Wirtschaftlichkeit von Holzheizungen
Zwar liegen die Anschaffungskosten einer Holzheizung über denen einer vergleichbaren Gas- oder Ölheizung, doch hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit können Holzheizungen durchaus die höheren Kosten schnell wieder wettmachen. Welche Faktoren bei der Wirtschaftlichkeit einer Holzheizung eine Rolle spielen, ist dabei schnell auf den Punkt gebracht.
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In erster Linie sind es die niedrigen Brennstoffkosten, die den Betrieb einer Holzheizung ausmachen. Es gibt aber noch weitere Aspekte, die bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung mit einbezogen werden müssen und darüber entscheiden, ob sich die Anschaffung einer Holzheizung rechnet.
Kennzahlen für die Holzheizung
Bei der Wahl eines geeigneten Kessels für die Holzheizung gilt die Aufmerksamkeit häufig nur dem Holzkessel selbst. Gleichbedeutend für einen wirtschaftlichen Einsatz einer Holzheizung sind aber ebenso die Regelung und der Pufferspeicher, in besonderem Maße auch die Anlagenhydraulik. Nur wenn alle Komponenten der Holzheizung perfekt aufeinander abgestimmt sind, kann ein Höchstmaß an Effizienz generiert werden.
An erster Stelle bei der Wahl des passenden Kessel steht dabei natürlich die richtige Dimensionierung der Anlage entsprechend der Heizlast. Diese richtet sich zum einen nach der Bauweise und Lage des Gebäudes und zum anderen nach demDämmzustand. Je höher die Heizlast, desto mehr Energie muss aufgewendet werden, um die Räume auch bei kältester Witterung auf eine Temperatur von 20 Grad Celsius zu erwärmen.
Entsprechend der Heizlast kann dann die Nennleistung der Holzheizung bestimmt werden. Doch nicht nur sie gibt Aufschluss über die Leistung einer Holzheizung, auch die Mindestwärmeleistung und mittlere Wärmeleistung sagen etwas über die Holzheizungsleistung aus. Der Wirkungsgrad spielt bei allen Heizsystemen eine gewichtige Rolle, gibt er doch an, wie viel thermische Energie aus dem eingesetzten Brennstoff unter optimalen Bedingungen maximal gewonnen werden kann.
Ein hoher Wirkungsgrad verspricht also eine hohe Effizienz der Heizungsanlage. Bei modernen Holzheizungen liegt der Wirkungsgrad in der Regel bei über 90 Prozent. Zum Vergleich: Öl- und Gasheizungen bringen es auf 80 bis über 100 Prozent ( bei modernen Brennwertthermen), Solarthermie-Anlagen auf knapp über 50 Prozent.
Entwicklung Kosten Brennstoff Holz im Vergleich, Bildquelle: C.A.R.M.E.N. e.V.
Kennzahlen für Scheitholz
Für den wirtschaftlichen Betrieb einer Holzheizung spielt der Faktor Brennstoff eine gewichtige Rolle. Je günstiger qualitativ hochwertige Brennstoffe bezogen werden können, desto niedriger sind die Kosten für den Heizungsbetrieb. Eine wichtige Größe ist dabei nicht nur der Preis für Holzscheite oder Hackschnitzel, sondern ihr Heizwert.
Doch gerade bei der Berechnung der tatsächlichen Energie, die in Holz steckt, müssen viele Faktoren berücksichtigt werden. Als gute Größe ist der Heizwert zu sehen, der bezeichnet, wie viel Energieausbeute in einem Kilogramm Holz tatsächlich steckt. Da es sich bei dem Brennstoff Holz um ein Naturprodukt handelt, ist eine Verallgemeinerung des Heizwertes relativ schwierig. Angaben können daher lediglich als allgemeine Durchschnittswerte angesehen werden und die werden wiederum von etlichen Faktoren beeinflusst.
So sind es nicht nur die Holzarten, die Einfluss auf den Heizwert haben, sondern auch der Wassergehalt, der sich auf die Energieausbeute auswirkt. So hat Buchenholz mit einem Wassergehalt von 50 Prozent mit 2,16 kWh/kg etwa einen deutlich geringeren Heizwert, als bei einem Wassergehalt von nur noch 15 Prozent, dann sind es immerhin 4,15 kWh Wärme, die mit einem Kilogramm Buchenholz erzeugt werden können.
In der Regel wird Holz aber nach Volumen verkauft, nicht nach Gewicht, was eine deutlich höhere Aussagekraft über den Heizwert hätte. Bei einem Kauf nach Kilo spielt nämlich die Holzart keine Rolle, da ein und dieselbe Berechungsgrundlage eine verlässliche Aussage über den Heizwert gibt. Eine weitere Größe, die bei der Angabe der Holzgüte immer wieder auftaucht, ist zudem der so genannte Brennwert. Da er auch das beim Brennvorgang kondensierte Wasser zur Wärmegewinnung mit berücksichtigt, liegt der Brennwert immer etwas höher (etwa 10 Prozent) als der Heizwert.
Der Heizwert für Holz hängt auch vom Wassergehalt ab, © Bild Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
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Kennzahlen für Holzhackschnitzel
Holzhackschnitzel ist nicht gleich Holzhackschnitzel. Zwar ist auch bei den Holzhackschnitzeln der Heizwert von der jeweiligen Holzart abhängig, sie werden aber in der EU-Norm zusätzlich in verschiedene Klassen eingeteilt, die sowohl die Größe des Hackgutes, als auch Wasser- und Aschegehalt einbeziehen. Auch Grünanteil, Form und Feinanteil entscheiden über die Qualität von Holzhackschnitzeln.
Je niedriger diese Faktoren sind, desto höher ist die Qualität des Hackgutes und entsprechend höher der Heizwert. Die Heizwerte von Holzhackschnitzeln liegen dabei zwischen 3,3 und 4,3 kWh pro Kilogramm, womit Hackgut guter Qualität einen höheren Heizwert aufweist, als Scheitholz. Auch die Berechnung des Heizwertes ist bei Hackschnitzeln deutlich einfacher als bei Scheitholz.
Verkauft werden Hackschnitzel nämlich in der Regel als Kiloware unter Angabe des Wassergehalts. Bei einem Wassergehalt von 20 bis 30 Prozent spricht man von lagerfähigem Hackgut, der ideale Wassergehalt für die optimale Verfeuerung liegt bei unter 20 Prozent. Ein Beispiel verdeutlicht die Rolle des Wassergehalts:
Nadelholz hat erntefrisch einen Heizwert von etwa 2 kWh je Kilogramm. Durch Trocknung der Holzhackschnitzel auf unter 20 Prozent lässt sich der Heizwert auf 4 kWh je Kilogramm verdoppeln! Aus wirtschaftlicher Sicht kann mit Holzhackschnitzeln als Brennstoff für die Holzheizung also günstiger geheizt werden als mit Scheitholz-Kesseln.
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