Seit Jahrtausenden produzieren Menschen mit Holz Wärme. Und nicht erst seit der Energiekrise und der Gasknappheit wegen des Kriegs in der Ukraine sind Holzheizungen als Alternative zu Gas- oder Ölheizungen in aller Munde.
Viele Jahre galten Holzheizungen als umweltfreundliche Alternative zu Heizungen, die auf fossile Brennstoffe setzen. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und setzt bei seiner Verbrennung nur so viel des Treibhausgases CO2 frei, wie im Holz während des Wachstums gebunden wurde.
Dennoch mehren sich kritische Stimmen zum Heizen mit Holz, wobei es vor allem um die Freisetzung von Feinstaub geht. Bei der Verbrennung von Holz entsteht Feinstaub, die Belastung hängt unter anderem von der Art und Alter des Ofens, der Verbrennung und dem Holz ab, das verbrannt wird.
Heizung-Konfigurator:
Jetzt Ihre individuelle Heizung konfigurieren und Angebote erhalten!
Welche Arten von Holzheizungen gibt es?
Holzheizung ist nicht gleich Holzheizung. Es gibt unterschiedliche Arte, mit Holz zu heizen. Neben Einzelöfen oder Kaminen gibt es auch Heizungen, die als Zentralheizung die Wärme und das Warmwasser für ganze Gebäude bereitstellt.
- Pelletofen: Pelletöfen gibt es sowohl als Einzelöfen, die manuell mit Pellets beladen werden, wie auch als Zentralheizungsanlage, mit der Wärme und Warmwasser für ein ganzes Haus produziert werden und die automatisch mit Pellets beschickt werden über Förderschnecken oder Sauganlagen.
- Scheitholzofen: Scheitholzöfen gibt es in verschiedenen Ausführungen als Vergaserkessel, aber auch in Kombination mit Pellets oder als reine Scheitholzöfen. Sie sind wie auch Pelletöfen bei entsprechenden Platzverhältnissen und dem Vorhandensein eines geeigneten Schornsteins auch für Modernisierungen in Bestandheizungen geeignet.
- Hackschnitzelheizungen
Hackschnitzelheizungen sind weit verbreitete Anlagen, die vor allem in landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt werden.
- Kachelofen
Kachelöfen heizen ebenfalls mit Holz und werden schon lange als Heizmöglichkeit genutzt. Bei Kachelöfen wird der Raum, in dem er steht vor allem mit Strahlungswärme geheizt, während andere Räume über Lüftungsschächte und warme Luft beheizt werden
- Kaminofen und offener Kamin
Offene Kamine und Kaminöfen sind nur als zusätzliche Wärmequelle geeignet. Sie können aber als Modelle mit Wassertasche in das Heizsystem integriert werden.
Wie hoch ist die Belastung durch Feinstaub bei Holzheizungen?
In der BImSchV (Bundes-Immissionsschutzverordnung) wurden mit der Stufe 2 klare Höchstwerte festgelegt, die auch die Feinstaub-Emission von Holzheizungen betreffen. Danach dürfen beim Heizen mit Holz maximal 0,15 mg Feinstaub pro m3 emittiert werden. Es wird davon ausgegangen, dass moderne Kaminöfen diese Werte einhalten. Bei Öfen, die bis 2010 errichtet wurden, besteht allerdings eine Austauschpflicht ab 2024, wenn die Grenzwerte nicht eingehalten werden.
Wie kann man die Feinstaubbelastung beim Heizen mit Holz vermindern?
Die Feinstaubbelastung entsteht keineswegs nur durch das Heizen mit Holz. Nach einer Verlautbarung des Umweltbundesamts im Februar 2022 sind aber inzwischen Holzheizungen für genauso viel Feinstaubemissionen verantwortlich wie der Verkehrssektor, jedenfalls bei den PM 2,5-Emissionen.
Die Bildung von Feinstaub beim Heizen mit Holz hängt stark auch vom Heizverhalten ab. Der Löwenanteil an Feinstaub entsteht beim Anbrennen. So kann mit der Berücksichtigung ein paar einfacher Tipps die Entstehung von Feinstaub minimal gehalten werden:
- Viel Luft beim Anbrennen
Gerade beim Anbrennen entstehen große Mengen an Feinstaub. Um diese möglichst zu minimieren, ist ausreichend Luft beim Anbrennen notwendig, denn nur mit genügend Luft können schnell hohe Verbrennungstemperaturen erreicht werden. - Schnell hohe Temperaturen erreichen
Bei hohen Temperaturen wird sauberer verbrannt. Um gleich zu Anfang hohe Temperaturen zu erreichen, ist es sinnvoll, mit Anzündern zu arbeiten und kleine Späne zum Anzünden zu nutzen. Dagegen ist ein Anzünden mit Papier nicht ratsam. - Nur trockenes Holz verbrennen
Trockenes Holz verbrennt gründlich. Es sollte höchsten eine Restfeuchte von 20 % enthalten. Dazu muss es lange genug trocknen. Es darf kein frisch geschlagenes Holz verbrannt werden. - Nicht von unten anheizen
Beim Anheizen ist es sinnvoll, nicht die kleinen Späne und den Anzünder nach unten zu legen und die größeren Scheite oben drauf. Dann brennen die größeren Scheite nicht gut genug an und es wird viel Feinstaub freigesetzt, bis die Scheite richtig brennen. Besser ist es, die großen Scheite nach unten zulegen und die kleineren Anzünde-Scheite und den Anzünder oben drauf. Das Feuer brennt dann von oben nach unten ab und setzt weniger Feinstaub frei. - Optimale Regelung von Primär- und Sekundärluft
Nur wenn ausreichend Primärluft vorhanden ist, kann der Verbrennungsvorgang gut starten, danach sollte aber die Luftzufuhr leicht gedrosselt werden. Auch die richtige Regelung der Sekundärluft in Kaminöfen sorgt für geringere Feinstaub-Emissionen. - Kamin oder Heizung regelmäßig reinigen und warten lassen
Nur ein einwandfrei funktionierender Ofen oder Heizung erzielt optimale Emissionswerte. Deshalb sollte mindestens einmal jährlich eine Wartung stattfinden. Die Reinigung des Innenraums, des Aschekastens und aller zugänglichen Teile sorgt für eine sauberere Verbrennung. - Feinstaubfilter einbauen
Schließlich kann man einen Feinstaubfilter einbauen. Diese sind für Holzheizungen erhältlich und können eine Stilllegung der Holzheizung durch den Schornsteinfeger verhindern.
Kann man Feinstaubfilter nachrüsten?
Feinstaubfilter lassen sich nachträglich bei Holzheizungen im Abgasweg einbauen. Unterschieden werden sogenannte passive und aktive Filter.
Passive Filter sind deutlich preiswerter als aktive Filter, haben aber den Nachteil, dass sie je nachdem, wie stark die Holzheizung genutzt wird, alle zwei Jahre ausgetauscht werden müssen. Ein passiver Staubfilter wird im Ofenrohr eingebaut. Wenn dann der Rauch durch den Filter strömt, lagern sich die Feinstaubpartikel ab. Deshalb muss das Filterelement regelmäßig ausgetauscht werden.
Aktive Filter benötigen dagegen einen Stromanschluss, es handelt sich um elektrostatische Abscheider, die ins Rauchgasrohr eingebaut werden und auch für große Holzheizungen erhältlich sind. Der Abscheidegrad liegt bei bis zu 90 %.
Lohnt es sich, Feinstaubfilter nachzurüsten?
Feinstaubfilter verursachen natürlich Kosten, abhängig von der Art des Filters und je nach Feuerungsstätte und Abgasleitung. Bei passiven Filtern sollte man von Kosten in Höhe von mindestens 300 bis 500 Euro ausgehen, aktive Filter sind erheblich teurer. Je nach Art der Holz-Heizung kann es sich lohnen, einen neueren Kamin zu kaufen. Bei größeren Holzheizungen ist die Nachrüstung von Feinstaubfiltern ratsam.
Fazit
Heizen mit Holz ist eine gute Alternative zu Heizungen, die mit fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl betrieben werden. Beim Heizen mit Holz als nachwachsendem Rohstoff wird zudem nur so viel CO2 freigesetzt, wie beim Wachstum gebunden wird. Der Nachteil ist jedoch die Freisetzung von Feinstaub. Durch die Nachrüstung mit einem Feinstaubfilter können die Emissionen jedoch erheblich gesenkt werden.
Holzheizung Brennstoffe
Brennstoffe für Holzheizung Eine Holzheizung zu betreiben, scheint im Hinblick auf Heizkosten und Umweltfreundlichkeit eine hervorragende Idee zu sein. Immerhin… weiterlesen