Die wichtigsten Heizkörper-Typen im Überblick: Lang, breit, schmal, groß, klein, gegliedert, gerillt, glatt …
Lang, breit, schmal, groß, klein, gegliedert, gerillt, glatt … Die Palette an Heizkörpern ist nahezu unerschöpflich. Doch sie haben eins gemeinsam: Alle Heizkörper übertragen die Wärme des Heizkessels an die Räume im Haus. Dabei strömt das heiße Heizungswasser durch sie hindurch. Die Heizkörper geben die Wärmeenergie ab und das abgekühlte Heizungswasser fließt zum Wärmeerzeuger zurück.
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So vielfältig Heizkörper auch sein mögen. Alle Heizkörper-Typen erzeugen Strahlungs- und Konvektionswärme. Allerdings variieren die Anteile je nach Bauart der Heizkörper sehr stark. Dabei gilt jedoch die Grundregel:
Je höher der Anteil der Strahlungswärme ist,
desto größer ist der Heizkomfort!
Die Tabelle gibt einen Überblick über den Anteil der Strahlungswäre, die ein Heizkörper beziehungsweise eine Flächenheizung abgibt:
Heizfläche | Anteil Strahlungswärme | (Durchschnitt) |
---|---|---|
Flächenheizung | Fußbodenheizung | 95% |
Wandheizung | 90% | |
DIN Radiator | Stahl | 40% |
Guss | 35% | |
Röhrenradiator | 2-Säuler | 40% |
4-Säuler | 25% | |
6-Säuler | 20% | |
Plattenheizkörper | Typ 10 | 55% |
Typ 11 | 35% | |
Typ 21 | 30% | |
Typ 22 | 25% | |
Typ 33 | 20% | |
Konvektor | mit Stahlblechverkleidung | 5% |
Unterflurkonvektor | <5% |
Der Heizkörper-Typ gibt Aufschluss über die Anzahl der Platten und Konvektorbleche. Ein Heizkörper des Typs 21 besitzt zum Beispiel zwei Heizkörperplatten und ein Konvektorblech.
Rippen- oder Gliederheizkörper
Als bekanntester unter den Heizkörper-Typen kann der Rippen- oder Gliederheizkörper bezeichnet werden. Bei diesen Heizkörpern wurden einzelne gleiche Glieder- oder Rippenblöcke aus Gusseisen, Stahl und Stahlrohr mit einer Tiefe von 70 bis 250 Millimeter in beliebiger Anzahl aneinandergereiht und zu massiven und schweren Heizkörpern montiert. Auf diese Weise ließ sich ihre Größe sehr flexibel an die Platzverhältnisse im Raum anpassen und jede gewünschte Wärmeleistung erreichen. Heute wird diese Bauart fast nur noch für mobile Radiatoren verwendet.
Abgelöst wurden die Rippen- oder Gliedermodelle von den Plattenheizkörpern. Die aus einer bis drei Platten bestehenden Geräte sind flacher, leichter und strahlen die Wärme sehr gleichmäßig ab.
Natürlich sind moderne und formschöne Glieder- oder Rippenheizkörper noch im Handel erhältlich. Eine pauschale Antwort auf die Kosten für ein solches Modell ist kaum möglich. Denn die Preise der Heizkörper hängen nicht nur von der Größe ab, sondern sehr oft auch vom Design. Einfache, kleinere Gliederheizkörper gibt es bereits ab 50 bis 100 Euro. Leistungsstärkere Heizkörper dieses Typs kosten zwischen 100 bis 500 Euro. Entsprechende Designheizkörper sind ab 400 Euro und mehr erhältlich.
Platten-, Flach- oder Planheizkörper
Platten-, Flach oder Planheizkörper – auch wenn die Heizkörper unterschiedliche Bezeichnungen führen: In ihrer einfachsten Ausführung besteht dieser Heizkörper-Typ aus einer Heizplatte, die vom Heizungswasser durchflossen wird, wodurch sie sich erwärmt und diese Wärme an den Raum abgibt. Flachheizkörper sind die inzwischen meistverbauten Heizkörper-Typen in Deutschland. Um die Wärmeabgabe zu steigern, werden zwischen den Heizplatten Konvektor-Bleche eingebracht, die an den Seiten in der Regel verblendet und oben meist mit einem gestanzten Lochblech horizontal abgedeckt sind. Die Konvektionsbleche erwärmen sich und die durch sie hindurchströmende Luft sorgt für die entsprechende Konvektion.
Um die Leistung der Flachheizkörper zu erhöhen, wird die Anzahl der Heizplatten und Konvektor-Bleche erhöht. Wenn die Wärmeübertragungsfläche zunimmt, steigt gleichzeitig die Leistung der Heizkörper. Dabei werden zwei oder sogar drei Platten hintereinander montiert und durch Konvektionsbleche miteinander verbunden. Der Aufbau eines Flachheizkörpers lässt sich an der Typen-Bezeichnung ablesen. Die Typen-Bezeichnung besteht aus zwei Zahlen. Die erste Zahl gibt die Anzahl der Heizplatten an. Die zweite Zahl steht für Anzahl der verbauten Konvektionsbleche.
Ein Beispiel: Ein Flachheizkörper vom Typ 21 verfügt somit über zwei Heizplatten. Zwischen den beiden Heizplatten befindet sich ein Konvektionsblech.
Als Klassiker und ideal bezeichneter Heizkörper wird Typ 22 bezeichnet, der mit einer Tiefe von 98 Millimetern und verschiedenen Profilen fast überall einsetzbar ist. Welcher Flachheizkörper-Typ allerdings der richtige ist, hängt vom Wärmebedarf des Raums ab. Je größer der Raum und je schlechter die Dämmung, desto größer sollte der Heizkörper sein.
Flachheizkörper Typen-Bezeichnungen
Flachheizkörper sind sehr platzsparend und trotz der leichten Bauweise sehr effizient. Bei gleicher Heizleistung braucht der Flachheizkörper im Vergleich zu anderen Bauweisen am wenigsten Wasser und ist daher bis zu 30 Prozent energiesparender als andere Heizkörper-Typen. Sie haben in der Regel eine hohe Langlebigkeit und benötigen keine nennenswerte Wartung. Nachteil: die Reinigung der Konvektor-Bleche ist nicht ganz einfach.
Auch bei Flachheizkörpern ist eine pauschale Preisangabe kaum möglich. Denn auch hier kommt es auf Größe und vor allem auf den Heizkörper-Typen an. In der kleinsten Ausführung liegt der Preis für einen Typ 22 Heizkörper um die 60 Euro. Vor allem entscheidet die Bauhöhe (BH) und Baulänge (BL) des Heizkörpers den Preis. Bei einer Bauhöhe von 50 Zentimeter liegen die Kosten für preiswerte Flachheizkörper zwischen 100 (BL 50 cm) und 250 Euro (BL 200 cm).
Kompaktheizkörper
Wer auf den Namen „Kompaktheizkörper“ stößt, hat keinen neuen Heizkörper-Typen entdeckt. Als Kompaktheizkörper werden lediglich Flachheizkörper bezeichnet, die in der Regel über vier Anschlussmöglichkeiten verfügen. Diese befinden sich in doppelter Ausführung jeweils links und rechts am Heizkörper. Bei der Profil-Bezeichnung von Flachheizkörpern werden sie als C-Profil bezeichnet.
Flachheizkörper Profil-Bezeichnungen
Ventilheizkörper
Hinter dem Begriff „Ventilheizkörper“ steckt nichts anderes als ein Kompaktheizkörper, bei dem das Heizungsventil bereits im Heizkörper integriert ist. Bei Ventilheizkörpern braucht in der Regel nur noch der Thermostat-Drehknopf angebracht werden. Bei handelsüblichen Kompaktheizkörpern muss hingegen grundsätzlich ein zusätzliches Heizkörperventil installiert werden.
Röhrenheizkörper
Röhrenheizkörper sind eine Weiterentwicklung der bereits beschriebenen Gliederheizkörper. Auch sie setzen sich aus einzelnen Gliedern beziehungsweise Röhren zusammen und sind in allen möglichen Bauhöhen und -tiefen erhältlich. Die Röhren werden allerdings mit einem Verteiler und Sammler verschweißt, wodurch sich die Heizflächen nicht wie übliche Glieder- oder Rippenheizkörper erweitern lassen. Typische Beispiele für Röhrenheizkörper sind Design- und Badheizkörper. Diese eignen sich durch ihre spezielle Form vor allem zum Trocknen nasser Handtücher.
Röhrenheizkörper sind in vielen verschiedenen Formen verfügbar und lassen sich durch die offen liegenden Röhren leicht reinigen. Röhrenheizkörper können mit einem Heizeinsatz auch elektrisch betrieben werden. Konstruktionsbedingt erzeugen Röhrenheizkörper kaum Strahlungswärme und müssen bei niedrigen Vorlauftemperaturen groß dimensioniert werden, wenn sie als nicht als Bad- sondern als Raumheizkörper gedacht sind.
Durch die unendlich vielen gestalterischen Möglichkeiten werden Röhrenheizkörper sehr oft auch als Designerstücke angeboten. Nach oben sind deshalb für ausgefallene Heizkörper keine Grenzen gesetzt. Die Kosten für einen Röhrenheizkörper sind vor allem von seiner Ausführung und Größe abhängig. Handelsübliche Ausführungen kosten zwischen 200 und 350 Euro, besonders große, effiziente oder ausgefallene Modelle sind ab 500 Euro und mehr erhältlich.
Konvektoren
Konvektoren haben gegenüber anderen Heizkörpern einen entscheidenden Vorteil. Durch ihre geringe Trägheit heizen sie sich schnell auf und erwärmen in relativ kurzer Zeit den Raum. Konvektoren bestehen aus dicht aufgereihten Stahlblech-, Aluminium- oder Kupferlamellen, durch die vom Kessel erwärmtes Heizungswasser strömt. Die Wärmetauscher übertragen die Wärme auf die Luft. Deren Temperatur steigt an und strömt aus den Heizungskonvektoren nach oben und erzeugt unten einen Unterdruck, der kühlere Raumluft ansaugt und in den Konvektor zum Aufwärmen zieht.
Durch die Funktionsweise von Konvektoren eignen sie sich besonders gut für die Installation vor Fensterflächen. Denn an diesen kühlt die Raumluft besonders ab. Die kalten Luftmassen fallen nach unten und können so vom Konvektor „angesaugt“ werden. Damit kompakte Konvektoren eine hohe Leistung erreichen, sind sie allerdings auf hohe Vorlauflauftemperaturen der Heizungsanlage angewiesen.
Bei Konvektoren haben sich neben den kompakten Heizkörpern zwei weitere Bauarten durchgesetzt. Unterflurkonvektoren sind besonders flache Konvektor-Heizkörper. Sie sind im Boden eingelassen und im Raum nur durch Luftschlitze zu erkennen. Geeignet sind sie vor allem für den Einbau vor großen und bodentiefen Fensterflächen.
Kompakte Bank-Heizkörper ähneln im Aufbau Flachheizkörpern mit zahlreichen Konvektionsblechen. Sie sind sehr tief und flach, sodass sie sich gut vor Fensterflächen mit niedriger Brüstungshöhe installieren lassen.
Neben der hohen Leistung und der kompakten Baugröße haben Konvektoren auch Nachteile. Durch ihre Konvektion wirbeln sie Staub auf. Die notwendigen hohen Vorlauftemperaturen senken die Effizienz von Wärmepumpen oder Brennwert-Heizungsanlagen.
Auch bei Konvektoren gilt: Der Preis hängt von Bauart und Größe ab. Ein Heizkörper kostet zwischen 150 und 400 Euro. Unterflurkonvektoren sind deutlich teurer. Hier liegen die Preise für einen Heizkörper, ohne Einbau- und Zubehörkosten, zwischen 400 und 1.000 Euro.