Pro und Kontra Holzheizung
Die Vorteile einer Holzheizung liegen klar auf der Hand und sind sicherlich auf den ersten Blick ersichtlich: Niedrige und konstante Energiepreise durch den nachwachsenden Brennstoff Holz. Ganz nebenbei punktet die Holzheizung auch noch mit ihrer hervorragenden Klimabilanz und vermittelt auch umweltbewussten Menschen, die trotz Klimaschutz nicht auf den entsprechenden Komfort verzichten möchten, eine gute Alternative zu fossilen Heizsystemen. Dennoch sind es nicht nur Pluspunkte, die eine Holzheizung sammelt. Ebenso wie andere Heizsysteme ist auch sie mit einigen Nachteilen behaftet. Ihre größten Mankos: Der hohe Anschaffungspreis und der hohe Platzbedarf für die Brennstofflagerung. Hier nennen wir noch weitere Vor- und Nachteile.
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Vorteile einer Holzheizung
- Brennstoffkosten
Da als Brennstoff für die Holzheizung, sowohl bei der Scheitholz- als auch bei der Hackschnitzelvariante, in der Regel heimisches Holz zum Einsatz kommt, arbeitet das System auch dann kostengünstig, wenn die Öl- und Gaspreise, wie es aktuell Anfang 2022 passiert, ins schier Unermessliche steigen. Deutlich stabiler entwickeln sich die Preise auf dem Holzmarkt, die in den letzten Jahren zwar auch gestiegen sind, aber nicht so explosionsartig und sprunghaft wie die Preise für fossile Brennstoffe.
- Umwelt- und Klimabilanz
Der wohl wichtigste Vorteil in Sachen Umweltschutz ist aber sicherlich nicht der günstige Brennstoffpreis, sondern die gute Klimabilanz. Beim Verbrennungsvorgang wird nur so viel umweltschädliches CO2 wieder an die Umwelt abgegeben wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat.Von Kritikern gerne angeführt wird allerdings das „Manko“ nachwachsender Rohstoff, wobei eine massive Abholzung zu Heizzwecken befürchtet wird, sobald der Marktanteil von Holzheizungen steigt. Studien bestätigen jedoch, dass dies keineswegs der Fall ist, da in Deutschland ein nachhaltiger Holzanbau betrieben wird und in der Regel mehr Bäume aufgeforstet als abgeholzt werden. Dem Wald wird demnach keinesfalls so viel Holz entnommen, dass er Schaden nimmt.
Auch das Thema Energieholz nimmt Kritikern den Wind aus den Segeln, wenn es um diesen Umweltaspekt geht. Energiehölzer aus Kurzumtriebsplantagen – schnell austreibende Gehölze wie etwa Weiden – werden eigens zu Heizzwecken angebaut und stellen dabei gleichzeitig ein Mehr an CO2 Speicherkapazität bereit.
- Förderung
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil einer Holzheizung ist zudem die Förderbarkeit. Verschiedene Anreizprogramme von Bund und Ländern, sowie finanzierenden Banken bei der Anschaffung von umweltfreundlichen Holzheizungen stehen zur Verfügung und können die Investitionskosten deutlich senken. - Kopplung mit anderen Systemen z.B. Solarthermie
Auch die Kopplung mit anderen erneuerbaren Energien wirkt sich hierbei positiv aus und ist bei einer Holzheizung in der Regel problemlos möglich. - Gemütlichkeit beim Kaminofen
Bei der Einzelraumbefeuerung via Holz kommt dann noch der Gemütlichkeitspluspunkt für die Holzheizung hinzu. Ein knisterndes Kaminfeuer und das lodernde Flammenspiel sind wohl eine der ursprünglichsten und zweifelfrei romantischsten Möglichkeiten, Wärme zu erzeugen.
Nachteile einer Holzheizung
- Anfangsinvestitionen
Als großer Nachteil der Holzheizung stehen die hohen Anfangsinvestitionen im Raum. Diese können zwar durch die niedrigen Brennstoffkosten und das Ausnutzen von Förderungen teilweise ausgeglichen werden, halten aber dennoch vielfach von einem Umstieg auf die Holzheizung ab. - Augen auf beim Brennstoffkauf
Ebenso sieht es bei den Brennstoffen aus, denn der Preisvorteil einer Holzheizung im Betrieb kann sich durch den falschen Umgang und durch das Nichtbeachten wichtiger Punkte beim Bezug der Brennstoffe schnell ins Gegenteil umschlagen. Besonderes Augenmerk beim Brennstoffkauf sollte daher auf der Qualität liegen. Ein möglichst trockenes Brenngut verspricht dabei eine effiziente und vor allem kostengünstige Wärmeerzeugung. Allerdings muss der Brennstoff bis zu einem gewissen Grad vorfinanziert werden. Eine punktuelle Wärmelieferung, wie sie eine Gasheizung generiert, ist bei Holzheizungen kaum möglich. Entsprechend muss schon zu Beginn der Heizperiode einmal tief in die Tasche gegriffen werden, anstatt einen monatlichen Obolus an die Gaswerke zu entrichten. - Platzbedarf
Der Platzbedarf für die Brennstofflagerung muss dabei ebenfalls gegeben sein, was in vielen Bestandsbauten ein Problem darstellen kann. - Sicherheitsaspekte ?
Auch der Sicherheitsaspekt wird gerne als Nachteil von Holzheizungen aufgeführt, obwohl eine Holzheizung sicherlich ihinsichtlich der Sicherheit einer Gasheizung in nichts nachsteht. Wer macht sich bei einer Gasheizung auch schon Gedanken zu möglichen Explosionsgefahren? - Wartungskosten
In Sachen Reinigung, Wartung und Beschickung können sich Holzheizungen, zumindest der Holzvergaserkessel, durchaus mit einer fossilen Heizung messen. Die Beschickung erfolgt vollautomatisch und die Reinigung erledigt bei entsprechender Ausstattung zum größten Teil ebenfalls die Technik ganz von alleine. Lediglich bei den Wartungskosten schlägt die Holzheizung ein wenig mehr zu als herkömmliche Heizsysteme, da sie jährlich durch einen Fachmann kontrolliert und vom Schornsteinfeger überwacht werden muss. - Beschickung per Hand
Wird mit Scheitholz geheizt, kommt der Nutzer um eine regelmäßige Beschickung per Hand kaum herum. Kamine und Öfen wollen dabei deutlich öfter „gefüttert“ werden, als Holzheizkessel. Hier genügt in der Regel das einmal tägliche Beschicken der Anlage. - Feinstaubemissionen
Ein erheblicher Nachteil bei der Holzverbrennung stellt die Emission von Feinstaub dar. Hier sorgen gerade Kaminöfen und Scheitholzkessel für hohe Emissionswerte. Nicht umsonst ist in manchen Bundesländern der Betrieb von sogenannten „Komfortkaminen“ bei austauscharmen Wetterlagen untersagt. Entgegenwirken können und sollten hier Feinstaubfilter.
- Asche-Rückstände
Und nicht zuletzt ist da noch das Problem mit der Asche, das eigentlich keines ist. Bei der Verbrennung bleiben, ausgehend vom Gesamtvolumen des eingefüllten Brennmaterials, nur 0,5 bis 1 Prozent in Form von Asche übrig. Bei 2000 Kilogramm Hackschnitzeln die den Jahresbedarf für ein ganzes Einfamilienhaus darstellen, fallen also rund 10 bis 20 Kilogramm Asche an. Ein wunderbarer und kostenloser Gartendünger oder ein Fall für die Mülltonne, natürlich nur in restlos abgekühltem Zustand.
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