Trockene Heizungsluft: So sorgen Sie für ein gesundes Wohnklima
Nach vielen Stunden in beheizten Räumen klagen viele Menschen über Kopfschmerzen, Müdigkeit und gerötete Augen. In der Tat verursachen viele Heizungen eine trockene Luft, die das Wohlbefinden stört. Wir erklären, was dagegen hilft.
Heizung-Konfigurator:
Jetzt Ihre individuelle Heizung konfigurieren und Angebote erhalten!
Warum wird die Luftfeuchtigkeit in Prozent angegeben?
Wie viel Wasserdampf die Luft aufnehmen kann, hängt von der Temperatur ab. So enthält ein Kubikmeter Luft bei 30 Grad maximal 30,35 Gramm Wasserdampf, bei 20 Grad sinkt der Maximalwert auf 17,3 Gramm.
Wenn im Alltag von Luftfeuchtigkeit die Rede ist, meint man die relative Luftfeuchtigkeit. Der Begriff drückt das Verhältnis zwischen dem aktuellen und dem maximal möglichen Wasserdampfgehalt (Sättigung). Eine Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent bedeutet also bei 15 Grad 6,42 Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter Luft, bei 25 Grad 11,5 Gramm.
Wie beeinflusst die Luftfeuchtigkeit die Gesundheit?
Am wohlsten fühlt sich der menschliche Körper, unabhängig von der Temperatur, bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent. Bei zu hohen Werten fühlen wir uns schlapp, unkonzentriert und insbesondere Allergiker können schlechter atmen. Zu niedrige Werte verursachen dagegen trockene Schleimhäute sowie Juckreiz und reizen die Haut.
Eine dauerhaft zu niedrige Luftfeuchtigkeit bedeutet eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, da trockene Schleimhäute ihre Abwehrfunktion nicht mehr erfüllen. Außerdem leiden auch Tiere und Pflanzen unter dem schlechten Raumklima.
Haben Sie kein Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit zu messen, erkennen Sie auch an diesen Anzeichen, dass die Luft zu trocken ist:
- Statische Elektrizität – unter einer Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent verliert die Luft ihre Leitfähigkeit und kann freie Elektronen schlechter aufnehmen. Kleidungsstücke aus synthetischen Fasern, aber auch trockene Haare laden sich auf und entladen sich bei der ersten Berührung.
- Knarzende Holzdielen – auch das Holz leidet, wenn die Feuchtigkeit zu niedrig ist. Das erkennen Sie daran, dass beispielweise das Parkett knarrt oder die Gitarre verstimmt ist.
- Staubklumpen – genauso wie Textilien laden sich auch Staubpartikel statisch auf. Teile mit entgegengesetzter Ladung ziehen sich an und bilden die im Volksmund genannten Staubmäuse.
Warum ist die Innenraumluft im Winter zu trocken?
Öffnen wir im Winter das Fenster, strömt kalte, trockene Luft hinein. Indem die Heizkörpersich aufwärmen, lassen sie ihre Temperatur, jedoch nicht den Wasserdampfgehalt steigen. Somit sinkt die Luftfeuchtigkeit automatisch da, wie im ersten Abschnitt erklärt, warme Luft mehr Wasserdampf als kalte aufnehmen kann.
Auch heizen klassische Heizkörper vor allem mittels Konvektion. Sie wärmen die kalte Bodenluft auf, die nach oben steigt, während die abgekühlte wieder zu Boden sinkt. So entsteht eine permanente Luftbewegung, die Staub aufwirbelt und das Gefühl von trockenen Schleimhäuten noch verstärkt.
Auf der anderen Seite duschen, kochen und atmen Menschen in den Innenräumen. Das sorgt dafür, dass die Luftfeuchtigkeit wieder steigt. Hier gilt es, ein gesundes Gleichgewicht zu schaffen.
Welche Heizkörper tragen zu einem gesunden Luftklima bei?
Neben der bereits erwähnten Konvektion verbreitet sich Wärme auch durch Strahlung. Hier werden keine Luftmassen bewegt. Viel mehr erreicht die Energie der Strahlen genauso wie bei Sonnenstrahlen die Gegenstände direkt und erhöht ihre Temperatur.
Alle Heizkörper heizen sowohl mittels Konvektion als auch Strahlung, allerdings variieren die Anteile. So beträgt bei Rippenheizkörpern mit einer Vorlauftemperatur von 60 Grad der Konvektionsanteil zirka 90 Prozent. Ein moderner einreihiger Plattenheizkörper mit einer Vorlauftemperatur von 30 Grad gibt dagegen über 60 Prozent der Wärme als Strahlung ab.
Auch Fußboden- und Wandheizungen zeichnen sich durch einen Strahlungsanteil von 60 bis 70 Prozent aus. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, bei einem Neubau oder bei einer Sanierung nach Möglichkeit auf diese Heizungen zu setzen.
Schimmel-Test bestellen: Mit Rabattcode "GesundWohnen10" 10% sparen
- Schimmel-Schnelltest
- Schimmel-Laboranalyse
- Raumluft und Oberflächen
Sieben Tricks gegen zu trockene Luft
Haben Sie festgestellt, dass die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen zu niedrig ist, können Sie mit diesen Tipps Abhilfe schaffen:
- Mit Wasser gefüllten Schalen auf der Heizung oder auf den Möbeln sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, um die Luft zu befeuchten.
- Alternativ eignen sich auch Aquarien und Brunnen.
- Pflanzen geben ebenfalls Wasserdampf ab. Besprühen Sie die Blätter täglich, erhöhen Sie den Wasserdampfgehalt der Luft.
- Wäsche in der Wohnung trocken sorgt ebenfalls für feuchte Luft. Achten Sie aber darauf, dass sie nicht zu feucht wird.
- Alternativ finden Sie im Handel Luftbefeuchter in verschiedenen Bauweisen. Einige verfügen über Filter, die Allergene und schlechte Gerüche zum Teil aus der Luft entfernen.
- Öffnen Sie nach dem Duschen oder nach dem Kochen die Badezimmer- beziehungsweise die Küchentür, damit die Feuchtigkeit sich in der ganzen Wohnung verteilt.
- Heizen Sie sparsam. Die ideale Raumtemperatur beträgt in den Wohnräumen 20 bis 22 Grad, im Bad und im Kinderzimmer maximal 24 Grad. Im Schlafzimmer reichen auch 18 Grad.
Luftbefeuchter für die Heizung
Luftbefeuchter für die Heizung: Sinnvoll oder nicht? Wenn im Winter die Heizkörper warm werden, wird es den meisten zwar wohlig… weiterlesen