Meine Nachtspeicherheizung wird nicht warm – Die häufigsten Ursachen
In Deutschland heizen nach wie vor mehrere hunderttausend Haushalte mit Nachtspeicherheizungen. Diese Stromheizungen arbeiten in der Regel sehr zuverlässig. Dennoch kann es verschiedene Gründe geben, warum eine Nachtspeicherheizung nicht warm wird. Wir zeigen Ihnen die häufigsten Fehler.
Ist nur ein Ofen betroffen oder erzeugen alle Heizkörper keine Wärme?
Wenn eine Nachtspeicherheizung nicht warm wird, spielt es bei der Fehlersuche eine wichtige Rolle, ob alle oder nur einzelne Öfen betroffen sind. Wir zeigen Ihnen mögliche Fehlerursachen für beide Varianten.
Was kann ich tun, wenn nur ein Ofen meiner Nachtspeicherheizung nicht funktioniert?
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Häufig kommt es vor, dass bei Nachtspeicheröfen nur ein Modul nicht läuft und kalt bleibt. So können Sie dann vorgehen:
- Sicherung prüfen: Es passiert zwar selten, doch kann eine ausgefallene Sicherung dafür sorgen, dass ein Nachtspeicherofen nicht funktioniert. Da die Nachtspeicherheizung vor allem in der Nacht über Strom Wärme produziert, bekommen Sie es nicht mit, wenn die Sicherung ausfällt. Ist die Sicherung eingelegt, gehen Sie zum nächsten Schritt über.
- Ein- und Ausschalter prüfen: Je nachdem, wo die Schalter am Nachtspeicherofen liegen, kann es vielleicht sein, dass jemand ihn aus Versehen ausgeschaltet hat, z. B. beim Saubermachen. Schalten Sie den Ofen einfach wieder ein.
- Zeitschaltuhr kontrollieren: Wie viele andere Heizsysteme wird auch die Nachtspeicherheizung über eine Zeitschaltuhr gesteuert. Der Zeitschalter reguliert, wann im Aufstellraum Wärme abgegeben wird. Die typische Einstellung sorgt dafür, dass der Nachtspeicherofen zwischen 6.00 Uhr in der Frühe und 21.00 Uhr abends den Raum beheizt. Je nachdem, wie die Zeitschaltuhr eingestellt wird, kann es vorkommen, dass Sie z. B. Tages- und Nachtzeiten vertauscht haben. Es kann aber auch sein, dass eine eigene Batterie für die Zeitschaltuhr erforderlich ist, aber der Akku leer ist. Prüfen Sie zudem, welche Zeit angegeben ist. Ist die Zeitspanne nämlich zu kurz gewählt, kann es vorkommen, dass der Heizkörper kalt bleibt, weil die Zeit schon abgelaufen ist.
- Einstellungen des Raumthermostats prüfen: Wird der Nachtspeicherofen über einen Raumthermostat gesteuert, können auch hier fehlerhafte Einstellungen dazu führen, dass der Ofen kalt bleibt. Ebenso kann eine falsche Messung der Raumtemperatur für eine kalte Nachtspeicherheizung sorgen. Befindet sich der Temperatursensor z. B. in der Nähe einer Glühlampe oder wird er direkt von der Sonne bestrahlt, übergibt er falsche und viel zu hohe Messwerte, die nicht der aktuellen Raumtemperatur entsprechen.
- Laderegler kontrollieren: Ein Nachtspeicherofen bezieht über Nacht die notwendige Energie, um tagsüber ausreichend Wärme abzugeben. Mithilfe eines Ladereglers kann eingestellt werden, wie viel Strom der Ofen abhängig von den Außentemperaturen beziehen soll. Ist der Laderegler zu niedrig eingestellt, wird der Nachtspeicherofen zu früh kalt. Grundsätzlich gilt: Je niedriger die Außentemperaturen, desto höher muss der Laderegler eingestellt werden.
- Offene Fenster oder Türen prüfen: Ein Nachtspeicherofen erzeugt nur so viel Wärme, dass es für den Aufstellraum reicht. Haben Sie z.B. ein Fenster offengelassen oder stehen die Zimmertüren offen, entlädt sich der Nachtspeicher zu schnell. In der Folge wird die Nachtspeicherheizung nicht mehr richtig warm.
- Gebläse prüfen: Damit die Wärme aus den Speicherelementen im Nachtspeicherofen in den Raum strömen kann, sind die Öfen mit einem Ventilator ausgestattet. Dieser sollte immer eingeschaltet sein, außer beim Reinigen der Luftöffnungen.
- Luftgitter kontrollieren: Die Nachtspeicherheizung gibt ihre Wärme als Strahlungswärme über die Wärmeplatten sowie über das Luftsystem ab. Allerdings können zu viel Staub, Tierhaare oder anderes die warme Luft am Ausströmen hindern. Sorgen Sie deshalb dafür, dass die Luftgitter am Nachtspeicherofen immer frei bleiben.
Was sollte ich tun, wenn ein einzelner Nachtspeicherofen nach dem Kontrollieren der wichtigsten Funktionen weiterhin kalt bleibt?
Waren die eben genannten Gründe nicht ursächlich für den kalt gebliebenen Nachtspeicherofen, sollten Sie einen Fachbetrieb beauftragen. Denn in diesem Fall kann es sein, dass ein Steuermodul defekt ist oder ein anderer technischer Defekt vorliegt. Eine fachgerechte Reparatur ist ohnehin zu empfehlen, denn Nachtspeicheröfen bergen bei unsachgemäßer Öffnung Verletzungs- und Gesundheitsgefahren.
Mögliche Gründe für eine nicht funktionierende Nachtspeicherheizung, wenn alle Öfen betroffen sind
Der Ausfall einzelner Öfen einer Nachtspeicherheizung ist immer möglich und kann, wie gesehen, viele verschiedene Ursachen haben. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, dass die gesamte Heizungsanlage ausfällt. Auch dafür gibt es unterschiedliche Gründe, die wir Ihnen kurz zeigen.
- Stromzufuhr ist defekt: Gibt es einen Fehler bei der Elektrik und ist die Sicherung für Ihre Nachtspeicherheizung ausgefallen, werden die Heizkörper auch nicht warm. In diesem Fall sollten Sie prüfen, ob die Sicherung einfach wieder einzulegen ist. Wenn nicht, ist ein Fachbetrieb gefragt.
- Der Außentemperaturfühler funktioniert nicht: Manche Nachtspeicherheizungen werden ausschließlich über einen Außentemperaturfühler gesteuert. Misst dieser kalte Temperaturen, bezieht das Heizungssystem nachts mehr Strom, um am nächsten Tag mehr Wärme abgeben zu können. Erfasst der Temperaturfühler fälschlicherweise zu hohe Temperaturen, heizen sich die Nachtspeicher nicht so stark auf und bleiben schon morgens schnell kalt. In manchen Fällen liegt es an einem ungünstig platzierten Außenfühler, dass die Temperaturen nicht korrekt gemessen werden. Ist z. B. eine Lüftungsöffnung einer Dunstabzugshaube oder eines Wäschetrockners in der Nähe des Sensors, misst dieser viel zu warme Temperaturen. Abhilfe kann in diesem Fall ein neuer Platz für den Außenfühler schaffen. Grundsätzlich sind Nachtspeicheröfen mit Außentemperaturfühler sehr anfällig für Fehler. Denn diese Öfen orientieren sich immer an der Temperatur des Vortags. Wird es am nächsten Tag viel wärmer, geben die Nachtspeicheröfen unnötig viel Wärme ab, wird es viel kälter, bleiben sie schneller kalt. Aus diesem Grund ist eine Steuerung über Raumtemperaturfühler in Kombination mit der richtigen Einstellung des Ladereglers besser. So können Sie z.B. im Schlafzimmer einfacher niedrigere Temperaturen einstellen als im Wohnzimmer.
- Die Lieferung zum Nachtstromtarif funktioniert nicht: Nachtspeicherheizungen werden üblicherweise mit dem günstigeren Nachtstrom der Energieversorger betrieben. Hierfür wird ein eigener Stromzähler eingebaut. Gibt es allerdings Probleme bei der Nachtstromlieferung, werden die Nachtspeicheröfen nachts nicht aufgeladen und sie bleiben am nächsten Tag kalt. Waren Ihre Öfen bereits einmal kalt, sollten Sie prüfen, ob nachts der Stromzähler für den Nachtstrom läuft. Ist das nicht der Fall, gibt es hier offensichtlich ein Problem, das Ihr Energieversorger lösen muss.
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Bei zu vielen Fehlern über eine Heizungsalternative nachdenken
Nachtspeicherheizungen gelten als Relikte der 1970er- und 1980er-Jahre. Sie wurden entwickelt, um den günstigen, nachts produzieren Strom sinnvoll zu verwenden und um weniger von den Öllieferungen der OPEC-Staaten nach der Ölkrise abhängig zu sein.
Allerdings sind Nachtspeicherheizungen im Vergleich zu moderner Heiztechnik nur in geringem Umfang energieeffizient. Darüber hinaus lässt sich die Heizwärme nur unzureichend regulieren. Nachtspeicheröfen werden zwar immer wieder ins Spiel gebracht, wenn es darum geht, umweltfreundlich erzeugten Strom von den Küsten bei einem Überschuss zu speichern. Doch im Vergleich zu Solarthermie oder Wärmepumpen ist die Technik eher überholt.
Wenn Sie als Hausbesitzer feststellen, dass Ihre Nachtspeicherheizung immer wieder kalt bleibt und es häufig zu Problemen kommt, sollten Sie über modernere Heizungsalternativen nachdenken. Zumal in vielen alten Nachtspeicheröfen schädliche Stoffe wie Chromat oder Asbest enthalten sind und langfristig zu einer Gesundheitsgefahr werden können.
Aufgrund der hohen staatlichen Heizungsförderung von bis zu 40 Prozent der Investitionskosten kann sich ein Umstieg auf alternative Heiztechniken lohnen. Auch im Betrieb ist eine wartungsarme Wärmepumpe deutlich günstiger. Nutzen Sie die Gelegenheit und lassen Sie sich von einem Fachbetrieb, den Experten der Verbraucherzentralen oder einem zertifizierten Energieberater weiterhelfen.
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