Was ist der Unterschied zwischen Kilowatt und Kilowattstunde?

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Ob bei der Heizung, bei der letzten Stromabrechnung oder beim Kauf eines Elektrogeräts, immer wieder stoßen wir auf die Begriffe Kilowatt und Kilowattstunde, wenn es um Energie geht. Doch worin besteht genau der Unterschied? Wir zeigen es Ihnen auf leicht verständliche Weise.

Wofür stehen Kilowattstunden und Kilowatt?

Wer sich noch an seinen Physikunterricht erinnern kann, wird wissen, dass Kilowattstunde und Kilowatt zwei unterschiedliche Dinge sind. Auch wenn in beiden Begriffen das Kilowatt steckt. Schauen wir uns das deshalb genauer an:

Stromzähler © moquai86, stock.adobe.com
Stromzähler © moquai86, stock.adobe.com

Wofür stehen Kilowattstunden und Kilowatt?

Kilowatt bezieht sich auf eine Leistung: Die Leistung in Kilowatt zeigt, wie viel Energie ein Gerät benötigt oder wie viel Energie ein Gerät erzeugen bzw. freisetzen kann. Eine Klimaanlage, die zum Heizen verwendet wird, benötigt z. B. eine bestimmte Leistung, um Luft anzusaugen und zu erwärmen. Sie gibt dann eine bestimmte Wärmeleistung an die Umgebung ab.

Kilowattstunden beziehen sich auf eine Arbeit: Damit wird eine bestimmte Energiemenge bezeichnet, die innerhalb einer bestimmten Zeitspanne erzeugt oder abgegeben wird. Ist eine Klimaanlage eine Stunde mit einer Leistung von 3.000 Watt in Betrieb, hat sie die Arbeit von 3 Kilowattstunden verrichtet. Kilowattstunden werden deshalb auch verwendet, um den Energieverbrauch eines Elektrogeräts oder eines Heizgeräts zu bestimmen.

Kilowattstunden und Kilowatt unterscheiden sich somit vor allem dadurch, dass die eine Einheit sich auf eine bestimmte Zeitspanne bezieht, die andere nicht.

Der Unterschied von Kilowatt (kW) und Kilowattstunde (kWh)
Der Unterschied von Kilowatt (kW) und Kilowattstunde (kWh)

Was bedeuten Kilowatt und Kilowattstunden in der Praxis?

Mit Kilowatt wird angezeigt, wie viel Leistung ein technisches Gerät in einem Moment maximal erzeugen kann.

Wer einen Neubau mit Wärme versorgen möchte, benötigt dafür eine Wärmeleistung von 40 Watt pro Quadratmeter. Hat das Gebäude eine Wohnfläche von 100 Quadratmetern, müsste die entsprechende Heizung eine Leistung von mindestens 4.000 Watt, also 4 Kilowatt liefern können.

Die Leistung in Kilowatt ist deshalb wichtig, um z. B. eine Heizungsanlage richtig dimensionieren zu können.

Gleiches gilt, wenn Sie eine PV-Anlage für Ihre Wärmepumpe in Betrieb nehmen wollen. In diesem Fall muss die Fotovoltaik-Anlage eine so hohe Leistung in Kilowatt haben, dass damit auch die Wärmepumpe arbeiten kann.

Entsprechend größer dimensioniert geht es zu, wenn die Leistung von Windkraftanlagen berechnet wird. Ein Windrad allein kann eine Leistung von bis zu 7.500 Kilowatt, also 7,5 Megawatt erzeugen.

Mit der Einheit Kilowattstunden lässt sich der Verbrauch bzw. die Erzeugung von Energie messen.

Um Strom- oder Primärenergieträger wie Gas abrechnen zu können, kommt schließlich die Kilowattstunde ins Spiel. Sie gibt an, wie viel Leistung über einen bestimmten Zeitraum, in diesem Fall eine Stunde, erbracht oder erzeugt wurde.

In Deutschland benötigt ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen z. B. pro Jahr rund 4.200 Kilowattstunden Strom.

Diese Aspekte bestimmen den Stromverbrauch mit
Diese Aspekte bestimmen den Stromverbrauch mit

Welche Rolle spielen Kilowatt und Kilowattstunden beim Energiesparen?

Eine wichtige Rolle spielen Kilowatt beim Stromsparen z. B. dann, wenn Sie eine Energiesparlampe anstelle einer herkömmlichen Glühbirne verwenden. Eine Glühbirne mit hoher Leuchtintensität hat eine Leistung von 60 Watt. Brennt diese Glühbirne 1.000 Stunden pro Jahr, entspräche das einem Stromverbrauch von 60 Kilowattstunden. Verwenden Sie zehn dieser Glühbirnen, liegt der jährliche Stromverbrauch bei gleicher Nutzungsdauer bei 600 Kilowattstunden. Bei Kosten von 30 Cent pro Kilowattstunde, müssten Sie für die Beleuchtung pro Jahr 180 Euro bezahlen.

Ersetzen Sie diese Glühbirnen mit LED-Leuchtmitteln, benötigt jede Lampe nur noch 10 Watt. Entsprechend sinkt der jährliche Stromverbrauch für Ihre Beleuchtung auf 100 Kilowattstunden.

Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde ergäbe das Stromkosten von 30 Euro für Ihre LED-Beleuchtung, was einer Einsparung von 150 Euro entspricht.

LED-Lampen verbauchen am wenigsten Strom
LED-Lampen verbauchen am wenigsten Strom

Vergleichbar ist die Rechnung beim Waschen mit der Waschmaschine. So benötigt eine Waschmaschine für Waschgänge mit hohen Temperaturen eine höhere Leistung. Diese wird auch über eine längere Zeitspanne abgerufen. Wer also mit niedrigerer Leistung wäscht, kann Energie sparen.

Heizkosten © M. Schuppich, stock.adobe.com
Energiekosten im Blick haben © M. Schuppich, stock.adobe.com

Welche Rolle spielen Kilowatt beim Heizen mit Holz?

Interessanterweise achten viele Hausbesitzer beim Kauf eines Kaminofens vor allem auf die angegebene Nennleistung in Kilowatt. Was sie dabei aber unterschätzen, ist, dass nicht der Ofen die Leistung erzielt, sondern die Leistung abhängig davon ist, wie viel Holz im Ofen verbrannt wird. Wer einen Holzofen mit großer Nennleistung kauft, diesen aber nur minimal befeuert, wird sehr ineffizient heizen. Wer jedoch darauf achtet, dass sein Kaminofen mit hoher Leistung betrieben wird, kann die beim Verbrennen von Holz erzeugte Energie optimal nutzen.

Fazit: Kilowatt und Kilowattstunden sind wichtige Kennzahlen, um den Energieverbrauch im Blick zu behalten

Wer die Leistung seiner Elektrogeräte nicht zu hoch dimensioniert, kann schon einen wichtigen Beitrag zum Energiesparen leisten. Gleichzeitig hilft der regelmäßige Blick auf den Energieverbrauch, um mögliche Energiefresser zu ermitteln und ebenfalls zu sparen. Wer seine Kennzahlen im Auge behält, ist dabei klar im Vorteil.

Heizkosten sparen © Digitalpress, fotolia.com
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