Wenn die Heizung ausfällt und der Notdienst unumgänglich wird: Entspannt bleiben und mit etwas Geschick unnötig hohe Kosten vermeiden
Ein Wintertag. Ein Spaziergang im Schnee, rodeln mit der Familie – und dann in der wohlig temperierten Wohnung ein kühles Getränk genießen. Soweit das Szenario. Doch was, wenn die Heizung unerwartet ausfällt und in den Räumen Eiseskälte herrscht? Wenn die Situation sich nicht durch schwächelnde Heizleistung angekündigt hat und der Totalschaden zudem am Wochenende eintritt, bleibt oft nur eine Lösung: Den Notdienst kontaktieren.

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Damit keine unerwartet hohen Kosten entstehen, empfiehlt sich, den Handwerker aufmerksam unter die Lupe zu nehmen, Leistungen und ihren Preis exakt abzuklären und abzuwägen, was zwingend im Notdienst und sofort repariert werden muss.
Überraschender Ausfall selten
Die gute Nachricht vorneweg: Ein gravierender Defekt an der Heizung kommt in der Regel nicht plötzlich, sondern kündigt sich einige Zeit zuvor durch eine stetig schwächer werdende Heizleistung an. So kann meist in aller Ruhe der gewohnte Installateur beauftragt oder der Hersteller befragt werden. Heizsysteme sollten ohnehin regelmäßig durch einen Fachmann geprüft werden, um böse Überraschungen in der frostigen Jahreszeit zu vermeiden.

Alternativen prüfen, Ruhe bewahren
Kommt es dennoch zum schlimmsten Fall, etwa weil ein Unwetter die Heizung zum Ausfallen bringt, steht der Heizungsnotdienst zur Lösung der Probleme bereit. Dabei fallen in jedem Fall Aufschläge an, die nicht ohne eingehende Analyse und Prüfung der Notsituation in Kauf genommen werden sollten.

Es sollte abgewogen werden, ob etwa bei einem nächtlichen Ausfall der Heizung ein Termin am kommenden Tag ausreicht und zumindest die Zuschläge für Nachtarbeit gespart werden können. Oft kann ein Heizungsbauer auch einige Stunden später das Problem für einen deutlich niedrigeren Preis beheben.
Vor der Alarmierung des Heizungsnotdiensts kann mit einer ersten Kontrolle häufig bereits die Ursache eingeschränkt werden. Oft sind es einfach feststellbare Gründe, die das Heizsystem beeinträchtigen. Ist der zentrale Gashahn geöffnet? Klemmt die Zufuhr der Pelletanlage? Ist der Systemdruck ausreichend oder muss Wasser nachgefüllt werden, um diesen auf über 1 Bar zu bringen? Kann unter keinen Umständen eine Lösung gefunden werden, empfiehlt es sich, die Folgen des Anrufs beim Notdienst gedanklich durchzuspielen und den Ablauf so gut wie möglich zu planen.

Mieter sind an Vorgaben gebunden
Steht der Entschluss, den Notdienst zu rufen, müssen Mieter sich an bestimmte Vorgaben halten, um sicherzustellen, dass gewisse Kosten für die Reparatur auch im Notdienst durch den Vermieter bezahlt werden. Als ersten Schritt muss der Eigentümer informiert werden. Mieter sind dabei verpflichtet, eine ausreichende Frist zur Reparatur des Schadens einzuräumen. Was als angemessene Zeit gilt, kann zwischen Stunden und Tagen variieren und hängt vom Ausmaß des Ausfalls, im Detail wie viele Zimmer betroffen sind und den Außentemperaturen ab.
Nur wenn der Vermieter trotz mehrerer Versuche, nicht zu erreichen ist, sollte ein Mieter eigenmächtig den Notdienst alarmieren. Es gilt in der Regel, dass der Eigentümer die notwendigen Kosten zu tragen hat, abgezogen wird eine gegebenenfalls im Mietvertrag vereinbarte Selbstbeteiligung für kleine Reparaturen.

Notdienst: Der ideale Ablauf
Während des Anrufs beim Heizungsnotdienst sollte neben der detaillierten Beschreibung des Problems unbedingt geklärt werden, was genau an Kosten zuzüglich Mehrwertsteuer zu erwarten ist. Obwohl viele Anbieter Preislisten veröffentlichen, sollte in jedem Einzelfall besprochen werden, was später bezahlt werden muss. Auch die Anfahrtspauschale, möglicherweise zu erwartende Zuschläge zum Stundensatz und Pauschalen sollten detailliert geklärt sein, bevor der Installateur sich auf den Weg macht und die Anlage überprüft.
Provisorium nur bei schweren Störungen
Typische Fehlerquellen können dann ein leerer Brennstofftank sein, häufig ist auch der Brenner undicht oder die Zündung funktioniert nicht mehr. Wenn der gerufene Fachmann eventuell benötigte Ersatzteile dabei hat, erfolgt die Reparatur umgehend. Provisorische Überbrückungsmaßnahmen werden nur dann angeboten, wenn hinter dem Ausfall ein schwerwiegendes Problem steht, das nicht sofort behoben werden kann. Im Idealfall verlässt der Installateur eine erneut wohlig beheizte Wohnung und stellt die Rechnung. Seriös und transparent arbeitende Notdienste stellen in der Regel immer eine Rechnung, bei geforderter Barzahlung vor Ort sollten Betroffene hellhörig werden.
TIPP
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Dienstleister mit Bedacht auswählen
Trotz aller Hektik, die ein Heizungsausfall bei frostigen Temperaturen verursacht, sollte ausreichend Zeit in die Auswahl des am besten geeigneten Notdiensts investiert werden. Die erste Telefonnummer in den Ergebnissen der Suchmaschine oder der größte Eintrag im Branchenbuch muss nicht zwangsläufig zum passenden seriösen Notdienst führen.
Vorsicht ist bei den zahlreichen kostenlosen Hotlines geboten. Häufig verbirgt sich dahinter lediglich ein Callcenter, das regionale Handwerker nur vermittelt – und bereits dafür in der Regel eine Servicepauschale in Rechnung stellt, die zu den eigentlichen Kosten für den Installateur hinzukommt.
Wachsam sein ist auch angebracht bei Werbung mit einem Städtenamen als Zusatz zum Firmennamen. Das garantiert in keinem Fall, dass das den Notdienst anbietende Unternehmen tatsächlich seinen Sitz in der jeweiligen Region hat. Einen Anbieter aus der Nähe zu wählen, vermeidet unnötig hohe Anfahrtskosten.
Diese Kosten entstehen im Notdienst
Nachts und an Feiertagen kann die Unterstützung durch den Fachmann im Notdienst auch bei geringem Arbeitsaufwand für den Handwerker zu hohen Kosten kommen. Für den Heizungsbauer zahlen betroffene Bewohner dann in der Regel mehrere Hundert Euro für wenige Arbeitsstunden. Handelt es sich bei der mit dem Heizungsnotdienst geschlossenen Vereinbarung um einen Werkvertrag, muss der Dienst aber erst bezahlt werden, wenn das Problem erfolgreich behoben wurde.

Misstrauen vor schwarzen Schafen ist durchaus angebracht: Den Aufwand sollte der gerufene Heizungsinstallateur immer im Vorhinein beziffern und sich grundsätzlich nur mit der Behebung des explizit beauftragten Problems befassen.

Unannehmlichkeiten vorbeugen
Auch beim Ausfall der Heizung gilt es, entspannt zu bleiben und die nötigen Schritte sorgsam abzuwägen. Erfordert die Situation die Verständigung des Heizungsnotdiensts, ist es hilfreich, sich bereits vor dem Notfall ausreichend vorbereitet zu haben. Mit dem Handwerksbetrieb, der in der Regel die Heizung betreut, kann ein Notfallplan erarbeitet werden, falls der Service Notdienst einmal in Anspruch genommen werden muss. Ersatzkontakte können ebenfalls vor dem Ausfall des Systems in Erfahrung gebracht werden.
Wartungsvertrag schützt vor Ausfällen

Sollte ein Installateur mit dem Heizungssystem arbeiten müssen, der die Anlage nicht kennt, ist das Vorhandensein aller Papiere und Dokumentationen zur Heizung ein klarer Vorteil, der im Zweifelsfall Zeit und somit Geld spart. Um dem Szenario Heizungsausfall von vorneherein vorzubeugen, sollte der Besitzer den Abschluss eines Wartungsvertrags mit einem Fachbetrieb in Betracht ziehen. Damit sind vorab Absprachen dokumentiert, was für die Beseitigung von Störungen im Notdienst bezahlt werden muss und zudem mindert die im Wartungsvertrag enthaltende regelmäßige Überprüfung der Heizungsanlage das Ausfallrisiko und sichert dauerhaft zuverlässigen Betrieb.


Heizung Wartungsvertrag
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