Heizungskessel

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Das Herzstück der Heizungsanlage: Der Heizungskessel

Der Heizungskessel ist sozusagen das Herzstück ein jeder Heizungsanlage. Hier wird der Brennstoff in Wärmeenergie umgewandelt, um dann über das Rohrsystem zu den Heizkörpern weitergeleitet zu werden. Generell besteht ein Heizkessel aus einem Brennraum, einem Rost oder einem Brenner, einer Wärmeübertragungseinheit und einer Abgasanlage.

Gas Brennwert Wandheizkessel © Buderus
Gas Brennwert Wandheizkessel © Buderus
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Der Brenner sorgt bei Gas- oder Ölheizungen dafür, dass die Energieträger im Brennraum verbrannt werden. Bei festen Brennstoffen befindet sich im Brennraum kein Brenner, sondern ein Rost. Auf diesem werden zum Beispiel Holzscheite oder Holzpresslinge gestapelt und verbrannt. Die dabei entstehende Wärme wird dann über eine Wärmeübertragungseinheit auf das Heizungswasser übertragen. Über eine entsprechende Abgasanlage strömen die Abgase im Heizkessel in den Schornstein nach draußen.

Der schematische Aufbau von Heizkesseln
Der schematische Aufbau von Heizkesseln

Heizungskessel – viele verschiedene Varianten

Heizungskessel kommen in fast unzähligen Varianten vor. Sinnvoll ist eine Unterscheidung nach:

  • Brennstoff
  • Kesseltyp
  • Regelungsart
  • Bauform
  • Betriebsweise

Als Brennstoffe kommen fossile Energieträger wie Heizöl und Gas infrage, aber auch Festbrennstoffe wie etwa Scheitholz oder Pellets wie auch Kohle. Möglich ist natürlich auch die Nutzung von Biogas oder Flüssiggas und der angesichts der Gasknappheit zunehmend in den Fokus gerückte Wasserstoff.

Bei den Kesseltypen wird unterschieden in sogenannte Konstantkessel, Niedertemperaturkessel und Brennwertkessel. Die beiden erstgenannten Heizkesseltypen sind allerdings nicht mehr zeitgemäß. Konstantkessel arbeiten mit konstant gleichbleibenden hohen Temperaturen, um eine Kondensation der Abgase zu vermeiden. Bei Niedertemperaturkesseln wurden die Temperaturen schon erheblich gesenkt, aber Stand der Technik sind Brennwertkessel, die hohe Wirkungsgrade aufweisen, weil sie die in den Abgasen enthaltene Energie zusätzlich nutzen.

Die Funktionsweise der Öl-Brennwerttechnik
Die Funktionsweise der Öl-Brennwerttechnik

Bei den Regelungsarten werden die Heizkessel unterschieden in solche mit einstufigen, mehrstufigen und modulierende Brenner. Stand der Technik sind modulierend geregelte Brenner, die die Leistung an den jeweiligen Bedarf anpassen.

Schließlich gibt es Heizkessel in unterschiedlichen Bauformen, nämlich entweder hängend oder stehend. Bei modernen Brennwertkesseln sind wandhängende Modelle, die relativ platzsparend untergebracht werden können, vor allem bei Gasheizungen üblich. Standkessel benötigen mehr Platz, sind aber auch bei Ölbrennwertheizungen oder bei Feststoffheizungen üblich. Standgeräte gelten als reparatur- und wartungsfreundlicher als Wandgeräte, zumal alle Komponenten besser zugänglich sind.

Bei der Betriebsweise von Heizkessel wird unterschieden in Raumluft unabhängigen und Raumluft abhängigen Betrieb. Dabei geht es um die Unterscheidung, wo die zur Verbrennung notwendige Luft herkommt. Bei der Raumluft abhängigen Betriebsweise kommt diese Luft aus dem Raum, in dem der Heizkessel aufgestellt ist. Hier muss explizit dafür gesorgt werden, dass die Luftzufuhr sichergestellt ist, normalerweise über entsprechende Öffnungen in der Außenwand. Raumluft abhängige Heizkessel sind deshalb nicht für die Aufstellung in Wohnräumen erlaubt. Bei Raumluft unabhängigen Kesseln (alle Brennwertkessel) wird die Luftzufuhr über eine Leitung von außen zugeführt.

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Verbot alter Heizungen laut GEG

Mit dem Gebäudeenergiegesetz 2020 (GEG) wurden umfangreiche Austauschpflichten für alte Heizkessel verabschiedet. So schreibt das Gebäude-Energie-Gesetz unter anderem vor, dass bei Eigentümerwechsel von Altbauten mit zwei oder mehr Wohnungen, Heizkessel ab einem Alter von 30 Jahren innerhalb von zwei Jahren auszutauschen sind. Heizkessel, die vor 1991 eingebaut wurden und mit Öl oder Gas betrieben werden, dürfen nicht mehr betrieben werden und Heizskessel, die nach 1991 installiert wurden, dürfen maximal 30 Jahre betrieben werden. Ausnahmen gelten für bestimmte Kesselgrößen und vor allem immer für selbst genutzt Ein- und Zweifamilienhäuser.

Die Heizung ist älter als 30 Jahre: Dann kann es eine Austauschpflicht geben
Die Heizung ist älter als 30 Jahre: Dann kann es eine Austauschpflicht geben

Auf den Energieträger kommt es an

Vor der Entscheidung für eine neue Heizung, muss man sich für den richtigen Brennstoff entscheiden. Deshalb sollten bei der Wahl des Energieträgers das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG), aber auch das Klimaschutzgesetzberücksichtigt werden.

  • Öl  hat als Energieträger – gerade angesichts der zu erwartenden Gasknappheit 2022 – immer noch seine Berechtigung. Auch hier sind die Kosten enorm gestiegen, die CO2-Abgabe macht Öl noch teurer, aber die Beschaffungswege für Öl sind nicht so einseitig wie bei Gas.
Heizöl-Tankwagen bringt Heizöl an den Verbrauchsort © Jürgen Fälchle
Heizöl-Tankwagen bringt Heizöl an den Verbrauchsort © Jürgen Fälchle
  • Gas ist im Sommer 2022 in aller Munde. Auch wenn die EU Gas als umweltfreundlichen Energieträger einstuft, so ist doch mit weiter explodierenden Preisen angesichts der eingeschränkten Beschaffungsmöglichkeiten zu rechnen. Laut GEG müssen auch neue Gas-Heizungen erneuerbaren Energien kombiniert werden. Ab August 2022 fallen die Förderungen auch für Gas-Hybridheizungen komplett weg. Wer sich für eine Gasheizung entscheidet, benötigt außerdem einen Gasanschluss im Haus.
Gasflamme © ArtmannWitte, stock.adobe.com
Erdgas ist ein beliebter Energieträger © ArtmannWitte, stock.adobe.com
  • Holz ist ein klimaneutraler Brennstoff, produziert aber bei der Verbrennung Feinstaub. Weil Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, wird die Anschaffung eines Holz- oder Pelletkessels gefördert. Sinnvoll ist auch hier, ältere Kessel auszutauschen. Absolut empfehlenswert ist der Einbau von Staubabscheidern, um die Belastung durch Feinstaub zu minimieren. Wer sich für Holz oder Pellets entscheidet, benötigt allerdings einen entsprechenden Lagerraum. Beim Scheitholzkessel befindet sich im Brennraum kein Brenner, sondern ein Rost. Auf diesem werden Holzscheite gestapelt, welche von oben abbrennen. Besonders effizient sind jedoch Heizkessel mit Vergasertechnik. Hier wird Luft bei der Verbrennung über den Holzstapel nach unten geblasen. Das bei der Verbrennung entstehende Gas wird in einer zweiten Kammer verbrannt und zur zusätzlichen Wärmeerzeugung genutzt.
Heizen mit Holz © stockphoto-graf ,stock.adobe.com
Heizen mit Holz © stockphoto-graf , stock.adobe.com

Der Pelletkessel arbeitet mit kleinen Holzpresslingen, die automatisch aus dem Lager bis zum Brenner transportiert werden. Pelletkessel bieten mehr Komfort als Scheitholzkessel, erfordern aber dennoch ab und zu ein manuelles Eingreifen. Zum Beispiel dann, wenn die Aschebehälter nach mehreren Wochen einmal zu leeren sind.

Holzpellets © Ehrenberg-Bilder, stock.adobe.com
Holzpellets © Ehrenberg-Bilder, stock.adobe.com
Heizen mit Holz © stockphoto-graf , stock.adobe.com
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Auf die richtige Größe kommt es an

Wie groß und leistungsfähig der Wärmeerzeuger idealerweise sein sollte, kann beispielsweise nach DIN 4701 (Wärmebedarfsberechnung) ermittelt werden. Da allerdings weitere individuelle, aber entscheidende Faktoren wie eine Wärmedämmung oder die im Durchschnitt im Haushalt benötigte Wärme berücksichtigt werden müssen, sollte die Berechnung einem Fachmann überlassen werden. Wer auf fossile Brennstoffe zurückgreift, muss zusätzlich zum Heizkessel einen  Warmwasser-Speicher installieren, um die laut GEG vorgeschriebene Nutzung erneuerbarer Energien, zum Beispiel in Form von Solarthermie, effizient zu nutzen.

Die optimale Größe des Heizkessels ist wichtig, aber für den Laien schwer zu ermitteln
Die optimale Größe des Heizkessels ist wichtig, aber für den Laien schwer zu ermitteln

Zur Prüfung der Gegebenheiten vor Ort bietet sich der Heizungs-Check nach DIN 15378 an. Er wird beispielsweise von Heizungsfachbetrieben angeboten und kostet zwischen 100 und 200 Euro. Das Geld ist gut investiert, zumal ein qualifizierter Betrieb über viel Erfahrung beim Austausch von Heizungsanlagen verfügt und somit gleichzeitig Tipps zur weiteren Optimierung geben kann.

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Was kostet ein neuer Heizkessel?

Der Preis eines neuen Heizkessels hängt in erster Linie vom verwendeten Brennstoff ab. So ist ein Kessel für Pellets deutlich teurer als ein Heizkessel für Öl oder Gas. Doch bei der Anschaffung sollte Sie stets die Kosten für den laufenden Betrieb im Augen haben. Denn die Brennstoffkosten sind für Ihre Heizkosten entscheidend. Bei der Investition sollte sich aber jeder klarmachen, dass Heizkessel, auch sparsame Brennwertkessel, nur noch eine Übergangstechnologie darstellen auf dem Weg zur klimaneutralen Heizung. Derzeit gelten Wärmepumpen, die mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden, als die Zukunftstechnologie, ebenso wie Solarthermieanlagen.

Die in der Tabelle genannten Preise beziehen sich nur auf die Kosten des reinen Heizkessels.

KesselartPreis
Gas-Brennwertkessel wandhängend2.000 € – 4.000 €
Gas-Brennwertkessel bodenstehend3.500 € – 6.000 €
Öl-Brennwertkessel4.000 € – 6.000 €
Pelletkessel7.500 € – 11.500 €
Scheitholzkessel (20 Kw)8.000 € – 12.000 €
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