Heizungsvergleich: Welche Heizung ist für mich die Richtige?
Wer sich für eine neue Heizungsanlage entscheidet, hat beim bestehenden Angebot an verschiedenen Heizungssystemen die Qual der Wahl. Das Angebot ist groß. Unabdingbar ist, sich mit den aktuellen Vorschriften aus der Novelle des GEG (Heizungsgesetz) auseinanderzusetzen und auch die umfangreichen verschiedenen Fördermaßnahmen zu berücksichtigen.
Heizung-Konfigurator:
Jetzt Ihre individuelle Heizung konfigurieren und Angebote erhalten!
Ein entscheidendes Kriterium, für welche Heizung man sich entscheiden sollte, hängt auch davon ab, ob eine Heizung ersetzt werden soll oder ob eine Heizung für einen Neubau geplant wird.
Heizen im Altbau
Besteht Ihre Heizung 15 Jahre oder mehr, raten Heizungsexperten generell zu einem Austausch. Denn mit einer Heizungsmodernisierung sparen Sie in diesem Fall nicht nur Energiekosten, Sie schonen auch die Umwelt. Welches Heizsystem sich genau für Ihren Altbau eignet, hängt vom Zustand der Bausubstanz, der vorhandenen Installation des Heizungssystems und von den individuellen Ansprüchen ab. Nicht jedes moderne Heizungssystem ist für die vorhandene Installation geeignet. Ein Austausch kann dann mit erheblichen Baumaßnahmen und Kosten verbunden sein. Ein Heizungsaustausch im Bestand sollte immer mit einem Heizungsfachmann und einem Energieberater diskutiert werden.
Wer seine Heizung austauscht, muss auf jeden Fall das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) berücksichtigen. Hier ist festgelegt, wie hoch der Primärenergiebedarf in einem Haus maximal ausfallen darf. (Danach wird auch die die energetische Gebäudequalität (Energiepass) bemessen. Nur wenige Gebäude (z.B. unter Denkmalschutz stehende) unterliegen nicht der Pflicht, einen Energieausweis bei Vermietung/Verkauf vorzulegen.
Heizen im Neubau
Wer eine Heizungsanlage für einen Neubau sucht, hat einige nachhaltige Alternativen, die im GEG festgelegt sind.
Das GEG verpflichtet Bauherrn zu einem Anteil von 65 % an umweltfreundliche Energieträger bei der Beheizung.
Zwar ist die Anschaffung von Heizungsanlagen mit erneuerbaren Energieträgern mit höheren Investitionskosten verbunden. Andererseits profitiert man aber vom günstigen und klimafreundlichen Heizungsbetrieb und von hohen Fördermitteln
Heizung | Altbau | Neubau |
---|---|---|
Gasheizung |
|
|
Ölheizung |
|
|
Wärmepumpe |
|
|
Holz/Pellets |
|
|
Solarthermie |
|
|
Energieträger im Vergleich
Erdgas: Gas war jahrelang der Klassiker bei den Heizungsanlagen. Das soll sich in absehbarer Zukunft jedoch ändern. Deshalb müssen laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) bis zum Stichtag 1. Januar 2024 alle Gasheizungsanlagen die älter als 30 Jahre sind ausgetauscht werden. Dies gilt jedoch nicht für Brennwert- und Niedertemperatur-Kessel. Bei Erneuerung im Bestand ist in aller Regel eine Modernisierung des Abgassystems notwendig, weil moderne Brennwertkessel verbaut werden. Neben relativ günstigen Anschaffungskosten sollte man jedoch daran denken, dass der Gaspreis nicht nur erheblichen Schwankungen unterliegt, sondern auch durch die steigende CO2-Bepreisung sich weiter verteuern wird.
Ist kein Gasanschluss vorhanden, kann eine Gasheizung auch mit Flüssiggas betrieben werden. Flüssiggas setzt allerdings die Existenz eines Tanks für die Lagerung voraus.
Öl: Öl ist in Deutschland immer noch ein oft genutzter Energieträger für Heizungsanlagen. Durch den fortschreitenden Klimaschutz sind Ölheizungen jedoch ein Auslaufmodell. Auch hier gilt laut GEG bis zum Stichtag 1. Januar 2024, dass alle Ölheizungsanlagen die älter als 30 Jahre sind ausgetauscht werden müssen. Dies gilt jedoch nicht für bestehende Brennwert- und Niedertemperatur-Kessel oder Hybrid-Ölheizungen, die mit erneuerbaren Energien gekoppelt sind. Bestehende Ölheizungen dürfen jedoch nicht mehr gegen neue Ölheizungen ausgetauscht werden. Ölheizungen mit Einbindung erneuerbarer Heizsysteme und Öl-Hybridheizungen, bleiben erlaubt. Der Energieträger Öl wird ebenso wie Gas durch die CO2-Kosten in den nächsten Jahren sehr teuer werden.
Holz/Pellets: Der Energieträger Holz erfreut sich immer mehr Beliebtheit. Ob ganze Holzscheite, Hackschnitzel oder Pellets – der nachwachsende Rohstoff erlaubt ein effizientes Heizen, wobei auch die Preise für Holz in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Voraussetzung für Holzheizungen: Neben der Lagermöglichkeit für Holzscheite, Hackschnitzel oder Pellets ist auch zu klären, ob die Belieferung problemlos erfolgen kann.
Sonne: Heizen mit Sonnenenergie ist eine der umweltfreundlichsten Arten zu heizen. Jedoch ist eine Solarthermieanlage fast immer auf eine zusätzliche Heizung angewiesen. In der Regel werden Solarthermieanlagen genutzt, um vorhandenen Gas- oder Ölheizungen zu unterstützen und Heizkosten einzusparen. Für Solarthermieanlagen können Fördermittel in Anspruch genommen werden.
Wärme: Bei Wärmepumpen stehen drei verschiedene Wärmequellen zur Auswahl: Sole, Wasser und Luft. Je nach Wahl ist ein relativ hoher baulicher Aufwand notwendig. Ein Vorzug ist, dass die Wärmepumpe selbst einen geringen Platzbedarf hat. Wer eine Wärmepumpenheizung plant, kann von zahlreichen Fördermitteln profitieren. Wärmepumpen sind die Heizungen der Zukunft. Sie nutzen Umweltwärme und können mit selbst produziertem Solarstrom diese Umweltwärme als Heizung nutzbar machen.
Elektrizität: Elektroheizungen in Form von Nachtspeichern galten jahrelang als Auslaufmodell, sind aber zusammen mit Photovoltaikanlagen eine Alternative zu fossilen Heizungen. Sie werden heute hauptsächlich nur noch als Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen installiert, um mehr Wohnkomfort zu erreichen. Dazu gehören Elektro-Fußbodenheizungen im Badezimmer oder Infrarot-Heizflächen. Deutlicher Nachteil: Elektrizität hat als Energieträger einen vergleichsweise hohen und sehr stark schwankenden Preis.
Fazit:
Welches Heizungssystem für Sie das Beste ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Vielmehr hängt die Entscheidung von persönlichen Zielen (Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Wohnkomfort) ebenso wie von den örtlichen Gegebenheiten sowie dem Energiebedarf ab.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Heizungs-Fachbetrieben vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Vergleich gängiger Heizungssysteme
Heizungsart | Anschaffungskosten inklusive Installation | Heizkosten pro kWh | Wartungskosten pro Jahr | Zu beachten | Umweltverträglichkeit | Zukunftssicherheit | Förderung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ölheizung | 8.000 € bis 10.000 € | 13 Cent | 300 € |
|
|
|
|
| |
Gasheizung | 7.000 bis 12.000€ | 10 Cent | 300 € |
|
|
|
|
| |
Holz/Pelletheizung | 12.000 € bis 30.000 € |
| 300 € |
|
| Wegen Feinstaubanteil bedenklich |
|
|
|
Solarheizung | 5.000 € bis 12.000 € | 0 Cent | 50 € |
| Emissionsfrei | Zukunftssicher |
|
|
|
Wärmepumpe | 18.000 € bis 40.000 € | 28 Cent Wärmepumpentarif | 50 € |
| Emissionsfrei | Zukunftssicher |
|
|
|
Blockheizkraftwerk | 20.000 € bis 40.000 € | Je nach Brennstoff | 300 € bis 1.000 € | Kombinierte Strom- und Wärmeerzeugung |
| Klimapolitisch unsicher | Nur als Brennstoffzelle |
|
|
Elektroheizung | 5.000 € bis 8.000 € (für 12 Heizstellen) | 28 Cent | 0 Cent |
|
|
| |||
Fernwärme | 4.500 bis 12.000€ | 15 Cent | 0 Cent |
|
| Abhängig von der Art der Fernwärmeerzeugung | Lokale Förderungen möglich |
|
|
Alle Angaben stellen allgemeingültige Richtwerte dar. Die tatsächlichen Kosten sind stets abhängig den baulichen Gegebenheiten vor Ort, der individuellen Wohnsituation und dem in Deutschland regional unterschiedlichen Preisgefüge. Deshalb können die Werte stark abweichen. Nicht erfasst wurden regionale Fördermöglichkeiten. Eine detaillierte Beratung für Ihre Heizung bekommen Sie vom Heizungsfachmann vor Ort!
Heizungsvergleich
Heizungsvergleich: Heizungssysteme in vergleichender Darstellung Sie sind Bauherr und brauchen eine Heizungsanlage? Sie sanieren und überlegen, welches Heizungssystem sich für… weiterlesen