Hier gibt es Unterstützung bei der Heizungsmodernisierung: Förderung und Finanzierung (Stand 2023)
Eine Heizungsmodernisierung lohnt sich in vielen Fällen, ob nun unter finanziellen oder ökologischen Gesichtspunkten. Allerdings sind dafür mitunter größere Investitionen nötig. Werden gleichzeitig weitere Umbaumaßnahmen wie eine Renovierung oder eine Dämmung in Angriff genommen, kann das das Budget so mancher Haushaltskasse weit übersteigen. Glücklicherweise bieten vor allem der Staat, aber auch private Unternehmen und Institutionen Fördermittel und Unterstützung bei der Finanzierung an. Wer in ihren Genuss kommen will, muss dafür aber bestimmte Voraussetzungen erfüllen.



Das Klimaschutzpaket der Bundesregierung
Derzeit befindet sich einiges im Wandel. Einige der bisherigen Fördermöglichkeiten wurden gestoppt, andere sind nach wie vor gültig. Hinzu kommt eine Vielzahl an Neuregelungen durch das Klimaschutzpaket der Bundesregierung, die sukzessive eingeführt werden sollen.
Dazu zählt etwa ein Verbot von Ölheizungen, die von 2026 an nicht mehr eingebaut werden dürfen, wenn in den Gebäuden eine klimafreundlichere Wärmeerzeugung möglich ist.
Bereits umgesetzt sind steuerliche Erleichterungen bei energetischen Sanierungen. Für jedes Wohnobjekt kann damit ein Förderbetrag von 20 Prozent der Aufwendungen im Laufe von drei Jahren von der Steuer abgesetzt werden – maximal bis zu 40.000 Euro, was einer Investition von 200000 Euro entspricht.. Interessenten müssen sich zwischen einer anderweitigen Förderung oder der steuerlichen Erleichterung entscheiden, beides zusammen geht nicht. Es lohnt sich also, die individuell lohnendere Option zu berechnen.
Die Förderprogramme der KfW und des BAFA wurden 2021 unter dem Titel Bundesförderung für effiziente Gebäude zusammengeführt. Für Einzelmaßnahmen (BEG EM) können Förderungen bei der BAFA beantragt werden. Weitere Programme wurden im Januar 2022 mangels Haushaltsmitteln gestoppt. Ob und wann sie fortgeführt werden, ist noch nicht entschieden.

Heizungsmodernisierung: Förderungen des BAFA
Das BEG hat schon 2021 das Marktanreizprogramm der Bundesregierung abgelöst, mit dem Zuschüsse für die Heizungsmodernisierung, die Installation von Solarthermie-Anlagen und den Einbau moderner Heizungen gefördert wurden.
Das BAFA fördert im Rahmen des BEG Einzelmaßnahmen zur Sanierung von Wohngebäuden (BEG EM) nun die Errichtung, aber auch die Erneuerung von lufttechnischen Anlagen mit Wärme- und Kälterückgewinnung. Hier beträgt die Förderung 15 %, erfolgen die Maßnahmen im Rahmen eines „individuellen Sanierungsfahrplans“, (iSFP) der von einem Energieberater erstellt wurde, kann ein weiterer Zuschuss in Höhe von 5% beantragt werden.
Außerdem werden folgende Anlagen für die Wärmeerzeugung mit unterschiedlichen Fördersätzen unterstützt, wenn sie neu errichtet werden:
- Biomasseheizungen
- Solarkollektoren (sowohl Solarthermie wie auch kombinierte Photovoltaik-Thermie-Kollektoren)
- Solarthermie-Anlagen einschließlich Speicher und Leitungen
- Wärmepumpen
- Brennstoffzellenheizungen (wenn sie mit grünem Wasserstoff betrieben werden)
- Anschluss an ein Wärmenetz (gilt nicht, wenn dies mit Gas betrieben wird)
Wer also etwa eine Gasheizung hat, kann diese durch eine Solarthermie-Anlage ergänzen und erhält einen Zuschuss von 25 % für die Kollektoren, ggf. auch für den Speicher und die Leitungen.
Aber es gibt auch für die Modernisierung bestehender Heizung Fördermittel. Hier können bis zu 15 % der Kosten gefördert werden. Zusätzlich kann der iSFP-Bonus in Höhe von 5 % beantragt werden, wenn die Maßnahmen im Rahmen eines von einem Energieberater erstellten Sanierungsfahrplans erfolgen.
Folgende wichtige Einschränkungen sollten unbedingt beachtet werden:
- Förderungen nur für Wohngebäude mit maximal 5 Wohnungen
- Heizung darf maximal 20 Jahre alt sein bei fossiler Brennstoffversorgung (also Öl- oder Gasheizungen) und maximal 2 Jahre bei nicht-fossilen Brennstoffen.
Wer sich für eine Modernisierung seiner bestehenden Heizung entscheidet, der erhält die 15 % für folgende Maßnahmen (hier nur die wichtigsten):
- Ersatz alter Pumpen durch Hocheffizienzpumpen
- Durchführung hydraulischer Abgleich (hier zusätzlich auch voreinstellbare Thermostatventile oder Einzelraumtemperaturregler sowie Strangregulierventile und Differenzdruckregler)
- Ersatz eines Pufferspeichers oder neuer Pufferspeicher
- Umbau Einrohr- in Zweirohrsystem
- Austausch von Heizkörpern
Eine ausführlich Darstellung der geförderten Maßnahmen finden sich hier.

Heizungsmodernisierung: Förderungen der KfW-Bankengruppe

Für Heizungsmodernisierer war bislang vor allem das KfW-Programm „Energieeffizient sanieren“ interessant. Es wurde jedoch am 24. Januar 2022 aufgrund fehlender Haushaltsmittel gestoppt. Ob und wann es wieder aufgenommen wird, steht bislang noch nicht fest.

TIPP
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Welche Förderung passt am besten zu meinem Vorhaben?
BAFA, Steuerbonus und vielleicht auch bald wieder die KfW: Das Angebot an Unterstützungen ist groß, kann dadurch aber auf den ersten Blick auch verwirrend wirken. Wir bringen anhand einer Beispielrechnung Licht ins Dunkel. Sie kann aber nur exemplarisch sein, da die individuellen Faktoren jeder einzelnen Modernisierungsmaßnahme berücksichtigt werden müssen.

Angenommen, Max Mustermann möchte seine alte und ineffiziente Heizungsanlage mit Unterstützung des Staates gegen eine neue und klimafreundliche Holzpellet-Anlage austauschen. Er entscheidet sich für ein modernes Modell, das allerdings mit 20.000 Euro zu Buche schlägt. So viel Geld steht ihm zwar nicht zur Verfügung. Trotzdem kann er sich seinen Wunsch erfüllen, beispielsweise
- durch BAFA–Förderung:
Kosten: 20.000 Euro
abzüglich eines BAFA-Zuschusses von 20 Prozent (= 4.000 Euro), da eine alte Ölheizung durch eine moderne Biomasse-Anlage ersetzt wird
Ergebnis: Verbleibender Eigenanteil: 16.000 Euro
- durch Steuerbonus:
Kosten: 20.000 Euro
abzüglich des Steuerbonus von 20 Prozent über drei Jahre, also 4.000 Euro
Ergebnis: Verbleibender Eigenanteil: 16.000 Euro

Weitere Anlaufstellen
Darüber hinaus gibt es weitere, zum Teil regionale oder zeitlich begrenzte Fördermaßnahmen und Finanzierungshilfen. Um sich einen Überblick über die aktuellen Angebote zu verschaffen, bietet sich die Förderdatenbank des Bundeswirtschaftsministeriums an. Auch eine Anfrage bei der heimischen Kommune kann weitere Alternativen eröffnen. Durch den persönlichen Kontakt ist es außerdem meist möglich, mehr über die vor Ort ansässigen Fachunternehmen oder bereits in der Nachbarschaft durchgeführte Maßnahmen zu erfahren.

Fördermittel
Fördermittel 2023 für Heizungen und Solaranlagen Für Heizungen bieten häufig die KfW oder die BAFA Fördermittel an. Sie hängen von… weiterlesen