Gasheizung Brennwerttechnik

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Brennwerttechnik bei Gasheizungen

Auch wenn Wärempumpen in Deutschland immer häufiger vor allem in Neubauten eingebaut werden, so sind doch Gas-Brennwertkessel bei GasheizungenStand der Technik. Im Prinzip ist die Brennwerttechnik eine Weiterentwicklung der Niedertemperaturtechnik. Bei einer neuen Gasheizung kommen denn auch nur noch Brennwertthermen infrage. Die Energieeinsparung gegenüber einem Niedertemperaturkessel beträgt immerhin zehn Prozent, gegenüber alten Standardkesseln mindestens 30 %. Gas-Brennwertthermen sind sowohl als Stand- wie auch als Wandgeräte auf dem Markt.

Gasheizung Brennwertkessel © Buderus
Gasheizung Brennwertkessel © Buderus
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Wie funktioniert eine Brennwerttherme?

Bei einem Gas-Brennwertkessel wird genau wie bei anderen Heizkesseln das Heizwasser über die Verbrennungswärme erhitzt. Während jedoch bei alten Heizungskesseln die dabei entstehenden Abgase in den Schornstein geleitet werden, nutzt die Brennwerttechnik diese warmen Abgase. Die Verbrennungsabgase bestehen zu einem Großteil aus heißem Wasserdampf. Und genau die darin enthaltene Wärme wird bei der Brennwerttechnik zusätzlich zur Erwärmung des Heizwassers genutzt.

Dazu muss der Wasserdampf zunächst kondensieren. Abgase aus der Erdgasverbrennung müssen auf eine Temperatur von unter 56 Grad Celsius abgekühlt werden, damit es zur Kondensation (und zur Freisetzung der Kondensationswärme) kommt.

Brennwerttechnik Vergleich Niedertemperaturtechnik
Brennwerttechnik Vergleich Niedertemperaturtechnik Bildquelle: Institut für Wärme und Oeltechnik e. V.

Das erreichen Brennwertgeräte über einen dafür extra ausgelegten Wärmetauscher. Das dabei entstehende saure Kondensat wird abgeleitet. Bei Anlagen bis zu einer Größe von 200 Kilowatt kann das Kondenswasser in die Abwasserleitung geführt werden, ohne dass es vorher neutralisiert werden muss.

Gasheizung Brennwertheizungen sind besonders effizient
Gasheizung Brennwertheizungen sind besonders effizient

Der wichtige Unterschied zwischen Heizwert und Brennwert

Die Gas-Brennwerttherme hat ihren Namen dem Fachbegriff „Brennwert“ zu verdanken. Dieser muss vom sogenannten Heizwert (Hi) unterschieden werden, mit dem in der Heizungstechnik üblicherweise gerechnet wird. Der Heizwert Hi, der manchmal auch mit dem Begriff Energiegehalt gemeint ist, bezeichnet die Wärmemenge, die bei der Verbrennung eines Brennstoffs genutzt werden kann, ohne dass es zu einer Kondensation kommt. In der Heizungstechnik wird Hi in Kilowattstunden pro Kubikmeter (kWh/m3) angegeben. Er beträgt für Erdgas circa 9 bis 10,4 kWh/m3.

Im Gegensatz dazu umfasst der Brennwert auch die Wärmemenge, die im Wasserdampf des Abgases enthalten ist und bei der Kondensation des Wasserdampfes genutzt werden kann. Der Brennwert wird angegeben als Hs. Der Brennwert ist daher höher als der Heizwert. Je nach Gasqualität liegt der Brennwert zwischen 9,5 bis 11,5 kWh/m3.

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Wie können Wirkungsgrade über 100 % erreicht werden?

Der Unterschied zwischen Heizwert und Brennwert sorgt auch für die oft nicht verstandenen Wirkungsgrade von über 100 % bei Gas-Brennwertthermen. Ein Wirkungsgrad von 100 % wird immer dann erreicht, wenn der gesamte Heizwert des Energieträgers (bei Gas-Brennwertthermen Erdgas oder Flüssiggas) in Energie umgesetzt wird. Durch die Brennwerttechnik wird aber zusätzliche Energie erzeugt, sodass Wirkungsgrade von bis zu 108 % entstehen können.

Wird mit Brennwerttechnik der Schornstein überflüssig?

Die Abgase von Gas-Brennwertkesseln sind kühl – sie erreichen nur rund 40 Grad C. Deshalb funktioniert bei ihnen die Thermik (der sogenannte Schornsteineffekt), die bei heißen Abgasen genutzt wird, nicht. Bei Gas-Brennwertkesseln werden die Abgase deshalb immer mithilfe eines Gebläses nach außen geleitet. Die Abgasleitung hat einen sehr geringen Durchmesser und kann problemlos in einen vorhandenen Kamin eingezogen werden. Meist bestehen diese Abgasleitungen aus Kunststoff oder Edelstahl. Es ist allerdings kein Kamin notwendig, die Abgasleitungen können auch durch Leichtbau-Schächte nach außen geführt werden. Möglich ist auch, die Leitung außen am Haus entlang zu führen.

Gasheizung: Die Abgase können auf verschiedenen Wegen nach Draußen gelangen
Gasheizung: Die Abgase können auf verschiedenen Wegen nach Draußen gelangen

Fachleute sprechen von Luft-/Abgassystemen, wenn über die Abgasleitung auch die Verbrennungsluft für raumluftunabhängige Gas-Brennwertthermen zugeführt wird. Das kann entweder über einen Spalt zwischen Abgasrohr und bestehendem Kaminzug erfolgen oder über ein doppelwandiges Rohr, dessen äußere Röhre für die Zuluft vorgesehen ist.

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Warmwasserbereitung mit Gas-Brennwerttherme

Gas-Brennwertkessel sind selbstverständlich auch zur Warmwasserbereitung geeignet. Die Gas-Brennwerttherme kann dabei entweder nach dem Durchlauferhitzer-Prinzip funktionieren oder zusätzlich mit einem Warmwasserspeicher ausgestattet sein. Ein Warmwasserspeicher wird immer dann empfohlen, wenn mehrere Zapfstellen angeschlossen sind. Geräte mit Durchlauferhitzer-Prinzip können für diese Anwendungsfälle keine ausreichend große Schüttleistung erbringen.

Gas Brennwertgerät mit seperatem Warmwasserspeicher © Buderus
Gas Brennwertgerät mit seperatem Warmwasserspeicher © Buderus
Gas Brennwertgerät wandhängend © Buderus
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Kosten einer Gasheizung mit Brennwerttechnik

Eine Gas-Etagenheizung mit Brennwerttechnik ist für rund 3000 Euro zu haben. Größere Anlagen sind natürlich teurer. Wird eine Lösung mit Warmwasserspeicher gewählt, kommen hierfür weitere Kosten hinzu, die abhängig sind von Speichervolumen und -bauart. Sie können zwischen rund 800 bis 1.500 Euro liegen. Außerdem müssen die Kosten für die Abgasleitung berücksichtigt werden, die bis zu 1.000 Euro betragen können.

Heizkörper für die Gas-Brennwerttherme

Für die Heizkörper hier gilt Ähnliches wie bei Niedertemperaturheizungen. Am besten geeignet sind Fußbodenheizungen und andere Flächenheizungen. Dann kann die Gas-Brennwerttherme mit möglichst niedrigen Vor- und Rücklauftemperaturen betrieben werden, was die Effizienz weiter erhöht. Werden Gas-Brennwertthermen zur Heizungsmodernisierung eingebaut, kommt es in Altbauten mit überdimensionierten Heizkörpern im Normalfall aber auch nicht zu irgendwelchen Problemen.

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