Kondenswasser am Fenster und beschlagene Scheiben

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Wer kennt sie nicht – beschlagene Scheiben hat wohl jeder schon einmal gesehen. Ein typischer Wintermorgen in einem kalten Auto, da sind von innen beschlagene Scheiben fast normal. Aber auch im Badezimmer nach dem Duschen kennt wohl jeder beschlagene Scheiben oder Spiegel. Im Auto hilft dann das Gebläse, im Bad meist der Fön, um den feuchten Film auf Scheibe und Spiegel wieder loszuwerden.

Nicht ganz so harmlos sind jedoch beschlagene Scheiben an Fenstern in Wohnung oder Haus, wenn sie immer wieder vorkommen. Es besteht schließlich die Gefahr, dass sich durch die permanente Feuchtigkeit Schimmel bildet. Hier in diesem Beitrag nun das Wichtigste zu Kondenswasser und feuchten Scheiben.

Schimmelbildung durch beschlagene Fenster © Ralf Geithe, stock.adobe.com
Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit bildet sich schnell Kondenswasser © Ralf Geithe, stock.adobe.com
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Wie bildet sich denn überhaupt Kondenswasser an Scheiben?

Die Bildung von Kondenswasser (manchmal spricht man auch von Schwitzwasser) ist einfache Physik. Meist bildet sich Kondenswasser bei kühleren Außentemperaturen. Die Luft in der Wohnung ist dann wärmer als die Luft draußen. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kühle Luft. Wenn nun diese warme Luft mit einem hohen Feuchteanteil auf die kühleren Fensterscheiben trifft, dann kommt es an diesen Scheiben zur Kondensation, das heißt, das in der Luft enthaltene Wasser fällt aus und wird in Form von Wassertropfen oder als Beschlag an der Fensterscheibe sichtbar.

So entsteht Kondeswasser an Scheiben
So entsteht Kondeswasser an Scheiben

Wieso sind die Fenster oft morgens beschlagen?

Sehr oft zeigt sich das Kondenswasser morgens, häufig im Schlafzimmer. Das liegt erstens an den kühleren Nachttemperaturen, aber zweitens eben auch an der höheren Luftfeuchtigkeit und die über Nacht länger geschlossenen Fenster. Die kühleren Temperaturen nachts sorgen für einen höheres Temperaturgefälle zwischen innen und außen. Während des Schlafens entsteht allein durch das Atmen in Schlafzimmern eine höhere Feuchtigkeit. Bei jedem Menschen sind das rund 1,5 Liter pro Nacht. Und schließlich wird nachts nicht gelüftet, sodass die Feuchtigkeit nicht entweichen kann.

Sind nur alte Fenster von dem Beschlagen betroffen?

Beschlagene Scheiben sind häufig bei alten Fenstern, etwa mit Einfach-Verglasung zu finden. Bei den früher verbreiteten Doppelscheiben legt sich die Feuchtigkeit meist an der äußeren Scheibe nieder. Es geht um alle Fenster mit einem hohen Wärmedurchgangskoeffizienten. Je niedriger dieser ist, umso besser sind die Fenster isoliert und umso wärmer bleiben die Fenster an der Innenseite.

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Kondenswasserbildung findet sich auch im gut gedämmten Neubau

Aber das Phänomen Kondenswasser findet sich leider auch in neuen Häusern. Hier ist die Bildung des Schwitzwassers nicht auf alte ungedämmte Fensterscheiben zurückzuführen. Vielmehr kann hier die besonders dichte Gebäudehülle Probleme bereiten. Diese verhindert nämlich, dass die in Haus oder Wohnung entstehende Feuchtigkeit nicht entweichen kann. Dass diese Feuchtigkeit entsteht, ist ganz natürlich und nicht zu vermeiden.

Da sind vielfältige Quellen zu nennen: Neben dem Atmen und Schwitzen der Menschen, die im Haus leben, entsteht ein höherer Feuchteeintrag in der Küche durch Kochen, in Badezimmern durchs Duschen, in Hauswirtschaftsräumen oder im Keller durchs Trocknen der Wäsche, in den Wohnräumen durch Grünpflanzen.

Bei Wasserdampf sofort lüften
Bei Wasserdampf sofort lüften

Was tun, wenn sich an den Scheiben immer wieder Kondenswasser bildet?

Zeigt sich eine Kondenswasserbildung nur einmal oder sehr selten, etwa weil sehr ausführlich gekocht wurde oder jemand sehr lange sehr heiß geduscht hat und anschließend die Luftfeuchtigkeit nicht entweichen konnte, dann muss man sich keine Sorgen machen. Einfach daran denken, beim Kochen oder Duschen gründlich zu lüften, dann kann die Feuchtigkeit zeitnah entweichen.

Fenster © thingamajiggs, stock.adobe.com
Lüften beugt der Bildung von Kondenswasser vor © thingamajiggs, stock.adobe.com
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Kommt es jedoch immer wieder zur Bildung von Kondenswasser, dann ist es dringend notwendig zu handeln. Der erste Schritt ist: Die Feuchtigkeit unbedingt abwischen. Bleibt die Feuchtigkeit an den Fensterscheiben und läuft dann hinunter, kann es sehr schnell zur Bildung von Schimmel kommen und damit ist wirklich nicht zu spaßen.

Hinweis: Wer oft beschlagene Scheiben hat, sollte auch auf kühlere Wände oder Zimmerecken achten und diese auf Schimmel untersuchen.

Ein nächster Schritt muss aber sein, der Ursache für die Kondenswasserbildung auf den Grund zu gehen. Deshalb sollte das eigene Lüftungsverhalten überprüft werden. Gibt es womöglich zu viele Grünpflanzen, die für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen? Wird die Wäsche anstatt draußen innen getrocknet? Sind die Fenster sanierungsbedürftig?

Wie kann ich das Problem Kondenswasser in den Griff bekommen? Die acht wichtigsten Tipps, um Kondenswasser zu vermeiden

Bildet sich immer wieder Kondenswasser an Fenstern in den eigenen vier Wänden, dann sollte man dringend etwas unternehmen. Damit beugt man gleichzeitig der Bildung von Schimmel vor. Hier nun die besten Maßnahmen, um Kondenswasser zu vermeiden.

1. Richtig Lüften

Richtig Lüften: Stoßlüften, nicht Dauerkipp
Querlüften anstatt Dauerkippen

Das richtige Lüften will gelernt sein. Immer noch findet man dauergekippte Fenster, mit denen gelüftet werden soll. Das einzig richtige und effektive Lüften ist jedoch das Stoß- und Querlüften. Das bedeutet: Je nach Jahreszeit und je nach Raumnutzung drei- bis viermal pro Tag für circa 10 Minuten durchlüften. Stoß- und Querlüften heißt: Fenster groß öffnen, am besten für Durchzug sorgen, dann erfolgt ein schneller Luftaustausch und die Feuchtigkeit kann entweichen.

2. Richtig Heizen

Neben dem richtigen Lüften kann auch das richtige Heizverhalten die Bildung von Kondenswasser vermeiden. Wohnräumen sollten 20 Grad warm sein und die Räume sollten nicht zu stark abkühlen. Es sollte die Temperatur nicht unter 16 Grad absinken, weil die kühle Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann, die sich dann an Fenstern und Wänden niederschlägt.

Räume richtig temperieren: Nicht zu warm aber auch nicht zu kalt
Räume richtig temperieren: Nicht zu warm aber auch nicht zu kalt

3. Luftfeuchtigkeit messen

Wichtig ist natürlich auch zu wissen, wie hoch die Luftfeuchtigkeit in Wohnung oder Haus überhaupt ist. Hierbei hilft ein Hygrometer. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 % relative Luftfeuchtigkeit. Hygrometer sind für wenig Geld in Baumärkten oder online zu bekommen.

Luftfeuchtigkeit messen mit dem Hygrometer
Luftfeuchtigkeit messen mit dem Hygrometer

4. Wäsche draußen trocknen

Wer seine Wäsche in der Wohnung trocknet, der sorgt für eine deutliche Zunahme an Feuchtigkeit. Besser ist es deshalb, die Wäsche auch im Winter draußen, auf dem Balkon oder dem Dachboden zu trocknen. Wer das nicht kann, der sollte entsprechend gründlicher lüften, wenn Wäsche getrocknet wird.

Wäsche wird zum Trocknen an die frische Luft gehangen © Pixavril, stock.adobe.com
Wäsche wird zum Trocknen an die frische Luft gehangen © Pixavril, stock.adobe.com

5. Feuchtigkeit in Küche und Bad nach draußen leiten

Gerade in Küche und Bad entsteht viel Feuchtigkeit, sei es beim Duschen oder Kochen. Auch hier ist die erste Maßnahme: Fenster öffnen, um die Feuchtigkeit nach außen zu lassen. In der Küche hilft auch eine Dunstabzugshaube bei der Entfeuchtung, am besten wirkt eine Dunstabzugshaube mit Abluft. Aber auch Umluft-Geräte verringern die Luftfeuchtigkeit in der Küche.

Nicht alle Badezimmer verfügen über ein Fenster nach außen, für alle anderen sind in Neubauten Abluftventilatoren vorgeschrieben, die sich jedoch in Altbauten nur sinnvoll einsetzen lassen, wenn die Abluft nach außen geführt werden kann.

Im Bad ohne Fenster sorgt der elektrische Lüfter für frische Luft
Im Bad ohne Fenster sorgt der elektrische Lüfter für frische Luft

6. Luftentfeuchter einsetzen

Ist die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu hoch und auch über richtiges Lüften nicht in den Griff zu bekommen, so können Luftentfeuchter helfen. In Luftentfeuchtern findet die Kondensation gezielt statt. Es sind verschiedene Modelle auf dem Markt, die einfachsten arbeiten mit einem Granulat, andere Geräte benötigen einen Stromanschluss und kosten schnell einige Hundert Euro.

Funktionsschema eines Luftentfeuchters
Funktionsschema eines Luftentfeuchters

7. Fenster sanieren

Bei neuen Fenstern ist der U-Wert, also der Wärmedurchgangskoeffizient deutlich besser als bei alten. Wer die Möglichkeit hat, sollte also unbedingt alte Fenster austauschen. Dies hat einen doppelten Effekt: Es wird nicht nur das Kondenswasser an den Fenstern vermieden, es werden auch die Heizkosten sinken.

Moderne Fenster: Keine Chance für die Kälte
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8. Wohnraumbelüftung einbauen

Eine grundlegende Möglichkeit ist der Einbau einer automatischen Wohnraumbelüftung. Hier gibt es entweder zentrale Lösungen oder Lösungen für einzelne Räume, die eher für Bestandsbauten geeignet sind. Eine zentrale Wohnraumbelüftung ist gerade für dichte Neubauten notwendig, um einer zu hohen Luftfeuchtigkeit und damit Kondenswasser an Scheiben zuvorzukommen.

Lüftungsanlagen: In gut gedämmten Gebäuden sehr sinnvoll
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Fazit

Beschlagene Scheiben oder Kondenswasser an Fenstern kommen vor allem in der kühleren Jahreszeit vor. Oft zeigen sie sich morgens, insbesondere in den Ecken von Fenstern. Gründe für die Bildung von Kondens- oder Schwitzwasser an Scheiben sind eine (zu) hohe Luftfeuchtigkeit in Innenräumen bei kühlen Außentemperaturen, die für kalte Fensterscheiben sorgen.

Beschlagene Scheiben sollte unbedingt vermieden werden, kommen sie immer wieder vor, steigt die Gefahr, dass sich Schimmel bildet. Durch richtiges Lüften und Heizen lässt sich das Problem meist in den Griff bekommen.

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