Kaminofen Luftzufuhr

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Kaminofen Luftzufuhr richtig regeln

Ein moderner Kaminofen verbrennt im Idealfall das Holz effizient, mit hoher Wärmeausbeute und geringen Abgasen, die Sichtschutzscheiben verschmutzen nicht und das Holz brennt mit gleichmäßigem, schönen Flammenbild. – So sollte es jedenfalls sein, das alles funktioniert aber nur, wenn die Luftzufuhr richtig geregelt ist.

Um die Luftzufuhr als Besitzer eines Kaminofens auch richtig regeln zu können, muss man zunächst wissen, dass hier zwei verschiedene Luftzufuhren geregelt werden müssen. Es wird nämlich bei der Regelung unterschieden in Primärluft, Sekundärluft (und manchmal bei einigen Modellen auch noch die Tertiärluft). Primärluft und Sekundärluft werden über Schieber geregelt, die sich normalerweise vorne am Ofen befinden. Auf welcher Seite sich welcher Schieber befindet, das hängt vom Hersteller ab. Manche Hersteller bieten für die Regelung auch nur einen Schieber an, der sowohl Primärluft als auch Sekundärluft regelt.

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Und schließlich gibt es noch die sogenannte Drosselklappe, die sich im Ofenrohr befindet. Mit der Drosselklappe kann der Durchmesser des Abgasrohrs verkleinert bis ganz geschlossen werden. Auch die Drosselkappe ist ein weiterer Parameter, der die Regelung der Luftzufuhr beeinflussen kann.

Kaminofen © Lilli, stock.adobe.com
Kaminofen © Lilli, stock.adobe.com

Primärluft im Kaminofen

Die Primärluft des Kaminofens strömt von unten durch den Ascherost, auf dem das Holz liegt, zum Feuer. So führt die Primärluft dem Feuer den notwendigen Sauerstoff zu, der für das Brennen notwendig ist. Die Primärluft ist besonders wichtig beim Anzünden des Feuers. Geregelt werden kann die Menge der Primärluft über den entsprechenden Schieber. Dieser sollte beim Anzünden komplett geöffnet sein, damit dem Feuer beim Anbrennen möglichst viel Luft zur Verfügung steht und schnell eine hohe Temperatur erreicht wird. Brennt das Feuer stabil und mit großen Flammen, wird die Luftzufuhr der Primärluft gedrosselt. Ansonsten würde das Feuer sehr schnell, genauer gesagt zu schnell und mit zu geringer Wärmeentwicklung abbrennen.

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Sekundärluft im Kaminofen

Im Gegensatz zur Primärluft ist die Sekundärluft während der weiteren Verbrennung die ganze Zeit notwendig. Sie strömt von oben auf das Feuer und bietet dauerhaft den notwendigen Sauerstoff zum Verbrennen. Damit sorgt die Sekundärluft auch für ein effizientes Abbrennen. Die Sekundärluft wird in modernen Öfen auch als sogenannte Scheibenspülung eingesetzt. Sie fällt von oben an der Scheibe entlang und sorgt damit dafür, dass sich keine Rußpartikel an der Scheibe festsetzen können, die Scheibe also nicht verrußt. Auch die Menge der Sekundärluft wird über einen Schieber manuell geregelt – je nach Modell über einen eigenen oder den oben erwähnten kombinierten Schieber, über den die Sekundärluft automatisch erhöht wird, wenn die Primärluft verringert wird.

Tertiärluft im Kaminofen

Einige Kaminöfen verfügen auch im hinteren Bereich des Ofens über Luftdüsen. Diese sogenannte Tertiärluft wird dem Feuer während es brennt zugeführt und ist eigentlich nur ein Teil der Sekundärluft, die dann nicht von oben, sondern von hinten über Auslassöffnungen in der Rückwand dem Feuer zugeführt wird.

Wann welche Luft im Kaminofen

Die richtige Regelung des Feuers im Kaminofen sorgt für die effiziente Verbrennung und ein schönes Flammenbild.

Zum Anfeuern benötigt das Feuer viel Primärluft, der Schieber sollte dann komplett geöffnet sein. Gleichzeitig ist auch der Schieber für die Sekundärluft geöffnet. Und auch die Drosselklappe ist voll geöffnet.

Brennt das Feuer stabil, dann kann die Primärluft gedrosselt und bis zu dreiviertel geschlossen werden. Hier unterscheiden sich die Modelle etwas, nach ein bisschen Ausprobieren findet man schnell die richtige Einstellung, mit der das Feuer schön brennt. Die Sekundärluft bleibt geöffnet, um dem Feuer den notwendigen Sauerstoff für ein gleichmäßiges Abbrennen zuzuführen und die Scheiben rußfrei zu halten. Die Drosselklappe kann halb geschlossen werden. Damit brennt das Feuer langsamer ab.

Ist das Feuer in die sogenannte Glutphase übergegangen, gibt es zwei Möglichkeiten:

Soll Holz nachgelegt werden, ist das wie ein neues Anfeuern. Also: Primärluft und Drosselklappe wieder ganz öffnen, sodass der Zyklus von vorne beginnen kann.

Soll das Feuer abbrennen, werden die Schieber von Primärluft und auch Sekundärluft geschlossen und es wird auch die Drosselklappe geschlossen. Damit wird die Wärme im Ofenraum länger gehalten und das Holz kann bei höherer Temperatur restlos verglühen. Die geschlossenen Klappen sorgen im Übrigen auch dafür, dass keine Wärme aus dem Raum durch den Ofen entweichen kann, wenn der Ofen nicht in Betrieb ist.

Soll das Feuer abbrennen werden alle Klappen geschlossen
Soll das Feuer abbrennen werden alle Klappen geschlossen

Fazit

Die Regelung der Luftzufuhr im Kaminofen klingt komplizierter als sie tatsächlich ist. Einfache Faustregel: Primärluft zum Anbrennen, Sekundärluft zum Weiterbrennen, keine Luft zum Verglühen. Zum Kennenlernen der Reaktionen empfiehlt es sich, am Anfang einfach ein bisschen mit den Schiebern rumzuspielen und den Einfluss auf das Flammenbild zu beobachten.

Kaminofen mit Bodenplatte aus Glas © Lilli, stock.adobe.com
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