Fußbodenheizung und Laminat

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Eine Fußbodenheizung mit Laminat – geht das?

Fußbodenheizungen sind im Zuge der Energiewende gefragt wie nie. Sie lassen sich auch mit niedrigen Vorlauftemperaturen mit Wärmepumpen oder Solarthermie betreiben. Viele moderne Räume sind mit einem Laminatboden ausgestattet. Deshalb fragen sich viele Hausbesitzer, ob sich eine Fußbodenheizung mit Laminat kombinieren lässt. Hier finden Sie die Antwort auf die Frage.

Fußbodenheizung Verteiler © Matthias Bühner, stock.adobe.com
Fußbodenheizung Verteiler © Matthias Bühner, stock.adobe.com

Laminat als vielseitiger Bodenbelag

Laminatböden gehören zu den beliebtesten Bodenbelägen für Neubauten oder Renovierungen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn Laminat ist in vielen verschiedenen Designs und Ausführungen erhältlich, z. B. als Landhausdiele, 2-Stab-Muster oder Eichenoptik. Darüber hinaus lässt sich Laminat sehr einfach verlegen und das Material ist sehr robust sowie langlebig.

Wichtige Voraussetzungen zum Verlegen von Laminat auf einer Fußbodenheizung

Die gute Nachricht zuerst: Laminat lässt sich grundsätzlich mit einer Fußbodenheizung nutzen. Das gilt aber nur dann, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind:

Niedriger Wärmedurchlasswiderstand

Während Fußböden ohne Fußbodenheizung am besten isolierend wirken und so keine Kälte von unten nach oben durchdringen lassen, gilt für Bodenbeläge auf der Fußbodenheizung nahezu das Gegenteil. Sie müssen einen möglichst geringen Wärmedurchlasswiderstand haben, damit die von der Heizung erzeugte Wärme nach oben abstrahlen kann. Um Laminat mit einer Fußbodenheizung zu verwenden, sollte der Bodenbelag einen Wärmedurchlasskoeffizienten von maximal 0,15 m²K/W aufweisen. Da Laminat meist zusätzlich mit einer Trittschalldämmung verlegt wird, gilt dieser Wert für den Aufbau der Laminatdiele mit Schalldämmung. Die Spezifikationen zum Wärmedurchlasswiderstand finden Hausbesitzer oder Handwerker bei den Herstellerangaben.

Keine kalten Füße dank Fußbodenheizung © detailblick-foto, stock.adobe.com
Keine kalten Füße dank Fußbodenheizung © detailblick-foto, stock.adobe.com

Die Oberflächentemperatur darf nicht so hoch sein.

Wird eine Fußbodenheizung mit Fliesen oder nur Estrich genutzt, darf die Oberflächentemperatur 26 °C und mehr haben. Liegt jedoch Laminat auf dem Estrich über den Heizschlingen, sollte die Temperatur 29 °C nicht überschreiten. Ansonsten kann sich das Laminat wölben oder das Material verzieht sich. Dementsprechend muss die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung an das Laminat angepasst werden.

Laminat verlegen © marco2811, stock.adobe.com
Laminat verlegen © marco2811, stock.adobe.com

Das Laminat muss für die Nutzung mit einer Fußbodenheizung ausgelegt sein.

Achten Sie darauf, ob die Hersteller das Laminat explizit als für Fußbodenheizungen geeignet auszeichnen. In der Regel finden Sie auf der Produktverpackung alle Hinweise zum Wärmedurchlasswiderstand, zu den maximalen Oberflächentemperaturen sowie weitere Informationen. Steht dort, dass das Laminat nicht für eine Fußbodenheizung geeignet ist, sollten Sie es auch nicht verlegen.

Laminat auf Fußbodenheizung ist möglich
Laminat auf Fußbodenheizung ist möglich

Der Estrich muss ausreichend trocken sein.

Auch wenn Laminat deutlich unempfindlicher gegenüber Feuchtigkeit ist als Holzböden oder Parkett, kann die langfristige Einwirkung von Feuchte Schäden am Laminat hervorrufen. Aus diesem Grund sollte die Restfeuchte im Estrich vor dem Verlegen des Laminats unbedingt geprüft werden. Experten empfehlen, die sogenannte „Verlegereife“ des Estrichs zu dokumentieren. Erst wenn die gewünschten Feuchtewerte erreicht werden, kann mit dem Verlegen des Laminats auf der Fußbodenheizung begonnen werden. Wird ein Zementestrich verwendet, sollte die Restfeuchte weniger als 18 CM% betragen, bei einem Anhydritestrich sollte die Restfeuchte sogar unter 0,3 CM% liegen. Üblicherweise werden diese Werte aber schnell erreicht, wenn die Fußbodenheizung vor dem Verlegen in Betrieb genommen wurde.

Rohbau mit Fußbodenheizung © schulzfoto, stock.adobe.com
Rohbau mit Fußbodenheizung © schulzfoto, stock.adobe.com

Außer Fliesen sollten andere Bodenbeläge entfernt werden

Liegen bereits Vinylböden oder Teppichboden auf der Fußbodenheizung, sollten Sie diese entfernen, bevor Laminat verlegt wird. Das hat einen einfachen Grund: In der Regel steigt der Wärmedurchlasswiderstand mit jeder Schicht Bodenbelag an. Ist der Widerstand dann zu groß, kann keine Wärme mehr von der Fußbodenheizung zum Boden durchdringen. In der Folge bleibt erstens der Boden kalt und zweitens kann die Heizung Schaden nehmen.

Ist jedoch ein Fliesenboden vorhanden, ist dessen Wärmedurchlasswiderstand meist so gering, dass ein Laminat direkt darauf verlegt werden kann. Dennoch sollten Sie berücksichtigen, dass die Wärmeübertragung auch hier eingeschränkt ist.

Gut zu wissen: Eine elektrische Fußbodenheizung kann mit Laminat verwendet werden. Allerdings sollte die Wärmeleistung bei maximal 150 Watt pro Quadratmeter liegen.
Fußbodenheizung unter Laminat bei Renovierung © bildlove , stock.adobe.com
Fußbodenheizung unter Laminat bei Renovierung © bildlove , stock.adobe.com

Fazit: Laminat eignet sich für Fußbodenheizungen unter bestimmten Voraussetzungen

Im Vergleich zu Vinylböden oder Holzböden ist der Wärmedurchlasskoeffizient von Laminatböden meist höher. Das liegt u.a. auch an der Trittschalldämmung, die mit dem Laminat verlegt wird. Aus diesem Grund kann es vorkommen, dass Laminatböden sich bei einer Fußbodenheizung langsamer erwärmen. Umso wichtiger ist deshalb die Materialauswahl und Planung vor dem Einbau eines Laminatbodens auf einer Flächenheizung.

Hinzu kommt, dass die Lebensdauer von Laminatbodenbelägen beim Verlegen über einer Bodenheizung niedriger ist als bei Holzböden oder anderen Bodenbelägen. Hier müssen Verbraucher abwägen, ob der günstigere Preis des Laminats diesen Nachteil aufwiegt.

Fußbodenheizung unter Laminat bei Renovierung © bildlove , stock.adobe.com
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