Wie funktioniert eine Lüftungsanlage und welche Arten gibt es?
Eine gute Raumluftqualität sorgt für Wohlbefinden und Gesundheit. Dafür ist ein hoher Sauerstoffgehalt bei einem geringen Kohlendioxidwert ebenso entscheidend wie eine niedrige Belastung durch Schadstoffe, Pollen oder unangenehmen Gerüche. Zudem sollte die relative Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch und nicht zu niedrig sein. Experten empfehlen einen Wert zwischen 30 und 60 Prozent.
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Bei einem luftdicht gedämmten Gebäude findet keinerlei zufälliger Luftaustausch mehr statt. Allein durch Fensterlüftung ist es sehr schwer, eine hohe Luftqualität zu erreichen. Eine automatisierte Lüftungsanlage sorgt selbsttätig für eine gutes Raumklima. Die Bewohner haben damit keinen Aufwand, dafür aber ein hohes Maß an Komfort bei bester Luftqualität.
Wie eine Lüftungsanlage funktioniert, lesen Sie nachfolgend.
Funktionsprinzip einer automatisierten Lüftung
Eine Lüftungsanlage saugt die verbrauchte Luft aus den Räumen ab und ersetzt sie durch Frischluft von außen. Dabei bleiben die Fenster geschlossen, der Luftaustausch findet bei zentralen Anlagen über zwei Öffnungen im Haus statt und bei einer dezentralen Anlage über einzelne Geräte.
Ein Luftkanalsystem verbindet bei zentralen Anlagen die Wohnräume und das zentrale Lüftungsgerät. Es wird entweder in der Decke oder im Fußboden verlegt. Dezentrale Geräte werden in einzelnen Räumen installiert, dafür ist eine Wandbohrung nötig.
Dadurch wird auch in sehr gut gedämmten und luftdichten Gebäuden ein optimaler Luftaustausch gewährleistet.
Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung besonders effizient
Entscheidet man sich für eine Lüftungsanlage, ist die effiziente Ausnutzung der Wärme meist ein wichtiges Kriterium. Die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung garantiert dies, indem sie der Abluft die Wärme entzieht und für die Erwärmung der Frischluft verwendet.
Dies geschieht über einen Wärmetauscher, der das Herzstück dieser Art von Lüftungsanlage ist. Mit diesen Systemen können Wirkungsgrade von bis zu 98 Prozent erreicht werden. Damit arbeiten die Anlagen besonders effektiv, sparen Energie sowie Geld ein und schaffen ein angenehmes Raumklima.
Zentrales Gerät verteilt die Luft
Bei einer zentralen Wohnraumlüftung gibt es ein kompaktes Gerät, das Außenluft ansaugt und in den Wohnräumen über ein Leitungssystem verteilt. Dieses Lüftungsgerät ist nicht groß und kann beispielsweise unterm Dach platziert werden.
Gleichzeitig wird die verbrauchte Luft aus den Wohnräumen abgesaugt und nach außen geführt. Dadurch wird das Lüften völlig unabhängig von den Fenstern durchgeführt. Für den notwendigen Luftaustausch muss kein Fenster geöffnet werden.
Wärmetauscher als Herzstück
Bevor die Abluft nach draußen abgegeben wird, strömt sie durch einen Wärmetauscher. Dort wird die Wärme der Abluft an die frische Zuluft übertragen. Mehr zu den verschiedenen Verfahren der Wärmerückgewinnung lesen Sie hier.
Betreiber von Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung berichten teilweise in der kalten Jahreszeit von einer zu trockenen Raumluft. Die Luftfeuchtigkeit kann hier unter die empfohlene Mindestfeuchte von 30 Prozent fallen.
Abhilfe soll ein sogenannter Enthalpietauscher schaffen. Bei diesem Verfahren wird die in der Abluft enthaltene Feuchtigkeit zurückgewonnen, indem der Wasserdampf durch eine Membran diffundiert. Diese Feuchte wird dann an die Zuluft abgegeben. Gerüche und eventuelle Mikroben werden ausgefiltert. Kritikpunkt dabei ist, dass die Feuchterückgewinnung nicht reguliert werden kann. Lesen Sie mehr dazu hier.
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Sommerbypass sorgt für Kühlung
Einige Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung sind mit einem Sommerbypass ausgestattet. Im Sommer wäre es kontraproduktiv, wenn die Zuluft noch zusätzlich erwärmt werden würde. Deshalb hat man eine Umgehung für die Abluft eingerichtet, damit dies verhindert wird.
Dezentrale Lüftungsgeräte sind kompakt
Bei dezentraler Lüftung entfällt das Rohrleitungssystem, da lediglich ein Raum belüftet wird. Die wesentlichen Bestandteile des Lüftungsgeräts sind gleich wie bei zentralen Geräten. Zwischen der Wetterschutzhaube an der Wand und der Innenblende zum Raum hin, befinden sich ein Ventilator, der abwechselnd die notwendigen Luftströme erzeugt und ein Wärmespeicher.
Filter sorgen für saubere Luft
Zusätzlich können die Lüftungsanlagen mit Pollen- oder Feinfiltern ausgestattet werden. Nicht nur Allergiker schätzen eine saubere Raumluft. Über Aktivkohlefilter können auch schlechte Gerüche ferngehalten werden.
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