Wer sich zum ersten Mal mit dem Thema Heizkörper auseinandersetzt – sei es im Falle einer Haussanierung oder vor einem neuen Bauvorhaben – wird erst einmal über die große Vielfalt an Möglichkeiten staunen. Heizkörper gibt es nicht nur in der bekannten Version eines weißen, platten- oder gliederförmigen Gebildes unter dem Fenster. Es gibt sie mittlerweile in den verschiedensten Farben und Formen und können neben ihrer Grundfunktion – dem Erwärmen von Räumen während der kalten Winterzeit – noch weitere praktische und dekorative Funktionen erfüllen.
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Konvektionswärme oder Strahlungswärme – was ist besser?
Bei der Auswahl eines Heizkörpers ist, neben Form und Farbe, auch auf die Art der Wärmeübertragung zu achten. Diese ist für ein angenehmes Raumklima in Wohnräumen von entscheidender Bedeutung. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass der Heizkomfort in Wohnräumen umso größer ist, je höher der Anteil an Strahlungswärme ist.
Im Gegensatz zur Konvektionswärme, die durch die Erwärmung kalter Luft am Heizkörper entsteht und zu einer erhöhten Luft- und Staubzirkulation im Raum führt, entsteht Strahlungswärme durch Strahlen im Infrarotbereich, die nur feste Gegenstände, wie Wände und Möbel, erwärmen und dadurch die Raumluft nicht aufwirbeln.
Heizkörper-Typen im Detail
Konvektoren
Bei diesem Heizkörper-Typ, bei dem an wasserführende Rohre Lamellen aus Aluminium, Kupfer oder Stahlblech angebracht werden, woran sich kalte Luft erwärmen kann, erzeugt hauptsächlich Konvektionswärme.
Der Vorteil dieses Systems ist, dass es eine geringe Trägheit aufweist, also schnell heizt, über ein geringes Gewicht verfügt und aufgrund der kleinen Abmessungen viele Möglichkeiten des Einbaus und der Gestaltung bietet. So können Konvektoren in Fußleisten vor großen Terrassentüren, Schaufenstern oder unter Sitzbänken und Verkaufsregalen installiert werden.
Nachteilig wirken sich Konvektoren auf das Raumklima aus. Sie sorgen für eine hohe Luftzirkulation und wirbeln dadurch Staubpartikel durch die Luft, die besonders die Lebensqualität von Allergikern beträchtlich beeinflussen können. Zudem gehören die hohen Anschaffungskosten und die schwierige Reinigung der teils hinter der Verkleidung schwer zugänglich angebrachten Lamellen zu den Nachteilen dieses Heizkörper-Typs.
Gliederheizkörper
Für die Herstellung von Gliederheizkörpern, der ältesten Heizkörperform, werden einzelne, genormte Glieder aus Stahlblech in beliebiger Anzahl aneinander gereiht.
Der Aufbau dieses Heizkörper-Typs ist praktisch, denn er ermöglicht eine optimale Anpassung an unterschiedliche Wärmeleistungsanforderungen. Zudem sind Gliederheizkörper die günstigste Ausführung eines Heizkörpers, was diese zu einer guten Wahl für große Gebäude, wie Verwaltungsgebäude oder Schulen werden lässt.
Der Nachteil an Gliederheizkörpern ist die Art der Wärmeabgabe, die zu etwa 70% in Form von Konvektion stattfindet und für ein eher unangenehmes Raumklima in Wohngebäuden sorgt.
Röhrenheizkörper
Röhrenheizkörper sind praktisch eine Weiterentwicklung der Gliederheizkörper. Sie sind sehr flexibel einsetzbar, da sie in verschiedenen Farben, Bauhöhen und -tiefen, mit hintereinander eingebauten Rohren in beliebiger Anzahl bzw. als Sonderformen erhältlich sind, wie beispielsweise in Form von Handtuchradiatoren für das Badezimmer, als Fensterbankradiatoren mit vertikal angeordneten Rohrreihen oder als dekorative Raumteiler. Die Wärmeübertragung erfolgt, wie bei Gliederheizkörpern, zu etwa 70% durch Konvektion.
Die optimale Leistung erbringen sie, wenn sie freistehend eingebaut sind. Sie weisen eine gute Wärmeleitfähigkeit und eine hohe Lebensdauer auf und sind besonders vorteilhaft für den Einsatz in Krankenhäusern oder Altersheimen, da sie sich leicht reinigen lassen und dadurch den dort vorhandenen hohen Hygienestandards gerecht werden.
Wer auf eine hohe Energieeinsparung bedacht ist, sollte bei Handtuchradiatoren im Bad darauf achten, getrocknete Handtücher vom Heizkörper zu nehmen, denn diese schlucken bis zu 30% der vom Heizkörper abgegebenen Wärme.
Plattenheizkörper
Der heute beliebteste Heizkörper-Typ ist der Plattenheizkörper. Es gibt ihn mittlerweile in unterschiedlichsten Farben und Formen, sodass er sich dekorativ einsetzen lässt. Er besticht durch eine kompakte, platzsparende und leichte Bauweise sowie durch einen hohen Wirkungsgrad. Das bedeutet, er benötigt weniger Wasser bei gleicher Wärmeleistung, wodurch Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent möglich werden.
Ein weiterer Vorteil dieses Heizkörper-Typs ist der von ihm erzeugte hohe Anteil an Strahlungswärme (etwa 50-70%). Die Anteile an Strahlungs- oder Konvektionswärme hängen von der Bauweise des Heizkörpers ab. Er kann nur aus Platten oder aus Platten und Konvektionsblechen hergestellt werden. Werden mehrere Konvektionsbleche zur Erhöhung der Wärmeleistung eingebaut, erhöht sich der Anteil der Konvektionswärme.
Abhängig von der Ausführung ergeben sich diverse Typbezeichnungen. Die erste Ziffer steht dabei für die Anzahl an Platten und die zweite für die der Konvektionsbleche. Dadurch entstehen Typbezeichnungen wie 10, 12, 22, 30 usw.
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Fußbodenheizung
Fußboden-Heizsysteme werden in Nass- und Trockensysteme unterteilt, abhängig davon ob sie oberhalb der Dämmschicht, in den flüssig eingebrachten Estrich, eingebaut werden oder in Schaumplatten verlegt und mit Trockenplatten abgedeckt werden.
Vorteilhaft bei diesem System ist, dass die Wärme zu zwei Dritteln aus Strahlungswärme besteht und es niedrige Vorlauftemperaturen ermöglicht, sodass der Betrieb beispielsweise mittels Solaranlagen möglich ist.
Durch den Einbau in den Fußboden ergeben sich zudem gestalterische Vorteile, denn in den Räumen gibt es keine sichtbaren Heizkörpermodule mehr. Der hohe Anteil an Strahlungswärme sorgt darüber hinaus für ein angenehm warmes, staubfreies Raumklima mit gleichmäßiger Wärmeverteilung
Gegen ein solches Heizsystem sprechen die hohe Trägheit der Heizflächen und höhere Investitionskosten sowie die Tatsache, dass nachträgliche Änderungen des Systems so gut wie unmöglich sind.
Fußbodenheizung
Die Fußbodenheizung: Wohlige Wärme für den gesamten Raum Fußbodenheizungen haben sich inzwischen als Heizungssystem etabliert. In vielen Neubauten sind sie… weiterlesen
Wandheizung
Die Wandheizung wird nach demselben System wie die Fußbodenheizung verlegt, nur eben in die Wandflächen. Vorteilhaft dabei ist, dass die Wärmestrahlen senkrecht auf den menschlichen Körper eintreffen und dadurch bei niedrigeren Temperaturen ein höheres Wärmeempfinden ermöglichen.
Nachteil wirkt sich dagegen die Tatsache aus, dass vor den Wänden keine Möbel stehen dürfen und die Außenwände sehr gut isoliert sein müssen. Aufgrund dieser Voraussetzungen hat dieser Heizungstyp keine sehr hohe Verbreitung gefunden.
Wandheizung
Wandheizung – Eine Alternative zur Fußbodenheizung: So funktioniert sie Eine Alternative zur Fußbodenheizung ist die Wandheizung. Auch sie ist eine… weiterlesen