Stückholzheizung

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Eine Stückholzheizung ist eine Form der Holzheizung, die als zentrale Heizungsanlage geeignet ist. Wie der Name schon sagt, wird hier Stückholz verbrannt, also Holzscheite. Eine Stückholzheizung basiert also auf Holz als Brennstoff und ist damit CO₂-neutral. Es wird bei der Verbrennung des Stückholzes ja nur so viel CO₂ freigesetzt, wie vorher beim Wachsen des Baumes gebunden wurde. Eine Stückholzheizung ist damit umweltfreundlich und klimaneutral. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wesentliche zur Stückholzheizung.

Holzheizungen erzeugen hochtemperierte Abgase © marcianelsis, stock.adobe.com
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Wie funktioniert eine Stückholzheizung mit Holzvergasertechnik?

In einer Stückholzheizung werden Holzscheite als Brennstoff genutzt. Während jedoch normalerweise Holzscheite – etwa in Kaminöfen – in ein und derselben Brennkammer das gesamte Holz abbrennt, enthält eine Stückholzheizung mit Holzvergasertechnik mehrere Brennkammern und auch die Verbrennung in der Stückholzheizung erfolgt mehrstufig.

Aufbau und Funktion

Aufbau eines Holzvergaserkessels
Aufbau eines Holzvergaserkessels

Eine Stückholzheizung verfügt über zwei übereinander liegende Brennkammern. Während in der oberen Brennkammer die Holzscheite verbrannt werden, werden in der unteren Brennkammer die entstehenden Gase verbrannt. Im Aschekasten werden die (geringen) Reste an Asche gesammelt.

Die Holzscheite müssen manuell im Brennraum gestapelt werden und ebenso müssen die Aschereste manuell entfernt werden.

Damit ist eine Stückholzheizung mit Holzvergaserkessel höchst effizient und nutzt die im Holz enthaltene Energie optimal. Werden die Holzscheite dagegen in einem Kamin verbrannt, entweichen die Holzgase durch den Kamin.

Der Holzvergaserkessel der Stückholzheizung wird eingesetzt als zentraler Heizkessel und die gesamte Anlage besteht, wie jede andere Heizung auch, aus verschiedenen Komponenten.

Bei der Stückholzheizung sind das neben dem Holzvergaserkessel ein Pufferspeicher, der Anschluss an das Heizwassersystem, die Sauerstoffzufuhr (notwendig für die effiziente Verbrennung), die Abgasleitung sowie die Heizungssteuerung. Außerdem ist ein Lager für die Holzscheite notwendig.

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Der richtige Brennstoff

Stückholzheizungen sind so ausgelegt, dass nur Holzscheite bis zu einer bestimmten Länge hineinpassen. Das ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Üblich sind Holzscheite mit Längen zwischen 50 cm und 1 m. Bei langen Holzscheiten und einem entsprechend großen Brennraum sind die Intervalle, in denen das Holz nachgelegt werden muss, länger.

Für die Holzscheite gilt dasselbe wie bei allen Holzheizungen: Nur gut gelagerte, trockene Scheite mit einer geringen Restfeuchte können optimal und effizient abgebrannt werden. Dass nur unbehandeltes Holz verbrannt werden darf, versteht sich von selbst.

Für welche Häuser ist eine Stückholzheizung geeignet?

Stückholzheizungen sind prinzipiell für jedes Haus geeignet. Sie sind in den unterschiedlichsten Leistungsklassen erhältlich, sodass sowohl in Neubauten als auch in älteren Bestandsimmobilien mit höherem Heizwärmebedarf eine Stückholzheizung eingesetzt werden kann. Zu bedenken ist immer der vergleichsweise hohe Platzbedarf für die Lagerung des Brennstoffs, aber auch, wie gut der Brennstoff zu beschaffen ist. So finden sich Stückholzheizungen häufiger in ländlichen Gebieten, zumal hier die Beschaffung des Brennstoffs einfacher und auch billiger ist.

Gestapeltes Brennholz © domnitsky, stock.adobe.com
Gestapeltes Brennholz © domnitsky, stock.adobe.com

Da Stückholzheizungen manuell mit den Holzscheiten bestückt werden müssen, ist ein Einsatz in Mehrfamilienhäusern nur schwer vorstellbar.

Stückholzheizungen sind in verschiedenen Leistungsklassen auf dem Markt. Die richtige Leistungsklasse richtet sich nach der Heizlast des jeweiligen Gebäudes, bei der Berechnung hilft der Heizungsfachmann. Man kann aber auch leicht selbst überschlägig die Heizlast bei bestehenden Gebäuden berechnen, indem man den Energieverbrauch der letzten Jahre zurate zieht.

Da bei Stückholzheizungen immer auch ein Pufferspeicher zum Einsatz kommt, sind sie durchaus auch geeignet, um sie mit anderen Wärmeerzeugern zu kombinieren, wie etwa Solarthermie, aber auch mit vorhandenen Gasheizungen, die dann auftretende Spitzenbedarfe abdecken.

Solarthermie: Indach Montage © Michael Böhm, stock.adobe.com
Solarthermie und Stückholzheizung sind ein gutes Duo. © Michael Böhm, stock.adobe.com

Mit welchen Kosten muss man bei einer Stückholzheizung rechnen?

Wie bei anderen Heizanlagen auch, muss zwischen Anschaffungs- und Betriebskosten unterschieden werden.

Anschaffungskosten

Die Anschaffungskosten für eine Stückholzheizung setzen sich – wie bei anderen Heizsystemen auch – aus den einzelnen Komponenten Heizkessel, Pufferspeicher sowie Abgasleitung zusammen. Hinzu kommen die Installationskosten.

Der Preis des Holzvergaserkessels hängt von der Leistungsklasse ab, mit Kosten zwischen 6.000 und 10.000 Euro sollte gerechnet werden. Ein Pufferspeicher kostet je nach Größe zwischen 1.000 und 4.000 Euro. Für den Schornstein mit Abgasleitung können Kosten zwischen 1.500 und 4.000 Euro anfallen, abhängig von den Gegebenheiten vor Ort. Auch die Installationskosten hängen stark von der individuellen Einbausituation ab. Mit mindestens 1.500 Euro sollte man jedoch kalkulieren. Zudem ist ein Lagerplatz für das Holz notwendig. Das kann, muss aber keine Kosten verursachen. Die Holzscheite können auch einfach draußen gestapelt werden. Brennholzlager liegen je nach Größe, Design und Material bei Preisen zwischen 150 und 1.000 Euro.

Insgesamt kommt man hier also auf Anschaffungskosten von rund 10.000 bis 20.000 Euro, stark abhängig von der benötigten Leistung, der Größe des Pufferspeichers und der Einbausituation.

Gestapeltes Brennholz © Tektur, stock.adobe.com
Den Platzbedarf für das Brennholz sollten Sie nicht unterschätzen

Betriebskosten

Unter die Betriebskosten einer Stückholzheizung fallen neben den Kosten für das Holz auch die Kosten für die Wartung.

Preise für Scheitholz variieren je nach Region, in ländlichen Gebieten ist Scheitholz preiswerter als in Großstädten. 2023 kostet ein Raummeter Scheitholz zwischen 50 und 150 Euro. Hier lassen sich wegen der großen regionalen Unterschiede kaum genaue Angaben machen. Vor der Entscheidung für die Stückholzheizung sollte man daher in der eigenen Region die Preise erfragen.

Eine Stückholzheizung ist – verglichen mit anderen Heizungssystemen wie einer Gasheizung oder einer Wärmepumpe – vergleichsweise wartungsintensiv. Neben der mindestens wöchentlichen Reinigung, die man jedoch selbst durchführen kann, ist eine jährliche Wartung durch den Fachmann dringend angeraten. Die Kosten hierfür liegen bei rund 250 Euro pro Jahr.

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Gibt es Fördermittel für Stückholzheizungen?

Die Fördermittel-Landschaft ist derzeit sehr volatil und unübersichtlich. Für Holzheizungen sind einige Voraussetzungen für die Förderung zu erfüllen.

Holzheizungen werden staatlich gefördert
Holzheizungen werden staatlich gefördert

Günstiger kann die steuerliche Absetzbarkeit der neuen Holz-Heizung sein. Der Steuerbonus ermöglicht, über drei Jahre nacheinander insgesamt 20 % der Kosten von der Steuerschuld abzuziehen. Maximal können 40.000 Euro abgesetzt werden. Die Holzheizung muss in diesem Fall auch nicht mit einer Wärmepumpe oder Solarthermieanlage kombiniert sein.

Besonderheiten der Stückholzheizung
Besonderheiten der Stückholzheizung

Welche Vorteile sprechen für eine Stückholzheizung und welche Nachteile dagegen?

Eine Stückholzheizung weist eine ganze Reihe von Vorteilen auf, allerdings stehen diesen auch manche nachteilige Aspekte entgegen.

Vorteile:

  • CO2-Neutralität

    Eine Stückholzheizung ist CO2-neutral. Es wird bei der Verbrennung nur so viel CO2 freigesetzt, wie der Baum während seines Wachstums vorher gebunden hat.

  • Nachwachsender Rohstoff

    Bei Holz handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff. Zudem wird gerade Stückholz meist regional beschafft, es fallen also keine langen Transportwege an.

  • Geringe Betriebskosten

    Mit Stückholz kann vergleichsweise günstig geheizt werden, auch wenn die Preise für Holz gestiegen sind.

  • Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen

    Wer eine Stückholzheizung einbaut, macht sich unabhängig von fossilen Energieträgern wie Gas oder Öl. Eine Holzheizung punktet also mit Versorgungssicherheit.

  • Kombinierbarkeit mit anderen Wärmeerzeugern

    Stückholzheizungen können dank des Pufferspeichers sehr gut mit anderen Wärmeerzeugern kombiniert werden. Hier kommen sowohl Solarthermieanlagen wie Wärmepumpen infrage. Damit können dann schnell auch die als Ziel gesetzten 65 % erneuerbare Wärme erreicht werden.

  • Förderfähigkeit

    Es können Fördermittel für die Stückholzheizung beantragt werden, alternativ dazu können die Anschaffungskosten auch teilweise steuerlich geltend gemacht werden.

Nachteile:

  • höhere Anschaffungskosten

    Es hält sich die Vorstellung, dass die Anschaffungskosten für Stückholzheizungen hoch sind. Dabei sind die Anschaffungskosten einer Stückholzheizung zwar höher als die für eine Gasheizung, die aber wirklich nicht mehr zukunftsfähig sind. Vergleicht man die Kosten mit anderen nachhaltigen Heizungssystemen wie Wärmepumpen, dann punktet die Stückholzheizung durchaus mit günstigen Anschaffungskosten.

  • hoher Platzbedarf

    Die Stückholzheizung selbst ist nicht wesentlich größer als etwa ein Gaskessel oder auch eine Wärmepumpe. Allerdings braucht man Platz für die Lagerung der Holzscheite. Da je nach Bedarf zwischen 5 und 8 Tonnen Holz pro Jahr benötigt werden, also zwischen 15 und 20 Schüttraummetern, kommt ein nicht zu unterschätzender Platzbedarf zusammen.

  • manuelle Beschickung

    Bei der Stückholzheizung muss mindestens einmal, oft auch zweimal pro Tag das Holz per Hand eingefüllt werden. Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen und verlangt eine genaue Planung, wann die Beschickung mit Brennholz notwendig ist. Durch einen entsprechend großen Pufferspeicher wird die Situation etwas entschärft.

  • hoher Reinigungsaufwand

    Es muss nicht nur regelmäßig der Aschekasten geleert werden, auch die Verbrennungskammer muss regelmäßig gereinigt werden, dasselbe gilt für den Wärmetauscher.

  • Feinstaub-Emissionen

    Bei der Verbrennung von Holz entsteht Feinstaub. Moderne Holzvergaserheizungen halten die festgesetzten Grenzwerte des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ein. Feinstaubfilter können die Emissionen verringern.

Fazit

Stückholzheizungen stellen eine klimafreundliche Alternative zu fossilen Heizungen dar. Holz ist nicht nur ein nachwachsender Rohstoff, der zudem regional angebaut wird, es wird auch CO2 neutral verbrannt. Zudem können Stückholzheizungen mit anderen umweltfreundlichen Wärmeerzeugern kombiniert werden. Die Anschaffungskosten einer Stückholzheizung sind zwar höher als bei einem Gasbrennstoffkessel, die aber wirklich nicht mehr zukunftsfähig sind.

Vergleicht man die Kosten mit anderen nachhaltigen Heizungssystemen wie Wärmepumpen, dann punktet die Stückholzheizung durchaus. Wer genug Platz für die Lagerung der Holzscheite hat und den Aufwand des manuellen Beschickens nicht scheut, für den ist eine Stückholzheizung durchaus empfehlenswert.

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