Wärmerückgewinnung in Wohngebäuden
Mit der Einführung der Energieeinsparverordnung (EnEV) und dem aktuellen Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) wurden die Vorschriften für Neubauten für den maximal zulässigen Energiebedarf immer geringer. Die jeweiligen Versionen, die im Laufe der Jahre erschienen sind, haben den maximalen zulässigen Bedarf jeweils um 30% gegenüber der Vorgängerversion reduziert.

Dies führte dazu, dass der Wärmebedarf eines neuen Wohngebäudes, der sich überwiegend aus dem Transmissionswärmebedarf, dem Lüftungswärmebedarf und dem Wärmebedarf der Warmwasserbereitung zusammensetzt, heute deutlich geringer ist als noch vor 15 Jahren.
Der Wärmebedarf für die Warmwasserbereitung kann heute zu einem hohen Anteil durch solarthermische Anlagen gedeckt werden. Während der Transmissionswärmebedarf durch klassische Dämmung reduziert wird, wird der Lüftungswärmebedarf nur durch eine kleinere Luftmenge oder durch eine Wärmerückgewinnungsanlage gemindert.


Die Wärmerückgewinnung funktioniert daher stets mit einer mechanischen Lüftungsanlage.
Und wie funktioniert die Wärmerückgewinnung?
Die warme Raumluft, die in die Atmosphäre strömt, gibt der einströmenden Außenluft ihre Wärme ab. Damit dies auch gelingt, müssen beide Luftströme sehr eng beieinander liegen. Alternativ wird die Wärme über einen Zwischenspeicher transportiert. Dabei gibt die Abluft die Wärme zunächst an den Zwischenspeicher ab. Nachdem der Zwischenspeicher sich erwärmt hat, wird Außenluft durch den Speicher erwärmt und dem Raum zugeführt. Die erreichbaren Wirkungsgrade können bei über 90% liegen.

Bauformen und Typen
Die beschriebene Wärmerückgewinnung wird in dezentrale oder zentrale Lüftungsanlagen eingebaut. Die Vorteile der zentralen Wärmerückgewinnung liegen im einmaligen Aufbau für ein Wohngebäude. Die Wärme der Abluft aus Bad, WC, Küche oder Flur werden der Zuluft für die Wohnräume zugeführt. Dies geschieht zum Beispiel über einen Kreuzstromwärmetauscher, der die beiden Luftschichten sehr nah aneinander vorbei streichen lässt, ohne dass sie sich durchmischen.
Der Vorteil der dezentralen Wärmerückgewinnung ist der Wirkungsgrad der Gesamtanlage. Dies liegt daran, dass die Lüftungsgeräte und Wärmerückgewinnungseinheiten in der Außenwand eingebaut werden. Dabei werden keine weiteren Lüftungskanäle benötigt. Auf diese Weise spart man sich den Aufwand für die Kanalreibung. Kanalreibung entsteht dann, wenn Luft über Kanäle in die Räume gelenkt wird.

Wärmerückgewinnungsanlagen sind über den Fachhandel erhältlich. Dort werden für einfache Wohngebäude die Bauteile ausgelegt und können auch von geübten Heimwerkern eingebaut werden. Die Stromversorgung ist allerdings von einem Fachhandwerker zu erstellen. Idealerweise lässt man gleich vom Fachhandwerker alles errichten. Dann sind Einbau und Gewährleistung des Bauteils in einer Hand.
Wärmerückgewinnungsanlagen haben eine kurze Amortisationszeit. Zusätzlich sorgen sie für eine geeignete Belüftung der Räumlichkeiten und beugen auf diese Weise bis zu einem bestimmten Grad der Schimmelbildung vor. Der Einbau von Wärmerückgewinnungsanlagen in neuen Gebäuden entspricht heute dem Stand der Technik.

Wie funktioniert Wärmerückgewinnung?
Wie funktioniert Wärmerückgewinnung? Welche Verfahren sind gängig? Moderne Gebäude werden immer energieeffizienter gebaut. Sie sollen die Umwelt schonen und Heizkosten… weiterlesen