Optimale Wärmeverteilung im Haus spart Heizkosten
Energie bleibt teuer, umso wichtiger ist es, bei den Heizkosten zu sparen, die immerhin zusammen mit dem Warmwasser für 90 Prozent des Energiebedarfs im Haushalt verantwortlich sind. Gerade die Wärmeverteilung innerhalb des Hauses spielt dabei eine wichtige Rolle. Nur wenn sich die Heizkraft voll entfalten kann, kann man Energie schonend – und damit Kosten sparend – heizen. Hier wird die Wärmeverteilung näher erklärt.
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Was genau meint die Wärmeverteilung?
Die Wärme, die in der Heizung produziert wird (ob über die Verbrennung von Brennstoffen in einem Heizkessel oder über eine Wärmepumpe), muss anschließend verteilt werden. Diese Wärmeverteilung erfolgt in den meisten Fällen über sogenannte wassergeführte Verteilsysteme. Damit ist das Heizungsrohrnetz gemeint, durch das das erwärmte Heizungswasser zu den Heizkörpern hin- und das abgekühlte Heizungswasser wieder zurückgeführt werden. Dazu wird meist ein Zweirohr-System verlegt, je ein Strang für das warme und das abgekühlte Wasser.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie die Leitungen geführt werden. Man unterscheidet die obere, untere oder horizontale Verteilung.
Verlegt werden die Steigleitungen heute in einem zentralen Schacht (früher wurden sie in die Außenwände eingelassen, das ist wegen der enormen Verluste nicht mehr zugelassen). Alle Rohre, die durch ungeheizte Räume führen, müssen gedämmt werden.
Wärmeabgabe über Konvektion und Strahlung
Bei der Wärmeabgabe ist zu unterscheiden zwischen Konvektion und Strahlung.
Bei Heizungen mit hohem Anteil an Strahlung entsteht eine als angenehmer wahrgenommene Wärme, da Wandflächen stärker aufgeheizt werden. Haben Heizungen eine zwar geringere Strahlung, geben die Wärme aber gleichmäßig über eine große Fläche verteilt ab, dann wird dies auch als angenehme Wärme empfunden (Beispiel Fußbodenheizung). Dies führt sogar dazu, dass bei Flächenheizungen wegen der gleichmäßigen Verteilung der Wärme einee niedrigere Raumtemperatur gewählt werden kann, die dann trotzdem noch als angenehm empfunden wird.
Übliche Heizkörper, sogenannte Radiatoren, verfügen jedoch nur über einen Strahlungsanteil von unter 40 %. Bei Plattenheizkörpern können es auch bis zu 50 % sein. Der Rest wird als Konvektionswärme abgegeben. Bei der Konvektion wird die Wärme über die Luft abgegeben. Bei starken Temperaturunterschieden sind dann durchaus Luftbewegungen zu spüren.
Hier sollten die Heizkörper stehen
Idealerweise werden Heizkörper an gut gedämmten Außenwänden angebracht, am besten in der Nähe oder direkt unterhalb des Fensters. Optimal wäre zudem, wenn die Heizung von der Breite her der Breite des Fensters entspricht. Auf diese Weise sollte früher die Kältestrahlung des Fensters ausgeglichen werden und die Luft konnte besser im Raum zirkulieren.
Auch kalte Fallluft wird besser kompensiert: Hiermit ist die Luft gemeint, die durch die Fensterscheibe abgekühlt wurde und nun Kälte ins Zimmer abgibt. Wird die Heizung dagegen versetzt zum Fenster installiert, wird die Kältestrahlung des Fensters wesentlich deutlicher wahrgenommen und als unbehaglich empfunden. Auch die kalte Fallluft kann so nicht durch die Wärme der Heizung aufgehoben werden.
In sanierten Gebäuden mit modernen Fenstern tritt das Phänomen eigentlich kaum mehr auf. Dennoch wird nach wie vor empfohlen, die Heizungen dort zu platzieren. Da die Fenster nicht zugestellt werden, kann die warme Luft hier besser zirkulieren, sodass die Räume schneller warm werden.
Was genau ist wohnliche Behaglichkeit?
Das Wärmeempfinden ist weniger individuell als viele zunächst annehmen würden. Welche Temperaturen in Wohnräumen als „behaglich“ empfunden werden, ist ganz konkret messbar und in Zahlen dokumentiert. Die VDI-Richtlinie 6030 gibt hierüber genau Auskunft. Sie beschäftigt sich mit „thermischer Behaglichkeit“. Die Richtlinie definiert genau, was unter thermischer Behaglichkeit zu verstehen ist, ab wie viel Grad Temperaturen als behaglich empfunden werden und wie man sie erreicht.
Laut der Richtlinie empfinden die meisten Menschen in Wohnräumen Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad als angenehm. Im Bad darf sie sogar noch höher liegen: bei 23 bis 25 Grad. Im Schlafzimmer dagegen sind 16 bis 18 Grad angenehm. Diese Werte können leicht erreicht und gehalten werden, wenn die Heizkörper-Thermostate entsprechend eingestellt werden.
Optimale Raumtemperatur
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Die Wärme im Haus halten
Der wichtigste Punkt, um bei der Wärmeverteilung Wärmeverluste zu verhindern, ist natürlich eine ordentliche Dämmung der Fassade und moderne Fenster und Türen. . Am einfachsten kommt man undichten Stellen bei Fenstern und Türen mit dem Kerzentest auf die Schliche. Wer eine Kerze an Fenster- oder Türrahmen vorbeiführt, sieht anhand der flackernden Flamme die Undichtigkeiten. Hausbesitzer sollten unbedingt auf dichte Fenster und Türen achten. Können die Fenster nicht komplett saniert und ausgetauscht werden, dann kann man wenigstens mit Dichtungsmaterialien nachbessern.
Auch mit Rollläden können Heizkosten gespart werden. Wer sie nachts verschlossen hält, hält auch die Restwärme des Tages im Haus, die sonst über die Fenster verloren ginge. Bei Rollläden muss allerdings auf die Dämmung der Rolladenkästen geachtet werden, da ansonsten viel Wärme verloren gehen kann. Zudem riskiert man, dass durch die unterschiedlichen Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse Schimmel entsteht.
Um zu verhindern, dass Heizwärme durchs Mauerwerk verloren geht, sollte die Wand hinter dem Heizkörper mit Dämmstoffplatten oder reflektierenden Folien isoliert werden. Hierbei muss man darauf achten, dass die Dämmplatten nicht zu nah am Heizkörper angebracht sind. Es sollte unbedingt genug Platz vorhanden sein, damit die Luft gut zirkulieren kann.
TIPP
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Deckenventilator hilft die Wärme richtig zu verteilen
Warme Luft steigt immer nach oben. Diese so genannte Temperaturschichtung lässt sich nicht verhindern, sie ist bedingt durch den natürlichen Auftrieb von Wärme. In sehr hohen Räumen kann dies zu erheblichen Temperaturunterschieden führen – und zu hohen Heizkosten, weil „unten“ die Wärme nicht ankommt. Aber es gibt eine Möglichkeit, die Warmluft von der Decke wortwörtlich wieder „auf den Boden“ zu holen, statt unnötigerweise so lange weiter zu heizen, bis auch unten eine angenehme Temperatur herrscht.
Dies gelingt am besten mit einem Deckenventilator. Durch ihn wird die warme Raumluft wieder nach unten gedrückt. So gelangt die Heizenergie wieder dorthin, wo sie gebraucht wird und man läuft nicht Gefahr, die Zimmerdecke oder die Wohnung über der eigenen mitzuheizen.
Möbel gehören nicht vor die Heizung
Auch durch die richtige Platzierung der Einrichtung kann jeder Energie sparen und für eine optimale Wärmeverteilung sorgen. So sollten Heizkörper nicht durch Möbel zugestellt werden. Auch schwere Vorhänge sollten die Wärmeverteilung durch die Heizung nicht behindern. Es entsteht dann ein so genannter Wärmestau.
Thermostatventile verwenden
Auch wer auf elektronische Thermostatventile umrüstet, kann seine Heizkosten senken. Bis zu zehn Prozent weniger Heizenergie wird benötigt, wenn man programmierbare Thermostate nutzt. Ihr Vorteil: Mit ihnen kann man genau die Gradzahl einstellen, die zu einer bestimmten Zeit in einem bestimmten Raum erreicht werden soll. Damit wird zum Beispiel das Badezimmer nicht die ganze Nacht geheizt, sondern erst morgens aufgewärmt, wenn es genutzt wird.
Manche Thermostatventile „erkennen“ sogar andere Wärmequellen im Raum, wie etwa Sonneneinstrahlung oder die Abwärme durch einen eingeschalteten Backofen und passen die Gradzahl entsprechend an.
Fazit
Nur durch die richtige Wärmeverteilung kommt die Wärme, die in der Heizung produziert wird, in den Räumen an. Um möglichst verlustfrei die Wärme zu verteilen, sollten die Heizungsrohre gedämmt sein, die Heizkörper frei zugänglich sein, bei Fußbodenheizungen keine Teppiche genutzt werden, Fenster und Türen gedämmt sein und programmierbare Thermostatventile genutzt werden.
Heizkörper Thermostate
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