Konvektor oder Radiator: Ein kleiner, aber entscheidender Unterschied
Konvektor oder Radiator – das Funktionsprinzip der beiden Heizkörper ist prinzipiell gleich. Die vom Energieträger erzeugte Wärme wird über die Oberfläche des Heizkörpers durch Wärmestrahlung und Konvektion abgegeben. In der Praxis ist die Unterscheidung zwischen Radiator und Konvektor nicht ganz einfach, da es zahlreiche Mischformen dieser Heizkörpertypen gibt. So werden zum Beispiel Radiatoren mit integrierten Konvektor-Elementen angeboten, um die Vorteile der beiden Heizkörpertypen miteinander zu kombinieren.
Allerdings werden Radiatoren umgangssprachlich auch sehr oft als mobile, elektrisch betriebene Heizkörper bezeichnet. Obwohl Radiatoren durchaus festverbaute Gliederheizkörper einer Heizungsanlage sein können. Der kleine, aber feine Unterschied zwischen Konvektor und Radiator – egal ob mobiler oder festverbauter Heizkörper – liegt in der Wärmeabgabe. Der Anteil der Strahlungswärme ist bei Konvektoren geringer als bei Radiatoren. Und bei Radiatoren ist der Anteil der durch Konvektion erbrachten Heizleistung geringer.
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Radiator
Radiatoren bestehen in der Regel aus Metall mit sehr guten Wärmeleiteigenschaften. Über die Oberfläche des Radiators wird die über Warmwasser zugeführte Wärme durch Wärmestrahlung und Konvektion abgegeben. Wie bereits erwähnt, überwiegt bei einem klassischen Radiator der Anteil der Wärmestrahlung an der Heizleistung. Um die Oberfläche von Radiatoren zu vergrößern und dadurch die Heizleistung zu steigern, verfügen Radiatoren auch oft über Rippen oder Lamellen. Der Anteil der Heizleistung durch Strahlungswärme beträgt bei Radiatoren je nach Bauart bis zu 40 Prozent. Die restliche Heizleistung erfolgt durch Konvektion.
Vorteil: Radiatoren sind wegen ihrer Konstruktion in der Regel günstiger als andere Heizkörper. Da Radiatoren nur eine relativ geringe Luftbewegung im Raum erzeugen, wird von den Heizkörpern nur wenig Staub aufgewirbelt. Dies macht den Einsatz von Radiatoren bei Hausstauballergien vorteilhafter als Konvektoren, deren erzeugte Luftbewegung manchmal auch als unangenehm empfunden wird. Im Gegensatz zu Konvektoren benötigen Radiatoren oberhalb des Heizkörpers weniger Platz, um eine ausreichende Heizwirkung zu erzielen, weil keine Luftströmung erzeugt werden muss.
Nachteil: Radiatoren benötigen eine längere Aufheizphase als Konvektoren. Und da sie eine höhere Strahlungswärme erzeugen, werden Räume nur punktuell aufgeheizt. Darüber hinaus wird die vom Heizkörper abgegebene Wärmestrahlung von Einrichtungsgegenständen wie Möbeln in der Nähe des Radiators absorbiert.
Konvektor
Ein Konvektor heizt den Raum überwiegend durch Konvektion auf. Dazu „saugt“ er kühle Raumluft im unteren Bereich des Heizkörpers an und erwärmt sie. Aufgrund der geringeren Dichte steigt die erwärmte Raumluft im Heizkörper nach oben und wird am oberen Teil des Heizkörpers abgeben. So erzeugt der Heizkörper eine stetige Luftbewegung im Raum. Um eine möglichst effiziente Konvektion zu erreichen, verfügen Konvektoren über eine spezielle Bauform. Daher sind die Heizelemente oder Heizrippen in der Regel senkrecht im Inneren des Heizkörpers angeordnet, um eine optimale Luftströmung zu gewährleisten. Einige Konvektor-Heizungen haben einen zusätzlichen Ventilator, der die natürliche Konvektionsbewegung unterstützt. Der Anteil der Heizleistung durch Konvektion beträgt bei Konvektoren bis zu 80 Prozent. Die restliche Heizleistung erfolgt durch Wärmestrahlung.
Vorteil: Konvektoren eignen sich gut zum raschen Aufheizen von Räumen, da die Abgabe der Wärme schneller als bei Radiatoren erfolgt. Im Vergleich zu anderen Heizkörpern haben sie vielfach eine kompaktere Bauform, was den Heizkörpertyp für kleinere Räume interessant macht. Da Konvektoren im Vergleich zu Radiatoren weniger Wärmestrahlung abgeben, werden durch Konvektoren Gegenstände im Raum geringer punktuell aufgeheizt. Die verringerte Wärmestrahlung kann ebenfalls ein Vorteil sein, wenn sich vor der Heizung wärmeempfindliche Zimmerpflanzen befinden. Zudem bilden Konvektoren vor schlecht isolierten Fenstern oder Außenwänden eine Art Schutzzone aus warmer Luft, die das Kältegefühl in der Nähe dieser Kältebrücken mindert.
Nachteil: Die für die gleichmäßige Erwärmung des Raumes erzeugte Luftströmung des Konvektors kann als unangenehm empfunden werden. Außerdem werden durch die Konvektion Staubpartikel im Raum aufgewirbelt und verteilt. Konvektoren sind für Hausstauballergiker nicht empfehlenswert. Ihre Bauform gestaltet die Reinigung von Konvektoren vielfach schwierig, da die Heizelemente im Inneren des Heizkörpers liegen.
Elektrische Radiatoren
Elektrische Radiatoren enthalten im Inneren der Heizrippen meist ein spezielles Öl, das durch Strom erwärmt wird. Sie eignen sich gut für das gelegentliche Beheizen von Räumen und können als Reserve-Heizung beim Ausfall der Hauptheizung verwendet werden. In schlecht isolierten Räumen bieten sich Elektro-Radiatoren auch als Zusatzheizung an besonders kalten Tagen an.
Elektro-Radiatoren sollten mindestens über einen Thermostat verfügen. Timer und Frostwächter sind nützliche Zusatzfunktionen. Ein Radiator verfügt in der Regel über eine Maximalleistung von 3.500 Watt, da Privathaushalte keine höheren Stromstärken als 16 Ampere zulassen. Das begrenzt die Heizleistung der Geräte.
Die erforderliche Heizleistung eines Radiators richtet sich nach der Raumgröße und der gewünschten Raumtemperatur. Als groben Richtwert kann man für gut gedämmte Räume eine Heizleistung von rund 80 Watt pro Quadratmeter Fläche ansetzen, mit der sich auch im Winter eine Raumtemperatur von 20 °C erzielen lässt. Bei schlecht isolierten Räumen sollte man mit einer Heizleistung von etwa 122 Watt pro Quadratmeter rechnen.
Es gibt auch mobile Konvektor-Heizungen, die mit Strom betrieben werden. Für sie gilt bei der Heizleistung das Gleiche, wie für elektrische Radiatoren. Lediglich bei schlecht isolierten Räumen kann die erforderliche Heizleistung auf bis zu 140 Watt pro Quadratmeter ansteigen.