Die Heizung geht nicht mehr aus: Was kann man tun?
In unseren Breitengraden ist die Heizung ein Garant für Wohnkomfort. Funktioniert sie nicht richtig, führt das zu direkt spürbaren Auswirkungen in unserem Alltag. Die meisten werden jetzt an einen Ausfall der Heizung an einem kalten Wintertag denken, bei dem die Wohnbereiche ungemütlich auskühlen.
Doch auch der gegenteilige Fall, dass die Heizung nicht mehr ausgeht oder gar überhitzt, ist bei genauerer Betrachtung nicht angenehm. Zu warme Räume sind weder gesund noch behaglich und sie treiben die Heizkosten unnötig in die Höhe.
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Grund genug, sich das Thema genauer anzusehen und gut vorbereitet zu sein. In diesem Artikel erfahren Sie, was dahinterstecken kann, wenn die Heizung nicht mehr ausgeht und was Sie unternehmen können.
Überhitzung der Räume mit Folgen
Regelt die Heizung die eingestellte Temperatur nicht mehr richtig und der Raum wird zu warm, dann hat das negative Folgen für das Wohnklima und die Energiebilanz. Zu hohe Raumtemperaturen sind nicht gesund, sie fördern Müdigkeit und Trägheit.
Zudem nimmt die Luftfeuchtigkeit stark ab, was die Schleimhäute von Augen, Nase und Rachen austrocknet. Dies kann zu Reizhusten sowie Bindehautentzündungen führen und das Erkältungsrisiko erhöhen.
Ein negativer Nebeneffekt, der sich auch am Geldbeutel bemerkbar macht, ist die Energie, die ungenutzt verloren geht. Deshalb sollten Sie möglichst schnell Maßnahmen ergreifen, wenn Sie merken, dass die Heizkörper viel zu heiß sind.
Wie erkenne ich, dass die Heizung nicht mehr regelt?
Auf den ersten Blick scheint das ganz einfach zu sein: Wenn der Thermostat ausgedreht ist, sollte die Heizung kalt sein. Doch das Prinzip der konstanten Raumtemperatur funktioniert anders. Auf dem Thermostat wird die gewünschte Raumtemperatur eingestellt und der Sensor fühlt erst einmal, wie warm es im Raum ist. Danach lässt das Ventil so viel Heizwasser hindurchfließen, wie benötigt wird, um die Raumtemperatur auf die gewünschte Gradzahl zu erwärmen.
Ist es beispielsweise durch Sonneneinstrahlung bereits angenehm warm im Raum, wird der Heizkörper nicht sehr warm. Wurden Fenster und Türen geöffnet, kann der Raum auskühlen. Der Sensor misst dies und erhöht die Leistung.
Ist der Thermostat auf 1 gestellt, wird im Raum eine Temperatur von zwölf Grad Celsius gehalten. Durch Lüften oder Verlassen des Gebäudes kann diese Raumtemperatur kurzzeitig unterschritten werden, sodass das Ventil öffnet und vermehrt Heizwasser in den Heizkörper fließt. In diesem Fall wäre der warme Heizkörper kein Anzeichen von einem Defekt, er sollte sich nach einer gewissen Zeit allerdings auch wieder abkühlen, wenn die zwölf Grad Celsius im Raum erreicht wurden.
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Ventil klemmt
In vielen Fällen liegt die Ursache von zu heißen Heizkörpern im Thermostatventil, das nicht mehr richtig funktioniert. Im Ventil ist ein beweglicher Stift für die Öffnung und Schließung zuständig. Dadurch wird der Zufluss des Heizwassers geregelt. Hängt der Stift in eingedrückter Position fest, bleibt das Ventil offen und die Heizung reguliert nicht mehr nach unten.
Ist dies der Fall, kann ein Fachmann oder auch Sie selbst, den Stift im Ventil wieder lösen. Mit etwas handwerklichem Zutrauen kann diese kleine Reparatur selbst durchgeführt werden. Dazu wird der Thermostatkopf zuerst auf Null gedreht und abgeschraubt, indem die Überwurfmutter gelöst wird.
Ist der Thermotatkopf abgeschraubt, wird der Stift sichtbar. Mit einer Zange wird dieser nun vorsichtig hin und her bewegt, sodass er wieder beweglich wird. Eventuell kann der Stift auch etwas eingefettet werden.
Ist der Stift wieder beweglich, wird der Thermostatkopf wieder auf das Ventil gesetzt. Wichtig dabei ist, dass die Markierungen auf dem Ventil und dem Thermostatkopf übereinstimmen. Lässt sich der Stift nicht mehr vernünftig lösen, muss das Ventil ausgetauscht werden.
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Thermostatkopf erneuern
Ist der Ventilstift beweglich und die Heizung geht trotzdem nicht aus, kann die Ursache beim Thermostatkopf selbst liegen. Ist er defekt, wird der Durchfluss des Heizwassers und damit die Wärmeabgabe des Heizkörpers nicht mehr geregelt. Die Heizung bleibt entweder kalt oder sie ist zu heiß. Den Austausch des Thermostatkopfes können Sie leicht selbst übernehmen.
Für die Montage des neuen Thermostatkopfes, wird erst einmal der alte entfernt. Dafür wird der Thermostat auf höchste Stufe eingestellt und die Verschraubung gelöst. Der neue Thermostatkopf muss beim Montieren ebenfalls auf der höchsten Stufe stehen, bevor er wieder festgeschraubt wird.
Ventil austauschen
Reguliert sich die Heizung trotz dieser Maßnahmen immer noch nicht herunter, liegt die Ursache am Ventil oder der Ventildichtung. Diese Reparatur sollte der Fachmann übernehmen, da sie komplexer ist und weitreichende Folgen haben kann. Bei Arbeiten am Ventil kann Wasser aus dem Heizkreislauf austreten und Schäden verursachen.
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