Fußbodenheizung nachrüsten: Rohrleitungen einfräsen
Der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung im Nass- wie auch im Trockenverfahren ist mit größerem Aufwand verbunden. Letztendlich muss bei beiden Systemen der Boden herausgerissen und neu aufgebaut werden. Bei einer Renovierung oder Sanierung werden solche Arbeiten in der Regel nur dann durchgeführt, wenn der vorhandene Boden oder der Estrich stark beschädigt ist.
Heizung-Konfigurator:
Jetzt Ihre individuelle Heizung konfigurieren und Angebote erhalten!
Einfacher ist hingegen das Einfräßen der Fußbodenheizungsrohre in den bestehenden Boden. Dabei sägt ein Installateur mit einer speziellen Fräse dünne Kanäle in den vorhandenen Estrich.
Fußbodenaufbau beim Fräsverfahren
Beim Fräsverfahren für die wasserführende Fußbodenheizung werden etwa 16 Millimeter tiefe Kanäle in den Altestrich gefräst. Dazu muss der alte Oberbelag komplett entfernt werden. Es dürfen keine Kleberückstände mehr vorhanden sein. Anschließend wird der Bestandestrich mit Haft- oder Tiefengrund behandelt. Schadstellen, wie Abplatzungen oder kleine Löcher, werden mit Spachtelmasse verfüllt. Unebenheiten werden ausgeglichen. Risse müssen dauerhaft geschlossen werden. Ist der Estrich vorbereitet, fräst man mit einer speziellen Fräse Kanäle in den Estrich. Der Abstand der Fräsnuten beträgt in der Regel zwischen 10 cm und 15 cm.
Eine Fußbodenheizungsfräse, mit der Schlitze in den Boden gesägt werden, sollte wegen des entstehenden Feinstaubs unbedingt eine Staubabsaugung haben. In der Regel besitzen diese Maschinen ein entsprechendes Diamantfräsblatt zum Sägen in Sandzementböden, Anhydritestrichen und weichen Betonböden. Mit dem entsprechenden Diamantblatt wird die Arbeitsbreite von 11 mm bis 17 mm für die korrekte Aufnahme der Heizungsrohre (Durchmesser) festgelegt. Die Frästiefe ist einstellbar und reicht in der Regel bis 24 mm. Der Mietpreis einer solchen Fräse liegt zwischen 130 und 160 Euro pro Tag.
In die gefrästen Kanäle kommen die Fußbodenheizungsrohre. Sie werden an den Heizkreisverteiler angeschlossen. Die Unterseite des Heizkreisverteilers sollte dabei in einem Abstand von etwa 20 cm zum Fußboden und höchstens zwei Meter von der geplanten Fußbodenheizung entfernt positioniert werden.
Um zu verhindern, dass die Heizungsrohre aus den gefrästen Nuten herausspringen, ist es ratsam sie etwa alle anderthalb Meter mit einem temperaturbeständigen Flex-Kleber zu fixieren. Die Fläche wird mit fließfähigem Ausgleichsestriche geschlossen. Nach erfolgreicher Dichtheitsprüfung kann man den Oberbelag verlegen.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Heizungs-Fachbetrieben vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Die Aufbauhöhe der Fußbodenheizung, die sich aus der Fräsmethode ergibt, ist gleich Null. Es besteht also kein Grund, an Treppenaufgängen, Türdurchgängen oder bodengleichen Fenstern Umbauten beziehungsweise Anpassungen vorzunehmen. Damit eignet sich diese Methode für Sanierer sehr gut zum nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung. Das Nachrüsten lässt sich je nach Aufwand in wenigen Stunden oder Tagen bewerkstelligen.
Die Kosten für den nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung mit dem Frässystem unterscheiden sich je nach Region und Situation vor Ort. Man sollte jedoch mit 30 bis 55 Euro je Quadratmeter rechnen. Nicht im Preis sind Rohr-Durchbrüche zum Keller oder Nebenräumen sowie das Zuspachteln der Kanäle.
Fußbodenheizung nachrüsten: Das Trockensystem
Fußbodenheizung nachrüsten: Das Trockensystem: Vorteil geringe Aufbauhöhe Für eine Warmwasser-Fußbodenheizung zu verlegen, gibt es zwei Systeme: das Trockensystem oder Nasssystem.… weiterlesen