Heizungsrohre modernisieren

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Rohrleitungen modernisieren spart Energie

Das Rohrleitungssystem ist eine Komponente der Heizungsanlage, die bei einer Heizungsmodernisierung meist nicht im Fokus stehtDer Austausch des gesamten Rohrsystems ist gerade bei Unterputz-Verlegung mit einem sehr großem Aufwand verbunden und aus wirtschaftlicher Sicht kaum lohnend. Mit dem Wärmeerzeuger, der Heizungspumpe und der Heizungsregelung gibt es Ansatzpunkte, die mit weniger Investitionen mehr Ertrag bringen. Im Neubau oder bei einer Kernsanierung einer Immobilie, sollte den Heizungsrohren mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Heizungsrohre mit Isolierung © Otto, stock.adobe.com
Heizungsrohre mit Isolierung © Otto, stock.adobe.com
Wie sehen Ihre Heizungsrohre aus?
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Zu hartes Wasser kann die Heizung und Heizungsrohre schädigen
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Dämmung von Heizungsrohren ist notwendig

Dämmstoff für Heizungsrohre © fefufoto, stock.adobe.com
Dämmstoff für Heizungsrohre © fefufoto, stock.adobe.com

Dass man die Heizungsrohre nicht einfach austauschen kann, bedeutet nicht, dass es keine Möglichkeiten gibt, auch diese Heizungskomponente zu modernisieren. Liegen nicht gedämmte Rohre in ungeheizten Räumen (zum Beispiel im Keller), so können diese zu einem erheblichen Energieverlust führen, bevor die Wärme überhaupt dort angekommen ist, wo sie eigentlich gebraucht wird: bei den Heizkörpern.

Das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) schreibt vor, dass ungedämmte Leitungen und Armaturen gedämmt werden müssen, wenn sie durch unbeheizte Räume führen. Das gilt zwar nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur (dena) nicht in jedem Fall für selbstgenutzte Ein- und Zweifamilienhäuser: „Die Dämmung der Heizungsrohre in unbeheizten Räumen ist nur bei einem Eigentümerwechsel nach 2002 Pflicht.“ Trotzdem ist die Durchführung der Maßnahme auch ohne Verpflichtung sinnvoll, da sonst „bares Geld verheizt“ würde, so die dena weiter.

Heizungsrohre dämmen
Heizungsrohre dämmen spart Energiekosten, Bildquelle: co2online gGmbH

Die Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft (VdZ) weist außerdem darauf hin, dass die Rohrleitungen in sehr gut gedämmten Gebäuden wie etwa Niedrigenergie- oder Passivhäusern sogar im beheizten Bereich gedämmt werden sollten, da „andernfalls eine unkontrollierte Wärmeabgabe an den zu beheizenden Raum“ erfolge.

In unbeheizten Räumen muss die Dicke der Dämmung dem GEG zufolge mindestens gleich dem Rohrdurchmesser sein. Dies gilt bei einer Dämmung mit Dämmmaterialien, die über eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(mK). Bei höherer Wärmeleitfähigkeit können auch geringere Dicken gewählt werden. Wichtig ist darüber hinaus, dass die Dämmung auch an Abgängen, Verzweigungen und Bögen erfolgt.

Sinnvolle Maßnahme: Die Dämmung der Heizungsrohre
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Planung ist das A und O

Bei einem Neubau oder bei der Sanierung des Rohrleitungssystems ist genaue Planung gefordert. Vor allem der Rohrleitungsdurchmesser ist zu beachten. Der Durchmesser der Leitungen hängt von einigen Faktoren ab. Neben der Heizlast ist die Art der Wärmeerzeugung, die Vor- und Rücklauftemperatur und der Differenz zwischen den beiden (die sogenannte Spreizung) entscheidend bei der Auslegung der Rohrdurchmesser. Ist der Rohrdurchmesser zu klein, wird nicht nur unnötig viel Energie verbraucht, bei zu kleinen Rohren können auch deutliche Strömungsgeräusche in den Leitungen zu hören sein.

Heizungsrohre: Eigenschaften der unterschiedlichen Materialien
Heizungsrohre: Eigenschaften der unterschiedlichen Materialien

Neben dem Durchmesser der Heizungsrohre ist auch auf die richtige Auswahl des Rohrmaterials zu achten. Auf dem Markt gibt es Rohrleitungen aus Kupfer, Stahl, Edelstahl auch Rohre aus Kunststoff. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile.

Am weitesten verbreitet sind Heizungsrohre aus Kupfer. Diese werden auch bei der Modernisierung der Heizungsrohre oft eingesetzt. Sie sind korrosionsbeständig, allerdings weisen sie eine vergleichsweise hohe Wärmedehnung auf, was bei der Verlegung berücksichtigt werden muss.

Rohre aus Stahl werden zur Sanierung oder im Neubau kaum genutzt. Sie sind korrosionsanfällig, dafür aber sehr druckfest und auch für hohe Temperaturen geeignet.

Rohre aus Edelstahl stellen eine Alternative dar, sie sind korrosionsbeständig, verfügen über eine sehr geringe Wärmeausdehnung, sind allerdings teuer.

Rohre aus Kunststoff sind nur für Systemtemperaturen von maximal 80 Grad geeignet, haben aber Vorteile: Sie sind leicht verlegbar, preiswert, korrosionsbeständig und verfügen über eine glatte Oberfläche. Allerdings sind Kunststoffrohre nicht so haltbar wie zum Beispiel Kupferrohre. Sie werden vor allem bei Fußbodenheizungen eingesetzt

Welches Heizungsrohr passt am besten? Der Profi weiß Rat
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Modernisierung von Einrohrsystemen

Bei den Heizungsleitungen wird zwischen Einrohr- und Zweirohrsystemen unterschieden. Bei einem Zweirohrsystem ist jeder Heizkörper mit einer Vor- und einer Rücklaufleitung ausgestattet.

Erklärt: Das Einrohrsystem
Erklärt: Das Einrohrsystem
Erklärt: Das Zweirohrheizsystem
Erklärt: Das Zweirohrheizsystem

Wie die gemeinnützige GmbH co2online berichtet, wurden aber zwischen 1975 und 1985 vor allem Einrohr-Systeme verbaut, von denen derzeit immer noch schätzungsweise 1,5 Millionen in Betrieb sind. Sie haben zwei entscheidende Nachteile: Da alle Heizkörper durch ein einziges Rohrsystem miteinander verbunden sind, nimmt die Heizleistung mit jedem Heizkörper ab, der weiter hinten an der Versorgungsleitung hängt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die gesamte Anlage unnötig viel Energie aufwenden muss, damit auch der letzte Heizkörper noch ausreichend warm wird.

Die Sanierung eines Einrohrsystem und der Ersatz durch ein Zweirohrsystem ist mit hohem Aufwand verbunden. Kosten und Energieverluste lassen sich aber bei einer Modernisierung durch Optimierungsmaßnahmen wie den hydraulischen Abgleich oder eine Wärmedämmung reduzieren.

Mögliche Hinweise auf eine notwendige Modernisierung des Rohrleitungssystems

  • Werden Flächenheizungen nicht mehr warm?
    Werden Flächenheizungen nicht mehr warm, kann dies an den Ablagerungen liegen, die sich über Jahre gebildet haben.
  • Müssen die Rohrleitungen gespült werden (Ablagerungen)?
    Eine Rohrspülung kann Ablagerungen ausspülen und das Rohrleitungssystem schützen.
  • Sind Abschnitte des Rohrleitungssystems defekt und undicht?
    Beschädigte Rohrleitungen sind können größere Wasserschäden verursachen und müssen unbedingt ersetzt werden.
  • Wird das gleiche oder verträgliches Material verwendet?
    Werden unterschiedliche Materialien bei den Rohrleitungen verarbeitet, so können Oxidationen auftreten, die die Rohrleitungen schädigen. Für den Einsatz unterschiedlicher Metalle müssen Übergangsstücke verwendet werden.
  • Wird beim Verlegen die Längendehnung beachtet?
    Lange, gerade Strecken führen bei entsprechender thermischer Längendehnung zu Spannungen an den Verbindungen und können zu Undichtigkeiten führen. Die Längendehnung verschiedener Materialien wird mit dem Längenausdehnungskoeffizienten beschrieben:
Material mm/(m x K)
Stahl 0,012
Kupfer 0,017
Edelstahl 0,01
PVC 0,07
PP 0,16
PE 0,15

Heizungsrohre aus Kupfer © OlegDoroshin, stock.adobe.com
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