Richtiges Lüften während der kalten Jahreszeiten

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Richtiges Lüften während der kalten Jahreszeiten – So vermeiden Sie Schimmel und Energieverlust gleichzeitig

Thermostat Programmierbar
Richtig Lüften © gpointstudio, fotolia.com

Während der kalten Jahreszeiten Herbst und Winter fällt es manchmal schwer, die Fenster weit zu öffnen und frische Luft in die Wohnung zu lassen. Einerseits sind Mieter und Eigentümer bemüht, Schimmel zu vermeiden, auf der anderen Seite befürchten Sie durch das Lüften oft einen hohen Wärmeverlust, somit hohe Energiekosten und ein ungemütliches Raumklima.

Auch wenn es kurzzeitig etwas kalt werden sollte: Auf das Lüften darf man auch nicht im Herbst und Winter verzichten. In den kalten Jahreszeiten ist das Risiko, dass sich Schimmel in der Wohnung bildet, hoch: Kondensfeuchte an kalten Wänden kann hier unter anderem zu einem Problem werden. Mit ein paar Tricks kann man allerdings zwischen dem eigenen Wärmebedürfnis und ökonomischen Aspekten einerseits und dem Erfordernis zu lüften andererseits clever vermitteln.

Herbst und Winter – Zeit, das Lüftungsverhalten anzupassen

Das Lüften von Wohnräumen ist das gesamte Jahr über wichtig: Je nach Jahreszeit sind beim Lüften allerdings Anpassungen notwendig. Die Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. rät in ihrer Broschüre „Richtiges Heizen und Lüften“ dazu, das wichtige Stoß- und Querlüften während der Heizperiode zu praktizieren. Alternativ sei auch das kurze Kipplüften in der kalten Jahreszeit möglich, wobei beide Varianten allerdings wirklich nur jeweils für einen kurzen Zeitraum angewendet werden sollten. Das Kipplüften ist allerdings grundsätzlich immer nur eine schlechte Alternative: Gekippte Fenster vergisst man erfahrungsgemäß schnell, sodass zu viel Wärme entweichen kann, und es besteht das Risiko, dass sich Schimmel im Umkreis des Fensters bildet.

Wichtig beim Lüften im Winter ist grundsätzlich, dass die Heizkörper während des Lüftens komplett ausgestellt werden und man mehrmals am Tag lüftet. Im Winter erzielt man mit dem regelmäßigen Lüften schnell spürbare Erfolge, auch wenn dieses nur wenige Minuten dauert: Die Luft in der Wohnung ist nicht nur frisch, sondern auch trocken.

Schimmelbildung Wohnhaus
Feuchtigkeit im Haushalt – Schimmelgefahr , © Bild co2online gGmbH

Im Herbst ist dieser Effekt oft weniger stark ausgeprägt: Die feuchte Außenluft im Herbst zwingt somit zum noch häufigeren Lüften über den Tag verteilt. Dabei muss bei Bedarf im Vergleich zum Winter auch die Dauer der Lüftung etwas erhöht werden. Technisches Equipment kann helfen herauszufinden, ob das Lüften gerade sinnvoll ist oder nicht – mehr dazu weiter unten. Regen muss kein Grund sein, auf eine Lüftung zu verzichten: Oft ist die kalte Außenluft immer noch trockener als die warme Innenluft – so der Deutsche Mieterbund.

Weitere Grundregeln, die es auch beim Lüften im Herbst und Winter zu beachten gilt und die allgemein bekannt sein sollten, besagen, dass …

  • … Lüften durch sinnvolles Heizen ergänzt werden muss,
  • … bei zusätzlich in der Wohnung entstehender Feuchte – zum Beispiel nach dem Duschen – sofort gelüftet werden muss,
  • … die Luft in Wohnräumen mit unterschiedlichen Wärmeniveaus durch geschlossene Türen getrennt werden muss.

Übrigens: Hält man sich – angepasst an die Jahreszeiten – an die Grundregeln zum Lüften und entsteht dennoch ein Schimmelproblem, liegt der Verdacht nahe, dass bauliche Mängel die Ursache sind. Mieter und Eigentümer sollten diesem Verdacht unbedingt nachgehen, um ein gesundes Raumklima wieder herstellen zu können. Wie häufig sowohl im Winter als auch im Herbst exakt gelüftet werden sollte, hängt auch von den individuellen Umständen wie etwa der Wohnraumnutzung und der Bausubstanz ab. Wer sich nicht auf sein Gefühl und allgemeine Ratschläge verlassen möchte, kann auf eine Reihe von Hilfsmitteln zurückgreifen. Was dabei sinnvoll erscheint, erfahren Sie im Folgenden.

Richtiges Lüften
Die Länge des optimalen Lüftungsverhaltens hängt von der Jahreszeit ab © Bild co2online gGmbH

Hilfsmittel Hygrometer, Feuchtigkeitsmessgeräte, Taupunktmessgeräte

Hygrometer sind ein Muss, wenn man sich unsicher ist, wann, wie oft und lange man lüften sollte. Auch die Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. empfiehlt diese kleinen Hilfsmittel in der oben benannten Broschüre. Hygrometer zeigen die Luftfeuchtigkeit an, die in einem Raum laut Verbraucherzentrale 60 Prozent nicht dauerhaft übersteigen sollte. Wird dieser Wert erreicht oder überschritten, ist es höchste Zeit, die Fenster zum Stoßlüften zu öffnen.

Mitunter zeigen Hygrometer auch die Raumtemperatur an, sodass man gleichzeitig Hinweise dazu erhält, wie die Heizungseinstellungen vor und nach dem Lüften zu wählen sind. Es ist durchaus sinnvoll, jeden Raum mit einem Hygrometer auszustatten: Die Geräte passen sich mitunter nur langsam an und man erspart sich somit Wartezeiten. Am besten platziert man die Geräte dabei an einer Stelle, von der man annimmt, dass sie am feuchtesten ist.

Besteht der Verdacht, dass Probleme bezüglich des Raumklimas nicht auf ein falsches Lüften zurückzuführen sind bzw. die Probleme bereits ausgeartet sind, kann auch der Einsatz von Feuchtigkeitsmessgeräten nützlich sein. Mit ihnen lassen sich zum Beispiel einzelne Zimmerecken auf Feuchtigkeitsansammlungen überprüfen, bevor man Schimmel sieht oder riecht.

Ideal ist es, wenn man auch die Wandtemperatur und den Taupunkt ermitteln kann: So erfährt man, ab welcher Temperatur Luftfeuchtigkeit an Wänden und Co. kondensieren und somit ein hohes Schimmelrisiko entstehen kann. Nun kann man effektiv vorbeugen.

Hilfsmittel Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Hat man nicht die Gelegenheit, sehr sorgfältig zu lüften, und/oder sind die äußeren Umstände kritisch, kann auch eine Lüftungsanlage weiterhelfen, die das Lüften eigenständig übernimmt. Selbstverständlich ist dies eine teurere Option. Verfügt die Anlage aber über eine Wärmerückgewinnung, muss man sich ggf. keine Sorgen über zu hohe Energieverluste machen. Lüftungsanlagen verursachen – dies stellt auch das Umweltbundesamt fest – immer einen Aufwand bezüglich der Wartung und Reinigung, auf den sich die Nutzer einstellen sollten.

Weiterführende Informationen

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