In Deutschland hat jeder mehrere Heizkörper in der Wohnung. Auch sind die meisten Ein- und Mehrfamilienhäuser mit einem Kessel ausgestattet. Über die Herkunft ihrer Geräte wissen jedoch viele Menschen nicht Bescheid. Wer stellt Heizungsanlagen her? Wir werfen einen Blick.
Die wichtigsten Heizungshersteller weltweit
Weltweit generierte der globale Markt für Heizungs- Lüftungs- und Kühlungsanlagen (Englisch: HVAC, Abkürzung für Heating, Ventilation and Air Conditioning) im Jahr 2021 einen Umsatz von 136,3 Milliarden Dollar.
Einige Global Players haben sich dabei als besonders erfolgreich herausgestellt. Viele, wie beispielsweise Bosch und Vaillant, weisen ein breites Produktspektrum auf und vertreiben sowohl Gaskessel als auch Hybridheizungen, Wärmepumpen und Holzheizungen. Andere wie der Wärmepumpenhersteller Stiebel Eltron haben sich auf ein Produktgruppe spezialisiert.
In den nächsten Abschnitten stellen wir wichtige Hersteller von Heizungssystemen sowie ihre Schwerpunkte vor mit einem besonderen Augenmerk auf den deutschen und europäischen Markt.
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Alfa Laval AB
Seit 1883 produziert das schwedische Unternehmen Alfa Laval Anlagen zur Stofftrennung und Wärmeübertragung. Zu seinen Produkten zählen Platten- und Röhrenwärmetauscher, Öl- und Gaskessel sowie Geräte zur Abgasreinigung.
Ariston
Das 1930 in Ancona (Italien) gegründete Familienunternehmen fing mit der Herstellung elektrischer Warmwasseraufbereiter an, ab den Achtzigern kamen Gasthermen hinzu. Inzwischen erweitern auch Warmwasserspeicher, Wärmepumpen und elektrische Durchlauferhitzer die Produktpalette.
Zur Ariston Gruppe gehören unter anderem auch das mexikanische Unternehmen Calorex, das Geräte zur Warmwasseraufbereitung verkauft, sowie der Schweizer Heizungstechnikhersteller Elco.
Atlantic Group
Der französische Konzern unterhält 31 Fabriken weltweit und stellt nach eigenen Angaben jährlich 10 Millionen Geräte her. Er besitzt unter anderem die Marken Sauter (Heizkörper, Wassererwärmer und Lüftungssysteme), Ideal (Warmwasser- und Heizungssysteme), Hamworthy (Boiler), Ygnis (Heizungssysteme) und Hautec (Wärmepumpen).
BDR Thermea
Die BDR Thermea Group hat ihren Hauptsitz im niederländischen Apeldoorn. Die Produktpalette umfasst alle verfügbaren Heizsysteme, darunter gasbetriebene Boiler, Wärmepumpen, Hybridheizungen, Warmwasserspeicher (Pufferspeicher) und Solarthermie. Einen Schwerpunkt bilden wasserstoffbetriebene Boiler sowie brennstoffbetriebene Blockheizkraftwerke.
Die BDR Thermea Group generierte 2021 einen Umsatz von 2,1 Milliarden, allein der Umsatz von Wärmepumpen wuchs um 50 Prozent. 6.100 Mitarbeiter arbeiten in 100 Ländern für den Konzern. Zu ihm gehören auch die deutsche Remeha GmbH, die Klimatechnik vertreibt, sowie die ebenfalls deutschen Marken Brötje, SenerTec, De Dietrich und der französische Heizungshersteller Chappée.
Bosch Thermotechnik
Der Konzern vertreibt unter den Namen Bosch Thermotechnik und Junkers ein breites Spektrum an Geräten und Heizungsanlagen. Die 1895 in Dessau gegründete Firma Junkers, die unter anderem Gasheizungen herstellte, wurde bereits 1932 von der Robert Bosch AG erworben. Jedoch verwendete Bosch bis 2019 weiter den Namen Junkers.
Darüber hinaus besitzt Bosch seit 1992 die Mehrheit der Anteile des britischen Heizungsherstellers Worcester, der zu den führenden Marken im UK in der Sparte Kombithermen zählt. Ebenfalls übernahm es 2003 den traditionsreichen Heizungshersteller Buderus. Die Marke existiert dennoch nach wie vor als eigenständiger Name.
Bosch Thermotechnik vertreibt sowohl klassische Gasthermen mit und ohne Warmwasserspeicher als auch Gas- und Öl-Brennwertkessel, Solarthemieanlagen mit Flach- und Röhrenkollektoren, Pufferspeicher und Wärmepumpen.
2021 meldete Bosch Thermotechnik einen Umsatz von vier Milliarden Euro.
Daikin
Das 1924 in Osaka gegründete Unternehmen forschte in den dreißiger Jahren als eins der ersten im Gebiet fluorierte Kältemittel und produzierte bereits 1936 Klimaanlagen. In den Achtzigern und Neunzigern weitete Daikin seinen Geschäftsbereich auf Deutschland und Europa aus.
Die Produktpalette umfasst Sole-Wasser, Luft-Wasser, Hybrid- und Luft-Luft-Wärmepumpen sowie Lüftungssysteme.
Danfoss
Das Unternehmen Danfoss A/S mit Hauptsitz in Nordborg/Dänemark wurde 1933 gegründet und erhielt 1946 seinen heutigen Namen. Es befindet sich unverändert im Privatbesitz der Gründerfamilie. Danfoss beschäftigt weltweit rund 28.000 Mitarbeiter und unterhält insgesamt 53 Produktionsstätten in 21 Ländern. Standort der Danfoss Deutschlandzentrale ist Offenbach am Main.
Bekanntestes Danfoss Erzeugnis ist das thermostatische Heizkörperventil, das Gründer Mads Clausen 1943 entwickelte und in den 1950er Jahren zur Marktreife brachte. Die Produktpalette reicht von digitalen Komponenten und Steuerungssystemen für smartes Heizen in Wohn- und Zweckgebäuden bis hin zu Fernwärme- und Warmwasseranlagen für komplette Wohngebiete. Des Weiteren entwickelt Danfoss auch Lösungen im Ingenieurwesen, beispielsweise für die Chemieindustrie und für den Bergbau sowie Frequenzumrichter für Gebäude.
Mitsubishi Electric Europe
Auch den Tokyo-basierten Konzern Mitsubishi Electric gibt es schon seit über 100 Jahren (1921). In der Sparte Klima- und Heizungstechnik liefert Mitsubishi vor allem Split-Klimaanlagen, die aus einem Innen- und aus einem Außenteil bestehen. Dank des sogenannten Inverters lassen sich solche Geräte bei milden Außentemperaturen bis 10 Grad auch zum Heizen nutzen. In Südeuropa ersetzen sie zum Teil herkömmliche Gasheizungen komplett.
In Deutschland eignen sie sich wegen des hohen Strompreises und wegen der kalten Winter jedoch nicht als alleinige Heizsysteme. Dementsprechend niedriger ist der Marktanteil von Mitsubishi in der Sparte Heizungssysteme.
Nibe
Die börsennotierte Nibe Group wurde 1952 in Schweden gegründet. Innerhalb des Konzerns ist Nibe Climate Solutions für Heizungs- und Klimatechnik verantwortlich. Neben Sole-Wasser- und Luft-Wasser-Wärmepumpen sowie Brauchwasserspeichern entwickelt das Unternehmen auch Regler, die den von Photovoltaikanlagen erzeugten Strom optimal verteilen, sowie Lüftungsgeräte.
Zu den meistverkauften Produkten zählen Wärmepumpen der S-Serie, die auch die Kühlung und die Lüftung übernehmen und sich in Smart Home Systeme integrieren lassen. Auch produziert und vertreibt das Unternehmen Ringgrabenkollektoren, die bei Sole-Wasser-Wärmepumpen ermöglichen, die Erdwärme zu nutzen.
Rheem
Der US-amerikanische Heizungshersteller Rheem stellt Geräte und Systeme in den Bereichen Heizung, Kühlung, Wassererwärmung, Pool und Whirlpoolbeheizung sowie gewerbliche Kältetechnik her.
In den letzten Jahren zählen Wärmepumpen zu den umsatzstärksten Produkten. Beispielsweise entwickelte das Unternehmen 2022 die Pumpe 120-Volt Pro Terra, die eine sehr hohe Effizienz erreicht und eine schnelle Wassererwärmung gewährleistet.
Stiebel Eltron
Das traditionsreiche Unternehmen aus Holzminden stellt Klimageräte, Wärmepumpen, Wasserspeicher und Durchlauferhitzer sowie Elektroheizungen her. Zu den Angeboten zählen beispielsweise Wärmepumpen-Fertiglösungen mit voreingestellten Komponenten.
Weltweit beschäftigt das Unternehmen um die 4.000 Mitarbeiter und unterhält acht Produktionsstätten. Der Umsatz im Jahr 2021 betrug 830 Millionen Euro. Im Jahr 2022 hat Stiebel Eltron ca. 80.000 Wärmepumpen produzieren.
Vaillant
Das Familienunternehmen aus Remscheid mit dem berühmten Hasenlogo hat sich seit seiner Gründung 1874 zu einem der weltweit führenden Hersteller von Heizungssystemen entwickelt und unterhält über 20 Standorte.
In den letzten Jahren liegt der Fokus auf nachhaltiger Technik wie Solarthermieanlagen, Wärmepumpen und Gas-Brennwert-Heizsystemen. Auch entwickelt und vertreibt Vaillant Regler, Warmwasserspeicher und Durchlauferhitzer.
2021 betrugen die Umsatzerlöse der Vaillant Group, zu der auch die Marken Saunier Duval Brand Group und DemirDökum gehören, 2,7 Milliarden Euro.
Viessmann
Zusammen mit Bosch Thermotechnik und Vaillant gehört Viessmann zu den bekanntesten deutschen Unternehmen, die Heiztechnik und Heizungssysteme liefern. Der Familienbetrieb beschäftigt über 13.000 Mitarbeiter in über 100 Standorten weltweit. Der Hauptsitz liegt seit 1917 im nordhessischen Allendorf.
Neben Brennwerttechnik entwickelt und vertreibt Viessmann auch Wärmepumpen, Hybridsysteme, Brennstoffzellen, Holzheizungen, Solarthemieanlagen und Blockheizkraftwerke (BHKW) sowie Wasserspeicher und Klimageräte sowohl für Wohnhäuser als auch für die Industrie.
Weishaupt
Ab 1932 lieferte das Unternehmen Weishaupt aus dem schwäbischen Schwendi Gebläse und Feldschmieden. Ab 1952 unterschreibt Gründer Max Weishaupt einen Lizenzvertrag, um Ölbrenner herzustellen. Zehn Jahre später fertigt sein Betrieb 25 Prozent der in Deutschland verkauften Ölbrenner.
In den folgenden Dekaden erweitert sich die Produktpalette stetig. Inzwischen liefert das Unternehmen zusätzlich zu Öl- und Gasheizungssystemen und Komponenten auch Speicher und Trinkwassersysteme sowie Wärmepumpen, Flachkollektoren für Solarthermie und Solaranlagen und besitzt die Marken BauGrund Süd (Geothermie) sowie Neuberger (Energiemanagement).
Wolf
Die Wolf GmbH entstand 1963 im niederbayerischen Mainburg und ist seit 2006 ein Tochterunternehmen von Centrotec SE, das seinen Sitz im sauerländischen Brilon hat. Zu den Produkten zählen Solarthermie, Wärmepumpen sowie zentrale Lüftungsanlagen, aber auch Öl- und Gasheizungen sowie Speicher für Warmwasser und Heizwasser.
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