Fußbodenheizung und Holzböden

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Kann ich Parkett und Holzdielen mit einer Fußbodenheizung kombinieren?

Parkett und Holzdielen sind bei Haus- und Wohnungsbesitzern beliebt. Die Fußbodenbeläge sind natürlich, optisch ansprechend und bieten eine lange Lebensdauer. Tatsächlich lassen sich Parkett und Holzdielen auch mit einer Fußbodenheizung nutzen. Allerdings müssen dafür einige Voraussetzungen erfüllt sein.

Besonderheiten von Holzböden

Wird Holz in Form von Parkett oder Dielen als Bodenbelag verwendet, handelt es sich um ein Naturmaterial. Dieses Material kann sich im Laufe der Zeit verändern. Anders ausgedrückt – „Holz lebt“. Das liegt u. a. daran, dass im Holz eine bestimmte Restfeuchte vorhanden ist. Abhängig von der Feuchtigkeit der Raumluft kann sich Holz entsprechend ausdehnen oder zusammenziehen. Das gilt auch bei niedrigen bzw. hohen Temperaturen. Beim Verlegen von Parkettboden auf einer Fußbodenheizung muss eingeplant werden, dass der Boden sich temperaturabhängig verändert.

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Parkett wird auf Fußbodenheizung verlegt
Parkett wird auf Fußbodenheizung verlegt

Diese Faktoren haben Einfluss auf die Nutzung von Holzböden mit Fußbodenheizung

Fußbodenbeläge aus Holz lassen sich einfach pflegen und bieten einen hohen Wohnkomfort. So sorgen sie u. a. für ein natürliches Wärmegefühl, wenn man in Socken oder barfuß darüber läuft. Das sind schon einmal sehr gute Voraussetzungen für die Kombination mit einer Fußbodenheizung.

Wichtig ist, dass beim Verlegen von Parkett oder Holzdielen auf Fußbodenheizungen diese Faktoren berücksichtigt werden:

  • Welche Holzart wird für das Parkett verwendet? Hölzer haben eine unterschiedlich hohe Wärmeleitfähigkeit und weitere unterschiedliche Eigenschaften. Diese sollten bei der Parkettauswahl für die Fußbodenheizung berücksichtigt werden.
  • Wie hoch ist das Parkett? Die Höhe des Bodenbelags wirkt sich maßgeblich auf die Wärmedurchlässigkeit aus. Je höher der Aufbau, desto weniger Wärme kommt von der Fußbodenheizung auf der Bodenoberfläche an.
  • Wie sind die Parkettbestandteile aufgebaut? Um Verformungen aufgrund der Wärmeeinwirkung zu vermeiden, sind auf Fußbodenheizungen vor allem Parkettelemente mit Muster (Fischgrät etc.) empfehlenswert.
Elektrische Fußbodenheizung © view7, fotolia.com
Elektrische Fußbodenheizung © view7, fotolia.com

Welches Holzparkett eignet sich am besten für die Fußbodenheizung?

Experten empfehlen Eichenparkett für die Nutzung auf einer Fußbodenheizung. Das Holz „schrumpft“ bei Trockenheit nicht so stark. Ebenso quillt es nur in geringem Maße auf, wenn es feucht wird. Das sind ideale Voraussetzungen für das Verlegen auf einem Heizestrich. Neben Eichenholz sind auch Dielen oder Parkett aus Nussbaum oder Tropenholz sinnvoll. Wichtig ist aber vor allem, dass das Holz nicht so schnell Feuchtigkeit aufnimmt und die Holzfeuchte nur langsam zu- oder abnimmt.

Für Fußbodenheizung geeignetes Parkett verwenden
Für Fußbodenheizung geeignetes Parkett verwenden

Mehrschichtiger Aufbau des Parketts ist von Vorteil

Beim Verlegen auf einer Fußbodenheizung ist Mehrschichtparkett oder Fertigparkett von Vorteil, denn es bleibt insgesamt stabiler, wenn die Wärme aus der Heizung auf das Holz einwirkt. Darüber hinaus ist die Auswahl an geeigneten Hölzern bei der Deckschicht größer. Sind die Elemente zudem schmal, wird die Fugenbildung bei zu trockener Raumluft verringert.

Allgemein sollte die Temperatur der Fußbodenheizung 29 Grad Celsius nicht überschreiten. Bis zu dieser Oberflächentemperatur bleibt der Wärmedurchlasswiderstand optimal.

Keine kalten Füße dank Fußbodenheizung © detailblick-foto, stock.adobe.com
Keine kalten Füße dank Fußbodenheizung © detailblick-foto, stock.adobe.com

Empfehlungen der Parkettindustrie zum Verlegen von Parkett auf einer Fußbodenheizung

Die Verbände der Deutschen Parkettindustrie (vdp) haben gemeinsam mit der österreichischen Parkettindustrie ein Merkblatt veröffentlicht, in welchem sie Empfehlungen für das Verlegen von Parkett auf Fußbodenheizungen aussprechen.

Grundsätzlich wird Parkett als für Fußbodenheizungen geeignet eingestuft. Dabei kann sowohl eine Fußbodenheizung mit Wasserführung als auch eine elektrische Fußbodenheizung mit sanfter Aufheizcharakteristik eingesetzt werden. Wichtig dabei ist:

  • Der Hersteller gibt das Parkett für das Verlegen auf einer Fußbodenheizung frei, wenn DIN EN 1264 erfüllt wird.
  • Die Grenzwerte der Oberflächentemperatur der Flächenheizung liegen nach DIN EN 1264 und ÖNORM B2242 bei maximal 29°C.
  • Die von der Jahreszeit abhängige, relative Luftfeuchte sollte zwischen 30 und 65 Prozent liegen.
  • Die für das Verlegen auf Fußbodenheizungen geeigneten Parkettböden müssen bestimmte Prüfverfahren überstehen. Auf diese Weise sollten schlecht verklebte Produkte herausgefiltert werden. Sie können bei dauerhafte Wärmeeinwirkung sonst gesundheitsbedenkliche Dämpfe absondern.
Fußbodenheizung unter Laminat bei Renovierung © bildlove , stock.adobe.com
Fußbodenheizung unter Holzboden © bildlove , stock.adobe.com
Infobox: Parkett hat von Natur aus einen höheren Wärmedurchlasswiderstand.

Im Vergleich zu Bodenbelägen wie Laminat oder Vinyl hat Parkett einen höheren Wärmedurchlasskoeffizienten. Bei Massivparkett oder Zweischichtparkett kann dieser bei rund 0,04 bis 0,09 m2 K/W liegen. Dreischichtparkett liegt bei rund 0,14 m2 K/W. Grundsätzlich sollte beim Verlegen von Parkett auf einer Fußbodenheizung darauf geachtet werden, welchen Wärmedurchlasswiderstand die Trittschalldämmung hat. Wer eine höhere Wärmewirkung nutzen möchte, sollte auf andere Bodenbeläge zurückgreifen.

Fußbodenheizung und Holzboden: Ein angenehmes Gefühl
Fußbodenheizung und Holzboden: Ein angenehmes Gefühl

Die wichtigsten technischen Voraussetzungen für Parkett und Fußbodenheizung im Überblick

Aufbauhöhe von maximal 22 Millimetern

Laut EN 2242 sollte die Aufbauhöhe einer Fußbodenheizung inklusive Parkett nicht über 22 Millimetern liegen. Bei einem modernen Niedrigenergie-Estrich sollte die Höhe des Parketts am besten 15 Millimeter nicht überschreiten. Je dünner die Parkettschicht ist, desto geringer ist die Vorlaufzeit der Fußbodenheizung.

Vollflächige Verklebung des Parketts mit dem Estrich

Laut EN 2242-7 sollte Parkett am besten vollflächig auf dem Estrich verlegt werden. So werden Lufteinschlüsse vermieden, die den Wärmetransport behindern könnten. Schwimmend verlegtes Parkett mit Trittschalldämmung ist laut EN 2242 nicht üblich und in den meisten Fällen nicht zulässig.

Estrich hat geringe Restfeuchte

Um eine Durchfeuchtung des Parkettbodens zu verhindern, sollte der Estrich eine maximale Restfeuchte von 1,8 CM% haben. Ist es kein Heizestrich, darf der Wert bei 2 CM% liegen. Grundlage für diese Zahlen liefern die DIN 18560 und die Fachregeln. Wichtig ist außerdem, dass der Estrich vor dem Verlegen des Holzbodens auf seine „Verlegereife“ hin geprüft wird. Hierfür führt ein Fachbetrieb Messungen der Feuchte durch.

Estrich auf Fußbodenheizung © Wolfilser, stock.adobe.com
Estrich auf Fußbodenheizung © Wolfilser, stock.adobe.com
Tipp: Wer Parkett auf einer Fußbodenheizung verlegt, sollte den Boden bestmöglich nicht zu stark zustellen oder schwere Teppiche darauf auslegen. Das könnte die Heizleistung massiv beschränken und gleichzeitig Schäden am Parkett verursachen.

Fazit: Parkett und Fußbodenheizung sind unter bestimmten Voraussetzungen eine gute Kombination

Ähnlich wie Laminat oder sogar Kork kann auch Parkett auf einer Fußbodenheizung bzw. dem Estrich verlegt werden. Wichtig ist vor allem, dass der Parkettboden dafür ausgelegt ist. Die Herstellerangaben sollten deshalb unbedingt vorher geprüft werden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Fußbodenheizung nicht zu hohe Temperaturen erzeugt, da das Parkett sonst dauerhaft beschädigt werden könnte.

Fußbodenheizung © Jörn Buchheim, stock.adobe.com
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