Wer sich den Traum vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung mit einem Neubau erfüllt, der steht vor sehr vielen Entscheidungen. Eine dieser Entscheidungen betrifft die Heizung, die in Neubauten meist in Form einer Wärmepumpe daherkommt. Zusätzlich möchten aber viele Bauherrn ihr Einfamilienhaus oder ihre Eigentumswohnung mit einem Kaminofen verschönern.
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Mit einem solchen Kaminofen verbinden viele Behaglichkeit, angenehme Wärme und gemütliche Abende. Gleichzeitig kommen natürlich viele Fragen auf: Was muss beachtet werden, mit welchen Kosten muss man als Bauherr rechnen, welche Arten von Kaminöfen gibt es.
Eine weitere zunehmend wichtige Frage ist auch, wie umweltfreundlich und klimafreundlich ein Kaminofen ist. In diesem Beitrag stellen wir umfassend alle Aspekte dar, die Bauherrn bei der richtigen Entscheidung für oder gegen einen Kaminofen unterstützen können.
Kamin, Kaminofen, offener Kamin, Kachelofen, Grundofen – eine Begriffserklärung
Bei einem Kaminofen handelt es sich um eine Einzelraumfeuerungsanlage, dies gilt rechtlich auch für sogenannte luft- oder wassergeführte Kaminöfen. Ein Kaminofen ist eine geschlossene Feuerungsanlage, der normalerweise nur den Raum heizt, in dem er aufgestellt ist. Eine Ausnahme bilden hier die oben genannten luft- oder wassergeführten Kaminöfen, bei denen ein Teil der Wärme dem Heizkreislauf zugeführt werden.
Bei einem offenen Kamin ist der Feuerraum dagegen nicht durch eine Tür verschlossen und er ist direkt ins Mauerwerk integriert. Ein Kachelofen oder auch Grundofen wiederum ist ein im Haus gemauerter Speicherofen.
In diesem Beitrag geht es allein um Kaminöfen für Neubauten.
Die Rechtslage
Kaminöfen unterliegen im Betrieb der Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG). Das BImSchG soll vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen. Zwar handelt es sich bei Kaminöfen um nicht genehmigungsbedürftige Anlagen. Im BImSchG sind aber Grenzwerte für Feinstaub- und Kohlenmonoxid-Emissionen genannt, die Kaminöfen einhalten müssen. Diese Grenzwerte liegen bei 1,25 CO pro m3 Abgas und 0,04 g Feinstaub pro m3 Abgas. Neue Kaminöfen halten diese Grenzwerte ein, dafür sind die Hersteller zuständig.
Neben dem BImSChG gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Verordnungen.
Auch das Gebäude-Energie-Gesetz befasst sich mit Kaminöfen: In Neubauten dürfen nur noch Kaminöfen eingebaut werden, die über eine externe Luftzufuhr verfügen. Wer sich für einen Kaminofen im Neubau entscheidet, sollte schon vorab den Bezirksschornsteinfeger kontaktieren, der den Ofen auch abnehmen muss.
Entscheidungen treffen: Kaminofen ja oder nein?
Wer ein Haus neu baut, der muss sehr viele Entscheidungen treffen. Wenn es um die Frage Kaminofen geht, müssen für die richtige Entscheidung folgende Aspekte betrachtet werden:
- Was kostet ein Kaminofen?
Zwar gibt es schon Kaminöfen für wenig Geld – teils für einige Hundert Euro – im Baumarkt. Von diesen Geräten wird aber abgeraten. Für einen guten Kaminofen sollte mit einigen Tausend Euro gerechnet werden. Je nach Design und Leistung beginnen die Preise bei rund 2.000 bis 3.000 Euro, für Kaminöfen, die an die Heizung angeschlossen werden oder auch Kaminöfen mit besonders hochwertigem Design wird es deutlich teurer. Ohne weiteres können für einen hochwertigen Kaminofen auch 10.000 Euro ausgegeben werden. - Können wir den Kaminofen auch nachträglich einbauen?
Ja, im Prinzip kann ein Kaminofen auch nachträglich eingebaut werden. Der Aufwand ist allerdings ungleich größer. Wird der notwendige Schornstein von Anfang an mitgeplant, wird es einfacher. Bei Kaminöfen, die in die Heizungsanlage integriert sind, ist es auf jeden Fall sinnvoller, diese gleich von Anfang an einzuplanen. - Kann ein Kaminofen mit der Wärmepumpe kombiniert werden?
Ja, Kaminöfen können mit Wärmepumpen zu einer bivalenten Heizung kombiniert werden. Gerade bei Luft-Wärmepumpen können Kaminöfen genau dann unterstützen, wenn diese bei sehr kalten Wintern sehr viel Strom verbrauchen. - Ist ein Kaminofen umweltfreundlich?
Im Kaminofen wird ein nachwachsender Rohstoff – Holz – verbrannt. Das ist auf jeden Fall umweltfreundlicher als das Verbrennen fossiler Brennstoffe. Zudem wird bei Holz nur so viel CO2 freigesetzt, wie vorher vom Baum gespeichert wurde. Als problematisch wird jedoch der entstehende Feinstaub gesehen. Hier kann man durch Feinstaubfilter die Emissionen vermeiden.
- Welche Vorschriften müssen beachtet werden?
Neben den Grenzwerten des BImSchG müssen die Feuerungsverordnungen der Bundesländer eingehalten werden. Außerdem sind die Vorschriften des Brandschutzes zu beachten – hier geht es vor allem um Abstände zu brennbaren Gegenständen oder Flächen.
- Wo finden man die richtigen Ansprechpartner?
Der erste Ansprechpartner ist der Bezirksschornsteinfeger, der auch über die genannten Vorschriften informieren kann. Eine gute Adresse sind zudem selbstverständlich die Ofenbauer und Anbieter von Kaminöfen, die auch bei der Wahl des passenden Kaminofens unterstützen.
Die richtige Planung ist das A und O
Nach der Entscheidung für einen Kaminofen geht es an die Planung. Beim Kaminofen im Neubau ist die Planung Teil des Gesamtkonzepts und der Wunsch nach dem Kaminofen wird vom Architekten in die Planung einbezogen. Frühzeitig muss auch entschieden werden, ob der Kaminofen in das Heizungssystem über eine Wassertasche integriert werden soll, da dann entsprechende Anschlüsse geplant werden müssen.
Schornstein
Wird der Kaminofen selbst erst beim Innenausbau gesetzt bzw. aufgestellt, so wird der Schornstein natürlich schon beim Rohbau mitgeplant. In modernen Neubauten mit Wärmepumpe ist ja ein Schornstein nicht notwendig, er wird also nur für den Kaminofen benötigt. Der zukünftige Aufstellort des Kaminofens wird also schon zu diesem Zeitpunkt festgelegt. Im Neubau ist der Schornstein auch für die Frischluftzufuhr des Kaminofens zuständig. Dabei müssen die entsprechenden Vorschriften des BImSchG beachtet werden, in denen Höhe und Positionierung des Schornsteins vorgeschrieben sind.
Ofenauswahl
Bei der Ofenauswahl geht es neben der Heizleistung auch um das Design. Hier ist das Angebot sehr umfangreich und es sollte nicht schwerfallen, den passenden Ofen zum eigenen Einrichtungsstil zu finden. Von puristisch modern über Landhausstil bis zum klassischen sogenannten Schwedenofen findet sich auf dem Markt alles. Sowohl Heizleistung wie auch das Design haben Einfluss auf die Kosten für den Kaminofen. Auch die Frage, ob der Ofen mit Wassertasche ausgestattet ist, hat Einfluss auf die Kosten, diese Kaminöfen sind teurer in der Anschaffung.
Brennholzlagerung
Nicht zuletzt muss im Voraus geplant werden, wo das Brennholz gelagert werden kann. Hier geht es nicht um die „Portion“, die an einem Abend verfeuert wird und die meist in direkter Nähe zum Kaminofen vorgehalten wird. Vielmehr benötigen die größeren Mengen Kaminholz einen Lagerplatz, an dem die Scheite trocken und belüftet aufbewahrt werden. Vorab sollte auch hierfür entsprechend Platz eingeplant werden für bis zu 5 oder 6 Kubikmeter Scheitholz.
Fazit
Ein Kaminofen im Neubau ist letztlich viel einfacher zu realisieren als für ein bestehendes Wohnhaus und auch preisgünstiger. Die richtige Planung ist für ein schönes und funktionierendes Ergebnis allerdings wesentlich. Wesentlich ist die frühe Abstimmung mit dem Bezirksschornsteinfeger und dem Architekten. Mit diesen zusammen kann dann die Planung hinsichtlich dieser Aspekte erfolgen:
- Schornstein
- Art des Ofens
- Integration in Heizsystem
- Heizleistung
- Statik
- Lagerort für Brennholz
Kaminofen Umweltfreundlichkeit
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