Sommerbetrieb: Wann soll ich meine Heizung umstellen?

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Wer Energie sparen möchte, wechselt bei milderem Wetter vom Winter- in den Sommermodus. Doch ist das bei allen Heizungen notwendig? Wir erklären, wie das funktioniert und welche Heizungen den Wechsel automatisch regeln.

Was bedeuten Winter- und Sommermodus?

Im Sommer muss die Heizungsanlage nicht mehr unter Volllast laufen, um die Räumlichkeiten zu heizen, sondern lediglich Warmwasser bereitstellen. Im Sommerbetrieb bleiben die Heizkörper daher kalt, was Energie spart.

Automatik im © André Ehrhardt, stock.adobe.com
Auf dem Display Ihres Kessels sehen Sie sofort, ob er im Winter- oder im Sommermodus arbeitet © André Ehrhardt, stock.adobe.com
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Zwar nutzen moderne Heizungssysteme ohnehin Temperatursensoren, sogenannte Außenfühler, die die Heizkörper abhängig von der Außen- und von der erwünschten Raumtemperatur erwärmen. An einem heißen Sommertag wird die Heizung daher auch im Wintermodus kalt bleiben. Sinkt die Außentemperatur jedoch nachts auf 12 Grad, springt sie an. Das ist aber meist nicht notwendig, da die Sonneneinstrahlung tagsüber anders als im Winter die Räume ausreichend erwärmt hat.

Möchten Sie vermeiden, dass die Heizkörper in einer kühlen Juninacht warm werden, stellen Sie die Heizung auf Sommermodus um. Damit funktioniert die Warmwasserbereitung trotzdem. Selbst wenn Sie in der heißen Jahreszeit kein Warmwasser verbrauchen, ist das ratsam, unter anderem um die Bildung von Legionellen zu vermeiden, die sonst in stehendem Wasser gedeihen.

Einzig wenn ein Durchlauferhitzer für das Warmwasser zuständig ist, können Sie im Sommer die Heizung komplett abschalten. In diesem Fall handelt es sich um zwei getrennte Systeme, die sich nicht gegenseitig beeinflussen. Möglich ist es auch, im Sommer die Warmwasserbereitung über eine Solarthermieanlage laufen zu lassen. Mit dieser Lösung lässt sich der Kessel über die Sommermonate ebenfalls komplett abschalten.

Wie versetze ich die Heizung in den Sommerbetrieb?

Wie der Wechsel auf den Sommerbetrieb funktioniert, hängt konkret vom System ab. Bei älteren Anlagen erfolgt die Umstellung manuell über einen Hebel oder über einen Drehschalter. Meist stehen mehrere Symbole zur Auswahl, wobei oft ein Wasserhahn nur für Warmwasser und damit für den Sommerbetrieb steht. Eine Sonne oder ein Heizkörper bedeuten beispielsweise Winterbetrieb, jedoch können die Symbole abweichen. Schauen Sie daher am besten in der Bedienungsanleitung Ihrer Heizung nach.

Bei moderneren Anlagen lässt sich der Winterbetrieb digital entweder über einen Touchscreen oder über eine Fernbedienung einstellen. Andere Anlagen benötigen dagegen keine Umstellung, da sie eine raumtemperaturgeführte Regelung verwenden. Damit heizen sie beispielsweise nur, wenn die Raumtemperatur unter 16 Grad fällt. Da es im Sommer meist nie dazukommt, bleiben die Heizkörper immer kalt. Auch bei einer außentemperaturgeführten Regelung schalten viele neue Heizungen automatisch in den Sommermodus um, wenn die Durchschnittstemperatur draußen mehrere Tage lang einen bestimmten Wert übersteigt.

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Bei welcher Außentemperatur soll ich in den Sommerbetrieb umstellen?

Die Außentemperatur, bei der die Heizung anspringen soll, nennt man Heizgrenztemperatur. Sie ist nicht in jeder Wohnung und in jedem Haus gleich, sondern hängt von der Isolierung des Gebäudes ab. Bei Niedrigenergiehäusern reicht es oft, ab einer Temperatur unter 14 oder gar unter 12 Grad zu heizen. Damit ist eine Umstellung auf Sommerbetrieb oft bereits vor dem offiziellen Frühlingsbeginn möglich.

Wohnen Sie in einem schlecht sanierten Altbau, sieht es anders aus. Hier sollten Sie erst in den Sommerbetrieb wechseln, wenn die Außentemperatur tagsüber dauerhaft über 17 Grad liegt, was auch erst im Mai der Fall sein kann. Dementsprechend früher, bereits Ende September, sollten Sie zurück in den Winterbetrieb wechseln. Die unterstehende Tabelle zeigt die Heizgrenztemperatur und den Wärmebedarf pro Quadratmeter abhängig vom Baujahr und von der Dämmung Ihres Gebäudes.

Jährlicher Wärmebedarf Heizgrenztemperatur
Unsanierter Altbau 200-120 W/m2 15-17 °C
Sanierter Altbau 100-60 W/m2 14-16 °C
Niedrigenergiehaus (EnEV-Haus) 60-40 W/m2 12-15 °C
KfW 55 Haus 50-30 W/m2 11-14 °C
Passivhaus Max. 10 W/m2 10 °C

Die Heizgrenztemperatur ist abhängig von der Dämmung
Die Heizgrenztemperatur ist abhängig von der Dämmung

Wann muss der Vermieter auf Winterbetrieb umstellen?

Wohnen Sie zur Miete, kümmern sich der Vermieter beziehungsweise der Hausmeister um die rechtzeitige Umstellung der Heizungsanlage. Dabei dürfen sie allerdings weder zu früh in den Sommermodus wechseln, um Energie zu sparen, noch im Herbst den Wintermodus zu spät einschalten.

Thermostat einstellen © avirid, fotolia.com
Bleibt die Heizung trotz eines aufgedrehten Thermostats kalt, ist sie womöglich noch im Sommermodus © avirid, fotolia.com

Der Gesetzgeber schreibt diesbezüglich zwar keine genau Mindesttemperatur vor. Dennoch haben Mieter laut Gerichtsurteilen tagsüber das Recht auf eine Raumtemperatur von mindestens 20 Grad Celsius. Nachts darf die Temperatur laut einem weiteren Gerichtsurteil nicht unter 18 Grad sinken.

Wechselt der Vermieter zu früh in den Sommerbetrieb und bleibt die Wohnung kalt, berechtigt das unter Umständen zu einer Mietminderung.

Mietrecht © Doc Rabe Media, stock.adobe.com
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