Luftfeuchtigkeit messen und senken

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Wie messe ich und senke ich die Luftfeuchtigkeit?

Bis zu zwei Liter Wasserdampf am Tag erzeugt jeder Mensch im Haushalt allein durch seine Atmung und seinen Schweiß. Mit dem falschen Lüftungsverhalten entsteht schnell zu feuchte Luft, die Schimmel fördert. Wir zeigen, wie Sie die Luftfeuchtigkeit messen und anpassen, sodass weder die Bausubstanz noch Personen leiden.

Luftfeuchtigkeit messen mit dem Hygrometer
Luftfeuchtigkeit messen mit dem Hygrometer
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Was ist die relative Luftfeuchtigkeit?

Wenn von 40 oder 50 Prozent Luftfeuchtigkeit die Rede ist, meint man die relative Luftfeuchtigkeit. Dieser Parameter besagt, wie viel Wasserdampf in der Luft enthalten ist im Verhältnis zur maximalen Menge, die sie aufnehmen kann. Diese ist wiederum von der Temperatur abhängig.

So kann ein Kubikmeter Luft bei null Grad 4,84 Gramm Wasserdampf aufnehmen, bei zehn Grad 9,4. Bleibt es bei diesem Wasserdampfgehalt, und steigt die Temperatur auf 20 Grad, beträgt die Luftfeuchtigkeit 54 Prozent statt 100 Prozent.

Maximale und relative Luftfeuchtigkeit
Maximale und relative Luftfeuchtigkeit

So misst man die Luftfeuchtigkeit

Geräte, die die Luftfeuchtigkeit messen, heißen Hygrometer. Im Alltag nutzen die meisten Menschen kleine Wetterstationen, die neben der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit angeben. Diese einfachen Hygrometer basieren darauf, dass bestimmte Materialen mit sich verändernder Luftfeuchtigkeit ihre Leitfähigkeit ändern. Die Messgeräte übersetzen dann die Spannung in den dazugehörigen Wert für die Luftfeuchtigkeit.

Beachten Sie die Luftfeuchtigkeit im Blick
Beachten Sie die Luftfeuchtigkeit im Blick

Wetterstationen benötigen jedoch sehr genaue Messdaten, die mit solchen Haushaltsgeräten nicht zu erreichen sind. Stattdessen haben sie unterschiedliche Messeinrichtungen, um die Luftfeuchtigkeit zu bestimmen.

Innenraumthermometer mit Luftfeuchtigkeit © jipen, stock.adobe.com
Die meisten Wetterstationen für den Alltag finden auf der Kommode Platz und teilen mit, ob die Luftfeuchtigkeit im grünen Bereich liegt © jipen, stock.adobe.com
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Taupunkt-Hygrometer

Taupunkt-Hygrometer funktionieren nach dem Badezimmerzimmer Spiegelprinzip. Kondensiert Wasser an einer kalten Fläche (wie am Spiegel während des Duschens) bedeutet, dass die Luft um diese Fläche ihre Sättigung erreicht hat. Kennt man die Temperatur der Fläche, lässt sich die absolute und damit auch die relative Luftfeuchtigkeit berechnen. Die Geräte gelten als sehr präzise.

Psychrometer

Psychrometer kommen in den Wetterstationen am meisten zur Anwendung und verfügen über ein trockenes sowie ein feuchtes Thermometer. Letzteres ist von nassem Stoff umgeben. Ist die Luft 100 Prozent gesättigt, kann die Feuchtigkeit aus dem Stoff nicht verdunsten, wodurch beide Thermometer dieselbe Temperatur messen. Verdunstet dagegen Feuchtigkeit, kühlt sich das Thermometer ab. Je trockener die Luft, desto höher ist der Temperaturunterschied zwischen beiden Thermometern.

Psychrometers © Montree, stock.adobe.com
Bereits 1888 erfand der Meteorologe Adolf Sprung die Formel, um die Luftfeuchtigkeit mittels eines Psychrometers abzuleiten © Montree, stock.adobe.com

Haarhygrometer

Das erste Haarhygrometer erfand der schweizer Physiker Horace de Saussure bereits 1783. Das Funktionsprinzip nutzt die Tatsache, dass menschliche Haare sich bei steigender Feuchtigkeit ausdehnen und bei abnehmender zusammenziehen.
Die Längenänderung findet unabhängig von der Temperatur statt und beträgt 0,25 Prozent bei einer Feuchtigkeitsveränderung von 10 Prozent. Nach wie vor werden Haarhygrometer gebaut und vertrieben.

Das Haarhygrometer misst Luftfeuchtigkeit mit Haaren
Das Haarhygrometer misst Luftfeuchtigkeit mit Haaren

Warum ist die Luftfeuchtigkeit im Winter zu hoch?

Indem wir atmen und schwitzen, geben wir stets Wasserdampf an die Luft ab. Tätigkeiten wie kochen und baden erhöhen zusätzlich die Luftfeuchtigkeit. Während im Sommer der Wasserdampf durch offene Fenster entweichen kann, bleibt er im Winter in den Räumen.

Entsteht beispielsweise durch schlechte gedämmte Fenster eine Kältebrücke, wodurch die Wände abkühlen, kondensiert dort die Feuchtigkeit. Damit finden Schimmelpilze ein ideales Milieu, um zu gedeihen.

Doch nicht nur die Wände leiden, wenn die Luftfeuchtigkeit über 60 Prozent steigt. Folgende Signale gelten neben Schimmel als Warnzeichen, dass die Luft zu feucht ist:

  • Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten
  • Unruhiger Schlaf
  • Stockflecken an Textilien
  • Unangenehmer, muffiger Geruch

Wie senke ich die Luftfeuchtigkeit in beheizten Räumen?

Zu feuchte Raumluft in der kalten Jahreszeit beruht oft auf einem falschen Lüftungsverhalten. Mit diesen Maßnahmen halten Sie auch im Winter eine angenehme Luftfeuchtigkeit:

  • Lüften Sie viermal täglich, indem Sie das Fenster komplett öffnen (stoßlüften). Im Winter reichen jeweils fünf Minuten, im Herbst und im Frühjahr zehn bis fünfzehn.
  • Vermeiden Sie gekippte Fenster, da der Luftaustausch ungenügend ist, dafür der Wärmeverlust groß.
  • Öffnen Sie auch nach dem Duschen oder nach dem Kochen sofort das Fenster, damit der Wasserdampf die Räume verlassen kann.
  • Vermeiden Sie allzu viele Pflanzen.
  • Trocknen Sie die Wäsche nicht in der Wohnung, sondern, wenn das Wetter es zulässt, draußen. Haben Sie keinen Balkon oder regnet es, nutzen Sie einen Wäschetrockner.
  • Besteht das Problem weiter, verwenden Sie einen elektrischen Luftentfeuchter.
Wäsche wird zum Trocknen an die frische Luft gehangen © Pixavril, stock.adobe.com
Auch an sonnigen Wintertagen soll die Wäsche draußen aufgehängt werden © Pixavril, stock.adobe.com
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Warum ist die Luftfeuchtigkeit im Sommer zu hoch?

In der Regel zeichnen sich mitteleuropäische Sommer durch warme und trockene Luft aus. Immer wieder kommt es in den letzten Jahren an heißen Sommertagen jedoch auch in unseren Breitengraden zu einer hohen Luftfeuchtigkeit. Erreicht sie Werte von 70 Prozent und darüber, fühlt sich die Luft schwül an.

Bei gleicher Temperatur empfinden feuchte Luft heißer als trockene, da der Schweiß schwerer verdunsten kann. Dadurch versagt der wichtigste Mechanismus, um die Körpertemperatur zu regulieren.

Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 30 - 60% liegen
Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 30 – 60% liegen

Hohe Luftfeuchtigkeit im Sommer: Diese Tricks helfen

Anders als im Winter reicht es im Sommer nicht, das Fenster zu öffnen, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Draußen ist an schwülen Tagen die Luft genauso feucht wie in den Innenräumen.

Klimaanlagen schaffen Abhilfe, indem sie nicht nur die Temperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit senken. Allerdings ist eine Installation beispielsweise in Mietwohnungen nicht immer möglich. Diese Ratschläge helfen, das Raumklima auch an heißen Tagen angenehmen zu halten:

  • Lüften Sie nachts so lange wie möglich, da sowohl die Temperatur als auch die Luftfeuchtigkeit nach Sonnenuntergang sinken.
  • Stellen Sie offene Gefäße mit Reis oder Salz in den Raum, da diese Feuchtigkeit aufnehmen.
  • Vermeiden Sie Verdunstungskühler. Zwar kühlen diese Geräte die Luft in ihrer unmittelbaren Umgebung minimal ab, weil sie ihr die Verdunstungswärme entziehen. Dafür steigt bei langer Nutzung die Luftfeuchtigkeit. Dadurch empfinden Sie den Raum als genauso heiß oder heißer.
Schimmel am Fenster © fevziie, stock.adobe.com
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