Kaminofen: Staubabscheider und Feinstaubfilter nachrüsten

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Was tun, wenn der eigene Kaminofen die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht mehr einhält und die Stilllegung durch den Schornsteinfeger droht?

Die einzuhaltenden Grenzwerte werden im Bundes-Immissionsschutzgesetz festgelegt und liegen bei Altgeräten derzeit bei 4 g Kohlenmonoxid pro Kubikmeter Abgas und bei maximal 0,15 g Feinstaub pro Kubikmeter Abgas.

Seit Ende 2020 dürfen etwa Kamine, die vor 1995 gebaut wurden, nicht mehr ohne Weiteres betrieben werden. Ab Ende 2024 droht auch Kaminöfen, die bis 2010 gebaut wurden, die Stilllegung.

Brennholz verbrennt © Bifi, stcok.adobe.com
Sinnvoll für alte Kaminöfen: Staubabscheider und Feinstaubfilter nachrüsten © Bifi, stcok.adobe.com
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Die Stilllegung droht, wenn der Eigentümer nicht nachgewiesen hat, dass seine Anlage die Grenzwerte einhält.

Diesen Nachweis kann jeder durch eine Abgas-Messung des Schornsteinfegers erbringen.

Allerdings müssen die Kaminöfen keineswegs stillgelegt werden. Es besteht immer die Möglichkeit, Staubabscheider und Feinstaubfilter nachzurüsten. Dies empfiehlt sich übrigens durchaus auch, wenn ein verantwortungsvoller Eigentümer zur Luftreinhaltung beitragen möchte. Bei neuen Kaminöfen gelten ja sowieso deutlich niedrigere Grenzwerte: Hier dürfen maximal 0,04 g Feinstaub emittiert werden.

Wie sieht ein Feinstaubfilter für Kaminöfen aus?

Also zunächst muss klargestellt werden, dass es sich bei den Nachrüstungen nicht um „echte“ Feinstaubfilter, sondern um sogenannte Staubabscheider handelt. Diese Staubabscheider sind nur zugelassen, wenn sie dem in der VDI-Vorschrift 3670 beschriebenen Stand der Technik entsprechen.

Welche Staubabscheider hier infrage kommen weiß jeder Fachbetrieb und der Schornsteinfeger. Es gibt zudem auf der Website des Deutschen Instituts für Bautechnik eine umfangreiche Liste der Hersteller, die zugelassen sind (incl. der Geltungsdauer der Genehmigungen).

Welches System ist das richtige für meinen Kaminofen?

Zunächst muss man wissen, dass die Staubabscheider für Kamine in passive und aktive Systeme unterteilt werden. Diese beiden unterscheiden sich durchaus in einigen Punkten und haben jeweils ihre Vor- und Nachteile.

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Passive Filter

Die passiven Filter werden im Ofenrohr eingebaut oder vor den Abgasstutzen. So wird der Rauch durch den Filter geleitet.

Diese passiven Filter bestehen aus einem Katalysatormaterial, das den Rauch nicht abscheidet, sondern die schädlichen Kohlenmonoxide mithilfe eines chemischen Prozesses in weniger schädliche Kohlendioxide und Wasser umwandelt. Die Feinstaubpartikel, die sich in dem schaumförmigen Material ablagern, werden bei den hier entstehenden hohen Temperaturen verbrannt.

Vorteile passiver Filter: Passive Filter haben den großen Vorteil, sehr einfach montiert werden zu können. Es gibt für sehr viele Modelle den passenden passiven Filter. Zudem sind die Filter sehr kostengünstig. Allerdings müssen sie auch alle paar Jahre erneuert werden und zwischendurch sollten sie gereinigt werden.

Passiv oder aktiv - ein Feinstaubfilter für geringere Emissionen
Passiv oder aktiv – ein Feinstaubfilter für geringere Emissionen

Aktive Filter

Aktive Filter sind elektrostatische Abscheidesysteme, die einen hohen Wirkungsgrad haben und bis zu 90 % der Staubemissionen filtern. Allerdings filtern sie auch nur Staub, andere Emissionen werden nicht gefiltert. Die angelagerten Staubpartikel müssen regelmäßig automatisiert oder auch manuell entfernt werden.

Für aktive Filter, die im Abgasrohr montiert werden, ist zudem ein Stromanschluss notwendig. Das macht aktive Filter deutlich teurer als die passiven Modelle.

Richtig betrieben heizt der Kamin umweltfreundlich
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Lohnt sich die Nachrüstung von aktiven oder passiven Filtern?

Es ist auf jeden Fall sinnvoll, vor dem Einbau eines Feinstaubfilters den Schornsteinfeger zu konsultieren. Er kann beurteilen, ob mit einem Filter der Kaminofen die Grenzwerte überhaupt einhalten kann. Angesichts der durchaus nicht geringen Anschaffungskosten für Filter – passive Filter kosten einige Hundert Euro, aktive mindestens 1000 Euro – und bei beiden kommen die Kosten für die Handwerker noch hinzu – kann es sinnvoll sein, gleich in einen neuen Ofen mit besserem Wirkungsgrad und sehr geringen Emissionswerten zu investieren.

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Kaminofen © Lilli, stock.adobe.com
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