Heizungsmodernisierung: Die Bestandsaufnahme

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Am Anfang steht die Bestandsaufnahme

Ein kompletter Austausch der Heizungsanlage kann schnell einige Tausend Euro kosten. Bei einer alten, ineffizienten Anlage kann sich diese Investition trotzdem schnell auszahlen. Unter Umständen reicht es jedoch auch, einzelne Komponenten zu ersetzen oder das Gesamtsystem zu optimieren. Diese Lösungen sind kostengünstiger, können aber ebenso zu signifikanten Einsparungen führen.

Um beurteilen zu können, ob ein Komplettaustausch sinnvoll und lohnend ist, führt zunächst kein Weg an einer Bestandsaufnahme vorbei. Je mehr Informationen man im Vorfeld zusammenträgt, desto geringer ist das Risiko, später unnötig viel Geld ausgeben zu müssen. Wir stellen in diesem Beitrag einige Möglichkeiten vor, mit denen Informationen über das Leistungsvermögen der Heizungsanlage und der aktuellen Kosten aufgestellt werden können. Die aufgeführten Vorgehensweisen lassen sich auch kombinieren und bieten somit im Ergebnis einen noch besseren Überblick.

Heizkosten Abrechnung © M Schuppich, stock.adobe.com
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Pi mal Daumen: Die Überschlagsvariante

Der einfachste Weg führt über den Vergleich mit anderen Häusern gleicher Bauart und ähnlicher Größe, die etwa zur gleichen Zeit wie die eigene Immobilie oder Wohnung gebaut wurden. Es gibt zahlreiche Tabellen, anhand derer man ablesen kann, wie hoch die ungefähren Heizkosten pro Quadratmeter im Durchschnitt sind.

Die Methode beruht auf der Darstellung verschiedener Standards, die in den vergangenen Jahrzehnten jeweils durch Gesetze und Verordnungen eingeführt wurden. Grundsätzlich zeigt sich, dass der Verbrauch umso höher liegt, je älter die Anlage und die Immobilie ist. Darüber hinaus gilt die Faustregel, dass sich ein Austausch bei Anlagen, die mehr als 20 Jahre alt sind, meistens lohnt. Das Überschlags-Verfahren hat jedoch einen großen Haken, denn es lässt zwischenzeitliche Umbaumaßnahmen wie etwa Wärmedämmungen oder eine Modernisierung der Wohnung außer Acht. Damit sind die Schätzwerte als alleinige Entscheidungsgrundlage nicht geeignet.

Aus der Vergangenheit lernen: Die Heizkostenabrechnung und das Heizgutachten

Heizkostenabrechnung © M. Schuppich, stock.adobe.com
Heizkostenabrechnung“ © M. Schuppich, stock.adobe.com

Eine bessere Übersicht geben die Heizkostenabrechnungen der vergangenen Jahre, an denen sich der individuelle Energieverbrauch präzise ablesen lässt. Mithilfe des Heizspiegels, für den jedes Jahr bundesweit eine Vielzahl an Daten über das Heizverhalten und die Kosten gesammelt werden, lassen sich die eigenen Heizwerte schnell mit den üblichen Durchschnittswerten vergleichen.

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online erstellt neben verschiedenen Übersichten für das gesamte Bundesgebiet auch kommunale Heizspiegel, die im Internet abrufbar sind. Darüber hinaus bietet die Gesellschaft die Möglichkeit, die eigene Abrechnung mit einem Heizcheck zu prüfen. Dieser Check zeigt, ob die eigenen Heizkosten zu hoch sind und gibt Tipps, wo Einsparpotenziale liegen.

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Die Papiere, bitte: Der Energieausweis

Energieausweis © S-Motiv, stock.adobe.com
Energieausweis © S-Motiv, stock.adobe.com

Bei der Errichtung, Änderung oder Erweiterung von Gebäuden ist ein Energieausweis auszustellen – so steht es im Gebäude-Energie-Gesetz. Liegt ein solcher Ausweis bereits für die eigene Immobilie vor, lohnt es sich, das Dokument einmal zur Hand zu nehmen. Zwar sind die darin verzeichneten Werte nicht ausreichend präzise, um aus ihnen allein Empfehlungen für die Modernisierung abzuleiten. Das liegt unter anderem daran, dass die Daten auf der Grundlage verschiedener Normwerte ermittelt werden. Im Einzelfall kann das Heizverhalten erheblich davon abweichen. Trotzdem kann ein Energieausweis nach Angaben der Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft Hinweise darauf geben, wo eventuelle Schwachstellen der Heizungsanlage liegen. Darüber hinaus wird für die Beantragung von Fördermitteln oftmals ein solcher Ausweis verlangt.

Energieausweis © S-Motiv, stock.adobe.com
Energieausweis

Ausweispflicht Ein Energieausweis ist in Deutschland bereits seit 2009 erforderlich. Seit 2020 sind im Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) die Grundlagen, alles zur Verwendung… weiterlesen

Der Fachmann im eigenen Haus: Die Energieberatung

Energieberatung © Doc Rabe Media, stock.adobe.com
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Die eindeutigsten und aussagekräftigsten Informationen erhält man, wenn ein erfahrener Fachmann ins Haus kommt, die Heizungsanlage analysiert und auf einen potenziellen Optimierungs- oder Modernisierungsbedarf hin überprüft. Die Kosten für eine Energieberatung lohnen sich und amortisieren angesichts der enormen Einsparmöglichkeiten schnell. Außerdem wird eine Energieberatung oft für die Beantragung von Fördermittel vorausgesetzt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband bietet verschiedene Energieberatungen online, telefonisch oder auch in ihren Filialen an, die unter anderem auf den baulichen Wärmeschutz und die Heizungs- und Regelungstechnik eingehen. Sollte dabei festgestellt werden, dass ein Besuch vor Ort erforderlich ist, kommen die Berater auch ins Haus. Da diese Beratung vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird, kostet sie derzeit lediglich maximal 30 Euro.

Vorsicht ist bei selbsternannten Energieberatern geboten. Die Berufsbezeichnung ist weder geschützt noch geregelt, jeder kann sich selbst zu einem solchen Berater ernennen. Achten Sie auf die Seriosität der Energieberatung und lassen Sie sich entsprechende Referenzen vorweisen, bevor Sie ein Angebot annehmen. Eine Liste anerkannter Energieberater („Energieeffizienz-Expertenliste“) finden Sie auf der Website der Deutschen Energieagentur (dena) oder beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

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Das volle Programm: Der Heizungscheck

Handwerker repariert Gastherme © Tomasz Zajda, stock.adobe.com
Handwerker checkt Gastherme © Tomasz Zajda, stock.adobe.com

Noch einen Schritt weiter geht der Heizungs-Check nach DIN 15378. Er wird unter anderem von vielen Heizungs- und Sanitärfachbetrieben sowie Schornsteinfegern angeboten, dauert bis zu einer Stunde und kostet durchschnittlich zwischen 100 und 200 Euro. Auch diese Investition rentiert sich schnell, wenn es um die Entscheidung für oder gegen eine Heizungsmodernisierung geht. Für Gasheizungen hat die Bundesregierung sogar die Pflicht zum Heizungscheck eingeführt. Das gesamte System wird nach einem vorgegebenen und standardisierten Verfahren geprüft.

Die Inspektion umfasst sowohl die Komponenten zur Wärmeerzeugung als auch die Wärmeverteilung und die Wärmeübergabe an die einzelnen Heizkörper. Die Ergebnisse fließen nach einem festen Punktesystem in die Endanalyse ein. Aufgrund des normierten Verfahrens bleibt keine Schwachstelle verborgen: Nach der Inspektion wird schnell klar, ob eine Optimierung reicht oder der Austausch einzelner oder aller Komponenten sinnvoll ist. Das Verfahren deckt außerdem Fehler im Gesamtsystem auf, die bei der separaten Betrachtung der einzelnen Komponenten möglicherweise nicht auffallen würden.

Fazit

Vor der Modernisierung der Heizungsanlage oder einzelner Komponenten ist es notwendig, eine belastbare Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Dabei können die alten Heizkostenabrechnungen oder der Energieausweis einen ersten Überblick geben. Bessere Informationen erhält, wer einen Fachmann hinzuzieht und in eine Energieberatung investiert. Entscheidende Informationen bietet auch ein Heizungs-Check, der vom Heizungsbauer oder Schornsteinfeger durchgeführt wird.

Checkliste © Shockfactor, stock.adobe.com
Heizungs-Check

Der Heizungs-Check Beim Heizungs-Check handelt es sich um ein Prüfverfahren, das das Energiesparpotential insbesondere älterer Heizungsanlagen aufzeigen soll. Entwickelt wurde… weiterlesen

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