Können Korkboden und Fußbodenheizung kombiniert werden?
Korkböden sind bei Hausbesitzern beliebt. Der natürliche Bodenbelag ist einfach zu verlegen, pflegeleicht und gleichzeitig robust. Doch gerade in modernen Häusern kommen häufig Fußbodenheizungen in Kombination mit Wärmepumpen oder Solarthermie zum Einsatz. Wir zeigen Ihnen, ob oder wie sich Korkboden mit einer Fußbodenheizung kombinieren lässt.
Warum Kork als Fußbodenbelag geeignet ist
Kork ist ein natürliches Material, das u.a. von der Korkeiche oder aus recycelten Korken gewonnen wird. Wird Kork für Fußböden verwendet, überzeugt das Material durch seine gute Wärmeisolation. Dafür sorgen die in den Korkfasern vorhandenen, kleinen Lufteinschlüsse. Diese Zellstruktur hat noch einen weiteren Vorteil, denn Korkboden ist sehr weich und angenehm, wenn man darauf ohne Schuhe läuft.
Im Vergleich zu Fliesen oder Holzboden gilt Korkboden als deutlich wärmer. Der weiche und warme Bodenbelag wird häufig auch in Kinderzimmern verlegt. Wenn diese auf dem Boden spielen, profitieren sie von der hohen Isolierleistung des Bodenbelags.
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Wichtige Voraussetzung, damit Korkboden auch über einer Fußbodenheizung verlegt werden kann
Korkboden wird schwimmend verlegt. Ob er sich mit einer Fußbodenheizung nutzen lässt, hängt vor allem vom Wärmedurchgangskoeffizient ab. Dieser, auch „U-Wert“ oder Wärmedurchlasswiderstand genannte Parameter gibt an, wie gut ein bestimmter Stoff Wärme durchlässt. Im Fall der Fußbodenheizung geht es darum, dass der Korkboden die Wärme der Heizelemente der Flächenheizung übertragen soll.
Für Korkböden sollte der Wärmedurchlasswiderstand nicht über 0,17 W/m²K liegen. Hausbesitzer müssen somit bei der Wahl des Korkbodens auf diesen Wert achten, wenn der Bodenbelag auf einer Fußbodenheizung verlegt werden soll.
Und damit ist bereits eine wichtige Einschränkung beim Verlegen von Korkböden in Kombination mit einer Fußbodenheizung genannt. Denn von Natur aus ist Kork ein Material, das Wärme sehr gut isoliert bzw. Kälte, die aus dem Boden kommt, zurückhält. Eben diese Eigenschaft ist für eine Fußbodenheizung ungeeignet, denn diese sollte ihre Wärme bestmöglich über den Fußbodenbelag abgeben. Der Belag sollte deshalb die Wärme gut leiten können.
Mit der Entscheidung für einen geringeren Wärmedurchlasskoeffizienten setzen Hausbesitzer nun auf eine schlechtere Dämmleistung des Korkbodens zugunsten einer höheren Durchlässigkeit der von der Fußbodenheizung ausgestrahlten Wärme.
Elektrische Fußbodenheizungen sind nicht für Korkböden geeignet
Wird der Korkboden mit einer Fußbodenheizung genutzt, kann nur die Variante mit Wasserführung bzw. wasserführenden Heizschlingen verwendet werden. Diese Flächenheizung funktioniert mit einer niedrigen Vorlauftemperatur und das Heizwasser, das durch die Heizschlingen fließt, ist nicht sehr heiß.
Bei elektrischen Fußbodenheizungen ist das anders. Diese Heizelemente erzeugen deutlich höhere Temperaturen. Aufgrund der hohen Dämmleistung von Kork würden diese Elemente beim Betrieb mit einem Korkboden überhitzen. Dementsprechend sind Elektrofußbodenheizungen für Korkböden nicht geeignet. Anders ausgedrückt: Verwenden Sie eine elektrische Fußbodenheizung, müssen Sie auf andere Bodenbeläge zurückgreifen, wie z.B. Fliesen oder Holz.
Fußbodenheizung muss an Korkböden angepasst werden
Wird eine Fußbodenheizung verwendet, darf der Wärmedurchlasswiderstand des Bodenbelags grundsätzlich nicht über 0,17 Wm²/K liegen. Gängige, vier Millimeter starke Korkfliesen haben in der Regel lediglich einen Wärmedurchlasswiderstand von 0,05 Wm²/K, Fertigparkett aus Kork rund 0,11 Wm²/K. Hausbesitzer sollten dies beim Kauf des Bodenbelags berücksichtigen.
Bei der Installation der Fußbodenheizung gilt für Kork ebenso wie für andere Bodenbeläge, dass die Wärmeübertragung vom Heizestrich zum Belag möglichst verlustfrei sein sollte. Manche Fachbetriebe nutzen deshalb eher Korkfliesen, die anschließend verklebt werden, als schwimmend verlegtes Kork-Fertigparkett.
Fazit: Fußbodenheizung und Korkboden ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich
Grundsätzlich spricht nichts gegen die Kombination von Fußbodenheizung und Korkboden. Allerdings muss, wie schon erwähnt, der Wärmedurchlasswiderstand berücksichtigt werden, damit überhaupt Wärme durch den Boden dringen kann. Dementsprechend müssen Leistung und Aufbau der Fußbodenheizung berücksichtigt werden.
Die Planung und Konzeption des gesamten Bodens sind demnach etwas aufwändiger. Hier sollten sich Hausbesitzer z. B. fragen, ob wirklich alle Räume mit Korkboden eine Fußbodenheizung benötigen, oder ob in manchen Räumen aufgrund der besseren Wärmeleitfähigkeit eher auf Fliesen bzw. Holzboden zurückgegriffen werden sollte.
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