Heizungsvergleich: Welche Heizung ist für mich die Richtige?
Wer sich für eine neue Heizungsanlage entscheidet, hat beim bestehenden Angebot an verschiedenen Heizungssystemen die Qual der Wahl. Das Angebot ist groß. Unabdingbar ist, sich mit den aktuellen Vorschriften aus der Novelle des GEG (Heizungsgesetz) auseinanderzusetzen und auch die umfangreichen verschiedenen Fördermaßnahmen zu berücksichtigen.

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Ein entscheidendes Kriterium bei der Entscheidung für eine Heizung ist, ob eine Heizung ersetzt werden soll oder ob eine Heizung für einen Neubau geplant wird.

Heizen im Altbau
Besteht Ihre Heizung 15 Jahre oder mehr, raten Heizungsexperten generell zu einem Austausch. Nach spätestens 20 Jahren entspricht eine Heizung nicht mehr dem Stand der Technik. Mit einer Heizungsmodernisierung sparen Sie in diesem Fall nicht nur Energiekosten, Sie schonen auch die Umwelt. Welches Heizsystem sich genau für Ihren Altbau eignet, hängt vom Zustand der Bausubstanz, der vorhandenen Installation des bestehenden Heizungssystems und natürlich von den individuellen Ansprüchen und finanziellen Möglichkeiten ab. Passt die neue Heizungsanlage nicht zur vorhandenen Installation und zu den Heizkörpern, kann der Austausch mit erheblichen Baumaßnahmen und Kosten verbunden sein. Ein Heizungsaustausch im Bestand sollte immer mit einem Heizungsfachmann und einem Energieberater diskutiert werden.

Beim Austausch der Heizungsanlage müssen die Vorschriften des Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) berücksichtigt werden. Seit 2024 gilt, dass Fördermittel für eine neue Heizung nur bekommt, wenn mindestens 65 % erneuerbare Energien genutzt werden. Die Anforderung kann durch verschiedene Heizungssysteme erfüllt werden, von Biomasseheizungen über Wärmepumpen bis zu Hybridheizungen. Dann gelten andere Im GEG ist außerdem festgelegt, wie hoch der Primärenergiebedarf in einem Haus maximal ausfallen darf. (Danach wird auch die die energetische Gebäudequalität (Energiepass) bemessen. Nur wenige Gebäude (z.B. unter Denkmalschutz stehende) unterliegen nicht der Pflicht, einen Energieausweis bei Vermietung/Verkauf vorzulegen.

Heizen im Neubau
Wer eine Heizungsanlage für einen Neubau sucht, hat einige nachhaltige Alternativen, die ebenso im GEG festgelegt sind.
Das GEG verpflichtet Bauherrn zu einem Anteil von 65 % an umweltfreundliche Energieträger bei der Beheizung.
Zwar ist die Anschaffung von Heizungsanlagen mit erneuerbaren Energieträgern meist mit höheren Investitionskosten verbunden. Andererseits profitieren Eigentümer und Mieter aber vom günstigen und klimafreundlichen Heizungsbetrieb und von hohen Fördermitteln.
Heizung | Altbau | Neubau |
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Gasheizung |
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Ölheizung |
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Wärmepumpe |
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Holz/Pellets |
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Solarthermie |
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Energieträger im Vergleich
Erdgas: Gas war jahrelang der Klassiker bei den Heizungsanlagen. Angesichts des politischen Ziels der Klimaneutralität, wird sich dies absehbarer Zukunft jedoch ändern. Deshalb mussten laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) bis zum Stichtag 1. Januar 2024 alle Gasheizungsanlagen, die älter als 30 Jahre waren, ausgetauscht werden. Ausgenommen sind jedoch Brennwert- und Niedertemperatur-Anlagen. Bei Erneuerung im Bestand ist in aller Regel eine Modernisierung des Abgassystems notwendig, weil moderne Brennwertkessel verbaut werden. Neben relativ günstigen Anschaffungskosten sollte man jedoch daran denken, dass der Gaspreis sich durch die steigende CO2-Bepreisung weiter verteuern wird.
Ist kein Gasanschluss vorhanden, kann eine Gasheizung auch mit Flüssiggas betrieben werden. Flüssiggas setzt allerdings einen Tank für die Lagerung voraus.

Öl: Öl ist in Deutschland immer noch ein oft genutzter Energieträger für Heizungsanlagen. Allerdings sind Ölheizungen ein Auslaufmodell. Auch für Ölheizungen galt laut GEG bis zum Stichtag 1. Januar 2024, dass alle Ölheizungsanlagen, die älter als 30 Jahre waren, ausgetauscht werden mussten. Auch hier sind Brennwert- und Niedertemperatur-Kessel oder Hybrid-Ölheizungen, die mit erneuerbaren Energien gekoppelt sind, ausgenommen. Bestehende Ölheizungen dürfen jedoch nicht mehr gegen neue Ölheizungen ausgetauscht werden. Öl-Hybridheizungen bleiben erlaubt. Der Energieträger Öl wird durch die CO2-Abgabe in den nächsten Jahren sehr teuer werden.

Holz/Pellets: Der Energieträger Holz erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Ob ganze Holzscheite, Hackschnitzel oder Pellets – der nachwachsende Rohstoff erlaubt ein effizientes Heizen, wobei auch die Preise für Holz in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Voraussetzung für Holzheizungen: Neben der Lagermöglichkeit für Holzscheite, Hackschnitzel oder Pellets ist auch zu klären, ob die Belieferung problemlos erfolgen kann. Biomasseheizungen sind im GEG ausdrücklich erlaubt und es können für Biomasseheizungen Fördermittel beantragt werden.

Sonne: Heizen mit Sonnenenergie ist eine der umweltfreundlichsten Arten zu heizen. Jedoch ist eine Solarthermieanlage fast immer auf eine zusätzliche Heizung angewiesen. Meist werden Solarthermieanlagen genutzt, um vorhandenen Gas- oder Ölheizungen zu unterstützen und Heizkosten einzusparen. Für Solarthermieanlagen können Fördermittel in Anspruch genommen werden.

Umweltwärme: Bei Wärmepumpen stehen drei verschiedene Wärmequellen zur Auswahl: Sole, Wasser und Luft. Je nach Wahl ist ein relativ hoher baulicher Aufwand notwendig. Ein Vorzug ist, dass die Wärmepumpe selbst einen geringen Platzbedarf hat. Wer eine Wärmepumpenheizung plant, kann von zahlreichen Fördermitteln profitieren. Wärmepumpen sind die Heizungen der Zukunft. Sie nutzen Umweltwärme und können mit selbst produziertem Solarstrom diese Umweltwärme als Heizung nutzbar machen.

Elektrizität: Elektroheizungen in Form von Nachtspeichern galten jahrelang als Auslaufmodell, sind aber zusammen mit Photovoltaikanlagen eine Alternative zu fossilen Heizungen. Sie werden heute hauptsächlich nur noch als Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen installiert, um mehr Wohnkomfort zu erreichen. Dazu gehören Elektro-Fußbodenheizungen im Badezimmer oder Infrarot-Heizflächen. Deutlicher Nachteil: Elektrizität hat als Energieträger einen vergleichsweise hohen und sehr stark schwankenden Preis.


Fazit:
Welches Heizungssystem für Sie das Beste ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Vielmehr hängt die Entscheidung von persönlichen Zielen (Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Wohnkomfort) ebenso wie von den örtlichen Gegebenheiten sowie dem Energiebedarf ab.

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Vergleich gängiger Heizungssysteme
Will man die verbreiteten Heizungen vergleichen, so muss man neben den Anschaffungs- und den laufenden Kosten auch Kriterien wie Platzbedarf, Zukunftsfähigkeit, Umweltfreundlichkeit und mögliche Fördermittel betrachten. Während Öl-, Gas- und Holzheizungen preiswerter in der Anschaffung sind, punkten Wärmepumpen oder Solarheizungen mit ihrer Umweltfreundlichkeit, den Betriebskosten und der Zukunftsfähigkeit sowie den möglichen Fördermitteln.
Die tatsächlichen Kosten sind stets abhängig von den baulichen Gegebenheiten vor Ort, der individuellen Wohnsituation und dem in Deutschland regional unterschiedlichen Preisgefüge. Deshalb können die Werte stark abweichen. Nicht erfasst wurden regionale Fördermöglichkeiten. Eine detaillierte Beratung für Ihre Heizung bekommen Sie vom Heizungsfachmann vor Ort!
Heizung | Öl | Gas | Holz | Solar | Wärme pumpe | Elektro heizung | Fern wärme |
Anschaffungskosten | ++ | ++ | ++ | +++ | + | ++ | +++ |
lfd. Kosten | — | — | – | +++ | -* | — | — |
Umwelt | — | — | + | +++ | +++ | – | ++ |
Zukunfts-fähigkeit | — | — | + | +++ | +++ | +* | +++ |
Förderung | – | – | + | +++ | +++ | – | +++ |

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