Wasserenthärtungsanlage

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Wasserenthärtungsanlage – Nutzen und Funktionsweise

Ein hoher Kalkgehalt im Wasser kann Heizungsrohre und Großgeräte wie Wasch- oder Spülmaschinen auf Dauer stärker verschleißen. Mit einer Wasserenthärtungsanlage lässt das Brauchwasser zum Heizen oder für die tägliche Nutzung entkalken. Wir zeigen Ihnen, wie ein solches Gerät funktioniert, welche Kosten damit entstehen und welchen Nutzen Sie davon haben.

Wasserenthärtungsanlage © Janet Worg, stock.adobe.com
Wasserenthärtungsanlage © Janet Worg, stock.adobe.com
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Wann ist eine Wasserentkalkungsanlage für den Heizbetrieb sinnvoll?

Wer ein einer Region lebt, wo das Wasser einen hohen Kalkgehalt hat, trifft jeden Tag auf Kalkrückstände. Auf den Badezimmerarmaturen bleiben nach dem Trocknen trübe Flecken zurück. Ebenso sind von Hand abgespülte Gläser schnell milchig. Während jedoch Kalkflecken eher harmlos sind und lediglich die Optik eines Gebrauchsgegenstands beeinträchtigen, kann Kalk in der Heizungsanlage oder in der Frischwasserleitung langfristig ernsthafte Schäden erzeugen.

Durch permanente Ablagerung von Kalksedimenten im Rohrsystem kann der Durchmesser Ihrer Heizungsrohre z.B. so stark abnehmen, dass an Ihren Heizkörpern immer weniger warmes Heizungswasser ankommt. Um diesen Verlust auszugleichen, muss die Heizungspumpe stärker arbeiten. Gleichzeitig muss z.B. der Brenner Ihrer Gas- oder Ölheizung mehr Wärme produzieren.
Kurz: Verkalkte Heizungsrohre können sowohl den Verschleiß Ihrer Rohre sowie der Heizung verstärken als auch die Effizienz der Anlage beeinträchtigen. In der Folge verbrauchen Sie mehr Brennstoff und die Heizkosten steigen.

Zu hartes Wasser kann die Heizung und Heizungsrohre schädigen
Zu hartes Wasser kann die Heizung und Heizungsrohre schädigen

Als Faustregel gilt, dass ein um lediglich zwei Millimeter im Durchmesser verengtes Heizungsrohr den Brennstoffverbrauch um bis zu 15 Prozent steigen lassen kann.

Bei Heizkosten von 1.000 Euro pro Jahr würden Sie dann 150 Euro mehr bezahlen, nur weil Ihre Heizungsrohre verkalkt sind.

Eine Wasserenthärtungsanlage sorgt für kalkarmes Wasser und erhöht gleichzeitig die Leistung Ihres Heizsystems, wodurch Sie Heizkosten einsparen. Gleichzeitig erhöhen Sie durch den geringeren Verschleiß die Lebensdauer Ihrer Heizungsanlage.

Wie entsteht Kalk im Leitungswasser?
Unser Trinkwasser ist Grundwasser, das aus tiefen Gesteinsschichten nach oben dringt. Auf seiner Reise an die Oberfläche nimmt das Grundwasser Mineralstoffe und Sedimente aus dem Gestein auf. Böden mit hohem Karbon- und Kalkgehalt geben entsprechend mehr dieser Schwebstoffe ab. Gibt es keinen Filter, der diese aus dem Grundwasser entfernt, lagert sie sich auf Oberflächen ab, die mit diesem Wasser in Berührung kommen.
Trinkwasser aus dem Wasserhahn © Brian Jackson, stock.adobe.com
Trinkwasser aus dem Wasserhahn © Brian Jackson, stock.adobe.com

Wie funktioniert eine Wasserenthärtungsanlage?

Eine Anlage zur Wasserenthärtung ist vor allem eine Filteranlage. Sie filtert Rückstände von Kalzium und Magnesium (die Hauptbestandteile von Kalk) aus Trink- oder Brauchwasser.

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Kalzium und Magnesium sind Ionen. Aus diesem Grund ist ein bewährtes Filterverfahren der sogenannte „Ionenaustauscher“. Dieses Prinzip wird u.a. in Spülmaschinen angewandt. Dabei werden zunächst Kalzium und Magnesium herausgefiltert und anschließend durch Natrium ersetzt. Diese Aufgabe übernimmt dann das sogenannte „Spülmaschinensalz“.

Ähnlich funktioniert die Wasserenthärtung für Ihr Heizungswasser. Das Gerät wird in der Nähe Ihrer Wasseruhr montiert. Sobald Wasser gezapft wird, fließt es in die Wasserenthärtung. Ein Ventil öffnet sich und das Wasser fließt in das Ionenaustauschharz. Es hat die einzige Aufgabe Magnesium- und Kalzium-Ionen aufzunehmen. Nach dem Austausch bleiben nur noch Natrium-Ionen übrig und das Wasser kann weiter nach oben fließen, wo es gefiltert wird.

Das Harz bleibt im Tank zurück. Der „Tank“ ist meist ein kleiner Behälter aus Kunststoff. Sobald das Spezialharz keine Ionen mehr aufnehmen kann, wird es mit Hilfe von Salz regeneriert.

Wichtig: Auch wenn nach der Filterung Natrium übrigbleibt, werden bei einer Wasserenthärtungsanlage die geltenden Grenzwerte für Trinkwasser berücksichtigt.

Ionenaustaiusch in einer Wasserenthärtungsanlage
Ionenaustaiusch in einer Wasserenthärtungsanlage

Welche Vor- und Nachteile hat eine Wasserenthärtungsanlage?

Vorteile Nachteile
  • Es gibt weniger Kalkablagerungen im Heizungsrohrsystem, wodurch der Brennstoffverbrauch gesenkt und die Effizienz der Heizungsanlage gesteigert wird.
  • Sie verbrauchen zusätzlichen Strom für die Entkalkung.
  • Der Gehalt an Kohlensäure im Wasser kann steigen und ebenfalls die Rohre beschädigen.
  • Die Heizungsrohre müssen nicht mehr aufwändig entkalkt werden.
  • Der Verschleiß Ihrer Heizungsanlage sinkt.

Gut zu wissen: Weicheres Wasser schont auch andere elektrische Geräte in Ihrem Haushalt wie Waschmaschinen oder Kaffeemaschinen. Außerdem macht weiches Wasser die Wäsche nach dem Waschen weicher. Selbst bei Shampoos oder Putzmitteln macht sich weicheres Wasser bemerkbar, denn sie brauchen weniger davon.

Heizungsanlage © R. R. Hundt, stock.adobe.com
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Ab welcher Wasserhärte ist eine Entkalkungsanlage sinnvoll?

Nicht immer ergibt eine Wasserenthärtungsanlage Sinn. So brauchen Sie bei sogenanntem „weichem“ Wasser keine entsprechende Vorrichtung.

Die Wasserhärte wird in Deutschland über den sogenannten „Deutschen Härtegrad“ (dH) bestimmt. In der Praxis kommen drei verschiedene Härtegrade zur Anwendung:

  • Härtegrad 1: In diesem Fall wird von sehr weichem Wasser gesprochen, weil sein Kalkgehalt sehr niedrig ist. Die Werte liegen zwischen 0 bis 8,4°dH.
  • Härtegrad 2: Dieses Wasser hat eine mittlere Härte bei 8,4 bis 14° dH.
  • Härtegrad 3: Hat Ihr Wasser 14° dH oder mehr, nutzen Sie „hartes Wasser“.

Schon ab einer mittleren Härte kann sich eine Wasserentkalkungsanlage lohnen, also ab Härtegrad 2.

Die Enthärtungsanlage bereitet das Heizungswasser auf
Die Enthärtungsanlage bereitet das Heizungswasser auf

Was kostet die Wasserenthärtung für die Heizung?

Wollen Sie Heizungswasser oder Trinkwasser enthärten, sollten Sie mit folgenden Kosten rechnen:

  • Wasserenthärtungsanlage: ca. 400 bis 2.000 Euro. Die Kosten hängen davon ab, wie leistungsfähig die Anlage ist.
  • Betriebskosten: Je nach Leistung der Anlage, verursacht sie Stromkosten zwischen 20 und 40 Euro pro Jahr.
  • Kosten für die Wartung: Die Kontrolle und der Austausch der Wasserenthärtungsanlage können rund 100 Euro kosten. In der Regel erfolgt alle drei Jahre eine Wartung.
  • Kosten für das Spezialsalz: Das Salz zum Regenerieren der Lösung kosten ca. 20 Euro pro Jahr.

Wenn Sie davon ausgehen, dass Sie mit einer Wasserenthärtungsanlage bis zu 200 Euro Heizkosten pro Jahr sparen können, sparen Sie in zehn Jahren rund 2.000 Euro. In dieser Zeit müssen Sie mit Betriebs- und Wartungskosten von rund 600 Euro für die Enthärtungsanlage rechnen. Damit hätte sich die Anschaffung schon längst amortisiert.

Keine Entkalkungsanlage ohne genaue Analyse des Wassers

Wenn Sie in einer Region leben, deren Wasser einen besonders hohen Kalkgehalt hat, dann kann sich eine Wasserenthärtungsanlage lohnen. Bestimmen Sie am besten selbst den ph-Wert Ihres Wassers.

Bedenken Sie bei der Anschaffung einer Entkalkungsanlage auch, dass diese nur bei regelmäßiger Wartung und bei regelmäßigem Nachfüllen des Spezialsalzes ihre volle Wirkung entfalten kann.

Digitales Heizungs-Thermostat © Andrey Popov, stock.adobe.com
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