Heizkörper rostet

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Was tun, wenn der Heizkörper rostet?

Heizkörper bestanden früher aus Gusseisen, heute sind Heizkörper normalerweise aus Stahlblech gefertigt und werden anschließend mit einem Lack beschichtet. Es gibt allerdings auch Heizkörper aus Edelstahl oder Aluminium, die den Vorteil haben, nicht anfällig für Rost zu sein.

Bei herkömmlichen Heizkörpern kann sich jedoch Rost bilden. Dann sollte man sich den Schaden auf jeden Fall genauer anschauen, um zu entscheiden, ob eine Reparatur möglich ist oder der Heizkörper ausgetauscht werden muss.

Wie entsteht Rost an Heizkörpern?

Heizkörper werden aus Stahlblech hergestellt, auf das eine schützende Lackschicht aufgetragen ist. Diese Oberflächenbehandlung bewahrt das Stahlblech vor der Oxidation. Sobald Stahl mit Sauerstoff und Feuchtigkeit in Kontakt kommt, beginnt der chemische Prozess der Oxidation – einfach gesagt, der Stahl rostet. Rost wiederum hat eine poröse Struktur, und breitet sich immer weiter aus. Das kann dann auch dazu führen, dass ein Heizkörper undicht wird.
Eigentlich ist der Stahl im Heizkörper ja beschichtet, damit Rost nicht entstehen kann. Wird aber nun diese Beschichtung verletzt, dann können Wasser und Sauerstoff an das Blech gelangen und der Rost-Prozess beginnt. Eine Verletzung der Schutzschicht kann schnell passieren: Man stößt mit einem harten Gegenstand dagegen (da reicht schon ein Stoß mit dem Staubsauger) oder man nutzt einen falschen Putzgegenstand (zum Beispiel ein Reinigungsschwamm aus verseifter Stahlwolle). Es kommt auch durchaus vor, dass Heizkörper fehlerhaft beschichtet sind und sich etwa Blasen im Lack gebildet haben, die dann aufplatzen.

Rost am Heizkörper: Vorsicht vor Wasserschäden
Rost am Heizkörper: Vorsicht vor Wasserschäden

Was tun, wenn ein Heizkörper rostet?

Wenn man Rost am Heizkörper bemerkt, dann ist Handeln angesagt! Wird nichts unternommen, dann kann der Oxidationsprozess sich fortsetzen und den Heizkörper so zerstören, dass er nicht mehr zu retten ist. Gerade in feuchter Umgebung schreitet der Prozess besonders schnell voran, also sind Heizkörper in Badezimmern oder der Küche besonders gefährdet. Auch Heizkörpern, auf die oft feuchte Wäsche zum Trocknen gelegt wird, droht Rost.

Bemerkt man am Heizkörper die unschönen braunen Stellen, dann ist zunächst Schadensanalyse angesagt. Handelt es sich wirklich nur um kleine oberflächliche Schäden, dann kann man den Rost entfernen und den Heizkörper neu (nach)lackieren. Bei tiefen Schäden, aus denen es womöglich schon tropft, hilft jedoch keine Reparatur, dann sollte der Heizkörper ausgetauscht werden.

Wie entfernt man den Rost und lackiert einen Heizkörper?

Um den Heizkörper zu retten und ihn wieder in einen ansehnlichen Zustand zu bringen, geht man in folgenden Schritten vor:

  1. Zunächst muss der Rost entfernt werden. Diese Arbeit darf nur am kalten Heizkörper erfolgten! Am besten entfernt man auch ein wenig die umliegende Lackschicht, um sicher zu sein, dass man auch den ganzen Bereich erwischt. Am einfachsten lassen sich die rostigen Stellen zunächst grob mit einer Drahtbürste und anschließend mit Schleifpapier bearbeiten. Eine mittlere bis feine Körnung zwischen 180 und 120 leistet gute Dienste. Man sollte sehr gründlich arbeiten und restlos alle rostigen Schäden entfernen. Zum Schluss sollte man das blanke Metall schimmern sehen. Winkelschleifer sind übrigens bei der Form von Heizkörpern kaum fürs Abschleifen geeignet, Schleifpapier passt sich den Konturen einfach besser an. Es ist also Handarbeit angesagt.
  2. Liegen die blanken Metallflächen vor einem, dann muss Rostschutz aufgetragen werden, um weiteren Schäden vorzubeugen. Rostschutzgrund gibt es im Baumarkt und wird mit dem Pinsel auf die bearbeiteten Stellen aufgetragen. Er sorgt gleichzeitig für eine bessere Haftung des Lacks.
  3. Bevor nun jedoch der Lack aufgetragen werden kann, muss noch einmal geschliffen werden, damit die Übergänge zum vorhandenen Lack hinterher nicht mehr sichtbar sind.
  4. Nach dem erneuten Schliff muss der ganze Bereich sehr gründlich gereinigt werden. Hierfür gibt es spezielle Entfetter, aber man kann auch mit Haushaltsreiniger oder Spiritus arbeiten. Anschließend mit fusselfreien Tüchern die Stellen trocknen.
  5. Nun ist der Heizkörper lackierbereit. Um Schäden an Ventilen und Armaturen zu vermeiden, sollten diese abgeklebt werden. Sie sollten außerdem darauf achten, dass der Heizkörper nicht warm wird.
  6. Nun geht es ans Lackieren der auszubessernden Stellen. Dabei kann man wählen, ob man den Lack mit einem Pinsel oder der Rolle aufträgt oder sprüht. Legt man viel Wert auf eine gute Arbeit, dann sollte man einen Fachmann damit beauftragen. Lackieren, auch mit Sprühdose, ist nicht einfach. Also auf jeden Fall vorher einmal ausprobieren. Für kleinere Schäden reicht normalerweise ein Pinselauftrag.
Rostige Stellen am Heizkörper entfernen
Rostige Stellen am Heizkörper entfernen
Unser Tipp: Auf den richtigen Lack achten. Für Heizkörper gibt es spezielle temperaturbeständige Lacke. Man kann wählen zwischen Acryllacken und Alkydharzlacken, (die stark riechende Lösungsmittel enthalten, aber robuster sind). Die Lacke sind im Baumarkt erhältlich.
Heizkörper lackieren © NLPhotos, fotolia.com
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Heizkörper lackieren: Bitte nur Speziallack für Heizkörper verwenden
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Wie tauscht man einen Heizkörper aus?

Ist der Rostfraß am Heizkörper schon weiter fortgeschritten oder tropft es sogar aus dem Heizkörper, dann muss der Heizkörper ausgetauscht werden. Das ist keine große Sache, wenn der Heizkörper über ein Rücklaufventil verfügt. Dann werden beide Ventile an Vor- und Rücklauf geschlossen, der alte Heizkörper abmontiert und der neue angebracht. Geschickte Heimwerker können das auch selbst erledigen. Sind die Anschlüsse schlecht zu erreichen, ist kein Rücklaufventil vorhanden und das Wasser muss aus der Heizungsanlage abgelassen werden oder gibt es eine besondere Einbausituation, dann ist es sinnvoll, den Heizkörper durch einen Fachbetrieb austauschen zu lassen.

Wer zahlt bei verrostetem Heizkörper?

Ist ein Heizkörper durch Rost so beschädigt, dass er ausgetauscht werden muss, dann kann man davon ausgehen, dass es sich um Instandhaltungsarbeiten handelt. Hier müsste also eher Vermieter zahlen. Andererseits fällt das Streichen von Heizungen unter die Schönheitsreparaturen, die in fast allen Mietverträgen den Mietern übertragen werden. Zudem gibt es häufig eine Klausel, nach der sogenannte Kleinreparaturen die Mieter übernehmen müssen. Am einfachsten ist es sicher, zunächst den Vermieter auf den Schaden anzusprechen.

Jährliche Inspektion zur Vorbeugung von Schäden

Bei kleinen Beschädigungen des Heizkörperlacks reicht oft ein Lackstift. Sobald sich aber Rost bildet, muss dieser gründlich entfernt werden, um ein Fortschreiten der Rostbildung zu verhindern. Ist ein Heizkörper durchgerostet, kann es zu Wasserschäden kommen. Außerdem kann der Rost sich auch weiter fortsetzen und auf die Heizungsrohre übergreifen, sodass größere Schäden drohen. Eine jährliche Inspektion der Heizkörper kann dabei helfen, kleinere Schäden rechtzeitig zu entdecken und dann vorzubeugen.

Heizkörper montieren © bilanol, fotolia.com
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