die Restwärme hält noch einige Zeit an und kann so – kostenlos – mitgenutzt werden. Auch beim Backen kann man diesen Tipp beherzigen: Wer den Backofen rund zehn Minuten vor dem Ende abschaltet und zudem aufs Vorheizen verzichtet, kann gutes Geld sparen.
Wer Gerichte zubereitet, die ansonsten lange vor sich hin köcheln oder schmoren müssten, der ist mit einem Schnellkochtopf gut beraten. Hier kann durch die kürzere Kochzeit und die geringere Temperatur jede Menge Strom eingespart werden.
Weitere Informationen: Strom sparen in der Küche
8. Richtiges Waschen: Nur volle Maschinen
Beim Wäsche Waschen gilt: Wer halbvolle Maschinen einschaltet, verpulvert unnötig Wasser und Energie – und Geld. Waschmaschinen sollten immer mit der maximal möglichen Menge an Wäsche befüllt werden.
Weitere Informationen: Strom sparen beim Warmwasser
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9. Richtige Waschtemperatur
Eine weitere Sparmöglichkeit: Nicht ganz so heiß waschen. Durch eine niedrigere Waschtemperatur sinkt der Stromverbrauch, das Wasser muss weniger stark aufgeheizt werden. Meist reichen Waschtemperaturen von 30 bis 40 Grad. In der Regel waschen moderne Waschmittel auch normal verschmutzte Wäsche problemlos sauber. Damit werben auch immer mehr Waschmittelhersteller. Nur bei starken Verschmutzungen ist es ratsam, eine höhere Temperatur einzuschalten. Eine Vorwäsche ist grundsätzlich überflüssig und verschwendet nur unnötig Energie. Allerdings sollte zur Pflege der Waschmaschine von Zeit zu Zeit ein Programm mit mindestens 60 Grad durchlaufen.
Weitere Informationen: Strom sparen beim Warmwasser
10. Tipps fürs Bügeln
Auch beim Bügeln kann jeder Strom sparen. Wird die Wäsche richtig vorbereitet, dauert das Bügeln weniger lang. Also Wäsche lieber auf Bügeln hängen lassen und vor dem Trocknen glattstreichen, dann bügelt es sich leichter und schneller. Beim Bügeln gibt es eine ähnliche Regel wie beim Backen und Kochen: Restwärme nutzen. Wird das Bügeleisen schon kurz vor Schluss ausgeschaltet, dann kann die Restwärme zum Glätten noch verwendet werden. Übrigens werden auch Bügeleisen mit einer Leistungsaufnahme von 1000 Watt heiß genug, um alles zu bügeln, es müssen durchaus nicht 2000 oder 3000 Watt sein, da die Bügeleisen diese Leistung sowieso nicht die ganze Zeit abrufen.
11. Wäsche an der Luft trocknen
Wer seine Wäsche an der Luft trocknet, der kann den Wäschetrockner ausgeschaltet lassen. Eine Ladung Wäsche mit dem Wäschetrockner zu trocknen, kostet zwischen 50 Cent und 1,50 Euro. Das Sparpotenzial ist also groß.
Aber auch, wer den Wäschetrockner nutzen möchte oder muss, der kann mit ein paar Tricks deutlich Energie sparen. So sollte auch der Wäschetrockner grundsätzlich voll beladen sein, bevor er eingeschaltet wird. Wird das Flusensieb regelmäßig gereinigt, so verbraucht der Trockner weniger.
Noch wichtiger ist dies beim Wärmetauscher, ist dieser vollgesetzt mit Flusen, dauert das Trocknen deutlich länger und verbraucht mehr Energie.
Wäschetrockner müssen auch nicht eingestellt werden auf „extra schranktrocken“, erst recht nicht, wenn die Wäsche hinterher gebügelt wird.
12. Die richtige Größe von Kühlschrank, Waschmaschine & Co. wählen
Immer wieder wird bei vielen Geräten als ein Hinweis zum Energiesparen genannt, sie komplett zu füllen.
Um dies sinnvoll umsetzen zu können, sollten die Haushaltsgeräte aber auch auf den jeweiligen Haushalt angepasst sein. Was soll ein Single-Haushalt mit einer Waschmaschine, die 9 kg Fassungsvermögen hat? Es gilt also: Gerade bei Waschmaschinen und Trocknern, aber auch bei der Spülmaschine, beim Backofen oder Kühl- und Gefrierschrank: Wählen Sie die Größe so, dass sie sinnvoll zu Ihren Bedürfnissen passt.
13. Eco-Programme nutzen
Moderne Waschmaschinen und Spülmaschinen verfügen über sogenannte Eco-Programme. Oft werden sie nicht benutzt, weil sie länger dauern als vergleichbare „Normalprogramme“. Es ist aber sinnvoll, sie zu nutzen. Sie sind so optimiert, dass in diesen Programmen möglichst wenig Wasser und Strom benötigt werden. Allerdings sollten sowohl Waschmaschinen als auch Spülmaschinen von Zeit zu Zeit bei höheren Temperaturen laufen. Damit wird verhindert, dass sich Keime bilden und schlechte Gerüche werden vermieden. Außerdem werden in Geschirrspülern Ablagerungen vermieden.
14. Netzstecker bei Ladegeräten ziehen
Inzwischen nutzen ja viele schon sogenannte Steckerleisten, um den hohen Energieverbrauch im Stand-by-Modus von Fernseher, PC oder der Stereoanlage zu vermeiden. Mindestens genauso sinnvoll ist es aber, die Netzstecker von Ladegeräten zu ziehen. Werden Handy, Laptop oder eReader gerade nicht geladen, dann sollte der Stecker vom Ladegerät gezogen werden. Das spart nicht nur Strom, die Netzgeräte halten auch länger, wenn sie nicht permanent am Netz hängen.
15. Wasserkocher anstatt Herdplatte nutzen
Warmes Wasser wird in der Küche andauernd benötigt. Wird das warme Wasser im Wasserkocher erhitzt und nicht auf der Herdplatte, dann kann man jede Menge Strom(kosten) einsparen. Und das gilt nicht nur für das heiße Wasser für den Tee oder den Kaffee. Wer auch für Nudeln und Gemüse das Wasser im Wasserkocher erhitzt, spart ebenfalls Energie ein.
Grundsätzlich sollte zudem nur so viel Wasser erhitzt werden, wie gerade für die Kanne Tee oder den Topf Nudeln benötigt wird.
16. Laptop anstatt PC hilft Strom sparen
Wer die Wahl hat zwischen Laptop oder PC, der sollte lieber einen Laptop nutzen als einen PC. Laptops und Tablets sind darauf ausgelegt, mit möglichst wenig Strom auszukommen, damit eine Akku-Ladung möglichst lange reicht. Deshalb benötigen Notebooks und Laptops deutlich weniger Energie als Standgeräte. Gleichzeitig ist die Performance inzwischen nicht mehr schlechter.
Auch hier gilt natürlich grundsätzlich: Geräte immer ganz herunterfahren, wenn sie nicht benötigt werden. Standy-by-Modus vermeiden.
17. Heizungspumpe ersetzen und Strom sparen
Heizungspumpen können enorme Stromfresser im Haushalt darstellen. Moderne Hocheffizienzpumpen benötigen nur einen Bruchteil der elektrischen Energie verglichen mit alten Heizungspumpen, die rund um die Uhr laufen und Strom verbrauchen. Die Anschaffung einer neuen Heizungspumpe hat sich meist nach zwei, drei Jahren amortisiert. Im Übrigen kann man für die Anschaffung von Hocheffizienzpumpen staatliche Fördermittel erhalten.
18. Zeitschaltuhren sparen Strom an vielen Stellen
Das Ausschalten von Geräten im Stand-by-Modus um Strom zu sparen, ist bekannt. Hier und an anderer Stelle können auch Zeitschaltuhren beim Stromsparen helfen. Anwendungsmöglichkeiten gibt es jede Menge: Angefangen beim Untertisch-Heißwassergerät über WLAN-Router bis hin zur Aquariumsbeleuchtung oder der beleuchteten Weihnachtsdekoration: Werden diese immer dann ausgeschaltet, wenn sie nicht gebraucht werden, kann überall dort Strom gespart werden.
19. Elektrische Küchengeräte durch mechanische ersetzen
Kaum jemand merkt es, aber inzwischen erledigen wir mehr und mehr Tätigkeiten mit der Hilfe von kleinen elektrischen Helfern. Dabei könnte das ein oder andere einfach nach wie vor manuell und ganz ohne Energieverbrauch erfolgen. Ein paar Beispiele: Einfach die elektrische Schneidemaschine durch eine mechanische ersetzen, oder zum Beispiel das Brot einfach mit einem Sägemesser in Scheiben schneiden. Muss es eine elektrische Kaffeemühle sein? Handbetriebene Modelle mit Kurbel tun genauso gut ihren Dienst.
Eiweiß oder Sahne müssen nicht in der elektrischen Küchenmaschine aufgeschlagen werden, dafür gibt es auch mechanische Hilfsgeräte. Nudelmaschinen oder Fleischwolf müssen nicht mit elektrischer Energie betrieben werden, es gibt auch Modelle mit Handbetrieb.
20. Biobike anstatt eBike – Bus und Bahn anstatt E-Auto
So viel Spaß eBikes auch machen und so sehr E-Autos gerade auch beworben werden: Wer selbst in die Pedale tritt, braucht keinen Akku aufzuladen und kann die elektrische Energie sparen. Wer anstatt des Elektroautos Bus oder Bahn nimmt, Fahrrad fährt oder zu Fuß geht, spart elektrische Energie ein, und das Sparpotenzial ist hier erstaunlich hoch.
Fazit
Jeder kann eine Menge zum Strom sparen beitragen und durch kleine Verhaltensänderung den eigenen Geldbeutel und das Klima schonen. Um einzuschätzen, wie gut oder schlecht der eigene Verbrauch ist, hilft ein Blick auf den Stromspiegel.
Strom sparen
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