Schornstein Versottung – Wann und warum versottet ein Schornstein?
Neben einem Schornsteinbrand gehört die Versottung zu den größten Gefahren für Schornsteine. Wir zeigen Ihnen, worum es sich bei der Versottung handelt, wie sie diese erkennen und wie Sie vorbeugen können.
Bei der Versottung im Schornstein setzt sich Kondensat im Schornstein ab, weil die Abgase noch vor dem Verlassen des Schornsteinrohrs ihren Taupunkt erreichen. Das Kondensat dringt mit zunehmender Dauer durch die Schornsteinwand. Dort verdunstet die Flüssigkeit und es lagern sich die im Abgas enthaltenen Stoffe wie Schwefel oder Teer ab. In der Folge wird die Schornsteinhülle porös. Der Prozess der Versottung kann viele Jahre andauern, bis sich direkte Wirkungen zeigen.
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Woran erkenne ich, dass der Schornstein versottet?
Wie bereits erwähnt, kann die Schornsteinversottung über mehrere Jahre hinweg ablaufen. Die ersten versotteten Stellen kann der Schornsteinfeger beim Prüfen der Schornsteinrohre mit einer Kamera entdecken. Wenn die Versottung fortgeschritten ist, macht sie sich durch bräunliche Flecken am Schornsteinschacht bemerkbar. Aufgrund der chemischen Prozesse, die u. a. Schwefel freisetzen, riechen versottete Schornsteine meist faulig.
Sie erkennen eine Versottung also optisch an Flecken und durch einen unangenehmen Geruch. Doch wenn Sie diese beiden Merkmale entdecken, kann es meist schon zu spät sein. Dann muss der Schornstein saniert werden.
Diese Schornsteinsysteme sind besonders von Versottung betroffen
Versottung ist vor allem bei älteren, gemauerten Schornsteinschächten ein Problem. Denn häufig verlaufen diese Schornsteine zusätzlich in Windungen und sie sind ungedämmt. Auf diese Weise strömen die Abgase nicht mit hoher Geschwindigkeit und möglichst warm nach draußen, sondern sie kühlen sehr schnell ab. Das Kondensat setzt sich dann an der rauen Innenfläche des Schornsteinschachts ab und dringt in den Backstein vor.
Grundsätzlich kann jeder Schornstein versotten, selbst ein Schornsteinrohr aus Edelstahl. Es dauert jedoch viel länger, bis ein Edelstahlrohr korrodiert als ein gemauerter Schacht.
Welche Faktoren begünstigen die Versottung von Schornsteinen?
Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer Versottung führen können.
Die Abgasführung verlangsamt den Abgasstrom.
Gerade bei älteren Schornsteinen kann es vorkommen, dass die Abgasleitungen nicht direkt in einer geraden Strecke nach oben geführt werden, sondern die Leistung über Windungen oder viele Verbindungen mit Formteilen verfügt. In diesem Fall kann das die Abgasgeschwindigkeit verringern, was wiederum zu Kondensat an den Schornsteininnenwänden führen kann. Der Schornsteinschacht wird feucht und durch das Verdunsten der Feuchtigkeit beginnt die Versottung.
Die Schornsteinrohre sind nicht gedämmt oder führen durch unbeheizte Räume.
Gerade in unsanierten Altbauten kommt es häufig vor, dass gemauerte Schornsteinschächte z. B. durch unbeheizte Dachstühle oder an Außenwänden entlanggeführt werden. Das kann vor allem bei hohen Schornsteinen schnell dazu führen, dass die Abgase sich beim Rausströmen zu schnell abkühlen und sich das Kondensat an den Schornsteinwänden absetzt.
Der Schornsteinquerschnitt wurde zu groß gewählt.
Ein zu großer Schornsteinquerschnitt kann den Schornsteinzug verringern, wodurch Abgase langsamer nach oben strömen. Auch hier setzt sich dann verstärkt Kondensat im Schornsteinschacht ab, was wiederum zu Versottung führen kann.
Die Abgastemperaturen sind zu gering.
Ältere Heizsysteme und vor allem Holzheizungen erzeugen meist hohe Abgastemperaturen. Diese haben den Vorteil, dass die Abgase schneller durch den Schornsteinschacht nach draußen strömen. Auf diese Weise entsteht deutlich weniger Kondensat an den Schornsteinwänden. Durch den Umstieg auf moderne Heiztechnik sinken jedoch die Abgastemperaturen. Wird der Schornstein nicht entsprechend umgerüstet, droht eine schnelle Versottung des bestehenden, gemauerten Abgassystems.
Es gibt Beschädigungen oder Vogelnester im Schornstein.
Ist der Schornstein leicht verstopft, kann das die Abgasströmung drosseln, was wiederum dazu führt, dass die Abgase schneller abkühlen, bevor sie den Schornsteinschacht verlassen. Somit können z. B. durch Vogelnester oder Schmutz verstopfte Schornsteine leichter versotten.
Was kann durch die Versottung eines Schornsteins passieren?
Wenn ein Schornstein versottet, kann das verschiedene Konsequenzen nach sich ziehen. Meist bemerken Hausbesitzer einen sehr übelriechenden Geruch, wenn ein Schornsteinrohr zu versotten beginnt oder schon versottet ist. Hinzu kommen braune Flecken an den Schornsteinschächten.
Das klingt erst einmal nach einem rein optischen Fehler und etwas störendem Gestank. Doch eine Versottung kann auch gefährlich und sehr kostspielig werden. Das ist dann der Fall, wenn der Schornstein so von innen zerbröselt, dass er schließlich in sich zusammenfällt. Je nachdem, wie der Schornstein in die Gebäudewände integriert war, kann das im schlimmsten Fall zu Problemen mit der Statik und zumindest mit der Isolierung der Gebäudehülle führen. Es kann durch die offenen Stellen im Schornstein Feuchtigkeit in das Gebäude eindringen oder beim Heizen besteht ein Sicherheitsrisiko, weil Abgase nicht mehr nach draußen gelangen, sondern durch Risse im Schornstein in Innenräume dringen.
Frost im Winter kann die Versottung zusätzlich beschleunigen. Durch die leichten Risse und Beschädigungen im Schornsteinrohr dringt das Kondensat und durchfeuchtet das Rohr. Gefriert dieses Wasser, entsteht Spannung im Schacht. Beim Auftauen platzt das Rohr dann noch weiter auf.
Wie kann ich der Versottung im Schornstein vorbeugen?
Um der Versottung eines gemauerten Schornsteins vorzubeugen, sollte er möglichst mit hohen Abgastemperaturen betrieben werden. Holzheizungen können diese Abgastemperaturen erreichen und verhindern, dass der Schornsteinschacht feucht wird. In der Tat sorgen auch alte Heizkessel für heißere Abgase, die ebenfalls verhindern, dass Schornsteine versotten. Allerdings kann es keine Lösung sein, ältere Feuerstätten mit hohen Abgaswerten nur deshalb angeschlossen zu lassen, um einer möglichen Versottung vorzubeugen.
Aus diesem Grund gilt die Schornstein- oder Schachtsanierung als wirkungsvolle Maßnahme gegen eine Versottung alter Schornsteine. Sind die chemischen Prozesse noch nicht so weit fortgeschritten, kann der alte Schacht meist bestehen bleiben und es wird ein Kunststoff- oder Edelstahlschornstein eingezogen. Welche Variante genutzt wird, hängt von der jeweiligen Heizungsanlage ab. Wird ein Brennwertkessel angeschlossen, reicht in der Regel ein Kunststoffschornstein aus. Für Kaminöfen oder Pelletöfen muss das Schornsteinrohr auch hohe Abgastemperaturen aushalten können. Deshalb sind hier Edelstahl- oder Keramikschornsteine gefragt. Sie haben noch einen weiteren Vorteil: Aufgrund der glatten Oberfläche bieten sie insgesamt weniger Angriffsfläche und sie sind resistenter gegen Korrosion bzw. Versottungsvorgänge. Darüber hinaus sind beide Materialien feuchteunempfindlich.
Wenn der Zug im Schornstein zu schwach ist, kann ein Zugbegrenzer weiterhelfen. Er schafft einen durchgängigen Unterdruck im Schornsteinrohr, wodurch die Abgase wie in einem Sog nach oben strömen. Zugprobleme lassen sich zusätzlich mit einer Schornsteinabdeckung lösen. Sie verhindert zum einen, dass Winde den Zug im Schacht stören und zum anderen, dass Äste oder Vogelnester in den Schornstein gelangen können.
Wer mit Holz heizt, sollte nur gut getrocknetes Holz verbrennen. Holz mit hoher Restfeuchte brennt zum einen nicht so gut und erzeugt eine höhere Abgasbelastung. Darüber hinaus erzeugt es mehr Wasserdampf beim Verbrennungsvorgang, der sich als Kondensat im Schacht absetzen kann.
Nutzen Sie noch einen gemauerten Schornstein, sind vorbeugende Maßnahmen wichtig. Denn ist der Schornstein erst einmal komplett versottet, kann im schlimmsten Fall auch eine Sanierung nicht mehr helfen und das Abgasrohr muss abgerissen werden.
Versottung sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden
Alte Schornsteinschächte sind deutlich anfälliger für Versottungsvorgänge als neue. Umso wichtiger ist es, dass diese Abgasleitungen regelmäßig kontrolliert werden. Das kann übrigens auch dann wichtig sein, wenn das Abgassystem nicht mehr so häufig benötigt wird, weil moderne alternative Wärmeerzeuger wie Wärmepumpen oder Solarthermie genutzt werden. Es ist empfehlenswert, dass Sie als Hausbesitzer Ihre Schornsteine unabhängig vom Besuch des Schornsteinfegers regelmäßig von einem Fachbetrieb prüfen lassen.
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