Nachtspeicherheizung

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Nachtspeicherheizung und Nachtspeicheröfen

Nachtspeicherheizungen sind mit Strom betriebene Heizungen oder Einzelöfen, die mit, sofern vorhanden, preiswerterem Nachtstrom beheizt werden, die Wärme speichern und diese tagsüber an den Raum abgeben. Dabei gibt es zwei verschiedene Prinzipien:

Nachtspeicherheizung
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1. Zentrale Nachtspeicherheizung

Bei einer zentralen Nachtspeicherheizung wird ein Speicher nachts mit Strom beheizt. Zentrale Nachtspeicherheizungen können entweder über einen Wasserspeicher oder einen Feststoffspeicher verfügen. Sie funktionieren aber im Prinzip gleich: Bei einer Nachtspeicherheizung mit Wasserspeicher wird das Wasser nachts elektrisch erwärmt.

Tagsüber wird das Wasser dann mit einer Pumpe und über ein Rohrsystem in die Heizkörper transportiert – wie bei jeder anderen Zentralheizung. Dort wird die Wärme an den Raum abgegeben. Bei der zentralen Nachtspeicherheizung fehlt jedoch eindeutig ein wesentlicher Vorteil der Nachtspeicherheizungen, nämlich der Wegfall der Verrohrung und die Mobilität. Zwar ist kein Kamin notwendig, aber ein Rohrsystem für das Heizungswasser und zudem auch Heizkörper müssen installiert werden.

Auch bei einem Feststoffspeicher, der meist aus hochspeicherfähigem Magnesit besteht, verfügt die zentrale Nachtspeicherheizung über ein Rohrsystem mit Heizungswasser und Heizkörper. Allerdings wird die im Magnesit gespeicherte Wärme über einen Ventilator an das Wasser übertragen.

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2. Nachtspeicheröfen

Sogenannte Nachtspeicheröfen sind dezentrale Heizungen. Sie bestehen aus Einheiten, mit jeweiligen Heizelementen, die innerhalb der Speicherelemente laufen und einer starken Isolationsschicht. Sie sorgt dafür, dass die Wärme im Gerät bleibt. Dennoch wird rund die Hälfte der Wärme über die Gehäusewände abgegeben.

Aufbau einer Nachtspeicherheizung
Aufbau von Nachtspeicheröfen

Am nächsten Tag kann die gespeicherte Wärme über einen Ventilator an den Raum abgegeben werden. Ein Nachtspeicherofen kann im Innern Temperaturen von bis zu 700 °C erreichen. Der Nachtspeicherofen verfügt über eine mit einem Thermostat gekoppelte Regelung.

Moderne Geräte verfügen zudem über eine Aufladeregelung, die außentemperaturgesteuert ist. Je nach Heizwärmebedarf kann es notwendig sein, den Nachtspeicherofen auch tagsüber zu laden. Die mögliche Dauer hängt auch vom Vertrag mit dem Energieversorger ab. Sie kann zwischen zwei und vier Stunden liegen.

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Vorteile von Nachtspeicheröfen

Vorteile und Nachteile
Vorteile und Nachteile

Nachtspeicheröfen haben eine Reihe von Vorteilen, hier eine kurze Übersicht:

  • geringe Investitionskosten
  • einfache Installation
  • wenig Platzbedarf
  • keine Lagerung von Brennstoff notwendig
  • kein zusätzlicher Gasanschluss
  • kein Schornstein
  • geringer Wartungsbedarf
Bei der Nachtspeicherheizung kann günstiger Nachtstrom verwendet werden
Bei der Nachtspeicherheizung kann günstiger Nachtstrom verwendet werden

Nachteile von Nachtspeicheröfen

Auf der anderen Seite müssen bei Nachtspeicherheizungen und -öfen eine ganze Reihe von Nachteilen genannt werden:

  • sehr schlechter Wirkungsgrad
  • sehr hohe Energiekosten
  • Nachtstromtarife nicht überall verfügbar
  • träges System (bei Wetterumschwung)
  • geringe Behaglichkeit wegen hoher Konvektion
  • geringe Strahlungswärme
  • Alte Nachtspeicheröfen können Asbest enthalten
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Regelung von Nachtspeicherheizungen

Ein schwieriges Kapitel betrifft die Regelung von Nachtspeicherheizungen. Viele alte Geräte lassen sich nur sehr schlecht regeln. Durch den Drehregler am Gerät wird bestimmt, wie stark sich das Gerät auflädt. Diese Wärme, die das Gerät vorzugsweise nachts lädt, wird am nächsten Tag oder in den nächsten Tagen abgegeben. Der Blick auf den Wetterbericht ist also immer wieder sinnvoll. Ist für den nächsten Tag gutes Wetter mit höheren Temperaturen vorhergesagt, sollte nur wenig oder keine Wärme geladen werden. Wird es jedoch dann trotzdem kühl, muss mit teurem Tagstrom nachgeladen werden.

Nachtspeicherheizung regeln ©Jürgen Fächle, fotolia.com
Nachtspeicherheizung regeln © Jürgen Fächle, fotolia.com

Die Heizungen verfügen normalerweise zusätzlich über eine Thermostatregelung im Raum. Hier wird geregelt, wie viel Wärme an den Raum abgegeben wird. Bei hohem Wärmebedarf wird die Abgabe unter Umständen durch einen Ventilator unterstützt. Das verursacht zusätzliche Kosten. Auch hier ist also Fingerspitzengefühl und Erfahrung notwendig, um die Heizkosten zu schonen.

Neuere Geräte verfügen teilweise über einen Außentemperaturfühler, der in einigen Fällen in die Aufladeregelung integriert ist. Die Aufladung erfolgt dann zeitnah und den Temperaturverhältnissen entsprechend.

Der Umgang mit Nachtspeicheröfen braucht etwas Erfahrung
Der Umgang mit Nachtspeicheröfen braucht etwas Erfahrung
Tipp: Achten Sie darauf, dass Temperaturfühler und Aufladeregelung funktionieren. Es lohnt sich, diese gegebenenfalls auszutauschen und zu erneuern.

Asbest in Nachtspeicherheizungen

Einige alte Nachtspeicheröfen enthalten Asbest. Der umstrittene und für Menschen unter Umständen giftige Stoff wurde erst Anfang der 1990er Jahre verboten und bis dahin als Isolator und Dämmmaterial verwendet. So auch in Nachtspeicherheizungen, in denen Asbest in den Dämmmatten als hitzefeste Ummantelung von Leitungen oder auch als Isolator verwendet wurde. Im Internet sind Listen zu finden, die bei der Frage, ob die eigene Nachtspeicherheizung Asbest enthält, unterstützen. In diesen Asbestlisten kann nach dem Gerätetyp gesucht werden.

Nachtspeicheröfen und Schadstoffbelastung: Das Baujahr gibt Hinweise
Nachtspeicheröfen und Schadstoffbelastung: Das Baujahr gibt Hinweise

Geht eine Gefahr von Asbest in Nachtspeicherheizungen aus?

Asbest ist ein bekannter, krebserregender Schadstoff, der in unterschiedlichen Formen vorkommt. In alten Nachtspeicheröfen findet sich oft der sogenannte schwach gebundene Asbest, der als gefährlicher gilt als fest gebundener Asbest. Dennoch geht von dem Asbest in intakten Nachtspeicheröfen laut der Angaben der Hersteller keine Gefahr aus, das bestätigen übrigens auch Messungen diverser Experten und des Gesundheitsamtes. Anders sieht es bei defekten Geräten aus. Hier besteht eine höhere Gefahr der Belastung der Innenräume durch Asbest. Außerdem ist bei der Entsorgung asbesthaltiger Nachtspeicheröfen auf Einhaltung aller Vorschriften zu achten.

Lohnt sich der Ersatz der Nachtspeicherheizung?

Die oben genannten Nachteile machen jedoch deutlich, dass der Austausch einer Nachtspeicherheizung durchaus sinnvoll ist. Es ist erheblich teurer, mit Nachtspeicherheizungen zu heizen. Hier ist schnell von den zwei- bis dreifachen Jahreskosten die Rede. Andererseits kann der Umstieg auf ein anderes Heizsystem sehr teuer werden. Die kompletten Heizungsrohre müssen verlegt werden, es muss Platz für die Heizungsanlage geschaffen werden. Diese hohe Investition – es werden schnell 30.000 Euro fällig – amortisiert sich erst nach langer Laufzeit. Auch der Umstieg auf Direktheizungen oder elektrische Fußbodenheizungen sollte bewertet werden.

Wer den Austausch der Nachtspeicheröfen plant, der sollte deshalb auch neuere Nachtspeicheröfen, die mit einer Photovoltaikanlage gekoppelt werden, berücksichtigen. Hier ergeben sich gute Möglichkeiten, da die Nachtspeicheröfen als Speicher für die erneuerbaren Energien genutzt werden können, wenn sie mit einer entsprechenden Regelung versehen sind. Allerdings gehen hier die Meinungen der Experten über die Zukunftsfähigkeit der Technik erheblich auseinander.

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